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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburgundderen Umgegend. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger E. Förster tu Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. WO« 25. Freitag, den 20. Juni. 1851« fchlcr- aniligcr Pfcrde- ^nitz. in Wltt- leiiie C. dersdorf juni Hr, 'Horn rc. ienborn. ann. vamen- lersdorf 5W. Lenders sse. irsch. Gottlob 8. und Zeidler. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Ps. pr»«-nu«>er»nao. Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg lind Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. ' ' -"" ' 1.> tzi a i Zeitereignisse. Dresden, 13. Juni. Das zum hiesigen Wollmarkte cin- gebrachte Gesammlquantum betragt 18,200 Stein (circa 1200 Stein mehr als voriges Jahr) und sind davon 18,023 Stein verkauft worden. Hochfeine Wollen, die voriges Jahr mit 19 und 20 Thlrn. pro Stein bezahlt wurden, haben Heuer nicht über 16 und 17 Thlr. erlangen können; mittelfeine Sorten (v. I. 16 Thlr.) wurden mit 14 Thlrn., Mittelwollen (v. I. 13 Thlr.) mit 12 bis 12 z Thlrn. und geringere Sorten (v. I. 1O.z bis 11 Thlr.) mit 10 und 10 z Thlrn verkauft. Meißen, 11. Juni. (S. D.) Durch den landwirth- schaftlichen Kreisverein zu Dresden ist beschlossen worden, daß zum 6. October dieses Jahres ein ländliches Kreissest, verbunden mit einer landwirthschaftlichen Thier- und Productenschau, in Meißen abgehalten werde. Bereits ist eine Commission, aus 9 Mitgliedern bestehend, gewählt worden, welche die erforderlichen Vorbereitungen treffen wird. Der hiesige Stadlrath ist ent schlossen, dieses Unternehmen auf das kräftigste zu unterstützen. Zum Schauplatze der Ausstellung ist der Echießhausplan, im herrlichen Triebifchthale, bestimmt worden. Wenn, wie zu er warten steht, die Gutsbesitzer des Kreifes und der Umgegend sich bei diesem Kreisfeste betheiligen, so muß diese Producttnschau in mitten der fruchtbarsten Pflege Sachfens eine der schönsten wer den, die unser Vaterland bis jetzt ausgeführt hat. — Im De- cember heurigen Jahres wird dem Vornehmen nach in unserer Stadt, wie im vorigen Jahre, abermals eine Gewerbeausstell ung stattfinden. Röhrsdorf. Am 10. Juni früh 3z Uhr brach in der Scheune des Gutsbesitzers Johann Gottlob Richter zu Röhrs dorf bei Königsbrück Feuer aus, weiches die gedachte Scheune und das ziemlich entfernt davon gelegene Auszugshaus bei hef tigem Sturme sehr bald gänzlich in Asche legte. Bald darauf brach in einem Schuppen dcö Gutsbesitzers Karl Friedrich Sicker daselbst, 100 Schritt von der ersten Brandstätte entfernt, eben falls Feuer aus, wodurch außer dem Schuppen auch die Scheune und des Nachbars Johann Gottlob Sicker Scheune verzehrt wurden. Um 4z Uhr, als die vorgedachten Gebände fast gänz lich in Asche gelegt waren, brach zum drittenmal im Strohdachs des 120 Schritt von letzter Brandstätte entfernten Schafstallge bäudes des Rittergutes daselbst Feuer aus und verzehrte dasselbe in ganz kurzer Zeit. Gegen 7 Uhr brach endlich zum viertenmal im Strohdache des dem Schafmcister Christoph Donath daselbst gehörigen, am entgegengesetzten Ende des Dorfes gelegenen Hau ses Feuer aus, wurde aber bemerkt und gelöscht. Sämmtliche im Laufe von vier Stunden nach u. nach ausgebrochcnen Brände haben augenscheinlich in böswilligen Brandstiftungen ihre Ent stehung. Es wurden an den verschiedenen Brandstätten Stoffe gefunden, welche wahrscheinlich von den Brandstiftern nach voll- ' brachter That weggeworfen worden waren. Aus dem Voigtlande, 9. Juni. Nach einem kürzlichen Besuche im Bade Elster kann ich Jhqen die erfreuliche Mitthcil- ung machen, daß man blos mit großer Genugthuung.von der kaum aus der Taufe gehobenen Anstalt scheidet. Man bemerkt allenthalben eine Rührigkeit und Unternehmungslust, welche von dem Vertrauen auf die Entwickelung einer neuen Zukunft für diese heilbringende Stätte geleitet wird. Die Zahl der Arbeiter ist sehr bedeutend, und die Baumaterialien steigen fortwährend im Preise. Das Badehaus, ein imposantes Gebäude, nähert sich der Vollendung, und werden die Localitäten der Restauration demnächst bezogen werden. Der Neubau des Elsterbcttes schrei tet ebenfalls vorwärts; ist aber sehr mühsam und kostspielig. Die Anzahl der Wohnungen hat sich so vermehrt, daß 200 Cur- gäste zu gleicher Zeit recht gut untergebtkcht werden können. Die Preise der Wohnungen sind natürlich nach Qualität. Dit diesjährige Saison konnte wegen der anhaltend kalten und feuch ten Witterung noch nicht frequent sein. Bis Ende Mai waren aber ungefähr 30 Curgäste anwesend, und sind seitdem alltäglich neue dazugekommen. Die neuentdeckte Quelle scheint in der That eine ausschließliche Salzquelle zu sein, denn schon eine vor läufige Analyse hat nachgewiesen, daß von Eisen keine Spyr