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Wcheritz-Mimg mit entsprechendem Aus- 84. Jahrgang Mittwoch den 9. Januar 1918 abends 80 Pf. Emzel-Nummetn lOPf.AllePostanstaltcn, Posrboten sowie unsere Austräger nehmen Be- Jnserat« »«rd« «M 20 Pf., solche aus »nfT« AmtshauptmannschaN mit 15 Pf. die Cpaltjei« oder deren Raun, berech- net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile -5 bez. ..... «»'Am-r sir HM»W. WM-rz r II. °S-r-M Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und de« Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Für Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die .Wrlßrritz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag aurge- geben. Preis vierteljähr lich einschlietzl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich Durch Verordnung des Herrn Staatssekretärs de« Kriegsernährungsamts oom 22. Dezember 1017 (RGBl. S. 1124) ist inAbänderung der Verordnung über den Verkehr mit Getreide, Halsensrüchten, Buchweizen undHIrse aus derErnte 10I7zu Saatzwecken vom 12.7.17 (RGBl S 6V9) bestimmt worden, daß die für die Veräußerung, den Erwerb und die Lieferung der genannten Früchte zu Saat- zwecken erforderlichen Saatkarten künftig mit dem Prüfungsoermerk und dem Stempel der höheren Verwaltungsbehörde versehen sein müssen. Ferner ist die Befugnis der Kommunal oerbände, den Gemeinden die Erlaubnis zur Ausstellung von Saatkarten zu erteilen, aufge hoben worden. Die Saatkarten müssen hiernach in allen Fällen vom Kommunaloerband selbst ausgestellt werden. Da» Erfordernis der Nachprüfung durch die höhere Verwaltungsbehörde gilt auch für die bereit» au,gestellten Saatkarten über Sommersaatgetreide, auf die eine Belieferung erst oom I. Januar 1018 ab zulässig i t. Diese sind daher unverzüglich bei dem Kommunaloerband, der die Karte ausgestellt hat, zur Weitergabe an die höhere Verwaltungsbehörde einzureichen. Als höhere Verwaltungsbehörde im Sinne dieser Vorschriften gilt die dem Kommunaloerband, der die Saatkarte ausgestellt hat, übergeordnete Kreishauptmannschaft. Dresden, am 2. Januar l 9 l 7.Ministerium de« Innern. Slsillvvi'ai'ilnvkvn - LnssÜLuuskI. Nachdem die Zahl der anwesenden Stadtverordneten unter 2/4 gesunken ist, sind nach § 3 des Gesetzes vom I I. November 1916 (G. u. B. O. Bl. 6.208) für die zum Heeresdienste eingezogenen Gemeindevertreter Bezirlsarzt Medizinalrat vr. Endler, unangesessen, Stadtgutsbesitzer -eeher, angesessen, Oberlehrer Ingenieur Rfekert, unangesessen, einstweilige Stellvertreter ans die Dauer der durch den Krieg herbekgeführten Behinderung zu wählen Diese Ersatzwahl findet Freitag den 18. Januar d. I. von vormittags 9 bk« nachmkttags 1 Ahr im Ratssitzungszimmer statt. Bon der Aufstellung und Auslegung neuer Wahllisten wird Abstand genommen. Demzufolge find nur diejenigen noch hier wohnhaften Bürger stimmberechtigt, die in der Wahlliste vom Jahre 1913 aufgrsührt find. Diese werden, soweit sie anwesend sind, hiermit aufgefordert, am obrnbrzeichneten Tage persönlich im Wahlraum« zu erscheinen und die Stimmzettel, aus denen 1 angesessener und 2 unangesessene Bürger zu benennen sind, abzugeben, nachdem sie an einem im Wahlzimmer ausgestellten Nebentische unbeobachtet in die durch ein Mitglied de« Wahlausschusses zur Veraus gabung gelangenden abgestempelten Umschläge gesteckt worden sind. Die Stimmzettel, von denen Vordrucke in der Polizeiwache auslkegen, müssen den Namen de« zu Wählende« und eine Bemerkung enthalten, sür wen die Stellvertretung gelte« soll. Stimmzettel, die di- Wähler nicht in dem abgeftemM-n Umschlag öder in -b,« mit einem Kennzeichen versehenen Umschlag abaeben wollen, Hai der Wahloors^h« zurückzuweisen, ebenso die Stimmzettel solcher Wähler, die sich nicht an den verdeckten Rebentisch begeben haben. An demselben dürfen die Wähler nur solange verweile«, al- unbedingt erforderlich ist, um den Stimmzettel in den Umschlag zu stecken. „. Dippoldiswalde, am 8. Januar 1918. Der Ttadtrat. MMe Sitzung in AMmoMM zu HMMM j 8vlwLdvvS ckon 12. Fauaar 1918 sdsuck« 8 Adr km 8Umw8»1mm»r cko« Lattuuma«. Tagesordnung hängt im Rathause aus. Anmeldung zur Rekrutierungs-Stammrolle. ^""ÜnterEBezügnähme aufdie'Bekanntmachung des Zioiloorsitzenden der «gl. Wah- kommission de» Aushebungsbezirks Dippoldiswalde vom 3. Januar ds». Jh». werde» alle zurzeit in Dippoldiswalde wohnhaften Militärpflichtigen des Jahr gangs 1898, soweit sie zurückgestellt sind, hierdurch aufgesordert, sich bl« zum 18. Januar d. I. im Rathause, Zimmer Nr. 8, unter Vorlegung des »w sterungsausweises zur Rekrutieruugsstammrolle zu melden. Dippoldiswalde, den 8. Januar 1918. Der Stadtrat. Stadtsparkaffe Glashütte. Rathaus, Erdgeschoß, am Markt I. Unter Sicherheit der Stadt. — Strengste Geheimhaltung. Einlagenzinsfuß 2'/2"/o Verzinsung erfolgt vom Tage der Einzahlung ab. Postsendungen werden schn«N*w erledigt. Uebertragung auswärtiger Sparkassenguthaben auf die Sparkasse Glashütte kostenlos. Rückzahlungen erfolgen in beliebiger Höhe ohne vorherige Kündigung, soweit es die Kassenverhältnisse gestatten. Unentgeltlich, Aufbewahrung und Verwaltung von Einlagebüchern und Wertpapieren. Geschäftszeit 8-1, 3—5, Sonnabend» 8—3 Uhr. Fernsprecher Amt Glashütte Nr. 24 und 80. Gemeindeoerbandsgirokonto bei der Stadtgirokasse (Stadtbank) Glashütte Nr. 4, Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 29331. Oertliches und Sächsisches.' Dippoldiswalde. Die Stadtverordneten »Ersatzwahl für die zeitweilig behinderten Stadtverordneten Med. Rat Or. Endler, Stadtgutsbesitzer Heeger und Ingenieur RIekert findet am Freitag den 18. Januar d. I. im Ratssitzung»« zimmer statt. Wahlberechtigt sind nur die hier wohn- hasten Bürger, die in der Wahlliste vom Jahre 1913 aufgeführt sind. Das Nähere ist au» der amtlichen Be kanntmachung in heutiger Nummer zu ersehen. — Für .l die in den letzten Wochen ausgrschiedenen angesessenen Stadtverordneten Arresthauslnsprktor Braune und Fabri kant Teicher findet keine Ersatzwahl statt. — Tagesordnung sür die 2. Sitzung der Stadtver ordneten Sonnabend den 12. Januar 1918, abend» 8 Uhr. s) Öffentliche Sitzung: 1. Vorlage, Wahl de» stellvertr. Vorsteher» und Besetzung der Ausschüsse belr, 2. desgl, die Verteilung der Zinsen der Kaiser-Wilhelm-Stiftung betr., 3. desgl., Abänderung von § 14 de» Ortrstatut» betr., 4. Ortsgesetz über den Steuer- und Reklamation», aurschuß und Abänderung von 8 20 des Ortrstatuts. — b) Nichtöffentliche Sitzung. — Dem Unteroffizier Karl Schmidt, Gutsbesitzer aus Luchau, zurzeit Rekrutendepot Dippoldiswalde, Sohn de» verstorbenen Eetlermeister Hermann Schmidt, wurde nachträglich sür Tapferkeit im Felde (Vogesen 1914) die Friedrich August-Medaille verliehen. — vor 75 Jahren! (Aus dem Jahrgang 1843 der „Mitteilungen von und sür Dippoldiswalde und Frauenstein", der heutigen „Weißeritz-Zeitung") Mit dem 3. Mürz verlegt Apotheker Klug wegen Neubau seines Hous,, die Apotheke nach dem Hause des Bürgermeister« Schultz,, Markt 45. Am 1. Dezember ist der Bau voll endet. — Am 6. Februar fängt «in Drerdnrr Fischer in der Elbe einen i20pfündigin Stör. — Am 17 Februar feiert Freiberg di« 200jährigr Wied«rkehr des Tage« der Befreiung von der Belagerung durch di« Schwedin und legt den Grundstein zum Schwedendenkmal. — Im Erz- gebirge herrscht große Hunger,not. — In Preußin wachsen mehr al« eine halbe Million Kinder ohne allen Unterricht ' aus. In »erlln besuchen von 100 schulpflichtigen Kindern nur 60, in Aachen nur 37 die Schule. — Am 25 März wird in London der ThemseÄunnel nach einer Bauzeit von 19 Jahren eröffnet. — In Hainichen brennen am 17. April 14 Häuser nieder, in Schönbach bei Colditz am 6. Mai 7 Güter und 6 Häuslernahrungen, in Leubsdorf bei Augustusburg in der Nacht vom 25. zum 26. März binnen 10 Minuten 10 Häuser, in Kladrau bei Pilsen am 26. März 178 Wohnhäuser und Scheunen — Am 19. Juli früh gegen 4 Uhr brennt Rechenberg bei Frauen stein nieder. — Am 7. Juni sindrt im Zwinger in Dresden die Enthüllung des König-Friedrich-August-Monuments statt. — Vielsagend ist folgende Notiz: „Die bei der hohen Ständeversammlung von einem emeritierten Rektor aus Crimmitschau eingereichte Petition, welche auf di« gegen eine bevorstehende Sintflut zu treffenden Anstalten ge- richtet war, hat viele belustigt, andere aber bei den an haltenden Regengüssen doch mit einiger Besorgnis erfüllt" — Im Juli rückt ein Detachement Soldaten von Dresden „gegen die in der Gegend von Gottleuba sich zeigende Räuberbande" au». — Am 2. Juli stirbt, 88 Jahre alt, in Part- der Begründer der Homöopathie, Doktor Hahne- mann, ein geborener Meißner. — Am 2., 3. und 4. Juli feiert die Fürstenschule St. Afra in Meißen ihr 300jäh- rige» Bestehen. — Im August erinnern die „Mitteilungen" daran, daß vor 1000 Jahren (Vertrag von Verdun 843) das Deutsche Reich als selbständiger Staat begründet worden ist. Am 13. August wird da« Jubiläum in ver schiedenen Staaten festlich begangen. — Bor nicht zu langer Zrit hatten wir au» Schmiede- berg berichtet über da» schamlose Trriben junger Arbei terinnen des Eisenwerk, mit Kriegsgefangenen und über deren Bestrafung. Mit Recht ist man über ein solche» Gebühren sehr entrüstet und es ist daher der Wunsch de» anständigen Teils der Arbeiterschaft und der Einwohner Schmiedebergs nicht von der Hand zu weisen, daß die Namen der betreffenden Personen bekannt gegeben werden, damit nicht Unschuldige in Verdacht kommen. Bestraft sind mit rechtskräftigem Strafbefehl nach Erkundigung an maßgebender Stell«: die Fabrikarbeiterinnen Johanne Elsa Köhler in verlin Neukölln, Gertrud Elsa Horn, Dresden, Camilla Gertrud Dietrich in Berlin-Neukölln, Anna Marie Dietrich in Spindlersseld, mit je vier Wochen Haft, und Minna Martha Grimmer in Dresden mit fünf Wochrn Haft. Die Strafvollstreckung ist im Gange. — Für die Goldankaufrstelle Dippoldiswalde al» HW» stelle sür Dresden nehmen jederzeit Gaben an OberjnstizM vr. Grohmann, Schulrat Kuhne und die städtische Spas- kasse zu Dippoldiswalde. — Wie uns amtlich mitgeteill wirb, ist die Gut« besitzersehefrau Hedwig Jungnickel in Hermsdorf be Kreischa mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt worden weil sie sich nicht gescheut hat, Butter im Schleichhandel zu verkaufen und sich dabrt 2,50 M. für da« Stückchen bezahlen zu lassen. Seifersdorf. Abermals einen vollen Erfolg hatte die am Neujahrrtage im Gasthofe ersolgte nochmalige Auf führung de» Kinderfestspiele« von Franziscus Ragk«: „Vom Morgen bi» zum Abend" unter der bewährt« Leitung des Herrn Kirchschullehrer Weber. Der gerä» mige Saal war wiederum voll besetzt von einer «ach jeder Nummer reichen Beifall spendenden Zuhörerschaft. Sichtlich befriedigt verließen alle die gastliche Stätte, viel fach wurde der Wunsch nach einer nochmaligen AufführmW laut. Da» finanzielle Ergebnis beider Aufführungen war auch dementsprechend und ist somit al, vollbesrlrdigenb zu bezeichnen. Nach Abzug der ziemlich hohen Unkosten, die bei derartigen Aufführungen hauptsächlich durch die geliehenen Kostüme entstehen, konnten dem Verein Jugeud- dank und der örtlichen Kriegshiise je 162 M. 5« Pf. überwiesen werden. v. Schmiedeberg. Im verg^^enen"Jahre"t 917"WM», den hier laut standesamtliche Nachrichten insgesamt Ück Kinder geboren, darunter sind 2 Totgeburten. EheschNs- ßungrn erfolgten insgesamt ohne Rücksicht auf Konsessto« 9 Das hiesige Psarramt verzeichnet 25 Todesfälle. Bä ndigungen erfolgten 27. Die Zahl der Abendmahlsgüste betrug 426, darunter sind 134 Männer und 2« Frauen. — Fast noch an der^chweli« de» neuen Jähres höck der Tod in unser«m Orte schon rrichliche Ernte grhaltm. So verschieden in den letzten Tagen 2 alttingesrssE Bürger Schmiedeberg«: der Wirtschastsbesitzer Herr Kack Walther, rin Krieg,Veteran von 1866 und 1870/71, u»d der Schneidermeister Herr Ernst Kaschel. Letzftrer «ar ein Mitbegründer de» Deutsch«« Turnvereins. «I» eistta«