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Eibenstocker Tageblatt : 14.10.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426616677-194410143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426616677-19441014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426616677-19441014
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Eibenstocker Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-10
- Tag 1944-10-14
-
Monat
1944-10
-
Jahr
1944
- Titel
- Eibenstocker Tageblatt : 14.10.1944
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Eibenstocker Tageblatt (vlr 31. Kuguft 1920 „Amts- und Anzeigeblatt".) Anzeiger für den Amtsgerichkbezirk Eibenstock und dessen Umgebung - — ---»i" -SS—— ' -- »I. Jlhrs«»«. -'s ' .» s» -4- L4L »«»sp«4« «r. »1». Sonnabend/Sonntag, den 14 /15. Oktober Postscheckkonto Leipzig Nr. 366 67. LS44 Festung Schelde SSd Härteste Kampfbedingungen Im UeberschwemnnmgSgebiet Von Kriegsberichter Lutz Koch PK Wenn man in die vorderste Linie unserer Stellungen im Brückenkopf der Festung Schelde-Süd gelangen will, mutz man mehrfach deS Gefährt wechseln, um vom Kraftwagen über das Pferdegespann und schließlich im einfachen Kahn irgendwo am Norddamm des L e o p o l d k a n a l s auf unsere vordersten Sicherungen in diesem weiten Ueberschwemmungsgebiet zu stoßen Nur an den wenigen Stellen einer besonders hart umkämpften Landfron« genüg« der Kraftwagen. In den Stel lungen, die inmitten der eigentlichen Ueberschwemmungsgebiete liegen, hat das Wasser für alle Lebens- und Kampfäutze- rungen eine beherrschende Rolle gewonnen. Esten und Munition, Feldvost und Nachschub jeglicher Art müssen Pferde wagen und Käynen «»vertraut werben, um die Wasserbarre, die als panzerundurchlässigesHindernis vor und hinter unseren vordersten Stellungen liegt, queren zu können Diese Schwierigkeiten d^s Stellungsbaues, der sich eng an die hoch liegenden Dämme und Deiche anlchnen mutz, um DeckungS- löchern, MG-Ständen und Geschützstellungen eine auch dann noch manchmal recht trügerische Bleibe zu geben, vervielsachen sich tn einem solchen Gelänoe, und nur dem erfinderischen Geist unserer Soldaten ist es gelungen, durch den Einbau be sonderer Vorrichtungen sich das Wasser wenigstens vom Leibe -u halten. Die Füße allerdings werden selten trocken, denn nicht immer kann man die Gummtstiesel tragen, die den Essen trägern und den Stotztruppleulen bei ihren Unternehmungen südlich des Leopoldkanals die Ueberwindung der Wasserfluten ermöglichen. Zugang zum Hafen von Antwerpen bleibt gesperrt Die deutschen Einheiten, die nach schweren Absetzkämpsen auf französischem und belgischem Gebiet schließlich tn diese nasse Flandernstellung an der holländisch-belgischen Grenze eingerückt sind, wissen abet, daß ihnen genau so wie ihren Kameraden in den Nordstellunaen der Scheldemündung — der sogenannten Westerschelde auf den Inseln Walcberen und Beverland, die durch breite Dämme mit dem südholländischen Festland in der Nähe der Stadt Bergen op Zoom Verbindung haben — eine besonders wichtige militärische Aufgabe in der Schlacht um die Festung Holland und die Äestgrenze des Reiches zufällt. Sie sperren von Norden und Süden auf dem Lande dem Gegner ben so heiß begehrten Zugang zu dem »eben Hamburg größten Hafen des europäischen Festlandes Antwerpen. Dank dem Heldenkampf der Besatzungen in den verschiedenen französischen Küstenplätzen ist der Gegner auch heute noch nicht im Besitz einer intakten Großhafenanlage Roch immer bleibt da- nach einem erbitterten Ringen eroberte, in seinen Hafenanlagen aber gründlich zerstörte Cherbourg der Hauptanland.eplatz Seine Entfernung von den kämpfenden Fronten an den Westgrenzen des Reiches oder in Mittelholland ist aber so groß, daß erhebliche Nachschubschwierigkeiten die un- abänderliche Folge sind Deshalb auch das Immer erneute An- remren gegen die Kanalhäfen, um durch einen überraschen den Erfolg einen verwendungsfähigen Hafen zu bekommen. In Calais ist es dem Gegner ebensowenig geglückt wie in Le Havre oder Brest. In Dünkirchen, das er setzt mit beson derer Macht berennt, wird er dank des aufopferungsvollen Kampfes unserer Soldaten auch keinen Hafen von intakter Fassungskraft vorfinden. Ueberall braucht er viele Wochen Zeit, um die Hafenbecken wieder für große Schiffe aufnahme fähig und ausladesählg zu machen Wir alle wissen heute, daß es für uns auch in dieser Frage um den Zeitgewinn bis zum Einsatz neuer Kräfte und neuer Waffen geht. Ein Hafen wie Antwerpen, der zu gleicher Zeit an seinen weiten Kaianlagen vielen feindlichen Transportern Platz zum Entladen bietet und mit seiner Lage drohend aus die Mitte der deutschen West front gerichtet ist, hat in einem Kriege, der von der Gegenseite Mit der Ueberzahl des Materials, das restlos über See heran gebracht werden muß, seine große Bedeutung Sie bleibt c.uch bann erhalten, wenn die Hafenbecken für große Schiffe ver sanden, die Scheldezugänge ebenfalls auSgebaggert werden müssen, um für 20 000- bis 30 000-Tonnen-Dampser befahrbar zu werden, und Minensperren in ausgedehntem Matze ans lange Zeit hinaus die Einfahrt weitgehend behindern und sehr opferreich machen Solche Hindernisse können geräumt werden, wenn eS auch manchmal sehr lange Zeit in Anspruch nimmt Dazu aber mutz der Feind an den Ufern der Westerschelde sitzen Dies zu verhindern, ist die besondere Aufgabe, die den deutschen Divisionen nördlich und südlich der Scheldemündung gegeben ist. Hauptkampflinie Leopoldkanal Mit dieser Einsicht tn den großen Zusammenhang der Dinge nimmt der zu jedem Kampfe unter den schwierigsten Bedingungen bereite deutsche Soldat die Verteidigung der ihm anvertrauten Positionen mit doppelter Leidenschaftlichkeit aus Sr hat bis heute seine Stellungen am Leopoldkanal mit In grimm erfolgreich verteidigt. Bei den gegebenen Schwierig keiten .im Ueberflutungsgebiet versucht der Feind die Straßen der Landfront besonders hart zu berennen. Er hat zahlreiche Batterien herangeholt, die bei dem verhältnismäßig engen Rahmen der Festung Schelde-Süd fast alle Punkte unter EtörungSfeuer nehmen können Dem Gegner ist eS aber an keiner Stelle gelungen, einen entscheidenden und die Verteidi- aungskraft deS südlichen ScheldebrückenkopfeS lähmende» Er folg zu erringen Dafür ist der deutsche Abwehrkämpfer an dieser Front zu hart. Er zeigt dabei in vielen Einzelleistungen der Grena diere, die mit Panzerschreck und Panzerfaust umzugehen wissen, datz sie zu Spezialisten in Späh- und Stoßtruppunternehmun gen zu Lande und zu Wasser geworden sind Auch unter der Ueberfülle deS bereitgestellten und langsam von der Feindseite zum Einsatz kommenden Materials hat der Mut und die Ent schlossenheit unserer Männer nicht nachgelassen. Heute versucht er erneu« mit dem wieder nach Norden auf die Stadt Bergen op Zoom angesetzten Panzerstob, die Landbrücke zu den deut schen Kräften nördlich und süßlich der Schelde abzuschneiden, um so wenigstens «n viel bescheidenerem Rahmen den ent gangenen Erfolg endlich erringen zu können. Die harten Kämpfe, die im Raume von Ttlbourg seit Tagen toben, wobei die deutschen Abwebrerkola» mit verbältnismähia hoben Bekluftzahlen -m Feindpanzern augenfällig sind, gelten diesem Ziel. Troy Wassersülle und zahlenmätztger Unterlegenheit vor allem an schweren Wassen, trotz Mückenplage und einem Rin gen mit dem Rücken gegen eine breite meereSarmähnliche Fluß mündung wie derjenigen der Schelde steht auf beiden Setten des beherrschenden Zuganges zum Hafen Antwerpen eine biS zum letzten Kamps entschlossene soldatische Gemeinschaft. Wetter schwere Kämpfe bei Aachen, in Südungarn, an der oberen Memel «nd im Apennin Abwehrerfolge im Norden der Westfront nnd westlich der Bogese«. — Starke sowjetische Angriffe in den Waldkarpaten, nördlich Warschan nnd im Raum von Riga gescheitert. — Feindliche Dnrchbrnchdversnche in Mittel-Italien abgeschlagen. JnvasionSfront „Wir haben uns mit dem Ultimatum an die deutsch« Be satzung von Aachen läch«rlich gemacht", gestand am Mittwoch eine Londoner Meldung «m. „Die Deutschen hatten Gelegenheit, uns ihre Mißachtung zu zeigen und den entschlossenen Kmnpfwillen ihrer Soldaten erneut zu beweisen. Das Ultimatum war militärisch wie psychologisch schlimmer als Nutzlos, zumal Aachen nicht einmal wirklich «ingeschlossen ist." Auch am Donnerstag gelang es den Nordamerikanern trotz starker Angriffe nscht, den Ring um Aachen zu schließen. Der am Vortage beiderseits der Verbindungsschleuse zum Aachener Front vorsprung in die Verteidigung gedrängte Feind versuchte die Initia tive dadurch wieder an sich zu reißen, daß er seine auf schmale» Abschnitten zusammengebällten Kräfte durch starke Bomberverbände unterstützt«. Diese Aenderung der Taktik ist ein neuer Beweis da für, daß die Nordamerikaner ihre Infanterie- und Panzertruppen erst dann vorzuschieben wagen, wenn sie sicher zu sein glaub«», keine größeren Verluste zu erleiden. Unsere Flieger warfen sich den feindlichen Luftstreitkräften sofort mit aller Energie entgegen und splitterten in schweren Lustkämpfen die anfliegenden feindlichen Verbände auf. Als der Bombereinsatz nicht den gewünschten Erfolg brachte, nahm der Feind seinen schweren Artilleriebeschuß wieder auf. Aber wieder unterliefen unsere zu Gegenstößen übergehenden Truppen das feindliche Sperrfeuer, drückten die Nordamerikaner am nördlichen und nordöstlichen Sperriegel zurück und hielten die von Süden her bei Haaren und Verlautenheide schwer punktmäßig angreifenden Kräfte in hin- und herwogenden Kämpfen aus. Die Verteidiger von Aachen selbst schafften sich Luft, indem sie östlich der Stadt die feindlich« Einbruchsstelle in dem Jndustrie- geländ« „Rote Erde" beseitigten. Die Lag« blieb somit im wesent lichen die gleich« wie am Vortage. Trotz der Schwere der Kämpfe bei Aachen hat das Ringen um dies« vor den Westbefestigungen liegende Stadt mehr eine symbo lische als «ine operativ« Bedeutung. Die außerordentlich schweren Verlust« der Nordamerikaner sind der Maßstab für den Fanatis mus der 'Verteidiger. Auch wenn es dem Feind gelänge, Aachen einzuschließen, so würde es damit zunächst nur zum vorgs- schoben«» Stützpunkt der die Westgrenze beschützenden Befestigungen. Das Ziel d«r Angreifer, di« verloren« Bewegungsfreiheit zurück zugewinn«», wär« damit aber in keiner 'Weise erreicht. Eine größere Bedeutung kommt dagegen den Kämpfen um die Schelde-Mündung zu. Hier versuchen die Anglo-Amerikaner, den ihnen bisher fehlenden frontncchen Nachschubhafen zu gewinnen. Auf Antwerpen gestützt, konnten die feindlichen Armeen, die sich im niederländischen Raum, teilweise aber auch bei Aachen konzentrierten, den Versuch machen, den Nordteil der Westfront wie der in Bewegung zu bringen. Unseren Abwehr erfolgen im Mün dungsgebiet der Schelde, wo unsere Truppen die Ausweitung des feindlichen Land«lvpfes gegenüber Vlis singen verhinderten, «ine vortägige Einbruchsstelle am Leopo ld-Kanal beseitigten und an der Landbrücke zur Halbinsel Süd-Beoerland vorgedrun gene feindliche Panzer zurückdrückten, kommt daher Bedeutung zu. Hinter unseren Abwehrerfolgen im Südteil der Westfront steckt ebenfalls mehr als auf den ersten Blick erkennbar ist. Der Zu-- sammenbruch starker feindlicher Durchbruchslräfte im Raum nörd lich und nordöstlich Nancy, wo sich der Feind bei vergeblichen Angriffen gegen unseren Frontvorsprung bei Nomeny und gegen den Sperrieges zwischen Seil le- und R h e i n—M ar»« - K a - nal verblutete, bedeutet zugleich das erneute Scheitern des Ver suches, die in den letzten Wochen verlorenen Aufmarschbasen gegen bas Saargebiet zurückzugewinnen. Durch die auch im zweiten, beider seits Remiremont liegenden Schwerpunkt der südlichen West front erzielten Abwehrerfolg« unserer Truppen ist der Gegner, der hier unter rücksichtsloser Aufopferung französischer Kolonialtruppen angriff, weiterhin so wirksam geriegelt, daß er auch hier seine Be-- wegungssr«iheit gegen di« südlichen Paßstraßen der Vogesen nicht wiederzugewinnen vermochte. Der zähe Widerstand und die ost in tollkühnen Unternehmen geführten Gegenschläge unserer Trup- pen nehmen dem Feind in den westlichen Vogesen, trotz seines b«- deut«nden Kräfteeinsatzes, die Initiative immer wieder aus der Hand. Das zeigt sich zum Beispiel an seiner Unkenntnis über die Vorgänge hinter unserer Front. Um sich Klarheit zu verschaffen, versuchte er an mehreren Stellen vergeblich, durch Zeigen von Truppen und Vortäuschen von Panzerbereitstellungen das Feuer unserer Artillerie und durch Ueberfälle eigene Gegenmaßnahmen vorzeitig auszulösen. Zu welch hohen Zahlen die Ausfälle auch bei derartigen örtlich begrenzten Kämpfen anwachsen, zeigt als Beispiel eine Uebersicht über die zehn Kampftage um die Mo- natswende vom 26. 9. bis 5. 10. Sie umfaßt also eine Zeitz- spanne, die weder die Niederlage der Briten bei Arnheim noch dio Schlacht von Aachen umfaßt. Innerhalb dieser zehn, von Kämpfen örtlichen Charakters erfüllten Tage verloren die Anglo-Amerikaner an Waffen 475 Panzer, 75 Panzerspähwagen und 51 Geschütze aller Kaliber, ferner über 12300 Mann an Toten und über 3200 Gefangene. Ostfront Durch die noch andauernde Panzerschlacht in der süd ungarischen Pußta ist di« Schwungkraft d«s großen bolsche wistischen Vorstoßes nach Ungarn hinein gelähmt worden. Die Kämpfe entwickeln sich zu noch größerer Dörte. Im Zusammen- prall der gegnerischen Verbände blieben südwestlich Debrecen erneut 44, westlich Großwardein 19 und an anderen Stellen zahlreich« weiter« feindliche Panzer vernichtet liegen, so daß unsere Truppen in dieser Schlacht seit dem 8. 10. bisher 257 feindlich« Panzer abgeschossen haben. Als Folge dieser hohen Verluste ver dichteten sich die Kämpfe mchr und mehr an einzelnen Brenn punkten, so daß die Bolschewisten nicht mehr genug Kraft fanden, ihren Druck nach Westen über die Theiß, in breiter Front auf- rechtzuerhalten. Auch wenn sie an einigen Punkten durch schnelle Verlagerung der Stoßrichtung noch Vorteil« gewinnen konnten, mußten sie doch bereit an anderen Abschnitten dem Gegendruck der deutschen und ungarischen Truppen weichen, die den Feind in heftigen Kämpfen von seinen Hauptzielen abdrängten. Die zwischen Donau und unterer Morava versammelten bolschewistischen Kräfte hielten ihren Druck in nordwestlicher Richtung aufrecht, und suchten außerdem über di« Morava nach West«» und in Richtung Nisch nach Süden vorzu rücken. Doch auch hier stand der F«ind bereits stark unter der Wirkung unserer Gegenmaßnahmen. Beiderseits Klausenburg griffen die Sowjets mit verstärktem Nachdruck an, um auch von Siebenbürgen her in di« ungarisch« Schlacht einzugreifen. Sie wurden auch hier abgewiesen oder aus- gefangen und kamen nicht weiter. Zugleich nahmen die Bolschewist«» mit frisch herangeführten Kräften ihre Angriffe gegen die Pässe der Ost-Beskiden wieder auf. Obwohl sie an den Schwer punkten sechs- bis siebenmal in Bataillons- bis Regimentsstärk« vorstießen, wurden sie im wesentlichen abgewiesen. Damit blieb auch der Versuch des Feindes, von Nordm her in die Ereignisse in der Theiß-Ebene «inzugreifen, wiederum stecke». Ein ähnliches Bild konzentrischer, aber erfolgloser Operationen mit dem Ziel, sich nach Ostpreußen hineinzu schieben, boten di« Angriffe der Bolschewisten zwischen Warschau nnd Libau. Nörd lich Warschau griffen sie nach kurzer Artillerievorbereitung mit drei frisch herangeführten Divisionen erneut an, aber schon unsere Ar tillerie zerschlug den größten Teil der Stoßgruppen. Ein Einbruch wurde 'durch «inen sofortigen Gegenangriff beseitigt. Bei Rozan führte der Feind seine schweren Angriffe mit starken Infanterie- kräften und etwa 60 bis 70 Panzem fort, setzt« also auch jetzt noch nicht seine vollen Panzerb«reitstellungm ein. Gegen den zähen Widerstand unserer Truppen, die ihm schwere Verlust« beibracht«», konnte er seine Linien geringfügig vorverlegen, wobei auch der Orb Rozan selbst in seine Hand fiel. Hart westlich Nowograd kam es ebenfalls wieder zu heftigen Kämpfen. N.ach Abwehr regjj- mentsstarker Angriffe der Bolschewisten beseitigten unsere Truppen eine alte, bereits am Vortage stark eingeengte Einbruchsstelle'. Der Hauptdruck der Sowjets gegen Ostpreußen lag, wie an den Vortagen, nördlich der Memel. Hier verhinderten unsere Truppen beiderseits der Straß« Tauroggen—Tilsit den Durchbruch, den die Bolschewisten unter Einsatz von zwei Armee» und der Masse eines Panzerkorps versuchten. Unsere Artillerie brachte dabei durch hervorragende Feuerwirkung d«n größten Teil der Angriffe noch während d«r Entfaltung zum Scheitern. Nur nördlich der Straß« gelangen dem Feind einige Einbrüche, gegen die sich sofort Gegen angriffe unserer gepanzerten Kampfgruppen richteten. Im Nordteil der Ostfront hielten dagegen die schwere», wenn auch örtlich begrenzten Kämpfe an. Südlich Libau warfen unsere Gegenangriff« die Bolschewisten mehrere Kilometer zurück. Oestlich davon, bei Schoden, ließ der Feind bei einem vergeblichen An griff «ht Panzer liegen, und im Raum von Moscheiken ver besserten unser« Trusten durch Gegenangriffe ihre Stellung«», Gegen Riga führten die Bolschewisten wieder Angriff« mit starken Kräften. Sie wurden unter Abschuß zahlreicher Panzer abgewiesen. Auch auf Oesel setzten sie Ihre heftigen, aber erfolglosen An griffe fort. Sie brachen am Widerstand unserer Grenadiere und Pionier« sowie im Feuer der Marineartlllerrsten blutig zusammen. Jtalienfrout Auf dem italienischen Kriegsschauplatz setzten die Nordamerikaner am Donnerstag im Apennin ihr« Angriffe mit örtlich stark zusammeng«faßten Infanterie- und Panzerlräften fort, die ununterbrochen wie Rammböcke gegen unsere Front vorstießen. Stärkstes Artilleriefeuer und pausenlos« Angriffe zahlreicher Schlacht» flieg«r, mittlerer und schwerer Bomber unterstützten die Unteri nehmungen des Gegners, der ohne Rücksicht aus sein« hohen Aus fälle mit Gewalt seinen Durchbruch durch die deutsche Verteidigung erzwing«» wollte. Der Erfolg war ihm jedoch auch diesmal wieder auf der ganzen Linie versagt. Im westlichen Küstenabschnitt setzten di« Nordameri kaner ihr« vergeblichen Aufklärungsvorstöße gegen unsere Stütz punkte und vorgeschobenen Sicherungsstellungen fort. Im Adria- Abschnitt kam es bei einem stärkeren Angriff der Briten im Raum von Monteleone zu heftigen, hin- und herwogendsn Kämpfen, di« ihnen jedoch auch keine nennenswerten Erfolge bracht«». Neu gekräftigte deutsche Abwehrfrout In den letzten Tagen ist der Feind an allen Fronten zu einem neuen Großangriff gegen Deutschland angetreten. Die feindliche Großoffensive, die zu erbitterten Schlachten an der Westerschelde, im Raum von Aachen, in Italien, an der ost preußischen Grenze und in Südungarn im Raum Debrecen— Grotzwardein geführt hat, erfordert die härteste Anspannung aller Kräfte des deutschen Volkes. Aus den OKW-Berichten der letzten Woche geht deutlich hervor, daß das gewaltige Ringen mit steigender Erbitterung vor sich geht. Mit besonderer Ge nugtuung erfüllt es uns aber, daß der Feind gleich bei seinem ersten Sturmlauf in der neuen Groboffensive hat erfahren müssen, datz die Widerstandskraft der deutschen Front neu ge festigt ist. Dementsprechend hat der Feind beträchtliche Ver luste an Menschen und Material erlitten, und das insbesondere auch in der Luft. Für unsere Soldaten, die auch jetzt noch in den Stütz punkten am Atlantik dem Feind die Stirn bieten, ist es eine hohe Genugtuung, wenn sie die vergeblichen Versuche der Eng länder beobachten, durch neue Landungen südlich der Wester schelde und durch den Vorstotz der Kanadier gegen Südbever land die Hafeneinfahrt nach Antwerpen zu ösfnm. Diese Ope rationen sind eingeleitet worden unter dem Zwang, einen ! frontnahen Nachschubhasen zu gewinnen, nachdem die Häfen ' an der französischen Küste durch die hartnäckige deutsche Ver teidigung entweder dem Feind noch jetzt vorenthalken werden oder ihm völlig zerstört in die Hände gefallen sind. Zu einem neuen Epos deutschen Heldentums hat sich der Kamps um die alte deutsche Kaiserstadt Aachen gestaltet, auf die seit Tagen ein heftiges Artilleriefeuer des Feinde niederschlägt. Offen sichtlich scheut Eisenhower keine Verluste mehr, um dieses Boll werk der deutschen Verteidigung niederzubrechen. Der Wider stand der deutschen Verteidiger von Aachen hat dem Feind eine erste Lektion darüber erteilt, was er in einem Kamps auf deutscher Erde zu erwarten hat. Außerordentlich schwer sind auch die Verluste, die die Engländer und Amerikaner in Italien erlitten haben, so datz sie sich nun abermals zn einer Aende rung ihrer Taktik entschlossen haben. Nachdem alle Durch- bruchsvcrsuche blutig im Feuer der deutschen Batterien oder im Nahkampf zusammengebrochen sind, ist der Feind jetzt be müht, durch starke Angriffsschläge die deutsche Front zu zer mürben. Ein Erfolg aber wird auch dieser Kampfführung nicht beschieden sein. Im O sten ist die bolschewistische Flut abermals naher an die Reichsarenze heranaebrandet. und zwar diesmal gegen den
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