Volltext Seite (XML)
38. Jahr« Volkszeitung Sonnabend/Sormkag, 4./S. März 1«3S SchNstl'Uu»,: De«^«.»., «.Nelpi-b, U, Fennuf Mil «. «01» LeMli^lell«, vrml m» Verla,: Sen»«»!, an» Verla, L». ,i» ». wlikel, Pollerlka», ». gemny UVU, P»Uch«ki «r. US», Vaal: «adtkntt Dre«d-, U7S7 Im Fall, °»i> Dewall. «erbat. »UMeteiw«, ««kleb» ftöiunge» Hal ber «„lehn «n «ierduilgleeikead« lat» «nspiiiih«, lall» °!« AeUun, «i, b»>chilnlk« Uml»»^, »e» ipälet o°ee nicht nlchetnt. <rr,llll»»,»,r« l » V « « » » » » SrschellU I «al «Schentllch. Monatliche, «ejugsoiei» d»,ch Trlgn »in>chl. «0 PlL bl«. « Psz Iillgeilohn 1.70; ouich bi« Poll 170 «lnichliehlich Pollllberwetlun,«gebühr, pijilgUch bb Pl». Poll-Beftellgelb. liazel-Rr. 10 Pl,., Sonnabend» und Fellta,»-Nr, « Psg. «bbellellungen müllen lolllellen, ein« Woche Abla ul »er «e,uz„,U lchriltlich beim Verlag eingegangen lein Unler« lrlgn bllrs« lein« Abbestellung,» «nlgegennehme». «erlagen vreede». llnzeigenorell»; »l» llpaltig« r» mm breit« Aelle t Vlti sllr Aamitienan,eigen » Ptg gll, Piatzwünlch« »nne» a»t» tei»e »ewüh« leist—. Nummer SS Sächsische GwßdeuWands erste MchSineffe Leipzig zeigt Vorsprung deutscher Technik Slaatsmlnlfier Lenk zum Meffe-VeMn Der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Gau- wirtschastsberatcr Pg. Lenk, erläßt als Auftakt der Reichs- Frühjahrsmesse 1939 ein Geleitwort, in dem es u. a. heißt: Wenn am Sonntag, dem 5. März, die Tore der Meßhallen und -Häuser in Leipzig eröffnet werden, dann nimmt die erste Reichs messe Großdeutschlands ihren Anfang. Während die Aussteller ans der Ostmark bereits bei der vergangenen Herbstmesse als Inlandsaussteller beteiligt waren, erscheint bei der diesjährigen Frühjahrsmesse unser üdetendeutscher Nachbargau erstmals nicht mehr als Ausland, andern unterbreitet den Einkäufern seine Waren nun eben- alls als deutsche Werterzeugnisse. Vor allem wird die Reichsmesse diesmal klar und deutlich Herausstellen und damit aller Welt vor Augen führen, daß die deutsche Technik einen erheblichen Vorsprung gewonnen hat. Das sind die ersten Erfolge der auf dem Zwang, Menschenarbeit und Facharbeiter für dringlichere Ausgaben frei zu machen, beruhenden Suche der deutschen Wirtschaft nach dein Arbeltsbestverfahrcn auf allen Gebieten. Die weltberühmte Technische Messe wartet mit einer Fülle von Verbesserungen und Neukonstruktionen auf, die der deutschen Wirtschaft, Indu strie, Handwerk und Landwirtschaft beste Helfer im Vtcrjahres- plan sein werden: denn sie sind in erster Linie auf mengen» und gütemäßige Leistungssteigerung sowie die Einsparung von Arbeitskräften eingestellt. Ebenso haben die Firmen und Ge werbebetriebe, die in den Meßhäufern der Mustermesse in der Innenstadt ihre Waren darbieten, alle Anstrengungen gemacht und sehr viel Arbeit geleistet, um die Qualität ihrer Erzeug nisse noch weiter zu verbessern, neue Muster auszuarbetten und ihr Angebot recht vielseitig zu gestalten. Neben diesen binnendeutschen Aufgaben beweist gerade auch in diesem Jahr die starke Ausländsbeteiligung, welche weltwirtschaftlich große Bedeutung dieser internatio nalen Schau zukommt. Die Liste der Anmeldungen für die dies jährige Frühjahrsmesse führt nicht weniger als 28 Länder auf, die ihre Kollektionen ausstellen. Die Anmeldungen ausländi scher Einkäufer erstrecken sich diesmal aus rund 70 Länder. So beherbergt in den Messetagen Leipzig Waren aus der gan zen Welt sowie Aussteller und Einkäufer aus allen fünf Kon tinenten. Die deutsche E x p o r 1 w i r t s ch a s t. der der Führer in seiner Rede vom 30. Januar 1939 mit der Auffor derung zur höchstmöglichen Anssuhrstcigerung die Ausgabe klar umrissen hat, wird alle Anstrengungen machen, um die Chance, die dieses Weltwirtschaftsforum zu Leipzig dem Außenhandel bietet, sich dienen zu lassen. Wir Sachsen können stolz darauf sein, daß diese größte Wirtschaftsverwaltung des Erdballs stets in unserem Gau bereich statfindet. Gleichzeitig ergibt sich aber auch siir unsere heimische Wirtsä-aft die verstärkte Pflicht daraus, die gün stigen Gelegenheiten, die die Reichsmesse mit ihren Hundert tausenden Besuchern bietet, sich besonders nußbar zu machen. Ich freue mich, daß der Wirtsä-aftsgau Sachsen mit rund zwei tausend Firmen auf der Reichsmcssc in Leipzig beteiligt ist. Bei einer Gesamtzahl von rund 10 000 Ausstellern stehen wir damit in der Messcbeschickung zahlenmäßig an der Spike aller deutschen Gaue. Ich bin überzeugt, daß die sächsischen Betriebe auf der Reichs-Frühjahrsmesse 1939 zu Leipzig aus ihren Ge bieten das Beste zeigen, was überhaupt hergeltellt werden kann. Die einzigartige Wirtschastsschau zu Leipzig wird allen Besuchern einen starken Eindruck vermitteln von der auf bauenden Friedensarbett des deutschen Volkes, und sie wird gleichzeitig aber auch In diesem Jahr besonders den fanatisch-festentschlossenen Wilsen -er deutschen Nation kund tun, sich unter nationalsozialistischer Führung allen Schwierig keiten zum Trotz durch Spitzenleistungen den Weg zum wette ren Aufstieg zu erkämpfen! Japanischer Vorstoß auf Tschunghsian Aeue Erfolge ln Aordchlna Tschungking, 4. März. Ein« von Tschinschan, ISO Kilometer nordwestlich Han- Haus, auf Tschunghsian am Hankiang vorstoßende sapanische Formation macht schnell« Fortschritt«. Di« chinesisch« Bertel- digung der Stadt Tschunghsian soll unzureichend sein, so daß man auch in chinesischen Kreisen mit einer baldigen Einnahme rechnet. Non Tschunghsian aus soll der japanische Vorstoß dann den Han-Fluß entlang weitergehen und sich zunächst auf das 85 Kilometer nordwestlich liegende Hsiangyang richten, das eine strategische Schlüsselstellung gegen Itsckang und Sian bildet und für die Umschließung der Provinz Szetschuan von großer Bedeutung ist. Die Annchen ln Burma Belagerungszustand über Amritsar verhängt. London, 4. März. Die Unruhen, die vor einigen Tagen in der Hauptstadt Burmas. Rangun, ausgcbrochcn sind, haben immer noch kein Ende gefunden. Auch gestern kam es wiederholt zu Zusam menstößen zwischen Hindus und Mohammedanern. Seit Aus bruch der Unruhen sind jetzt Insgesamt 16 Personen ge tötet und über 200 verwundet worden. Nach einer Meldung aus Lahore brachen auch In Am ritsar .während einer Prozession Unruhen aus. bei denen eine Person getötet und 19 schwer verletzt wur den. Ueber die Stadt wurde der Belagerungszustand verhängt und britische Truppen sind mittlerweile eingerückt, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Sin Ausruf ^n der „Times" London, 4. März. Maßgebende Persönlichkeiten des britischen öffentlichen Lebens, an der Spitze der Erzbischof von Canterbury, Kardinal Hinsley, wie auch der Bischof von Jerusalem, haben in der .Times" einen Aufruf erlassen zugunsten der „Tausende von arabischen Kindern, deren Väter und Mütter in den Kämp fen und Unruhen in Palästina getötet oder verstümmelt wur den". Banditenunwesen aus polnischen Landstraßen Polnisch« Studenten wegen eines Uebersalles in Lemberg verhaftet Warschau, 4. März. In der polnischen Oeffentlichkeit rult das wachsende Banditenunwesen, das die abseits von Großstädten liegenden Straßen unsicher macht, erhebliche Beunruhigung her vor. Unweit von Lublin überfiel eine scchsköpfige Räuberbande mehrere Kaufleute. Einer der Uebersallenen wurde erschossen, die anderen schwer verletzt. In Lemberg wurden fünf pol»iscl>e Studenten aus Veran lassung des Staatsanwalts verhaftet. Sie hatten sich an einein iieberfall aus Dozenten und andere Studenten beteiligt. Kronprinz und Kronprinzessin von Griechenland in Berlin Berlin, 4. März. Am Sonnabendmorgen trafen Ihre Kö niglichen Hoheiten die Kronprinzessin und der Kronprinz von Griechenland, von Paris kommend, mit dem Nordexprcß zu einem privaten Aufenthalt in Berlin ein. Sie wurden auf dem Bahnhof Friedrichstraße von dem stellvertreten den Chef des Protokolls, Lcgationsrat von Halem, begrüßt. Der Kronprinz des Iran in Kairo eingelroffen Bier Wochen Hochzeitsfelern Kairo, 4. März. Der Kronprinz des Iran, Riza Pahlavi Schopur, traf aus Alexandrjcn in Kairo ein, das zu Ehren des Verlobten der Schwester des Königs Faruk, der Prinzessin -aw- zia, Festschmuck angelegt hatte. Die Hochzeitsfciern dauern vier Wochen. Besprechung Daladiers mit dem General- refldenten von Marokko Inspektionsreise General Nogues' nach Nordasrika Paris, 4. März. Ministerpräsident Daladier hatte am Frei tagvormittag eine längere Besprechung mit dem französischen Generalresidcnten in Marokko, General Nogues. General Nogues wird nack einer Meldung aus Tunis zu sammen mit dem Generalinspekteur der französischen Truppen In Nordafrika und seinem Stabschef am Sonntagnachmittag in Bizerta eintreffen und von dort aus die siidtunesische Bcscsti- gungslinie in Begleitung des Oberkommandlerenden der fran- zöstichen Truppen in Tunesien, General Blanc, besichtigen. Anschließend wird General Nogues wieder nach Paris zu- rllckkehren, um an den Sitzungen des Mittelmecrausschusses teil zunehmen. Sie AMef-rdemng «ach Spanien Französlsch-spanische Verhandlungen Über vtffnung der Grenz« Paris, 4. März. Außenminister Bonnet und der spanische Vertreter in Paris, Quinones de Leon werden heute Verhandlungen Uber die mög- lichst rasche Oeffnung der Grenze aufnehmen, um die Rückbeför derung der in Frankreich lebenden Flüchtlinge beschleunigt durch zuführen. Die französische Regierung hat die Burgosregierung ferner davon verständigt, daß die 124 stmnischen Nationalisten, die noch in Amelie-lcs-Bains interniert sind und die von den Roten auf ihrer Flucht mit nach Frankreich geschleppt worden ivaren. noch Im Lause des heutigen Sonnabend nach Spanien zurückbesördert werden. Lahrgangsweise Luftschutzausbil-ung der Zugen- Vereinbarung zwischen Reichsfugendsührer und Reichs luftschutzbund Sonderlchrgänge für die 13- bis 14jährigen Berlin, 4. März. Zwischen der Neichssugendslihrung und dem Präsidium des Reicholuftschuhbundes wurde soeben eine Vereinbarung getroffen, wonach bereits in den nächste» Monaten ein ver stärkter Einsatz der deutschen Jugend In der Lustschutzarbeit erfolgen wird. In dem Bestreben, das gesamte deutsche Volk luftschutz bereit zu machen, werden in Zukunft alle deutschen Jungen und Mädel im Alter von 13 bis 14 Jah ren, das ist der letzte Jahrgang des deutschen Jungvolks und des Iungmndolbnndes, in jedem Jahr in Sondertehrgängcn im Selbstschutz ausgebildet. Die HI und der BDM stellen dem Reichsluftschutzbund die zu dieser Ausbildung zu sätzlich erforderlichen Lehrkräfte zur Verfügung. Verbin- dungsführer aller HI- und BDM Einheiten bis herunter zu den Gemeinde- und Reviergruppen des NLB werden ständig eng mit dem Reichsluftschutzbund Zusammenarbeiten und die dem RLB übertragenen Ausgaben und Ziele im Kreise der HI und des BDM fördern. Jedes Jahr wird ein gemeinschaftlicher Ju gend l u f t s ch u tz t a g durchgesiihrt, dec van der geleisteten Arbeit Zeugnis ablegen wird. Im übrigen finden in allen Sommerlagern der HI und des BDM Unterweisungen im Luft schutz statt. In den nächsten Monaten werden die Lehrkräfte «is HI und BDM ausgebildet. Am 1. November 1939 setzt ^ie S e l b st sch u tz au s b i l d u n g ganzer Jahrgänge ein. Verpflichtung der Betriebe zur Berufs ausbildung Ein Erlaß des Rclchswirtschaftsministers . Berlin, 4. März. In einem Erlaß an die Reickswirtschafts kammer hat der Reichswirtsckaftsminister zur Pflicht der Be triebe zur Berufsausbildung Stellung genommen. Die betrieb liche Leistungsertüchtigung hänge wesentlich davon ab. wie weit Betriebssichrer und Unternehmer die ihnen obliegende Verpflich tung zur Aus- und Fortbildung ihrer Gefolgschaft erfüllen. Um verschiedentlichen Irrtümern über den Umfang der Ausbil- dnngsverpflichtung zu begegnen, stellt der Erlaß fest, daß Unter nehmer und Betriebssichrer die volle Verantwortung siir alle Maßnahmen d"r Ausbildung und Fortbildung tragen, die be triebsbedingt sind. Diese Maßnahmen umfassen im wesentlichen folgende drei Gruppen: 1. Neben der Förderung der jugendlichen Hilssarbeitcr' die systematische Ausbildung Jugendlicher inner halb der Anlern- und Lehrverhältnisse. 2 die weitere snstema- tische Ausbildung zum beruflichen Ausstieg und 3. die wirtschafts politisch notwendige Umschulung von .<ulfskräUcn zu Fachkräf ten sonne die Umschulung auf neue Werkstoffe. neue Arbeits und Fabrikationsmethoden, Buchführnngsrichtlinicn usw. Typenbereinigung auch in der Rundfunk- wirtschast Aehnlich der Regelung der Krnstwagcnp'oduktion werden auch für die Rationalisierung der Rundfunk wirtschaft Maßnahmen vorbereitet. Ziel und Weg dieser Rationalisierung behandelt der Sachbearbeiter des Reichsvropa- gandaministers, Dr. Schaefer im „Rundfunk Archiv". Er ver weist auf die Uebcrschwcmmung des deutschen Marktes mit einer Unzahl van Gcräte-Typen, die eine rentable Mengen produktion non vornherein illusorisch machte und daneben jede Uebersicht des kaufenden Publikums zerstörte. Der Schlüssel für die Rationalisierung der Rundfunkindustrie liege ebenfalls in der Typenbereinigung, die sich nicht allein auf die Rund funkgeräte erstrecken dürfe, sondern auch eine weitgehende Normung der Einzelteile umfassen müsse. Die politische Rund- funkführung habe bereits 1933 In diesem Sinne in die Ent wicklung eingegriffen durch die Schaffung des Volksempfän gers, der bis Ende 1938 eine Produktionsziffer von 3,1 Mill. Stüch erreichte. Der Massenabsah der Rundfunkindustrie werde heute vom Volksempfänger und dem Deutschen Kleinempfän ger beherrscht. So hätten diese beiden Typen allein in der Zeit von August 1938 bis Ende Januar 1939 einen Industrie-Absatz von 1 Mill. Stück erreicht. 50 v. H. des (Oesamtabsatzes an Rundfunkgeräten seien damit bereits weitgehend rationalisiert. Die größte zu beseitigende Typenzahl liege beim Marken einkreiser. Ob unter diesen Umständen die Produktion von Mehrkreisern noch zweckmäßig sei, bleibe fraglich. Auch innerhalb der Gruppe der Superhets habe sich in den letz ten Jahren eine grundlegende Verschiebung des Absatzes zu gunsten der kleineren Geräte vollzogen. Die Konsegucnz hieraus wäre die Massenfabrikation eines billig ste» K le i n st-Su pe r s und die Beschränkung der Type »zahl der Mittelsuper. Die Deckung des Mas senbedarfes der einkammenschwächeren Schichten auch mit höherwertigen Super-Geräten sei ausschließlich eine Frage des Verkaufspreises. Erst die Im Rahmen der Rationalisierung erfolgte Herabsetzung der Selbstkosten werde die Grundlage für die Befriedigung des Massenbedarfes schassen.