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Dresdner Nachrichten : 04.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189902041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-04
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.02.1899
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K Telegr.-Adreffe: Nachrichten, Dresden. ^Iz/r-ZF/' § a§MZ/z/7/7AW MI«iI«rIÜ88altL bsi vrssäso. —°»4« I>iLLLL»,i»«»K. -ch<-— Oolntdrtadls» Hans. ILIeletrt»«!»«« I-IedL. KMv lli'tWkll«!«!. »»n'tWtrWv 14. V«IVSr«N f»cli«»si'eii. ^8« ß ^ l-axsr boedkviver cksutsekar unck englinedsr elsganGr L.n?,nx-, -ck D llodsll- unck Lnletotswiks io allen inockocnen darben una j" kninn-tZualitütsn au billigst«» Lrvisvn. ttönmann pöi-8vtisl, 86lskff6l8tf. lS. klDWmMlWSi'Sle riLob bisuvstvr Apparat rur anänusrnckso liünstliebsa V„I^ li, ciaonSrio, Uerakntimninneävr LInt-Temvosstur sin/.sliisr LlvI, NI> utbvr dIt.6r, Mri»srlltsjl«. Vielkaebe Vsrvvsnäknsicvit bei »VI e-r>. lttsberuckvn, liopk- u. llsrrleicksuäsn sto I r«i>« fti« i , LLnäLMl. u. OridopLä, Vr6ii.v»tr., Lokö ^Vllllstr. «r. LKbS. iI)»» tüni-Nt»^ Chinfl. Hosnachrichten, Bund der Landwirthe, Stadtverordnetensitzung. Schnupfen, Af». e-?I» Afplrllbt. Gcrichlsverhandlungen. „Nathan der Weise", Volkmar L-chnng f. Mutbmaßi. Witterung: Niederschläge. Sounaliend, 4. Februar 18rN). bcaitknen mit jeder AonnabendStummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen, einem Austräger oder Aommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Lhina. Langsam, aber sicher gehen die ostasiatischen Entwickelungen ihren Gang, und nach den neuesten Meldungen, die aus Peking hcmbcrgelangen, erscheint cs an der Zeit, daß die öffentliche Ans- merklamkeit Europas sich wieder in verstärktem Maße mit den dortigen Verhältnissen beschäftigt. ES hat nämlich ganz das Achelien, als wen» sich in der chinesischen Hauptstadt eine Palast revolution vorbereitete, deren Ziel die völlige Unschädlichmachung des vor etwa einem halben Jahre von der Naiserin-Wittwe unter ihre höchsteigene Vormundschaft gestellten Miährigen Kaisers Nuaiig-sil ist. Es heißt, daß in einer im Palast nbgehaltenen geheimen Versammlung bereits der Nachfolger des Kaisers gewählt worden sei. Der Kaiser werde auf das Strengste überwacht und sei von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten. Thal- sächlich sind seit der jüngsten Verschärfung der Loge in Peking die früher gemachten Versuche der fremden Vertreter, "zum Kaiser Zutritt zu erlangen, nicht wiederholt worden, was darauf schließen läßt, daß dte Abgeschlossenheit des Kaisers in Wirklichkeit vor handen ist und rigoros durchgeführt wird. Die Koiserin-Wittwe soll eine Tnippenmacht von über IttttFW Mann zur unmittelbaren Versagung haben. Gleichzeitig macht die aufständische Bewegung, die sich gegen die herrschende Dynastie richtet und einen ausgeprägt srcmdenseindlichen Charakter trägt, merkliche Fortschritte. Ihr IiomMchlich« Operationsgebiet ist das Nangtsekiang-Thal, also gerade eine Interessensphäre, in der England die ausschließliche Vorherrschaft für sich in Anspruch nimmt, so daß mit der weiteren Ausbreitung der Erhebung auch die Gefahr einer englischen Ein mischung näher gerückt wird, falls cs der chinesischen Regierung nicht gelingen sollte, der Rebellen Herr zu werden. Bisher ist die Aussicht aus ein Obsiegen der chinesischen Truppen nicht gerade groß. Der alte Schlendrian der Mandarlnenwirthlchaft rächt sich jetzt, indem der Mangel einer festen Centralgewalt die Organisation einer energischen Abwehr und Unterdrückung des Ansstands verhindert. Ln diesem Punkte wäre eine Refvrm un bedingt von Nöthen, wenn der morsche Staatsorganismus des chinesischen Reiches wieder ans einigermaßen festen Untergrund gestellt werden soll. Vorläufig ist jedoch von der Erkenntniß einer solchen Nvthwendigkeit und den Anläufen zu einem entsprechenden Handeln keine Spur zu finden. Im Gegentheil zeugt die einzige Einwirkung, die das Anwachsen der Rebellion bis setzt auf die Pekinger Staatsleitung gehabt hat. von wenig zeitgemäßer Regierungsweisheit. Die Kaiserin hat nämlich nichts Besseres zu thnn gewußt, als das Mitglied des Stnatsrathes Kaiig-Ui, der von einem fanatischen Fremdenhasse erfüllt ist, zu ihreni maß gebenden Bcrather zu erheben, offenbar in der Hoffnung, daß durch einen derartigen Systemwechsel die Aufrührer versöhnt werden tonnten. Ta die eigentliche Triebfeder der ausständischen Bewegung der nnversöhnliche Haß gegen die herrschende Dynastie ist. so muß die Rechnung der Kaiserin, daß ein einfaches Zugeständniß betreffs der Persönlichkeit des leitenden Staatsmannes genügen werde, um das Rcbellciiheer zur Niederlegnng der Waffen zu bestimmen, von vornherein als verfehlt erscheinen. Ueberdies ist die schwere wirth- schastliche Nothlage des inneren Landes in Betracht zu ziehen, die den Aufwieglern das Geschäft noch ganz besonders erleichtert. Nur noch eine vernünftige und zielbewußte Rcformthätigkeit. die sich innerhalb der gesehene» Schranken vvn europäischem Geiste wid Eml.nffc leiten tjhje'. ki iarie twr sich gewaltig austhürn,enden Schwierigkeiten Herr werden. Wenn statt dessen die Kaiserin- Wiitwe einem Manne ihr Ohr leiht, der von demselben Fremden- hassc getragen wird wie die Rebellen selbst und das schlaffe bestechliche Mandarinenthum als die unveränderliche Grundlage des chinesische» Reiches betrachtet, so ist es wohl begreiflich, daß der »Lstasiatische Lloyd", der die Dinge an der Quelle betrachtet, a» der weiteren Zukunft Chinas verzweifelt, die Auflösung des ungeheure» Reiches nahe vor Augen sieht und dessen Auftheilnng unter Deutschland, Rußland, England und Frankreich befürwortet. Eine andere Frage ist freilich, ob dem an sich aus den chincsijchev Verhältnissen wohl zu erklärenden Vorschläge des ost- asiatischen Blattes aus höheren politischen Gesichtspunkten bei- gepslichiet werde» kann. Das ist niit aller Entschiedenheit zu ver neine». Zunächst würde sich die Aufthellung in der Praxis nicht einfach aus die genannten vier Staaten beschränken lassen, s sondern Amerika und Japan würden auch ihrerseits verlangen, mit von der Partie zu sein und zur Antheilnahme an der Beute zu- gelassen zu werden. Die Hauptschwierigkeit einer friedlichen Regelung der Auftheilung Chinas würde aber in dem zu gewär- tigendcn Verhalten Englands liegen, dem kein Einsichtiger zutraut, daß cs ehrlich und aufrichtig in einen Pakt willigen würde, der die verschiedenen Interessen der einzelnen Mächte entsprechend I berücksichtigte. Ten Engländern trauen bezeichnender Weise nicht «lnmal ihre „besten Freunde", die Amerikaner, bis über de» Weg. Sehr drastisch hat jüngst ein angesehener demokratischer Senator in Washington seinen Zweifeln gegenüber der Nneigennützigkeit der englischen Freundschaft für Amerika "Ausdruck gegeben, indem er in einer Sitzung des Senats aussührte. England sei besonders viel daran gelegen, daß die Vereinigten Staaten die Philippinen annettirlen Ans welchem Grunde? Etwa weil es die Bergrößer. nng der Macht und des Ansehens «der Vereinigten Staaten auf richtig wünsche ? Mit Nichten! Es nehme seine jetzige amerika- srenndliche Haltung nur deshalb ein. weil es einen großen Welt krieg wegen der Theilnng Chinas voiaussehe und den Wunsch habe. Amerika als Kolonialmacht in diesen mit hineinzuziehen zum englischen Vortheil. So lange das allgemeine Mißtraue» gegen die Absichten der englischen Politik in dem gegenwärtigen Umfange andauert, wäre dieses allein Grund genug, nm eine Auftheilnng des chinesischen Reiches im Interesse des Weltfriedens nicht wnnschenswerth zu machen. Dazu kommt dann »och der scharfe Gegensatz, der zur Zeit zwischen England und Rußland in China besteht, und der Widerstreit der Interessen, der sich neuerdings auch in de» vst- asialiichen Beziehungen zwischen England und Frankreich geltend gemacht Hai. und das "Alles, ohne daß bis jetzt von Seiten der belheiliglen Mächte ein ernstlicher Versuch gemacht worden märe, die fortwährende» Konfliltsgefabre» wenigstens in der Haupt sache durch eine völkerrechtliche Verständigung über den Begriff der Interessensphären ans der Welt zu schassen. Berücksichtigt man alle diese znsammcmvirlenden Umstände, so kann die Wahl der China gegenüber zu befolgenden Politik seitens der Friedensmächte .nicht schwer fallen: die Bemühungen der Mächte, die in einem Weltbrande mit seiner schweren Bedrohung der gesammtcn Civili- iation nichts Gutes für ihre Interessen zu ersehen vermögen, müssen nicht aus die "Auslösung, sondern im Gegentheil ans die thnnlichste Erhaltung des chinesilchen Reiches Bedacht nehmen. Das Beispiel der Türkei ist hierfür lehrreich. Im Anfänge der orientalischen Frage lautete die Parole: „Anftheilnug". Je mehr aber im Laufe der Zeit sich die Einsicht Bahn brach, daß eine solche Prozedur nicht leiclt zu bewerkstelligen st-, sondern die schwersten Gefahren für de» allgemeinen Frieden ui sich berge, desto bewußter traten auch die beiheiligten Mächte für die Erhall- ung des Status gno ans der Balkanhalbinsel ein, und heutzutage ist der Grundsatz des (znieta non movero, deS RnheniaffenS ln orientalischen Dingen von den Friedensmächten förmlich anerkannt Diese Ucbereinstimmnng dersenigen Mächte, deren Bestrebungen ehrlich ans die Erhaltung des Friedens gerichtet sind, hat ein solches Gewicht, daß die fortwährenden englischen Bemühungen, die Ruhe aus der Balkanhalbinsel im größere» Umfange zu stören, nm dadurch der englischen Politik Gelegenheit z»m Fischen im Trüben zu gebe», bisher nickt von dein gewünschten Erfolge gekrönt worden sind. In ähnlichem Sinne wird sich auch die Politik derjenigen Mächte, die nicht gleich England au oer Erreg nng von Unttieden inieressirt sind, gegenüber dem chinesischen Reiche zu bcthätigeu haben. Ist der Verfall jenes ungeheuren Slnatswesens schon einmal unvermeidlich, so erfordert es doch das europäische Geiammtinteresse, daß der Auflösungsprozeß so langsam wie nur irgend möglich vor sich geht und daß zu dem Zwecke von der europäischen Diplomatie alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, mit denen dem Fortschreite» der Zersetzung Einhalt gethan werde» kann. Der Türkei gegenüber hat dieses verzögerliche Verfahren so vortreffliche Ergebnisse gezeitigt, daß sich von Jahr zu Jahr der Glaube verallgemeinert, eine endliche Auftheilnng der Erbschaft des kranken Mannes werde in absehbarer Zeit oen Weltfrieden nicht mehr in ernstliche Gefahr bringen. Zeit gewonnen, heißt eben unter Umständen Alles gewonnen Auch in der ostasialischen Frage ist die Möglichkeit nicht aus geschlossen. daß ein ständiges gemeinsames Gegenwirken der Friedensmächte gegen die englischen Stömngsversnche schließlich zu einem günstigen Ergebnisse führt und im Kreisläufe der Jahre die Grundlage zu einer allgemeinen Verständigung schafft, auf der sich, wenn der geschichtliche "Augenblick gekommen ist, die Aus einandersetzung über den chinesischen "Nachlaß in friedlicher Form vollziehen kann. Mag eine solche Möglichkeit nach menschlichen Begriffen auch noch so entfernt sein, eine weile und gewissenhafte Politik muß doch mit ihr rechnen: das entiviicht der Auffassung des Fürste» BiSinaick. der erklärt hat. er würde niemals ohne zwingenden "Anlaß eine» Krieg begonnen haben blos auf Grund der militärischen Ueberlegenheit der eigenen Kräfte, weil es der Vorsehung doch immer noch gefallen könne, die zur Zeit vor handene anscheinend unvermeidliche Nvthwendigkeit des Krieges später zu beseitigen. Kernichretb- nnd Aernsprech-Bcrtchte vom 3. Februar. * Pra g. Der deutsche Hochschüler Biberle, welcher am 1(i. Januar de» czechischcn Hochschüler Linhart durch einen Revolver schuß tödtiich verwundete, wurde vom Landesgcricht wegen Ver gehens gegen die Sicherheit des Lebens zu drei Monaten strengem Arrest vcrnrtheilt. * Nom. Kammer. Nach der Diskussion über de» Bericht der Wahlprüsiingstommiffio». welcher vorschlägt, die Mandate der Abgeordneten Tnrati und Deandreis als erledigt zu erklären, weil diewlbe» wegen der Mainnruhc» vcrnrtheilt worden, spricht sich der Ministerpräsident Pellonx für die Tagesordnung Riccio aus, welche besagt, die Kammer nehme Akt von den Erklärungen der Regierung und erkläre sich mit dem Vorschläge der Wahlpriifnnas- kominission einverstanden. Pclloux stellt betreffs beider Theile der Tagesordnung die Vertrauensfrage. Bei namentlicher Abstimmung lvird der erste Thcil der TageSrndinuig Riccio mit 244 gegen 65. der zweite mit 226 gegen 56 Stimmen angenommen. Berlin. Reichstag. "Aus der Tagesordnung steht der Pvstetat, zunächst der Einnnhmetitel „Post- und Tclcgraphen- gebühren". — Abg. Dr. Paasche Inl.s giebt als Referent der Kammission einen längeren Ueberblick über die Entwickelung des Poslweiens im Deutsche»Reick. — Abg. Müller-Sagan streif. Bvlksp.) befürwortet unter Bezugnahme ans die angekündigte Post- Vorlage die noch weitere Porto-Ermäßla»»g. so Wr Briese bis 66 Gr Gewicht mit hektographirten Manuskripten. Mit der Porto- sreiheit fürstlicher Personen weide Mißbrauch getrieben, indem auch die fürstlichen Berinögensvetwnltungen in Angelegenheiten jeder Art von der Portofreihcit Gebrauch machten Es müßte da endlich cinnial eine Grenze gezogen werden. — Staatssekretär Graf PodbielSki: J^ bin bestrebt, dafür zu sorgen, daß wir im Jnlande nicht schlechter gestellt sind, als im AuSiandsverkehi ES ist ja richtig, daß gewisse Geschäftsvapiere. beispielsweise Manuskripte, im Wellpostvertehr ;»m Theil niedriger besörderi werden, dafür sinden aber dort größere stnsenweise Steigerunge» im Tarif statt. Die Postvoclage ist bereits dem BuudeSrath zu- gegaiigeii und wird ihm also hvffcnilich schon dieser Tage vor gelegt werden. Man hat freilich gesagt, wir wollten sie mit anderen Forderungen verknüpsen, so mit einem Wegegesetze. Ich glaub: nicht daran, ich weiß nichts davon. Ich weiß nur, daß »um um mit den Fernsprechanlagen für das Ziehen der Drähte in der Lus: in einer >Ltadt Bedingungen stellt und daß wir deshalb einst weilen die Herstellung ncuerAnschlnsie unterlassen mästen. Wii können doch die Drähte nicht an de» Mond hängen. (Heiterkeit > T u Vorlage wird auch die Fernsprechgebühren neu ordnen, es wic" nöthig lein, für Personen, die in Bezug aus die Anzahl ihrer Gc spräche erheblich unter dem Durchschnitt bleibe», die Sache so zv machen, daß jedes Gespräch gezählt wird, während die Anderen eine Pauschalsumme nach dem GcsprächSdurchichnitt zu entri ! :ea haben In "Aussicht genommen ist ferner eine Vermehrung der üssentlichen Fernsprechstellen. damit die Leute nicht geuothigt sind, sich der "Anschlüsse in Restaurationen u. s. w za bedienen Auch in Bezug aus den "Nachtdienst hoffe ich, den Wünschen des Publi-§ knms mehr entsprechen z» können. Was der Vorredner geiagt hat in Bezug aus den Mißbrauch füstisicher Portosreiheit. lo inr geschäftliche Zwecke in Molkereien, Znckersabulen u. l w, trinr nach meiner Kenntnis; nicht zu. Sobald ich vvn Dingen höre, däc nicht ganz mit unseren Jiileittionen übcreinffimmen. lasse ich sie sofort zur Erörterung bringen. Ans eine Bemängelung des Straf portos bei nicht genügend srankirten Briefen seitens des "Adg Bebe! erwidert der Staatssekretär noch, eS handele sich nicht um Strafe, sondern nm ei» ZuschlngSporto. weil aus den aagenngcnd fraiilirteii Briefen der Post eine Summe von Mehrarbeit er wachse. — Abg, Gras Stolberg stoas,) findet eveuialls das Zuschlagsporto berechtigt, ohne dasselbe würden die Briese größren- theils überhaupt nicht frankiit werden. - Aba. M aller- Sagau strcff. Volksp.) entnimmt aus den Watten des erlaaissekretärS, daß die Anbringung von Gesprächszählern in Anssichl stelle. Weilet mioerivricht er im Voraus Bestimmungen, welche das Wegerech! der Kommunen beeinträchtigte». — Staatssekretär Poddielski - Ich hoffe, daß cS möglich sein wird, bei den Aemteni die Ge spräche zu zählen. Das Wegegesetz beurthcilt Herr Maller schon, ehe er es kennt, er möge doch die Vorlage abwarten, er werde dann sehen, daß sie nicht so schwarz sei, wie «r glaube Sie verlangen, ich solle die Tarife verbilligen, ß und dann auch noch an die Kommunen zahlen. Wie soll ich aber das ver einigen? — Bei dem Ansgabctitel „Gehalt des.Staatssekretärs" fordert Abg. Lingens (Eentr.j für die Unierbeamlen ausschließ liche Sonntagsruhe, — Abg, Singer isi'z.j bedauert das ab lehnende Verhalten der Postverwaltnng gegen wohlbegmndele Ge- haltsnachforderungen von Militäranwärtern. Ersreulicher Weile habe der Staatssekretär in der Kommission mehr Entgegen kommen in diesen! Punkt gezeigt. DaS Wort, dns der Herr v. Podbielski in seiner ersten Rede als Staatssekretär gesprochen habe, er wolle keine Märtyrer schassen, sei leider allzamsch in Ber aesienheit gerathen. Der ganze Zorn der PostverwaUnng richb sich gegen die llnierbeamtcn, welche sie für sozialdemokratische "Agi tatoren halte; die betreffende» llnterbcamten verträten aber ö ihrem Verein lediglich ihre wirthschafklichen Interessen, wie dm> sogar auch die Offiziere in Offiziers-Vereinen thäben. Trotzdem würden sie als Sozialdemokraten hingestellt, odsrbon sie ihre Ver sammluiigen mit einem Hoch aus de» Kaiser.zu eröffnen und dann mit einem solchen ans ihren hohen Ehes zn schließen pflegen stgeiierkeit, Redner bezieht sich oann zum Beweise dnsiir, wie mit den Unter- beamten verfahren werde, aus einen Erlaß des Staatssekretärs von; Jahre 1898 betr, die Aechtnng des „Deustchen Postboten" nnd die Begünstigung eines neuen offiziösen Blattes. Erstaunlich sei es insbesondere, wie man es ausfindig gemacht habe, daß Unterbeamte den „Postboten" unter der Deckndreste eines Gastwirths bezöge,' hätten. Darnach scheine es doch, als ob die Postverwaltung mi> Spitzeln arbeite. Jedenfalls erziehe sich die Berwaltunn ans dien Art nnd Weile nur Heuchler. Die Behandlung des „Postboten" entspringe nur der blöden Furcht vor dem Inhalt desFstiattes, man wolle die Wahrheit nicht hören, (Vicepräsident Schmidt- Elberfeld: Herr "Abgeordneter, ich glaube. Sie würden mehr Ein druck machen, wenn Sie sich etwas mäßigen wollten,> Herr Prä sidcnt. das ist Sache des Temperaments, Redner bringt sodann einen anderen Erlaß in Potsdam zur Sprache, worin einem Haus bescher, dessen Vordergebäude für Postzwecke aemiethet ist. mit Kündigung gedroht wird, falls er andauernd das Hintergcdände zu Albeiterwohimnge» vermiethe. Eine» elenderen Erlaß gebe es gar nicht, iVieepräsident Schmidt: Ich kann nicht dulden, don Sie in solchem Tone von der Postvenvaltung sprechen. Ich ruf. Sie zur Ordnung!) Weiter kritisirt Redner eine Maßregelung von Untcrbeamieii, welche für den Sozialdemvkmb» Blos gechmmi hätten, seitens der Oberpostdirektion in Braunschweig, diele Hube ihr Amt zu Verhetzung"» mißbraucht. (Vicepräsident Schmidt: Es ist nicht Sitte, so m diesem Hanse von einem Auswärtigen, namentlich »an einem Beamte» zu sprechen. Ich mie Sie zun, zweite» Mal zur Ordnung und mache Sie aus die Folge» eines dritten Ordnnngsruses ausmerksam! Beifall rechts.) Ich habe vvn Niemand hier im Hanse gesprochen. sBicepräsident Schmidi. Ich muß Sie bitten, nicht meine Maßnahmen als Präsident ;» kritisireii. Es ist nicht Sitte hier im Hanse, von Beamten >o zu rede» und Verleumdungen anszniprcche».) — Staatssekretär v. Podbielski: Ich will keine Kritik an den letzten Ansinhr unaen des Vorredners üben, ich will sie nur ausdrücklich zurück weifen. Die Praxis der Disjiplinarkammer ist stets dahin ge gange», daß ei» Beamter sozialdemokratische Gesinnung nicht aben darf. «Beifall rechts,> Der Erlaß in Potsdam ist ganz in der Ordnung, es handelte sich dabei nur nm Ansrechtcrhalluag der Dienstordnung in jenem Hause. Es war Gefahr vorhanden, das: das Haus in üblen Ruf kam, denn in dem Hinteraebände batten sich öffentliche Dirnen eingenistet. In Bezug ans die Militär- anwärter handelt es sich nicht nur um eine Frage der Billigtest, ondern um eine Finanzsrage, i» der auch die Finanzvmvaltiiiic-. rer Schatzsekretär, mitznreden hat. Was den „Postboten" anlangt, o liegt mir blöde Furcht fern. Von Spitzelthiim ist keine Rede, rie ganze Sache ist zufällig heranSgekmnmen, Ein Beamter darf nicht sozialdemokratische Gesinnung yaben, ich halte es für meine Pflicht, einen solchen Beamten ans dem kaiserlichen Dienst zu ent lasten, bezw, wenn er fest anaeslellt ist, vor die Disziplinarkaminer zu stellen. (Beifall rechts.) Für solche Entlassungen übernehme ich die Verantwortlichkeit zum Unterschied von früher selbst »ud über- ?ZrL l>! ->> ^ " I - i - „«Ai - uh
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