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Zweites Ballt. »D-'r Tharandt, Nossen, Menlehn md die Umgegeadkn Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. -- Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. «z SS. Jahrg SsNNKbeNd, den 28. Mai I8M «88 'Wtz mit dem Kurfürstenthum Sachsen. Zmn Kfingftfefte ver Lveymuty. Wenn ver yenige eseifr nur st hist»'' "nd dann noch etwa zu Luthers Zeiten ausge- üM^Ä^^dem ober von der Erde verschwunden ist, ß ^^Pfingstfest kein frohes, sondern ein sehr trauri- ' s Ms Todtenfcst. Zu singen: O du tröh- »zl» L-ls^^elige, gnadenbringende Psingstenzeit, wäre dann 7- dem HErrn sei Dank — der heilige Geist 'H 7.lUlf Erd-U. waltet und webt wärmt und wirkt k' R ,1'!' il ' 30. Mai. Kronprinz Albert wird von der Stadt Dres- ^.Ehrenbürger ernannt. Mjährige Gedenkfeier an die Vereinigung st Erden, waltet und weht, wärmt und wirkt ""d wird täglich und reichlich ausgegosscu "sw Mr kommt er nicht wie einst im Erdbeben, Hetze, nicht die unlauterste Agitation vermag soviel zu schaden, wie Lauheit und Lässigkeit seitens der königstreu und staatserhaltend gesinnten Wähler. Man glaubt es garnicht, wie geringfügig in manchen Reichstags-Wahlkreisen der Prozentsatz der Wahlberechtigten gewesen ist, die bei der letzten Reichstagswahl im Jahre 1893 thatsächlich von ihrem Wahlrechte Gebrauch gemacht haben. Hierfür nur einige Beispiele. Im 5. Berliner Wahlkreise blieben von 100 Wählern nicht weniger als 33, in Münster 40, in Leobschütz 44, in West- und Ost-Sternberg gar 49, also fast die Hälfte aller Wähler, der Wahlurne fern. Wie sehr diese Wahlenthaltung auf den Ausfall der Wahlen einwirken muß, und wie wenig dabei die wirkliche Volksstimmung dabei zum Ausdrucke gelangen kann, liegt Nur wenige Wochen noch trennen uns von der Reichs tagswahl. Da gilt es, mit aller Macht die säumigen und lässigen Wähler anzuspornen, damit dieselben ihrer Wahl pflicht genügen. Es giebt ein altes Wort, das da sagt, nickt der schreiende, sondern der schlafende Teufel sei der schlimmste Feind. Dieses Wort trifft, wenn irgendwo, so auf der flachen Hand. Den Vortheil von solcher mangelnden Pflichterfüllung haben einzig und allein die radikalen Parteien, insbesondere die Sozialdemokraten. In ihren Reihen kennt man die Thatsache der Wahlenthaltung so gut wie garnicht: sie bringen ersahrungsmäßig den letzten Mann an die Wahlurne. Nach dieser Richtung hin könnte die Sozialdemokratie den bürgerlichen Parteien vorbildlich sein. Auch jetzt wieder ist sie unermüdlich in der Agitation, ist sie unablässig bemüht, alle Mittel ihrer straffen Partei-Organisation in den Dienst der Wahlsache zu stellen. Spielend werden, wie sich der „Vorwärts" kürzlich rühmte, an Geldmitteln Hunderttausende für die Wahlagitation aufgebracht. Das wird naturgemäß am kommenden Wahltage seine Wirkung nicht verfehlen. In geschloffenen Reihen werden die Männer des Umsturzes aufmarschireu. Ein umso stärkerer Anlaß liegt für die staatserhalten den Parteien vor, auch ihrerseits alle Kräfte aufzubieten. Niemand, der es ernst mit feinen Pflichten als königstreuer Unterthan und ordnungsliebender Staatsbürger meint, darf es am Tage der Wahl verabsäumen, für seine Ueberzeugung mit seiner Stimme einzutreten. Wichtige Dinge stehen zu dem in der nächsten Legislatur-Periode auf dem Spiele. Der künftige Reichstag wird, insbesondere in der Handel- und Wirthschafts-Politik, von entscheidendem Einflüsse auf die Geschicke des deutschen Volkes sein. Umso gebieterischer drängt sich gegenwärtig allen wahren Volks- und Vatcr- landsfreunden die Wahlpflicht auf. Darum noch einmal: Auf zur Wahl! Keiue Lässigkeit, keine fatalistische Er gebung, kein pessimistisch verzweifelndes Enthalten! Muthig und hoffnungsfreudig zur Wahlurne geschritten, Mann für Mann! Dann wird der Erfolg sicherlich nicht ausbleiben. In Nr. 119 der „Sächs. Arbeiterztg." ergeht sich die Redaktion in einer Notiz unter Stadt-Chronik weidlich in Schimpfworten über „die politische Trödelbnde der Deut schen Wacht" und kommt am Schluß der Notiz zu einem Vergleich mit dem verstorbenen Genossen Carl Schulz und sMkehr mit dem HErrn Jesu leitet, da sind sie MM," dem heiligen Geiste. Nein, wenn der große Sänger von Lübeck klagte: 31. Mai. Tem sächs. Königspaar stattet Gcneralfeld- Wollte in Sybilleuort einen Besuch ab. 1. Juni. Prinz Albert wird znm Führer der 7. Kom- kömgl. sächs. Fußartillerie-Regiments ernannt. Formirung der königl. sächs. Artillerie-Negi- <^Ml2nnd28 Zur tvahlbewegung Auf zur Wahl! Die Insel-Nixe. Roman von E. Heinrichs. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.') Fünf Minuten waren aufs Neue vergangen, als ein Boot wieder herankam und eine barsche Stimme hervorrief: »Wer zum Henker will denn noch was von mir? Sind Sies viel leicht, Mr. —* unserm Altreichskanzler Fürst Bismarck, indem sie schreibt: „Der „Budiker" Schulze ist uns allerdings tausendmal mehr wert, als der „Reichsgründer" Bismarck. Schulze hat als Arbeiter uud Reichstagsabgeordneter alles für seine Leidensgenossen eingesetzt, nur ein Lebensziel gekannt: die Arbeiter aus der Knechtschaft zu befreien, der brutale Söldling des Ausbeutertums, Bismarck, sah in der Knebel ung und Bedrückung der Arbeiter eine seiner Hauptauf gaben. — Wiederum ein „Pfui!" der Schandpresse über diese Gemeinheit. Am Tage der Wahl aber wollen die vaterländisch gesinnten Wähler ihre Antwort hierauf geben, indem sie alle in Einmüthigkeit an der Wahlurne erscheinen! Gedenktage des Jahres ^8«)8. b dkm Leben König Alberts und Sachsens Geschichte. 28. Mai. shM Kronprinz Albert erläßt an die seinem Obcr- E 'Erstellten sächs. Truppen einen Tagesbefehl, in i? '" er ans die bevorstehenden ernsten Tage hinwcist E fest zu ihm zu stehen. 29. Mai. Prinz Friedrich August wird im Schützen- ^knt Nr. 108 zum Bataillons-Kommandeur ernannt. „Es ist in leere Nüchternheit die ganze Welt ver sunken Und keine Zunge redet mehr vom heil'gen Geiste trunken" — so hatte er unrecht. Es ist noch heilger Geist auf Erden. Wohl möchten wir sein Brausen gern stärker vernehmen in Kirche und Einzelgemeinde, in den Häusern und in den Häusern und in den Herzen. Da gilt es denn zu bitten um die Himmelsgabe, für dich selbst, für andere Christen. Abschlagen kann und wird unser Vater solche Bitte nicht; wir dürfen nur nicht zweifeln bei unseren Gebeten. Es kann auch in diesen Festtagen durch unser Gebet und Gottes Gnade reichlich von neuem die Weissagung des Täufers sich erfüllen: Er wird euch mit dem heiligen Geiste taufen. sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. — >«nnt wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Mserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. W Amlsölall die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff, Diese höhnische Frage gab den Ausschlag. Diedrich stieg leichtfüßig die Treppe hinauf und stand vor Bob, der die rechte Hand in der Tasche hatte. Mr. Finley, der geräuschlos dicht hinter Bob Post» gefaßt, vie Rechte ebenfalls in der Tasche seines Ueberziehers versenkt, wo sich stets ein kleiner geladener Revolver als Schutzwaffe befand. „Was zum Henker untersteht Ihr Euch, Mann?* schalt Diedrich, als er dicht vor Bob stand und diesen erkannte. „Wollt Ihr mich an den versprochenen Grog mahnen? Da habt Ihr Geld, und nun macht gefälligst, daß Ihr fort kommt." „Danke, Steuermann, Ihr seid recht höflich," erwiderte der Strolch, heiser lachend, nahm aber doch das Geldstück mit der Lmken und ließ es in die Tasche gleiten. „Ich wollte nur sagen, daß Euer Landsmann, der brave Bill Jackson, seit heute verschwunden, nirgends aufzufinden ist. Vielleicht könnt' Ihrs mir sahen, Steuermann?" „Was geht mich Euer Kumpan an?" rief Diedrich, eine halbe Wendung machend, um wieder die Treppe hinabzufleigen. „Ich traf den Burschen ganz zufällig, hält ihn im Nebel bald in den Grund gebohrt, wär nichts daran gelegen gewesen." „So, nichts daran gelegen?" zischte Bob, „aber Ihr ver standet es gut, ihm seine Geheimnisse durch Euren verdammten Grog herauszulocken und ihn dann in die Klauen der Polizei zu bringen. Ihr seid ein Judas, ein deutscher Spion, den ich mit englischer Münze —" „Ei, Du nichtsnutziger Schuft, Du willst einen deutschen Seemann beschimpfen? Warte nur, weine Fäuste —" Diedrich brach mit einem Wehlaut ob und taumelte, er wäre im Nu die Treppe hinabgestürzt, wozu Bob Morton be reits den Arm zur Nachhülfe erhob, als eine kräftige Faust den Taumelnden zurückriß und sich Bob zugleich auf den Boden geworfen sah. Das war alles mit der Schnelligkeit des Blitzes geschehen. Im nächsten Augenblick hatte Finley eine Pfeife an die Lippen gesetzt, diesen schrillen Pfiff kannte der Strolch sehr wohl und er setzte seine ganze robuste Kraft daran, zu entwischen, bevor Finley polizeilichen Beistand erhielt. „Sachte, old boy," sagte letzterer, „Du entkommst mir nicht, hätte Dich für klüger gehalten, Bob Morton, so lange drüben bei den geriebenen DankeeS studiert, und Dich mit sol chen Kinderstreichen zu blamiren. Freilich gedachtest Du ihn durch den Sturz ganz still zu machen, da« entschuldigt Dich in etwas, old boy !" Finley hatte ihm während dieser Plauderei, die Bobs Wuth bis zur Raserei steigerte, mit einer wunderbaren Ge schicklichkeit, die an Zauberei grenzte, obwohl der robuste und sich verzweifelt wehrende Vagabund ihm Mühe genug machte, die Handschellen angelegt. Es war die höchste Zeit gewesen, da seine Kraft bereits zu erlahmen begann und die Furcht, daß der Steuermann, der stöhnend am Boden lag, also unzweifel haft verwundet worden war, sich am Ende verbluten konnte, ihn ebenfalls zu lähmen begann. Marei 1,8: Er wird euch mit dem heiligen k Geiste taufen. der letzte Prophet, der erste Märtyrer, auf der Arbeit und seines Ruhmes stehend, in tiefer vorausgesagt hatte, das ist zu Pfingsten über Verstehen der Menschheit von Gott erfüllt V Md heute nock, nach bald neunzehn Jahrhnn- Mä Menki die Christenheit fröhlich der Erfüllung jener M Wg: Er wird euch mit dem heiligen Geiste M"' Throne erhöht hat der Heiland der Welt Hz."^Eafi mit Seinem uud unserm Vater auf Seine heiligen Geist ausgegossen, den Geist der Liebe, " " und der Zucht. 77 , das bloße Gedanken an jene Thatsache, die iE ^j?°n uns miterlebt hat, fruchtet nicht viel. Eine k Efner, mag sie noch so weihevoll sein, hat immer H,^age der Wehmuth. Wenn der heilige Geist nur füllen sanften Sausen. Wo iinmer ein Herz ^l^ni Hesilmd und darum in Liebe zu den Brüdern / 'it es getauft mit dem heiligen Geiste; denn - die Schrift, kannJesum einen Herrn heißen, 7 den heiligen Geist. Wo immer ein Christ sein i MM im Aufblicke zum Vater droben und von M hMd Hund sich die Wege vorzeichnen läßt, die er br getauft mit dem heiligen Geiste. Wo immer M Munter dem Kreuze geht, ohne Murren, ohne An- ."Räudigem Empfange der Dulderkraft aus der i ! U er getauft mit dein heiligen Geiste. Wo immer MrMMMuar den heiligen Kampf streitet, der uns iZM Eblosigkeit, die Selbstsucht und den Christus- geboten ist, da ist sie getauft mit dem heiligen , s ÜG, -/ine Mutter ihren Kindern die Hände faltet, "'v > Söhne zum Worte Gottes weist, eiu treuer --Mn/ ' > M Konfirmanden ins Gebet uud damit iu pcr- (i 'F tsü MU mit dem HErrn Jesu leitet, da sind sie Diedrich Thomsen hatte zur rechten Zeit inne gehalten. —> — — - „Kommt nur herauf, Steuermann!" erwiderte Bob, seine insbesondere für die Wahlen zu. Nicht die gewerbsmäßige" Stimme, soviel es ihm möglich war, verstellend. „Ich hab ' - ... etwas sagen, das nicht alle Welt zu wissen braucht. Oder habt Ihr Furcht vor mir?"