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und Tageblatt Amtsblatt sür die lümglichm und Müschen Behörden zu Freiberg und Brand. »erantworttiche Leitung: Georg Burkhardt. ^I^I^H^HcheinUdmWöcheniägÄbendUTllhrfürden^^^^^^^^^ 3<chrgmrg. Inserate werde« bis Bormitraa 11 Uhr . /»o anderen Taff. Preis vierteljährlich 2Mk. 25 Psg. i angenommen. Preis für di-Spaltzeil« 1» Pfg. H XzDEH iv7»:V» zweimonatlich 1 Mk. 50 Psg. u. einmonatlich75Psg. Außerhalb deS Landgerichtsbezirks 15 Psg M.W V» Freiberg, den 10. October 1896. Brand, am 19. Oktober 1896. sowie gesähr 45 ar große Lei». SebtwrlL Der Stadtrath. Der Bürgermeister, vr »«««. Kanonen donnerten. Nach Äbschrciten der aufgestellten Ehren compagnie und nach dem Vortrag einer Hymne, die von etwa 500 Sängern angestimmt worden, hielt Exzellenz Oheimb an das Kaiserpaar eine längere Anrede, in der er den hohen Herrschaften für ihre Theilnahme seinen Dank aussprach und auf die ruhm reiche Vergangenheit des verewigten Kaiser Wilhelm hinwies. An die Rede schloß sich ein Hoch auf das Kaiferpaar, in das die Versammlung begeistert einstimmte. Während sodann 800 Posaunen- bläser die voin Pastor von Bodelschwingh verfaßten Choräle bliesen, besichtigte das Kaiserpaar das Denkmal, das augen scheinlich die kaiserliche Annerkennung fand. Die Majestäten' be traten alsdann das für sie errichtete Zelt, woselbst ihnen der Ehrentrunk dargercicht wurde. Der Kaiser dankte als Enkel für das seinem Großvater errichtete Denkmal und als Herrscher für die Anhänglichkeit, die die Provinz Westfalen seinem Hause stets erwiesen habe. Das Denkmal soll eine Mahnung für alle Stämme sein, zusammenzuhaltcn in treuer Arbeit für das Gemein wohl, er hofft, daß es ihm gelingen möge, wie seinen Vorfahren, die Provinz Westfalen zu fördern. Innige und feste Baude' hätten stets die Provinz mit dem Hohenzollernhause Verbund««, in guten und bösen Tagen hätten sie zusammengehalten. Wenn es einst für des Reiches Einheit nöthig sei, so hoffte er, daß die westfälischen Fäuste ebenso den Kolben zu führen wissen werde«, wie ehemals. In diesem Sinne ! trinke er auf das Wohl der Provinz Westfalen. Darauf erfolgte die Vorstellung der Behörden und Ehrengäste, unter denen Oberpräsident Studt, der komman- dirende General von Götze, die Bischöfe von Münster und Pader born, zahlreiche Militärs, Geheimrath vr. Hintzpeter, Pastor von Bodelschwingh u. A. sich befanden. Der Kaiser sprach mit fester Stimme, die Kaiserin sah wohl aus. Um 4 Uhr erfolgte die Weiterreise der Majestäten nach Wiesbaden. Die Ankunft des deutschen Kaiserpaares in Wiesbaden ist ans als Versteigcrungötermin, der SV. November 1896, Bormittags 1t Uhr, Zimmerplatz wird pachtfrei und soll vom 1. Januar 1897 ab wieder verpachtet werden. Pachtliebhaber werden aufgefordert, ihre Gebote spätestens Politische Umschau. Freiberg, den 19. Oktober. Zwmigsversteigening. Das im Grundbuche auf den Namen des Ernst Hermann Schmidt in Hilbersdorf eingetragene Gasthofsgrundstück unter Nr. 21L. des Brandversichcrungskatasters und Folimn 121 des Grundbuchs sür Hilbersdorf, bestehend aus den Parzellen unter den Nrn. 46 a und 431 d des Flurbuchs mit einem Areale von — Ku 24,1 u und localgerichtlich geschätzt auf 42000 Mk. — Pfg. soll im hiesigen König!. Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 6. November 1896, Bormittags 10 Uhr, Beka«ntmachu«g für Brand. Freitag und Sonnabend, den 23. ««d 24. Oktober d. I. bleiben die hießge» Raths- und Kafsemstuben wegen vorznnehmeuder Reinigung geschlossen. Während dieser beiden Tage ist das Standesamt nur Sonnabend, dm 24 Oktober d I Nachmittags von 3 bis 5 Uhr für Anmeldungen von Sterbe» fällen und Todtgeburten geöffnet. Sockel steht die sieben Meter hohe Erzfigur des Kaisers Wilhelm, welche segnend die Rechte über Westfalens Gaue ausbreitet. Das Denkmal bildet einen schönen Schmuck jener von der Natur schon so bevorzugten Gegend, und mehr noch als bisher wird die Porta Westfalica in Zukunft das Ziel patriotischer Wanderer und eine Anziehungskraft für die Vorüberreisenden sein. Ueber die Enthüllung des Denkmals wird gemeldet: Hnndert- tausende von Menschen, sowie etwa 200 Kriegervereine hatten sich eingefunden, um das Kaiserpaar zu begrüßen und der Feier bei zuwohnen. Die Stadt war auf das Prächtigste geschmückt, be sonders vom Bahnhof bis zum Simeonsthor war eine via trinm- xkaUs gebildet. Das Kaiserpaar traf präcise 2 Uhr in Minden ein und fuhr vom Bahnhof, eskortirt von einer Schwadron des 4. Kürassier-Regiments, in einem zweispännigcn Wagen sofort nach dem Marktplatz, wo Oberbürgermeister Bleck das Kaiserpaar be grüßte. Eine junge Dame überreichte der Kaiserin einen Blumen strauß. Auf dem ganzen Wege bis zur Porta hatten eine Bürger- Compagnie und die Schulen Spalier gebildet. Am Festplatze war eine Ehrencompagnie vom 15. Infanterie-Regiment aufge stellt. Seit 12 Uhr hatten sich die mit Karten versehenen Per sonen in einer Anzahl von etwa 12 000 aufgestellt. Dem Denk mal gegenüber war das Kaiscrzelt errichtet, links von demselben befanden sich Ehrengäste, Provinzial-Abgeordnete und die Ver treter der Behörden. Die auf der Freitreppe aufgestellte Fahnen deputation gewährte einen imposanten Anblick. Nachdem das am SO. dieses Monats im Rathhause — Zimmer Nr. 6 — schriftlich oder mündlich abzugeben. Freiberg, am 14. Oktober 1896. Der «tadtrath. »ö«»Lor. als Termin zu Verkündung des Verthcilungsplans ««beraumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnifses kann in der Gcrichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingeseheu werden. Freiberg, am 9. September 1896. Königliches Amtsgericht, Abth. I 24. 12./96 Nr. 12. Vr Nicolai. Kolz-Mrsteigerung aus dem Fraueuyeiuer Staatssorstrevkre. (Mnldaer Wald.) Im Egg fchen Gasthofe in Mnlva sollen Mittwoch, de« SS. October dsS. Js. folgende im Muldaer Walde auf den Schlägen in Abth. 72, 73, 66 und in der Durchforstmltz in Abth. 106 aufbereitete Nutz- und Brennhölzer meistbietend versteigert werden, und zwar: von Bormittags V2I0 Uhr an: 344 w. Stämme, 9500 w. Klötzer, 6869 w. Stangenklötzer, 2300 w. Pstihke, 23S w. Derbstangeu, 7700 w. Reisstangen u. 5 ran w. Nutzknüppel; von Nachmittags 2 Uhr an: 76 rin w. Brennscheite, 3 rm h. nnd 145 rm w. Brennkuüppel, 2 rm w. Zacken, 49 rm w. Aeste^ 646 rm w. Reisig in Hause» uud 436 rm w. Stöcke. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten'der umliegenden Ort schaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königliche Forstrevierverwaltung und Königliches Forstrentamt Frauenstein, am 15. October 1896. Gleuhzeckig mit der Enthüllung des Kaiser-Denkmals an der Porta Westphalica fanden am gestrigen Tage Denkmalsenthüll ungen m Koblenz, in Düsseldorf und Hanau statt. An der Feier der Enthüllung des Denkmals, welches die Stadt Koblenz der Kaiferin Augusta errichtet hat, nahmen Theil: Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen als Vertreter des Kaisers und der Kaiserin, die Kaiserin Friedrich, der Großherzog uud die Großherzogin von Baden, der Großherzog von Sachsen- Weimar, Prinz Herman von Sachsen-Weimar und Fürst «td Fürstin zu Wied. — Auch die Enthüllung des Kaiser Wilhelm- Denkmals in Düsseldorf fand in feierlichster Weise statt. Eine zahllose Menschenmenge umsäumte den Festplatz an oer Elberfelder-Straße, wo Schulen und Kriegervernne Ausstellung aenammen batten Als Vertreter des Kaisers war der frühere General-Adjutant Kaiser Wllhelms I General der Infanterie von Schweinitz, erschienen. Regierungspräsident von Rheinbaben hielt die Festrede, in welcher er einen Rückblick ans das Leben des Kaisers Wilhelm I. gab. Oberbürgermeister Lindemann über nahm für die Stadt das Denkmal und schloß feine Rede mit l einem Hoch auf den Kaiser. Unter Kanonendonner siel die HM« Verpachtung. Der dem Hospital Sct. Johannis hier gehörige, einen Theil der vormaligen Walkteich- fliche in Freibergsdorf bildende, bisher von dem Baumeister C. Börner daselbst benutzte, un- An dem ehrwürdigen nnd landschaftlich bevorzugten Punkte des Wiehengebirges, der bei der Porta Westfalica dem ' Wanderer besonders ms Auge fällt, ist am gestrigen Sonntag in ' Gegenwart des deutschen Kaiserpaares ein Denkmal feierlich ent hüllt worden, das von Neuem einen lebendigen Beweis der Dankbarkeit des deutschen Volkes, besonders der Provinz West falen, für unsern großen Heldenkaiser Wilhelm I. liefert. Der Gedanke zu dieser Ehrung des unvergeßlichen Schöpfers des deutschen Reiches hatte in den Vvlkskreisen der Provinz so leb haften Widerhall gefunden, daß die gespendeten Beträge die stattliche Summe von 1^ Millionen Mark ergaben. Diese Mittel gestatteten die Schaffung eines großartigen Werkes. Vor fünf Jahren schrieb die Provinz eine allgemeine Bewerbung unter den deutschen Künstlern aus. Der Sieger in diesem friedlichen Kampfe, Architekt Bruno Schmitz in Berlin, der auch für die Kaiserdenkmäler auf dem Kyffhäuser uud auf dem Deutschen Eck in Koblenz die Palme errang, verwerthete dabei in glücklichster Weise die charakteristische Umgebung des Platzes, um iu archi tektonischem Sinne eine hochragende Kuppelhalle baldachinartig über dem eigentlichen Kaiserbilde zu errichten und so gewisser maßen aus dem Haupte des Berges selbst die monumentale Hul digung des Volkes erwachsen zn lassen. Ein Anfgang führt den Besucher rasch dem Riesenbau uäher. Bald stehen wir auf dem Vorplatz des Denkmals, mit einem Blick das ganze Werk über schauend. Den Kern der stolzen Anlage bildet der stattliche Baldachin, durch dessen bogenförmige Oeffnnngen das Standbild Wilhelms I. von allen Seiten sichtbar ist. Die sechs Psciler, die möglichst leicht gehalten sind, wurden bis zum Gesimse durchge- sührt und geben dadurch dem ganzen Bau ein leichteres Ansehen, lieber dem Zinnenkranz rnht die geneigt ansteigende Kuppel, deren Spitze die Kaiserkrone bildet. Nach dem Bergrand zu, der die Steine zum Bau hergeben mußte, hat der Denkmalsplatz eine Einfriedigung erhalten. Nach der Thalscite hin ist der Dcnk- malsplatz rund abgeschlossen durch einen maßvoll gehaltenen Unterbau, der zwischen den Lisenen des Mittelfeldes eine Wid- mungStasel von kolossaler Ausdehnung trägt: „Wilhelm dem Großen die Provinz Westfalen". Seitlich ziehen sich-die Treppen- wangcn empor, getragen von ungefügen cyklopcnartigen Blöcken. Es liegt über dem Ganzen ein Hanch jener rauhen Festigkeit nnd zähen Ünbcugsamkeit, die die Söhne der rothen Erde seit vielen Jahrhunderten auszeichnen. Der Baldachin, zu dessen Innern bequeme Stufenreihen hinanfführeu, umhegt das prächtige, von Professor Zumbusch iu Wien, einem geborenen Westfalen, ge schaffene, in Wien gegoßene Kaijcrstandbild. Auf einem hohen Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß den Unteroffizieren und Mann schaften dienstlich verboten ist: 1 . jede Betheiligung an Vereinigungen, Versammlungen, Festlichkeiten, Geldsammlungen, zu der nicht vorher besondere dienstliche Erlaubniß ertheilt ist, 2 jede Dritten erkennbar gemachte Bethätigung revolutionärer oder sozialdemokratischer Gesinnung, insbesondere durch entsprechende Ausrufe, Gesänge oder ähnliche Kund gebungen, S. das Hakten und die Verbreitung revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften, sowie jede Einführung solcher Schriften in Kasernen und sonstige Dienstlokale. Ferner ist sämmtlichen Angehörigen des aktiven Heeres dienstlich befohlen, von jedem zu ihrer Kenntniß gelangenden Vorhandensein revolutionärer oder sozial demokratischer Schriften in Kasernen oder anderen Dienstlokalen sofort dienstliche An zeige zu erstatten. . Diese Verbote und Befehle gelten auch für die zu Uebungen eingezogenen und für die zu Kontrolversammlungeu einberufenen Personen des Beurlaubtenstandes, welche gemäß § 6 des Militär-Strafgesetzbuches und Z 38 L 1 des Reichs - Militär- gcsetzes bis zum Ablauf des Tages der Wiederentlafsung bezw. der Kontrolversammlung den Vorschriften des Militär-Strafgesetzbuchs unterstehen. Dresden, den 1. Oktober 1896. Kriegs-Ministeri««». von Sor Montag Vormittag nm 9 Uhr in Aussicht genommen; größerer Empfang findet auf Wunsch des Kaisers nicht statt. Gegen lO^/g Uhr wird das russische Kaiserpaar in Wiesbaden eintreffen, das um 9 Uhr 21 Minuten Vormittags von Darm stadt dorthin abreift. Die beiden Kaiserpaare werden dann biS 3^/2 Uhr Nachmittags in Wiesbaden zusammensem, worauf der Zar und seine Gemahlin nach Darmstadt zurückzukehren gedenke«. Für Montag Abend hat sich Kaiser Wilhelm zum Souper bei« Intendanten, Kammerherrn von Hülfen angesagt. Am DienStag findet Tafel im königlichen Schlöffe in Wiesbaden statt. Am 21. Oktober begeben sich Kaiser Wilhelm und Kaiserin Augusta . Victoria nach Kronberg, um der Kaiserin Friedrich einen Besuch Kaiserpaar vor dem Denkmal angekommen, wurde dasselbe vom labzustatten, von wo sie am Mittwoch Vormittag um 10 Uhr die Vorsitzenden des Provinzial-Landtages, Exzellenz von Oheimb Rückreise nach Berlin antreten werden, begrüßt, während von dem gegenüberliegenden Jacobsberge die ----- -- Die GcmeinSeanlage« sür 4. Termin 1896 sinv am 20. dieses Monats fällig nnd mit 8 Einheits sätzen binnen 14 Tagen an die Stadtsteuereinnahme hier -« entrichte«. Freiberg, am 17. Oktober 1896. - Der Stadtrath. Bgm. Deckrcifig-Bcstcllunge« werden dis 21. Oktober e. entgegengenvmmen im Forftha«se a« der Khem«itzerftrahe sowie auch in der Stadtha«ptkafse.