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-- i Anzeiger für Tharandt i -»«2.»-..., --1 Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -es Bürgermeisters zu Tharandt »er B«zug»pr«iö d«» »Jllustr. Tageblatt", Auegade C mit Tha- raadtcr T-geblati »erbaade» »ii Wilsdruffer Nachrichten betrüg, moaatl. Mir 2.— einschl. »0 Pfg. Trügerlohu, durch die Poft ohne Zustellgebühr monail. Wb. 2. - einschl. M Psg Poftgeb. in der Geichäft,stelle abgeholi »o- natl. Mb 1 70; Einzelnuniiner li Psg., Som>adcnd»So»ntag»Rr. U Pfg.; Druch und Verlag: LleMcn, Landgrat Nach! W Stolle lktolle Verlag), Freital, Hauptschrist leiler: Herm. Schloli, Freital verantwortlich 'ür Lokales aus Tha, und: nnd Wilsdruff lind für Anzeigen an» Tharandt: Max Noatug k» Tharandt; s. Anzeigen an» Wilsdruff und Umgeg.: Paul Lar! en, Wilsdruff; lür den übrig. T-rtteU: Herman» Schlvtl. Freital; für Bilder: Wittb. Sto Ile Freital. — DA. IX. ISS«: 1682 Der Anzeigenpreis beträgt für die sechsmal gesp. Millimeterzeile <46 rruu breit) oder deren Raum 7 Vig.; die viermal gesp Millimclcrzeile im Tepttril od. deren Raum 20 Pfg. Zurzeit ist die Preisliste Nr. 4 gültig. — Für Erscheinen der Anzeige» an bestimmten Tage» nnd Plätze», ebenso für Anzeige», welche durch Fernsprecher auf gegeben werde», wird keine Ge währ übernommen — Für Fälle höherer Gewalt, Betriebs störung usw. besteht kein An« pruch ans Lieferung bzw. Nachliefe rung der Zeitung od. Rückzahlung des Lesegeldes. — Nachlaß-»« lpruch erlischt bei Konkurs oder Zwangsvergleich de» Auftrag, gcber» — Erfüllungsorte: Für »Tharandter Tageblatt" Tha- raudt, für »Wilsdruffer Nach richten" Wilsdruff in Sachte». — Nr. 246 Dienslag, -en 20. Oktober 4936 Einstellung von Freiwilligen in die Luftwaffe im Frühjahr und Herbst 1937. Das Reichsluftfahrtministerium gibt bekanut: 1. Im Frühjahr 1937 werden bei der Flie gertruppe und Luftnachrichtentrnppe Freiwillige eingestellt, in Ostpreußen nur bei der Lustnach richtentruppe. 2. Im Herbst 1937 werden bei der Flieger truppe, Lustnachrichientruppe, der Flakartillerie und dem Regiment General Göring Freiwillige eingestellt. 3. Bewerber sollen sich sobald als möglich melden, und zwar für die Frühjahrseinstellung bei jedem Truppenteil der Fliegertruppe und Luftnachrichtentrnppe, für die Herbsteinstellung bei jedem Truppenteil der Luftwaffe (Flieger- truppe, Luftnachrichtentrnppe, Flakartillerie, Re giment General Göring). 1. Auskunft über die Bedingungen für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe und über den vorher abzuleistenden Arbeitsdienst erteilen alle Truppenteile der Luftwaffe, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmelde ämter. Von allen diesen Stellen wird auch das „Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe" ausgegebcn, aus dem die Be dingungen für die Einstellung zu ersehen sind. 5. Meldungen bei anderen militärischen oder staatlichen Dienststellen sind zwecklos; sie ver zögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. Tharandt t. Tharandt. Im Marionettentheater im Deutschen Haus gelangt heute um 20 Uhr zur Aufführung: „Kaspar als Baron." Der Mitt woch bringt zwei Vorstellungen, und zwar nachmittags 3 Uhr „Rumpelstilzchen", abends 8 Uhr „Ich hab' mein Herz in Heidelberg ver loren". Am Freitagabend wird „Der bayrische Hisel" gegeben. tfr. Braunsdorf. Der Politischen Leiter- Tagung ging Körperschulung in der Turnhalle Oberhermsdorf voraus. Die im Gasthof Ober- hermSüorf anschließend abgehaltene Tagung wurde vom stellvertretenden Ortsgruppenlei ter Neubert geleitet. Mehrere Rundschreiben der Gau- bzw. Kreisleitung kamen zur Ver lesung. Als Marschblockleiter für die Poli tischen Leiter wurde der Altvarteigenosse Kannegießer eingesetzt. Provagandaleiter Hö nicke machte längere Ausführungen über die im Kreisgebiet Dresden am 30. Oktober statt- fiudenden 65 Massenkundgebungen, wovon im Ortsgruppengebiet Braunsdorf eine Kund gebung selbständig durchgefiiürt wird. Sie fin det im Gasthof zur Erholung in Weißig statt. Zum Besuch eines Grundlagenschulungskur sus forderte Pg. Trinks auf, insbesondere betonte er, daß es für die neuen Politischen Leiter Voraussetzung sei, vor ihrer endgültigen Bestätigung den Kursus durchlaufen zu haben. ft. Colmnitz. Stif »nasseste. Nachdem die beidm ältesten Vereine des Ortes schon mehrmals ihre Stiftungsfeste zusammen ab gehalten haben, feierten die KNegerkamerad- schast und Ler Männerge' e ein am Sonntag des 81. bzw. 78. Stiftungsfest. Man muh von vornherein hervorheben, dah beide Vereinigungen tief im Orte wurzeln, so dah der gute Besuch nicht überrascht. Man feierte es in diesem Jahre in einfacher Form; der Männerchor bot einen kleinen Ausschnitt aus seinem Können, und anschliessend wurde getanzt. ft. Colmnitz. 1O Feier Der Spiel- abteilung des Turnvereins. Diesen Monat begeht die Spielabteilung des Turnvereins ihre 10-Jahr-Feier. Schon lange bestand im Turnverein der Wunsch nach einer Abteilung, die das Spiel auf dem grünen Rasen pflegte; doch scheiterte dies an der Platzfrage. Der damalige Plan, in der Hoflaite einen Sportplatz anzulegen, nachdem die Gemeinde dies genehmigt hatte, scheiterte an den Kosten, trotzdem man mit dem Bau schon begonnen hatte. So fahte der Deutsche Turnverein den Plan, selbst einen Sportplatz zu kaufen. Eine geeignete Gelegenheit fand sich auch, und so erstand man am Kreuz von Richard Stecher 13 000 Quadratmeter zum Preise von rund 4000 RM. Die Kaufkosten konnten innerhalb zwei Jahren abgetragen werden. 1926 stand die neugegründete Spiel abteilung erstmalig im Kampf auf dem grünen Rasen. Handball pflegte man in den ersten Jahren, doch muhte man dies bald fallen lassen, denn in der Umgebung waren bis auf To. Freib eg-Lohnitz und Weihen born keine Gegner, so dah man zum Fuhöall überging. Damit war der Abteilung der Weg zum Aufschwung geebnet, da gerade der damalige Turnkreis Osterzgebirge den Spielbetrieb sehr förderte. In der Höchst blüte besah die Abteilung drei Mannschaften, dazu noch eine Jugend- und zwei Knaben mannschaften. Heute ist die Abteilung eine der besten mit im Verein. ft Freiberg. Morgenfeier Der HI„ Dann 182. Wohl hat die Hitlerjugend des Bannes schon mehrere solcher Morgenfeiern erlebt, aber der diesmaligen kam schon von vornherein größere Bedeutung zu, stand sie doch als Auftakt einer Bewegungswoche in Freiberg im Vordergrund, die im Dienste der nationalen Bewegung vor sich geht. Sv fanden sich zu dieser Morgenfeier im „Schwarzen Roß" nicht wenige Volksge nossen zusammen. Sämtliche HI.-Führer aus dem Banngebiet waren erschienen, Vertreter der Partei, an der Spitze der Kreisleiter, sowie Vertreter der Stadt. 2m Mittelpunkt der Feier stand das große chorische Spiel „Das Jahr über Pflug", das einen gewal tigen Eindruck auf die Zuhörer machte. An schließend sprach Bannführer Abt über die geschichtliche Bedeutung „Von Adel und Thing". tfr. Somsdorf. Mütterberatung. Am Don nerstag, nachmittags bis 144 Mr, findet in der Pfarre zum ersten Male Mütter beratungsstunde statt. Die Mütterberatungs stunden werden vom Gesundbeitsamt dann laufend aller vier Wochen abgehalten. Wissenswertes über den Ursprungsort des Borsdorfer Apfels Unter den Orten, die den Namen Borsdorf oder einen klangähnlichen führen (die Schreib weise der betreffenden Ortsnamen hat hierbei nichts zu sagen, sie wechselte seit altersher im Lause der Jahre mehrmals, so z. B. Pohrsdorf bei Tharandt oder Pohrsdorf bei Wilsdruff; im Jahre 1465 schrieb sich dieser Ort Borstorfs, 1580 Borsdorff, im 16. Jahrhundert Porsdorf usw-, während die heutige Schreibweise Pohrs dorf ist) haben seit Jahrhunderten bis in die heutige Zeit hinein Meinungsverschiedenheiten bestanden, welches wohl der Ursprungsort des in früheren Jahren sehr geschützten Borsdorser Apfels sei. Die Meinungsverschiedenheiten be standen wohl auch hauptsächlich zwischen den bei den Orten Borsdorf bei Leipzig und Pohrsdorf bei Wilsdruff. Nach sehr tiefgründigen For schungsarbeiten des Oberlehrers Karl Hoff mann, Chronist in Borsdorf bei Leipzig, ist end lich Klarheit in diese Angelegenheit gebracht worden. Danach hat der Ort Pohrsdorf bei Wilsdruff, oder bei Tharandt, oder auch bei Meißen als Ursprungsort zu gelten. In einem von ihm im „Borsdorfer Anzeiger" veröffent lichten Aufsatz, der sich mit Lem Ursprung des Borsdorfer Apfels als ersten deutfchen Edel apfel beschäftigt, heißt es u. a.: Ich bin als Chronist des Ortes (gemeint ist Borsdorf bei Leipzig) zu meinem Leidwesen um der Wahrheit willen gezwungen, darauf hinzu weisen, daß sich selbst die Annahme, Borsdorf sei die Heimat des Edel Borsdorfers, nur auf die Tatsache stützen kann, daß das Dorf den Apfelbaum im Gemeindesiegel führt, freilich erst seit dem Jahre 1900 etwa. Der Versuch, den Bors dorfer Apfel hier anzupslanzen, ist in den ver gangenen Jahrzehnten zuweilen gemacht wor den. Er war immer ohne Erfolg. Die Boöen- beschaffenheit ist seinem Gedeihen sehr ungünstig. Ich kenne das Schrifttum über Borsdorf gründ lich. Nirgends ist vom Borsdorfer Apfel die Rede. Dagegen erzählt Schumann in seinem Lexikon von Sachsen aus dem Jahre 1824 von Pohrsdorf bei Meißen, „daß das Dorf in seinem sehr alten Gemeindestegel einen Apfelbaum mit Früchten führt, und daß auch noch jetzt Bäume dieser Art vorhanden sind". Schumann berichtet weiter: „Uebrigens sprechen die Schriftsteller des 16. Jahrhunderts, indem sie Lieser Apfel gattung gedenken, daß Pohrsdorf bei Dresden die Heimat des Borsdorfer Apfels ist, erhält beinahe Gewißheit durch Gedankengänge, die im t Hauslexikon des Verlages Breitkopf L Härtel ! in Leipzig vom Jahre 1834 auf Seite 742 ent halten sind: „Die Entscheidung, daß er aus Borsdorf bei Mießen stammt, ergibt sich aber wohl zur Genüge daraus, daß er bei den Aus ländern den Namen Reinette de Misne, Meiß ner Reinette, und in Oesterreich Len Namen Marschanzker führt, in so fern die Slawen und Wenden das Dorf Borsdorf bei Meißen, als sie die dortige Gegend an der Elbe bewohnten, in ihrer Sprache Marschlanz nannten." Soweit Lie Ausführungen des Oberlehrers Hoffmann. Nachzutragen hierzu wäre noch, daß Ober lehrer Miersch, der früher in Pohrsdorf amtierte, in Schumanns Post-Lexikon, Jahrgang 1821, geblättert hat. Dort stand unter Pohrs dorf bei Tharandt: Hier und nicht in Borsdorf bei Leipzig scheinen die frühe sten Versuche mit Kulturen des sogenannten Borsdorser Apfels gemacht worden zu sein. Außerdem trügt Pohrsdorf bei Tharandt den Apfelbaum im Wappen, und einige alte Bäume stehen noch dort. Ferner erwähnt ein Schrift steller Les 16. Jahrhunderts, daß in Pohrs dorf bei Wilsdruff eine besondere Art von Aepfeln, so man deutsche Pommeranzen nennt, gebaut werden, deren Genuß gut für schwer mütige Personen sein soll, was ja auch Ober lehrer Hoffmann in seinem Aufsatz angeführt hat. Und nun können wir wohl hiermit die Ange legenheit „Borsdorfer Apfel" beschließen. B. Lange-Pohrsdorf. Hausfrauen, bereitet euch vor: Diese Woche ist Pfundsammlung! Wilsdruff Wilsdruff. Die 1. Reichsstraßensammlung für das WHW. hat in unserer Ortsgruppe, zu der außer Wilsdruff noch die Gemeinden Sachs- dorf, Klipphausen, Kaufbach und Unkersdorf ge hören, ein über alles Erwarten günstiges Er gebnis gebracht. Bereits am Freitag und Sonn abend wurden in den Betrieben 385.56 RM. ge sammelt. Der zweite Vorstoß wurde dann am Sonntag unternommen, wo die Sammler um 10 Uhr an der Geschäftsstelle der DAF. antra ten und unter Vorantritt des Bannmusikzuges der HI. nach dem Markt marschierten, um von hier aus nach einer kurzen Ansprache des Orts- walters Tumlir ihre Tätigkeit zu beginnen. Diese Haussammlung erbrachte 194,52, die Stra ßensammlung am Nachmittag 56,97 und die Sammlung in den Gaststätten am Abend 31,43 RM., in Sachsdorf wurden 16,98, in Klipphau sen 8,05, in Kaufbach 15,78 und in Unkersdorf 12,40 RM. gesammelt, so daß im ganzen Orts- gruppeugcbiet der ansehnliche Betrag von 721,69 NM. zu verzeichnen war. Wilsdruff. 70 Jahre alt wird heute der Volksgenosse Ernst Richter, der sich noch guter körperlicher und geistiger Rüstigkeit er freut. Unseren Glückwunsch! w. Wilsdruff. Privilegierte Schützengesell- schast. In der gestrigen Versammlung gab Schützenprüsident Berthold einen Rückblick auf die verflossene Kirmes, mit deren Verlaus man auch in finanzieller Hinsicht zufrieden sein kann. Die gestifteten Ehrenscheiben vom Vor stand, Exkommandanten, Kommandanten und Musikmeister erschossen sich die Kameraden Alfred Plattner, Fendler, Schirmer, Wehner und Johne. Das Königsabendbrot soll am 19. November in der üblichen Weise abgehalten werden. Das Abschießen wird am Reforma tionsfest stattfinden und in dem Schießen auf Lie Wettinmedaille und einem Preisschießen bestehen. Desgleichen soll für die Schützen kameradinnen ein Kleinkaliberschießen mit Preisen veranstaltet werden. Nach Bekannt gabe verschiedener Anordnungen gab Kamerad Berthold einen Bericht über die letzte Kreis- sttzung in Weinböhla, aus der die Abrechnung vom Kreisschießen in Wilsdruff richtiggespro chen wurde und auf der er den Kreisvereinen Dank für die Beteiligung und die gestifteten -Preise sagte. Dann wurde dort über das Be- zirkSschießen in Bautzen berichtet, an dem sich auch verschiedene hiesige Kameraden beteiligten und sich mehrere schöne Preise holten. Weiter wurde bekanntgegeben, daß am 1. Januar die jetzt bestehenden Schützenbünde aufgelöst und alle Kameraden dann in den neuen Deutschen Schützenverband ttbergeführt werden. Das Schießen soll dann mehr auf wehr sportlicher Grundlage aufgebaut werden. Auch die HI. soll sich unter Anleitung der Schützengefellschaften auf deren Schießständen im Schießen üben. Im neuen Schützcnver- band werden die Großkaliberschtttzen den stärksten Block bilden, stellen diese doch jetzt von den 62 000 Schützen in Sachsen rund 37 000 in 520 Schützengesellschaften. Die bisherigen Satzungen bleiben vorläufig weiter bestehen, überhaupt soll an den alten Traditionen der Schützen nichts geändert wer den. Das Ausschießen der Schützenkönigs- würde bleibt bestehen, und auch die alten Schützenuniformen können neben der neuen Uniform des Deutschen Schützenverbandes weiter getragen werden. In der Einteilung des Gaues Sachsen tritt insofern eine Aende- rung ein, als zum Kreis Dresden künftig Dresden, Meißen, Großenhain, Freiberg, Dippoldiswalde und Pirna gehören, wöbet Freiberg voraussichtlich einen Unterkreis bil den wird. Zum Schluß warb Kamerad Berthold noch für das WHW. und beglück wünschte Kamerad Alfred Lehmann zu seinem 40jährigen Dienstjubiläum. (Weiteres Lokales auf der 4. Seite.)