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Nr. 153 4 Juli 1851 Deutsche Allgemeine Zeitung k, Nr. 2.) ter r-er inLStdiu; 1) te» vrl«n. lr««nen. tn von G. Erste Ab- und dritte lung: Vie «Wahrheit »ad Recht, Freiheit und Gesetz 1° Preis für da« Niertel- jahr 1'/, Thlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. rr. 21. Bonö- Srunert, Räu»er. . Franz I. nach M a a> nach N e^0 , über «UM edenso nach ten tnSra»! a «achm/ Li le nach u. U., ohne un- der nach len el, non Pag, taff« I. n. II. , Schi»rin> Ul), Nür»- , MrgnS N U.; .; S> Perl» , für flch al> Aersonendef., e» -üsv«e- n i 2) Mrgnl etg. Han- 8l»«N«I» >streichischen nen eigenen >r-Fabriken u besorgen, könnte in se anbleten. co. poes-ro. Zu beziehen durch aNe Postämter de« In- und Auslandes, sowie durch die Hrpeditiou in Leipzig (Querstraße Nr. 8). ieU—12U. Bürgerschule cöshiet Lag eSdncrStr- is, Lubin et badebauseS. !), 8—k U. chte»»ave/- nerathttLe. S Abend«,in ithalgaffe I. m. wyork mit «Ser.-Dir. srl. Selma nithuber ca Untern, Leipzig eine i Brrrßnth D-atschkand. ^Frankfurt a. M., 1. Juli. In der wegen des auf den 29. Juni fallenden Peter- und Paullags auf den 30. Juni verlegten Bundes tagssitzung wurden zwölf invaliden schleswig-holsteinischen Offizieren Pen sionen zuerkannt. General v. d. Horst war nicht unter dieser Zahl, da er 1851 von der Statthalterschaft keine Pension bezog. Die preußische Stimme wurde für Pensionirung auch dieses Mannes abgegeben. Der Bericht über die Bauten zur Vollendung der Werke von Ulm und Rastadt wurde zur Jnstructionseinholung gestellt. Oesterreich machte eine Vorlage zur endli chen Reintegrirung der Bundcsfestungsfonds. Ueber diese Angelegenheit hat der Ausschuß im August 1853 einen Vortrag gehalten, der auf drei Monate zur Jnstructionseinholung gestellt wurde, des Inhalts, daß die 1'/, Millionen, welche für die Marine aus der Fcstungskasse entnommen wa ren, durch matricularmäßige Umlage unter den Staaten, welche Flottenbci- träge nicht eingczahlt hatten, gedeckt werden sollten. Damals beharrte Oester reich noch wie im October und December1848 auf seiner Ablehnung jeder Verpflichtung, für den Zweck der Flotte Einzahlungen zu leisten. Jetzt da gegen ist im Interesse der endlichen Bereinigung der Bundcsfonds der Ver gleich zwischen Oesterreich und Preußen zustande gekommen, daß Oesterreich, auf welches 1 Mill. Fl. Flottenbeiträge kämen, davon 400,000 Fl. einzahlt und ihm ferner 300,000 Fl. früher geleisteter Vorschüsse für die Flotte an gerechnet werden, wogegen sämmtliche übrige Staaten, auch die, welche ihre Beiträge voll eingezahlt haben, die noch fehlenden 300,000 Fl. matricular- mäßig unter sich zu vertheilen hätten. Dieser Vergleich wurde dem Liquida tionsausschuß zugewiesen. Preußen, t Berlin, 2. Juli. In den hiesigen diplomatischen Krei sen wird angedeutet, daß die Nachrichten aus Petersburg dahin lauten, daß Rußland nicht geneigt sei, freiwillig die Donaufürstenthümer zn räu men, sondern daß es nur der Gewalt weichen werde. Auch die Walachei würde nicht gänzlich von den russischen Truppen geräumt werden. Die ent schiedene Stellung, welche Oesterreich gegen Rußland eingenommen habe, reize gegenwärtig in Petersburg noch umsomehr zum Widerstande. Einem Kampfe zwischen den russischen und österreichischen Streitkräften sehe man dort entgegen. Die Befehle, welche vom Kaiser Nikolaus an die russische Armee ergangen seien, deuteten daraus hin, daß Rußland das Glück eines solchen Kampfes auch unter den jetzigen ungünstigen Umständen versuchen werde. Nach den Anordnungen des Kaisers sollen die Pässe nach Sieben bürgen russischerseits besetzt werden. Die Niederlagen, welche die russische Donauarmee in der letzten Zeit erlitten hat, haben hier indessen das Ur theil über die wirkliche Militärmacht Rußlands so wesentlich geändert, daß alle diese Angaben keinen bedeutsamen Eindruck zu machen im Stande sind. Aus diesem Umstande möchte zu ersehen sein, wie groß die moralische Nie derlage ist, welche das Ansehen Rußlands in der jüngsten Zeit betroffen hat.— Hinsichtlich der Haltung Preußens bei einem Kampfe zwischen Oesterreich und Rußland hört man noch fortwährend behaupten, daß ein unmittelbarer Angriff Rußlands von Seiten Preußens in jeder möglichen Weise werde vermieden werden. Dagegen austretend läßt sich das Preußi sche Wochenblatt also vernehmen: „Preußen hat, falls cs zum Kriege zwi schen Oesterreich und Rußland kommt, die Pflicht oder das Interesse, an diesem Kampfe gegen Rußland activ theilzunehmen, oder es ist weder eine solche Pflicht noch ein solches Interesse für Preußen vorhanden. Wenn und solange der letzte Fall stattfände, würden die Kräfte des Landes in keinem außerordentlichen Maße in Anspruch zu nehmen sein. Im entgegen gesetzten Fall wird dagegen Preußen mit seiner vollen Macht und in der nachdrücklichsten Weise aufzutreten haben. Es wird nicht abwarten dürfen, bis etwa Oesterreich Niederlagen erlitten und dessen Grenzen überschritten worden, sondern es wird ein solches Resultat von vornherein dadurch ab zuwenden suchen müssen, daß es den russischen Angriff gegen Oesterreich schwächt, indem es seinerseits Rußland kräftig angrcift." Diese Anschauung scheint indessen verschieden von derjenigen zu sein, welche höchsten Orts in Bezug aus diesen bedeutungsvollen Gegenstand obwalten soll. — Als neue Mitglieder des in der nächsten Woche wieder zusammentretendcn Staats raths, dessen Sitzungen durch den König eröffnet werden sollen, werden etwa dreißig namhafte Persönlichkeiten bezeichnet, unter denen man folgende besonders hervorheben hört: Geh. Oberregierungsrath Sulzer, die beiden Gcneralsuperintendenten Hoffmann und Büchsel, Obcrconsistorialrath Pro fessor Stahl, Geh. Justizrath und Professor v. Keller, General v. Brcse, Generalmajor a. D. und Director des Mililärökonomiedepartcments Guein- -ius, Gcheimrath Fleck im Kriegsministerium, Landesükonomierath Koppe und die UnterstaatSsecretäre und Directoren der verschiedenen Ministerien., iDie Ernennung ist bereits mehren derselben zugegangcn. I — Die neueste russische Anleihe hat in Berlin, wie der National- ^eitung mitgetheilt wird, keinen bessern Erfolg als in Frankfurt a. M. Un ¬ geachtet der bei einem Zinsfuß von 5 Proc. bedeutend niedriger» Emis- sionscurse als die der neuesten preußischen Anleihe, zeigen unsere Vörsenmänner und Eavitalisten dem Vernehmen nach so wenig Lust zur Subscription, daß die Zeichnung der für Berlin reservirten fünf Millionen R. S. mehr als zweifelhaft erscheint. — Aus Köln vom 1. Juli berichtet die Kölnische Zeitung : „Heute Mor gen ereignete sich bei den Uebungen auf der Wahnerhaide der Unfall, daß eine Bombe während des Entladens, d. h. trockenen Ausbohrens derselben, platzte und acht Soldaten vom Vorcommando des 8. Artillerieregiments ver wundete. Drei wurden tödtlich, die andern minder schwer verwundet; einem derselben, welchem beide Beine und beide Arme zerschmettert und außerdem noch zwei Svlitter in die Brust gefahren waren, mußten noch im Dorfe Urbach die Sterbesacramente gespendet werden. Sämmtliche wurden in das hiesige Militärlazareth gebracht?' — Aus Schlochau vom 27. Juni wird berichtet: „Heute wurde der Mörder des Postexpedienten Krüger (Nr. 149) an das hiesige Krcisgericht eingeliefert. Derselbe war in Nakel in dem Augenblick, wo er sich auf die Eisenbahn setzen wollte und nachdem er sich eine Menge Kleidungs stücke sür einen enormen Preis von einem dortigen Juden gekauft hatte, ergriffen. Von dem geraubten Geldc, das sich über 2000 Thlr. belief, ist der größte Theil (1750 Thlr.) bei ihm vorgefunden; in dem mit ihm heute vorgenommenen Verhör hat er sich gleich als den Mörder bekannt. Der Ermordete hatte bei der Obduction 17 Wunden am Kopf, einen Stich im Genick, einen Stich in der Brust, der, bei dem Herzen vorbei, tief in die Lunge cindrang, und dann den Schnitt am Halse. Der Raubmörder ist der Sohn eines Oberförsters und von anständigem Aussehen." Baiern. Die Neue Münchener Zeitung sagt: „Die Rückäußerung der bairischen Regierung auf die jüngste Note Oesterreichs und Preußens ist, wie wir vernehmen, gestern (29. Juni) nach Wien und Berlin expedirt worden. Wie wir ferner vernehmen, dürfte zwischen sämmtlichcn Staaten, welche an den Conserenzen zu Bamberg theilgenommen, hinsichtlich dieser Rückäußerung eine Einigung stattgefunden haben, sodaß die demnächstige Vorlage der Convention vom 20. April an den Bund sowie der Beitritt des Bundes zu dem österreichisch-preußischen Bündniß wol erwartet wer den darf." — Dem Vernehmen nach ist von den Staaten der bamberger Kon ferenz Württemberg mit seiner Zustimmung zu dem preußisch-österreichi schen Vertrage noch rückständig; auch sollen Holland (Luxemburg) und Dä nemark (Holstein und Lauenburg) sich des Anschlusses noch weigern. — Aus Nürnberg vom 30.Juni schreibt man der Allgemeinen Zeitung: „Im hiesigen geheimen königlichen Archiv ist man auf eine arge Ver untreuung gestoßen und der betreffende Beamte bereits seit längerer Zeit suspendirt. Wichtige Documente, unersetzbare Bücher und Manuscripte sind an Trödler als altes Pergament, alte Acten als Maculatur verkauft wor den und ohne Zweifel meistens verloren gegangen. Es befinden sich dar unter nicht weniger als 109 sogenannte Kaiserdiplome (auch 24 Stück ganz goldene sogenannte Streichnadeln an denselben sind verschleudert worden), kaiserliche Freiheiten und Privilegien der Reichsstadt Nürnberg betreffend; ferner 104 andere Urkunden, Nürnberger Verhältnisse betreffend; aus dem ehemaligen ansbacher Archiv 19 Urkunden, Verträge mit den Markgrafen enthaltend; dann 27 Manuscripte und Saalbücher (auch das Todtenbuch von 1571—73), Handzeichnungen und Kupferstichplatten. Außerdem feh len noch 332 alte Acten. Von einem Kaufmann war angezeigt worden, daß bei ihm fortwährend altes Pergament zu kaufen sei; dies war natür lich Lockspeise für unsere Antiquare, welche alsbald sahen, was das käufliche Pergament zu bedeuten habe, und so kam diese grobe Unterschlagung zutage." Nassau. Wiesbaden, 30. Juni. In der heutigen Sitzung der l. Kammer erstattete der Abg. v. Eck Bericht über den Antrag des Abg. Diehl wegen des an die Nedactionen der hiesigen Blätter ergangenen Ver bots, die kirchliche Frage ferner zu besprechen. Der Antrag des Aus schusses ging dahin, die Regierung zu ersuchen, das erlassene Verbot und die infolge dieses Verbots verfügte Beschlagnahme der Nassauischen Allge meinen Zeitung wiederaufzuheben. Der Antrag wurde ohne Discussion ein stimmig angenommen. (N. A. Z.) Freie Städte. Hamburg, 29. Juni. Zufolge eines an die hie sigen Fondsmakler ergangenen Verbots seitens unscrs Commerziums darf nicht nur die neue, bei Stieglitz u. Comp. in Petersburg abgeschlossene rus sische Anleihe von 50 Millionen R. S. hier nicht notirt, sondern auch die ältern russischen Fonds dürfen nicht auf den Curszettel gebracht werden. (Auch zu Paris und London darf die russische Anleihe nicht notirt werden. In England ist das Gesetz eingeschärft worden, wonach „jeder britische Un terthan, der sich an einer Anleihe bctheiligt, welche für einen mit Großbri- Hnfcrtionsgevüh? für den Raum einer Zeile 2 Ngr. rch Stettin '.ML m, I". urig-»»««. Dienstag. Die Zeitung erscheint mit Au«nahme de« Montag« täglich und wird Nachmittags 4 Uhr au«- gegebe».