Volltext Seite (XML)
«rrd A«s»kgrr MM «ü> Aykifftt). Kmtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. HL 87» Sounadend, St. November I »88, avenss 8« Jahr-. Da« Riesaer LagebUttt erscheint Meu La, «Leut» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Psg-, durch unsere Träg« DK in» Hau» 1 Mar! SS Psg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 85 Psg., durch den Brtesträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonncmentS werden angenommen. Auzrigru-Aimahuw für dir Nummer des Ausgabetages bis Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftanienstraße 58. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Aufgebot. So, dem unterzelchnriea Errichte ist oa« Aufgebot» vrrsahr«« zur Herbeiführung der Tode»rrkläruug 1. det Bäcker» und Handarbeiter« Hrknckch Ferdinand Mehner, geboren am 19. März 1826 z» Rosa, am 2. August 1883 von Riesa aus dir Wander schaft gegaugr», seit Dezember 1888 vrrscholleu. 2. de« Tagarbeiter» Heinrich Ernst Mscher ar». WallaS. geboren an 24. Juni 1833 zu Hos bet Stauchitz, bl« 17. April 1893 in Givba wohn- hast gewesen, seitdem verschollrn, aus iktrag der Abwrsrahrit»pflrgrr zu 1, de« Bizrlokakichttt« Adolf reich««« in Dresden, EhrNchftrnh« IL, zu 2. de« Etsenwerttarbeitrr« Karl August Wallas in Pausitz, riuzulii rn besch'vff u worden. AH AufzebcnStrrmIn vor de« biefigrn Glicht wild Sonnabend, der 4. Jnui 1VV4, vormittags 10 Uhr bestimmt. Er ergebt hierdurch di« Aufforderung, 1. an di« Verscholl', u sich spätesten» im Aufg^botbterminr zu melde», widrigenfalls aus Antrag deren TosrSnkläruna erfolge» wi.d, 2. an Alle, welch« Auskunft über L ben oder Tod der Drrschollenr» zu erteile» vermöge», späteste«S im AaigeboiStermine dem Gericht ^ieivoo Anzeige zu mache». Riesa, am 19. November 1963. * Königliches Amtsgericht. AuLLKüu. Montag, de» S». November LASS, vor«. 1» Uhr komm«» in der Hausflur de» hiefigen Rathaus«« 1 Sosa, 1 Sosattsch und 1 Lochstauzr gegen sosortig« Bezahlung öffentlich zur Bersteigrrnrg. Riesa, am 21. November 1993. LDer Bollstreckungsbeamte de» Rate» der Stadt Mesa. MWPsWWMW'Schnbert. Im Gasthose zur KönigSliude in Wülknitz sollen Donnerstag, am »6. November ds». U> , von vormittag» '/«10 Uhr an 270 Stück lteserne Baumpfähle von S bl» 9 om Obrrstärke und 3,00 w Länge, 133 rm tieseroe Knüppel und 892 rw tirserue Aestr, Durch» sorstemg»hölzrr in den Abteilungen 44, 48 und 46, Fr,störte Rustel, Brand, «elstbirteud gegen varzaSung öffentlich versteigert werden. Dir Bedingungen werden vor Begin« brlannt gegeben. Köuigl. Forsiverwattnng König!. Garnisou Berwaltung F Truppenübungsplatz Zeithai«. Noggen, Hafer, Hen und Roggenschüttstroh taust da» Proviantamt Riesa. Angebote von Produzent,« erbeten. Proviantamt. Freibank Röderau. Morgen Sonntag und dir solgrndrn Tage von vormittag 8 Uhr ab gelangt da» Fleisch zweier Schweine in rohem Zustande zum Preise von 38 Psg. pro '/, kg zum Berkaus. Röderau, den 21. November 1903. Der Gemeindevorsiand. Oertliches und Sächsisches Riesa, 21. November 1903. — Die Abteilung Riesa der Druische» Kolonialgesellschast, deren Zweck vor allen Dingen darin liegt, kolonialen Gedanken Ausbreitung zu verschaffen, feiert in diesem Jahre ihr 10jäh rtge» Bestehen. Ein Vortrag dr» Herrn Moritz Schanz auS Cyemuitz, eine» hervorragenden Reisenden und KeunrrS der merkantilen Verhältnisse de» deutschen Au-lande», wird, wie wir hören, am 2. Dezember einen Vortrag über di« Handel», brziehuugen zwischen Deutschland und Deutsch Afrika halte». Jadem wir nicht unterlassen, schon jetzt hierauf aufmerksam zu wachen, können wir noch mitteilen, daß di« Mitglieder der Riesaer Abteilung beabsichtigen, am Sonnabrnd, den 28. No. vembrr eine gemeinsame Excurfion nach Leipzig zu unternehmen, um dort dem Museum für Völkerkunde unter Führung stinr» bikauuten Leiter», de» Herrn Dr. Obst, einen Besuch zu wachen. — Der Großenhainer Militärvereinlbezirk wird Sonntag, den 13. Dezember, im Gasthofe zu voberse» «in« Wan der - Versammlung abhalten. Alle Mitglieder der Mtlitiiiverrine können au dieser Zusammenkunft teilnehmrn und sich auch an der Aussprache beteiligen, welche» Recht in de» Bezirk-Versamm lungen bekanntlich nur Delegierten zustrht. Außer geschäftlichen Mitteilungen de« Bezirks Vorsteher» bezwecken dir Wandrrvrr- sammlungru gegenseitigen MeinunzgauStausch über da« Militär- verelnSwesru betreffende Angelegenheiten; ferner will man da. durch dir Kameraden im Bezirk einander näher bekannt machen und der Förderung de» kameradschaftlichen Geiste» unter den einzelnen Vereine» behilflich sein. Da die Bezlrttversammluogen abwechselnd in Großenhain, Riesa und Radeburg tage», werden zur Abhaltung der Wandrrversammluogrn größere Landortschaften mit geeigneten Lokalen hrrangezogr». Hoffentlich wird durch regn, Besuch diese im Bezirk erstmalig versuchgweise riugrsührte Neuerung gefördert, dir sich in einigen anderen sächsischen Bun- deSbezirleu gut bewährt hat. —X- Bor der 3. Straskammer dr« König!. Landgericht» Drebdeu hatte sich gestern mittag der 20 Iah,, alt», schon mehr, fach bestraft« Dienstknecht Paul Richard Hübner au» Gröta wegen Diebstahl« zu verantworten. Am 1. d. M. benutzt« der Angeklagte eine günstig« Gelegenheit, au« einem Torwege ans der Kastanirnstroß« in Riesa rin Fahrrad im Wert« von 180 Mark, da« eine« Kausmann»lrhrlinge gehörte, sich ans diebisch« Weise zuzurignrn. Da« Rad wurde dem Aageklagsm (Nachdr. verb.) Totenfest! — Ein tiefes, ernstes Gefühl der Weh mut zieht hei diesem Wort in jedes Menschenherz und durch die Seele tönt es wie fernes, weites Sensen klingen, mahnend an die trübe Zeit, da einstens der unerbittliche Schnitter Tod den sorgenden Vater, die liebende Mutter, das herzige Kind, den Bruder, die Schwester aus trautem Familienkreis für alle Zeit von uns riß. Kalt und starr haben wir sie hinaus getragen in den geheiligten Garten des Herrn, sie, deren Leben von einem warmen Hauch der Liebe immer nur umgeben war, deren Tun und Handeln immer nur in einem treuen, rastlosen Schaffen und Sorgen und in einem holden Beglücken bestand. Der eisige Hauch des Todes brachte den Baum zum verdorren, die Blüte zum verwelken und die Knospe zum sterben. Friedlich ver eint ruhen sie nun aus in ewigem Schlafe von den Lei den und dem Kummer dieser Welt am Tage ihres Festes, das Zeugnis dafür ablegen soll, wie siegreich sie alle den Tod bezwungen zu einem besseren Sein. Kalt und starr ist es auch draußen in der Natur geworden, der gleisende Blütenschein ist entschwunden, der Bögelein Lustgetön verstummt, rauh bläst der Wind über öde Felder und Fluren, von den Zweigen fällt Blatt auf Blatt, überall weht es wie ein Sterbenshauch durch die noch vor kurzem so herrliche Gotteswclt. Kahl ist die stille Stätte des Friedens, schmucklos liegen sie da, die Hügel der Toten, des Herbstes Gewalt ließ des Sommers Pracht verschwinden und nur der dunkle Cypres- senbaum grüßt uns noch in seinem immer gleichen Kleide von den Grüften düster entgegen. Wahrlich, es ist die rechte Zeit zu dem Feste der Toten! Aber trotz dem Welken und Sterben, trotz der er starrenden Kälte sind sie warm geblieben, die Herzen der Getreuen, die damals in unsagbarem Schmerz ihr liebstes und teuerstes Gut auf Erden zur letzten Ruhe bestatten mußten. Sie glaubten es nicht überwinden zu können, daß ihnen das Beste verloren gegangen, doch die alles lindernde Zeit heilte selbst die tiefsten Wunden. Die alte Liebe aber blieb in einem treuen Gedenken fortbestehen, und heute, an dem Feste der Toten, kennt sie nichts Erhabeneres und Schöneres, als hinauszueilm zu den lieben Entschlafenen, um mit den letzten Spenden der Natur nochmals deren stilles Haus vor Anbruch der langen Wintersnacht zu schmücken. Das ist ja das Herrliche der wahren Liebe, daß sie dann noch zu geben sucht, wenn schon nichts mehr zum Geben vorhanden ist. Ein heiliger Geist zieht durch die majestätische Stille des Friedhofes, wo es kein reich und arm, kein hoch niedrig mehr gibt. Sie alle, die hier ruhen, deckt die gleiche Erde, bannt der gleiche Schlummer, weht der gleiche Frieden, und mahnend klingt es von dieser Stätte an dem Tage der Trauer hinaus in die Welt: „Seid eingedenk der Allgewalt des Todes!" — Wie die Natur erstirbt, um bald herrlich wieder zu erstehen, sinkt auch ein jeder Mensch dahin, der eine früh, der andere spät. Wohl dem, der — gleichviel in welchem Stande — bei seinem Heimgange einst sagen kann, daß er sein leben lang immer redlich seine Pflicht erfüllt hat. Das alle zeit als herrlichstes Ziel zu erstreben, ist die ernste Mah nung des Totenfestes! K. E. wieder abgruommru. Hübner muß diesen Diebstahl mit einer frchSmonatigrn Gefängnisstrafe büßen. — Weiter war noch gegen da» 19 Jahre alte» auch schon bestraste HauSmädchr« HrleueMarthaHossmaunau» Mühlberg wegen schwere» und elnsachrn Diebstahl« zu verhandeln. Di« Angeklagte diente im Hotel zum Deutschen Hau» in Riesa. Während der Mo nate August und September d. I. stahl sie daselbst in zehn einzelnen Fälle« au» einem verschlossenen Zimmer, da« sie jede«» mal mit einem falschen Schlüffe! öffnete, der HandrlSfrau Salo mon gehörige, dort verwahrte Gegenstände und zwar Geld beträge von 8 Mark, 14 Mark und 25 Mark, serner Ware», als H:mdev, Röcke, KorsetS, Taschentücher, Strümps« und Schürzen, im Gesamtwerte von 148 Mark.« Sodann soll dir Hoffmann »och aus einfache Weise der HotelierSrhesrau Geisel eine Bluse und einige Nippsachen, dem Dienstmädchen Jllgrn rin Tuch, eine Schürze und einen Spiegel, sowie einigen unbekannten Eigen tümern «inen Klemmer und «ine Anzahl Taschentücher entwendet haben. Da» Urteil lautete aus 1 Jahr 7 Monate Zuchthaus und 5jährigen Ehrenrecht-verlust. — Am Totenfeste wird auch diese» Jahr der rvangrl. Mävner» und JünzlingSverein gedruckte Predigten an dir Be sucher dr« Friedhof,» verteilen lassen. Er wird sich damit sicherlich wie di« Jahre seither den Dank mancher trauernden Seel« verdienen, der er dmch diese Predigten den wunderbaren Trost dr» Evangelium von Jesu» Christ»«, dem Heiland und LrbenSsürpen, nahe bringe« hilft. — Die Predigten werden unentgeltlich verteilt. Di« etwa sreiwilllg dafür gespendeten Gaben sollen wie alljährlich zu einer stillen Christbrschrerung sür verschämte Arm« virwendet werden. —» Die ehemalig« Kronprinzessin von Sachse» ist zur Zeit wiederum da» Objekt zahlreicher LegrndeobUdungev, soweit in dr» neurrding« verbreiteten Nachrichten von einer in Aussicht stehenden Versöhnung der früheren Prinzessin mit ihrem Gemahl und dem sächsischen Hose dir Rede ist. Do» »Chem nitzer Tageblatt- ist in der Lage, die Meldungen aus» aller bestimmteste al« erfunden zu erklären. Auch wri» der sächsische Hos nicht, wie die Frau Kronprinzessin dazu kommt, sich jetzt Louis« von Baringeu zu nennen. Der Titel rmd Nam« einer Gräfin Mootignoso ist ihr bekanntlich seinerzeit verliehen, nicht von ihr selbst grwählt worden und nur aus diesen Namen hat sie rechtmäßigen Anspruch. — Am 28. November wird in Lenz, Bez. Drr»d«>, in Verbindung mft der dortigen Postagenlur «'ne Telrgrophrube- trl,b». und öffentliche Fernsprrchstellr eröffnet. —* Der verband sächsischer Industrieller hält seine diesjährige Generalversammlung am Freitag, dr« 4. Dezember d. I in Dresden, Hotel Bristol, BiSmarckplatz, ab. Um 4Uhr nachmittag« findet die Sitzung der Vnbaud»mitglirdrr patt, i» welcher der Jahreltericht über dir Tätigkeit de« verbände», sowie der Kaffenbericht erstattet und di« Neuwahl der satzungs gemäß aubscheidendra Vorstandsmitglieder vorgenommen werde» «Kd. Um 6 Uhr solgt hieraus ei«, allgemein« versammln», mit Gäste», in welcher Herr Fabrikbesitzer M-r Laughamme,,