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82. Jahrgang Donnerstag den 5. Juli 1917 abends LRr. 158 eitere amtliche Bekanntmachungen stehe« heute i« -er Beilage. "MZ Nch 80 Pf. EiuzAnsNuui- nlery 10 Pf. Alle Postau- . stallen, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. geben.. Nch elnschl. Zuträgcrge- bührM.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmouat- über 35 Gesuche um Kkiegsfamilien-Unterstützung, die nachträglich aus 21 Gemeinden de» Bezirk eingegangen waren. Von diesen Gesuchen wurden 26 als begründet anerkannt und 9 Gesuche wurden zurzeit abgelehnt — Zum Bittgottesdienst läuteten gestern abend unsere Glocken, und eine größere Anzahl Andächtiger folgte diesmal ihrem Rufe. In herzerfrischender Ansprache und in herzinnigem Gebete wie» Herr Superintendent Michael darauf hin, wie die rechte Anbetung darin bestehe, sich vor Gott in Demut und Geduld zu beugen und da» Herz auf Flügeln der Andacht wieder zu erheben Dann könnten wir ihm auch nahen mit Bitten, dürsten aber darüber da» Danken nicht vergessen. Wie nach langem, sehn süchtigem Warten doch endlich der Frühling in schönster Pracht eingezogen und Gott auch mit Regen die Fluren gesegnet habe, so werde auch der Herr seinerzeit dem Kriege Einhalt gebieten. Zu diesem geduldigen Abwarten gebe Gott unsrer Seele starke Kraft. Ausgeschmückt war die Betstunde aufs schönste durch Gemeindegelang und Vorlesung des 145. Psalm sowie durch Sologesänge und durch einen Kinderchor. Frl. Lilli Riecken sang mit klarer, abgerundeter, besonders in den hohen Tönen voll und doch weich klingender Stimme das „Pater Unser" von Krebs und „Du bist der Herr" von R«nh. Becker. Unser wohlgeschulter, stets gern gehörter Kinderchor brachte den Gesang „Gebet", von Louise Mendelssohn bembeikt, zu Gehör. Begleitet wurden die Lieder von Herrn O Schmidt auf der Orgel, deren volle Tonstärke uns an diesem Abend vielleicht zum letzten Male erfreut hat, da in den nächsten Tagen di« Zinnpfeifen herausgenommen werden, um sich an dem Brüllen der Geschütze zu beteiligen. — Die totaleMondfinskrUk in der Nacht zum heutigen Mittwoch war bei völlig klarem Himmel sehr schön in ihrem ganzen Ver aufe zu beobachten. — Sine der wichtigsten Aufgaben der Gemeindeoer wattungen in der gegenwärtigrn Zeit ist die Lösung der Ernährung,frage, die mit teilweise ganz erheblichen Kosten besonder» für die Städte verbunden ist, dies« aber wieder ganz verschieden belaste». Eine Uebersicht der Ausgaben einer groben Zahl sächsischer Städte, die von Kriegsbe- ginn bi« Ende 1916 für den genannten Zweck gemacht wurden, z«igt da». Es wendeten zum Beispiel, auf den Kopf In runden Zahlen berechnet, auf: Dresden und Berus-stellung, sowie ihres Alters in vollendeten Lebensjahren. An Stelle der Berufs angabe ist gegebenenfalls einzutragen: Militärurlauber. _ ,,,, , U 6. Die Vollständigkeit der Eintragung aller nach Punkt 2 in die HausWe auf zunehmenden Personen ist vom Hausbesitzer oder dessen Vertreter durch Unterschrlst zu b'^^e^ie Hauslisten, für deren rechtzeitige Verteilung di- Gemeindebehörden Sorge zu tragen haben, sind bi- zum Abend des 12. Juli dieses Jahres auszufüllen. Die Wiedereinsammlung der Hau-Wen. beginnt am 13. Juli. 8. Bei der Ausnahme etwa versehentlich übergangene Personen sind vom Haus- besttzer oder dessen Vertreter nachträglich bei der Gemeindebehörde anzumelden. 9 Die Ausführung dieser Zählung liegt den Gemeindebehörden für jeden Gemeinde- bezirk einschließlich der zugehörigen selbständigen Eutrbezlrke ob. . Die Gemeindebehörden haben zunächst sür Einteilung der Gemeinden ck Zählbezirke, sowie für Annahme und Anweisung der Zähler und deren Stellvertreter zu sorgen. Die Geschäfte der Zähler sind als Ehrenamt zu betrachten. 10. Ein Abdruck der Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern vom 29. Juni 1917 —Sächs. Staatszeitung vom 2. Juli 1917, Nr. 150 — und die sonstigen Vordrucke zur Zählung werden den Gemeindebehörden umgehend zugeiandt. 11. Die Gemeindebehörden haben die Hauslisten vor der Verteilung mit fort- laufenden Nummern zu versehen , sodaß eine Kontrolle über den Wiedereingang der ausgetrilten Hauslisten gewährleistet ist. 12. Die Gemeindebehörden haben dafür zu sorgen, daß jeder Hausbesltzer spätestens am 10. Juli im Besitze einer Hausliste ist. 13. Der Gemeindebehörde liegt es ob, da» Zählungsmaterlal alsbald «ach der Wiedereinsammlung einer Prüfung zu unterziehen und etwaige Mängel zu beseitigen, soweit nötig, auf Grund unmittelbarer, in den einzelnen Haushaltungen mündlich ein- zuziehender Erkundigungen. Nachdem die Hauslisten geprüft und, soweit möglich, ergänzt und berichtigt sind, sind sie, nach fortlaufenden Nummern und nach Zählbezirke», wo solche gebildet sind, geordnet, in Pakete zusammenzuschnüren und bis zum 17. J sti dieses Jahres an den Kommunalverband zu übersenden. Die unbenutzt gebliebenen Vordrucke sind brizufügen. Dippoldiswalde, am 4. Juli 1917. Nr. 585 o Der Kommunalverband. OerMches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der am 4. d. M. unter dem Vor sitze de» Herrn Amtrhauptmann v. d. Planitz abgehaltenen 13. diesjährigen öffentlichen Sitzung des Bezirksaus schusses der Kgl. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde umfaßte die Tagesordnung nebst Nachtrag 65 Punkte. Herr Amtshauptmann begrüßte die Mitglieder, von denen Herr Fabrikbesitzer Gaudich entschuldigt fehlte, und teilte vor Eintritt in die Tagesordnung zunächst mit, daß die Herstellung de» Ersatzgeldes für den Bezirk soweit gediehen sei, daß vorau-sichtlich Ende dieses Monats mit der Aus gabe begonnen werden könne. Die Probeabzüge fanden allgemeinen Beifall Nach Eintritt in die Tagerordnung stimmte der Bezirk« ausschuß der bereit» erlassenen Bekannt machung über die Erhöhung der Brotration von 3 auf 32/5 Pfund zu und nahm Kenntnis von der Verordnung, die Beihilfen des Reichs und des Staats zur Kriegs familienunlerstützung im Monat Mai betreffend, ferner, von dem bisherigen Ergebnis dir Quarkabllefuung, von der Verordnung de» Kgl. Ministerium» des Innern, die Richtlinien über die Versorgung der Bevölkerung mit Hausbrqndkohle im H^izjahre 1917/18 betreffend, von der Bekanntmachung, die Verwertung von Schweinefleisch zu Wurst betresfend, von der beabsichtigten Saatkartosselbe- schafjung im nächsten Wirtschaft»!«-« Und von zwei ober- behördlichen Entscheidungen in Krirg-famHienunterstützungs- fachen aus tzolzhäu und Kreischa. Genehmigt wurden die Neuregelung de» Gehalts des Gemeindeältesten zu Bären- sei», die Aufnahme von weiteren Darlehen für den Bezirk für Zweck« der Kriegssamilienunterstützung und die Uebrr- tragung zweier frelgewortenerVerpsleggeldermäßigungensan andere Gemeinden. Sodann erledigt« der Bezirksausschuß 29 Gesuche um Sonderunterststtzungen au» Mitteln dr» Bezirks bezw. des Hauptausschusses für Krieg, Hilfe im Bezirke Dippoldiswalde-Land sowie au» Stiftung-Mitteln, nahm - Kennink von einigen Bestimmungen-über den Gemüse- Handel in diesem Jahre und über die Förderung d» Brennesselanbaues. Bezüglich der Gewährung von Gra tifikationen an die um die Organisation, Kontrolle und . Hebung der Butte«tfassung besonder» verdienten Personen -«» gutliefernden lieber schußbezirken trat der Bezirk- aurschuß d«nVorfchlägm der Kgl Amkhäüptmannschast bei. Schließlich erfolgte noch die Beratung und Beichlußfasfung ' ' ' Ehemnitz je 15 M., Mylau 9 M., Großenhain 7 M, Leipzig, Plauen und Bautzen je 4 M , Roßwein 3 M., Grimyra 2,70 M, Meißen und Schwarzenberg je 2 50 M., Kamenz 1,30 M., Borna und Pirna je 50 P». usw. In diesen Beträgen sind die Verluste mit enthalten, die den betreffenden Gemeinden beim Verkauf von Lebens mitteln entstanden. Sie betrugen aus den Kopf in Chemnitz 10 M., in Mylau 6,25 M., in Leipzig, Plauen und Bautzen je 3 M., in Grimma 2,55 M, in Schwarzen berg 2,50 M., in Roßwein 1,70 M., in Kamenz I M.» in Borna 26 Pf., in Pirna und Meißen ie 20 Pf., in Großenhain 12 Pf. usw. — Am U-Boot-Opsertage, am 7. und 8. Juli, werden künstlerisch hervorragend wertvolle Erinnerungszeichen, die zugleich eine dauernde Erinnerung an den opfermutigen Kampf der O-Voote und deren ruhmvolle Taten darstellen, zum Verkaufe gelangen. Das Erinnerungszeichen, nach einem Entwürfe des Direktors der Dresdner Kunstgewerbe- schule, Professor Groß, herg, stellt, stellt einen Adler in Silber mit schwarz-weiß-rotem Brustschilde dar, der mit seinen Klauen ein kraftvoll gestaltetes „O" in blauer Emaille fest umspannt. Da die Anzahl dieser Lrinnerungr- zeichen mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehende nicht . allzu große Menge von Rohmaterial eine immerhin be schränkte sein mußte, kann nur empfohlen werden, sich bald in den Besitz dieses vaterländischen Schmuckstückes zu setzen, das später einmal eine besonders wertvolle Erinnerung an die große Jetztzeit darstellen wird. Mit den Erinnerungszeichen zugleich werden auch Post karten, welche Darstellungen aus den Kämpfen der O Boote wiedergeben, zum Verkaufe gelangen Diese Postkarten werden in Serien zu je 5 Stück abgegeben und stellen Wiedergabe von Gemälden des allbekannten Marinemalers Professor Willy Stoewer dar. Auch sie werden allseitig gefallen und freundlichst- Ausnahme bei alt und jung um so mehr finden, als sie zeigen, wie vielgestaltig und wie schwer unser« O Boole auf dem Weltmeere für die Heimat zu kämpfen haben. Im besonderen werden die Postkarten zur Uebermittelung von Grüßen an unsere Feldgrauen geeignet sein. Schmiedeberg. Recht häufig sind in letzter Zeit hier und in der Umgebung Einbruchdiebstähl« verübt word«n. Die Tlnb echer scheinen es besonders auf Keller abgr- Klvivnonlvilung. H«n Berteilungsstellen ist eine, infolge der starken Ausmahlung des Getreide» nur geringe Menge Kleie überwiesen worden, die lediglich für kranke Tiere (Pferde, Rinder, Schwein- und Ziegen) und für säugende Muttertiere bestimmt ist. Anträge auf Zuteilung sind an die Verteilungsstellen zu richten. Nr. 4045 Mob. II. Kgl. Amtshauptmannschait Dippoldiswalde, am 3. Juli 1917. SsvLIkSNUngsLZKIung. "Am 12. Juli diese» Jahre» findet im Königreich Sachsen im Einvernehmen mit dem Kriegsernährung-amt eine allgemeine Zählung der mit Lebensmitteln zu versor genden Bevölkerung statt. Zur Ausführung dieser Aufnahme ist folgendes angeordnet worden: 1. Die Zählung erfolgt nach dem Stande vom 12. Juli 1917, sie soll sich auf alle versorgungsberechtigten Personen innerhalb der Landergrenzen erstrecken, mit Aus nahme der unmittelbar von der Heeresverwaltung versorgten. 2. Die Zählung der Zivilpersonen und der Militärurlauber findet mittels Haus listen durch allgemeine Befragung der Bevölkerung statt. In die Hauslisten sind einzutragen: s) alle Zivilpersonen, die am 12. Juli dieses Jahres am Ort ihren ständigen Wohnsitz haben, auch wenn sie am ZLHlungstage vorübergehend abwesend sind: b) alle Militärurlauber, die sich in der Nacht vom 11. zum 12. Juli am Ort aushatten oder jm Lause des 12. Juli eintreffen. 3. Hauslisten sind auch sür Anstalten aller Art (Gasthäuser, Erziehungsanstalten, Kasernen usw ), Wohnwagen usw. auszufertigen, sofern sich darin Personen befinden, die nach Punkt 2 in die Hausliste einzutrogen sind. 4. Die Hausbesitzer oder deren Vertreter sind verpflichtet, di« Hausliste allen im Hau» wohnenden Wohnparteien vorzulegen zur Vornahme der nach Punkt 2 erforder lichen Eintragungen. 5. Die Hauslisten sind für jede Haushaltung durch den Haushaltung-Vorstand oder seinen Vertreter, sür Anstalten durch die Anstalkleiter auszufüllen. Alle für die Eintragung nach Punkt 2 in Betracht kommenden Personen sind einzeln namentlich aufzuzeichnen mit Angabe ihres Vor- und Familiennamens, ihrer Inserate werden mit 20 Pst, solche ans unserer AmMauptmanuschaft .tzöWPf. die Spalt,zeile ooer deren Raum, berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur van Behörden) die zwei gespaltene Zeile 45 bez. 85 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Ps. 'Die' rSÄlArs nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- >r- WHeritz-Mung ÄMilW M «MV ßr HMM MMrz I. ll Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde.