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Au- klindiaunuen mri der Prtvalicile Zeile 2o Pla : die rivaitiae Seile auf Leit leite so Big., als Eiiiaeiandt Seile M Pia Än Nummern »ach S,»». und »eirrtageu i waliize Srundieile so Pia., aus Privalseitc »o Mg. Livalliae Seile aus Textleite und als Etnaeiaudl so Pig. Auswärtige Am - trage nur gegen VorausbeiMung. Belegdiätler lolien ro Mennige. Fernsprecher: Nr. U und SOS«. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr. SS. Lrolllouoklor - ---- ! >M kür 8»», ^otroloum uuä Xerron. ^ «. Ikvv rmlipi-, ru I^rüklrrkrslturvii — läßlich krisch gepresst. ----- H Lüüigl. Lolspoldekv, viksäku. veorLevwr. OrÖSStSS VorrUslicdne -u k»brikprei»ei» I ^ oöer rotk Qumin». ^ o »uck ln ttsnk unä xummirt. unül /Krbatt. Lvklsuvks kreinkarcU I^eupolt. Ore86en-^..^7,°pis^'^ sM!>l l8!HKs UuKfVMKÜ. Ml«»!- M tM-lgilenilM». LÄOu «LiHr Isiüemm-riisrisl-ktt«! Ärtlkvl. TW, —- 21» I»,r 8t,N88« 21». Das unersättliche Zentrum. Verbandsing akad geb. Lehrer, Weibliche Berufswahl, Sozialdemokr. -E"»» vAnAl». Parteitag, Gerichtsverhandl. Nachklänge zur Marokko-Konferenz, Koloniales. Lottericliste. NLLSL April >;»<>«. Das unersättliche Zentrum. Der dem zelotischen Eifer des Zentrums zuliebe von Prozeß zu Prozeß geschleppte evangelische Divisionspfarrer Bachstein hat nun doch den Tag seiner Verurteilung erlebt, nachdem er dreimal freigesprochen worden war und das Neichsmilitärgericht zweimal die Zurückverweisung der Sache versügt hatte. Da wurden die Militärrtchter endlich der lange» Zwlebelling müde und diktierten dem von den Zentrumsmannen bestgehaßten Geistlichen die nied rigste Strafe, einen Tag Gefängnis, zu. Außerdem ist dem von den Ultramontanrn Verfehmten nahegelegt worden, seinAbschieds- gesuch einzureichen, weil sonst seine Vorgesetzte Behörde in die größten Ungelegenheitcn geraten würde. Diesem Winke hat natürlich Herr Bachstein wohl oder übel folgen müssen, und so erlebt denn das Zentrum in dieser Sache einen doppelten Triumph. Gerade während ein derartig großes Acrgernis, da» ein geradezu krasses Beispiel von dem konfessionellen Terrorismus des Zentrums gibt, dessen hochmögende Hintermänner die eigentlich treibenden Kräfte bei der ganzen Bachstein-Affäre gewesen sind, die protestantische öffentliche Meinung in die schwerste Erregung Verseht, hat ein hervorragender Vertreter der ultramontancn Rich tung, der frühere ZentmmSabgcordnete Dr. Julius Bachem, die Stirn, in seinem bereits früher an anderer Stelle kurz berührten Aufsätze in den .Histonsch-poltt. Blättern": „Wir müssen aus dem Turm heraus!" auf de» protestantischen Gimpelfang zu gehen. Da sich fortgesetzte Erörterungen hüben wie drüben an den Artikel kniipfen, so erscheint es nicht unangebracht, diesen neuesten ultra montanen Vorstoß in seinen wahren Absichten und Zielen zu beleuchten. Der Aufsatz will zunächst beweisen, daß das Zentrum keine katholische, keine konfessionelle Fraktion sei. Daran schließt sich die Folgerung, daß, wenn das Zentrum keine konfessionelle Frak tion ist. der Zugehörigkeit bczw. dem Beitritt von Volksvertretern anderer christlicher Bekenntnisse zur Zentrumspartei nichts im Wege stehe. Schlußfolgerung: das Zentrum, das keine konfessio nelle Fraktion, sondern eine wahre Staatspartei mit einem poli tischen Programm ist, „das sich sehen lassen kann", muß aus dem Turm heraus, es muß auf die Wahl von solchen Abgeordneten nichtkatholischen Bekenntnisses hinwirken, „welche gute Fühlung mit dem Zentrum zu nehmen und z» unterhalten willens und geeignet sind". Und endlich die von Herrn Bachem betonte poli tische Bedeutung- dieser neuen Taktik: das Zentrum würde nicht unter der Einwirkung der Verschärfung der konfessionellen Gegen sätze in eine „spleuäick isolrction" geraten, welche „die Erfüllung seiner Aufgaben für Reich und Volk aufs äußerste erschweren würde". Die Kritik würde schon gleich bei den Prämissen der Bachemschen Logik einsctzen müssen. Das Zentrum keine konfessionelle Fraktion? Wenn je eine politische Partei ein« solche Bezeichnung verdient hat oder verdient, so ist es das Zentrum Wenn früher — das betont der Aufsatz ganz besonders — Männer anderer christlicher Bekenntnisse, „darunter Persönlichkeiten ersten RangeS", dem Zentrum angchört haben, so ist gerade die Tatsache, daß dies in den gegenwärtigen Zeit läuften, für die Fälle L In Bachstein bezeichnend sind, nicht mehr der Fall ist. ein zwingender Beweis dafür, daß das Zentrum seinen konfessionellen Charakter noch schärfer als früher zum Ausdruck gebracht hat und bringt. Das Zentrum hat mit starrer, unbeugsamer Energie sein politisches Tun und Lassen immer und immer wieder nach konfessionellen Rücksichten eingerichtet und steht in dieser Beziehung heute noch genau auf demselben Standpunkte wie vor 30 Jahren. Noch heute räumt jeder Zentrumsabgeordnete, wenn er Kaiser und Papst in Verbindung bringt, dem Papste, iveun er von Staat und Kirche spricht, der letzteren den Vorrang «in. Ja, die eigenen Zeugnisse von Katholiken lassen keinen Zweifel daran auf- kommen, daß daS Zentrum eine konfessionelle Bildung und Körperschaft ist. Der Bischof von Straßburg spricht in seinem jüngsten Hirtenbriefe von der „Parteiorganisation der deutschen Katholiken, die die Bewunderung der ganzen Welt erregt". Endlich hat kein Geringerer als Fürst Bismarck das Zentrum als eine konfessionelle Partei erkannt und als solche behandelt. ES wird als» dabei bleiben, was Dr. Julius Bachem mit Be- dauern seststellt, daß die Mehrheit des deutschen Volkes von der Notwendigkeit überzeugt bleibt, in dem Zentrum eine kon fessionell« Fraktion zu sehen und ihr in diesem Sinne zu de- gegnen. Ist aber die erste und notwendigste Voraussetzung der Bachemschen Beweisführung falsch, so fallen die übrigen Argu mente von selbst. Das Zentrum soll, so sagt Dr. I. Bachem, darauf hinwirken, daß in dem unbefriedigenden Verhältnis der Konfessionen zueinander, unter dem daS Deutsche Reich leidet, Wandel geschaffen wird. Um das zu erreichen, soll das Zen trum nicht in dem Turme verbarrikadiert bleiben, sondern sich davor aufpflanzen und in einem weiteren Umkreise mit den Mitteln, welche die Gegenwart an die Hand gibt, für das Programm der politischen Zentrumspartei eintreten. Wenn diese odann als eine wahre Staatspartei hingestellt wird, so ist auch dieser Behauptung gegenüber angesichts der zweideutigen, von Fall zn Fall entscheidenden und unverkennbar auf den eigenen, möglichst großen Sondervortcilen bedachten Haltung, die die Fraktion last in allen nationalen, finanziellen und wirtschasts- politischcn Fragen von jeher eingenommen hat und noch ein nimmt, ein Trauschauwem nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig. Das Zentrum fühlt selbst, daß es aus eigener Kraft eine Stellung im Reichstage und im öffentlichen Leben unseres Landes nicht mehr in dem gewünschten Grade steigern und türken kann. Es mag andererseits befürchten, daß auch ihm, ei es durch die sozialdemokratische Agitation in Rheinland- Westsalen, sei es infolge der großpolnischen Propaganda in Ober- chlesien Schwächung und empfindlicher Verlust droht. Ter kluge Mann baut vor — der Satz gilt auch im politischen Leben. Und es entspricht ganz dem Charakter der Zentrumspolitik, in sicher Art einen Fühler ausstrecken zu lassen, um die Stimmung ttr ein stärkeres Betonen des politischen Programms der Zentrumspartei zu erkunden. Wir leben in :iner Zeit des Werdens und des Wandels. Es muß die Zeit kommen, wo, wenigstens in nationalen, in militärischen und finanziellen Fragen, der pflichtvergessenen, vaterlandslosen Sozialdemokratie eine «nggeschlossenc Mehrheit der Ordnungsparteien gegenüberiritt. In dieser den Kern zn bilden, dieser Führer und Leitstern zu ein, ist der letzte und höchste Wunsch des Zentrums, olles im Interesse und zur größeren Ehre des politisch-konfessionellen Ultramontanismus. Das ist des Pudels Kern, der denn auch auf national-protestantischer Seite von vornherein gründlich er- könnt worden ist. Cs stimmt durchaus, wenn die „Germ." neuerdings in einer Polemik gegen Bachem erklärt: „Davon, daß irgend jemand auf protestantischer Seite die so freundlich ausgestreckte Hand des Herrn Dr. Bachem ergriffen hätte, haben wir nichts bemerkt." In Wahrheit hält das Zentrum die Zeit ür gekommen, seine Macht zn erweitern und die günstige Kon junktur. die vielleicht schon bei den nächsten Reichstagswahlen eintritt. nach besten Kräften auszunützen. Das Ziel ist: den Protestantismus zurückzudrängen. der ultramontanen Weltanschauung aber in Deutschland zu der Herrschaft zu verhelfen, die sie in Frankreich verloren hat. Angesichts solcher Gefahr ist eS die Pflicht der deutschnationalen Parteien, dafür zu sorgen, daß, wenn die bürgerlichen Parteien sich zum Kampfe gegen Len Umsturz verbünden, dieser Verband einen ausschließlich nationalen Charakter trägt. Neueste Drahtmeldunge» vom 19. April. Die Erdbebenkatastrophe in Kalifornien. New York. (Priv.-Tel.) Die Gesamtzahl der Toten, die bisher in San Francisco mit Sicherheit festgestellt Werden konnte, beträgt mehr als dreitausend. Die Stadt brennt an allen Ecken und Enden. Der an Eigentum verursachte Schaden beträgt annähernd 450 Millionen Mark. Der Telegraph funktioniert nur die Küste entlang. Die Panik ist noch fortgesetzt im Wachsen begriffen. Der Gouverneur hat über die Stadt und ihre Umgebung daS Kriegsrecht verhängt, um gegen die Plünderer mit aller Strenge Vorgehen zn können. Die Rettungsarbeiten stehen unter der persönliche» Leitung des Mayors, eines Deutschen, namens Schmitz, der bei der letzten Wahl von den siegreichen Gewerkschaftlern durchgebracht worden war. Ueber die zur Zeit der Katastrophe im Hafen verankert gewesenen Schiffe stehen genaue Nachrichten noch ans, doch heißt es allgemein, daß eine große Anzahl gesunken ist. Newyork. Ans Oakland wird weiter gemeldet: Wäh rend der Nacht sprang das Je. u er auf das vornehme Viertel von San Francisco über. Das von panischer Angst ergriffene Volk stürzte auS den Häusern heraus, seine tragbaren Wert gegenstände mit sich führend. Die Menge flüchtete sich in die Parks und auf die öffentlichen Plätze. Alle Theater sind zer- stört. Der Verlust an Menschenleben wird niemals genau bekannt werden, da Hundert« den Tod in den Flammen ge funden haben. Menlopark und Burlingame, die beiden vor- nehmen Vorstädte, haben ebenfalls gelitten. Ferner sind auch Napa und Valleio, sowie alle Städte in der Umgegend der Bay beschädigt worden. Newyork. Ein Telegramm aus Chicago meldet, daß die Versicherungsrisiken der Feuerversicherungs-Gesell schaften, die die in San Francisco entstandenen Verluste zu decken haben werden, sich auf etwa 250 Millionen Dollars be laufen dürften. Newyork. Nach beute hier «ingetrosfcnen Depeschen aus Oakland , sind die Mitglieder dcS Conricd- Ensembles in San Francisco sämtlich gerettet worden. Washington. Eine Depesche des Generals Funston an daS Kriegsdepartement verlangt Geld und Lebensmittel für 2000 Personen. Krieassckretär Taft erwiderte, er habe die Ent sendung von 200 OOO Rationen aus den Kasernen in Pancouver angeordnet und werde die Lieferung von Zelten sofort veran lassen. Washington. General Funston telegraphierte heute dem Kriegsdcportemeut aus San Francisco, daß die Stadt tatsächlich zerstört sei. Berlin. sPriv.-Tel.s Zur Erdbeben-Kato- strophe in Kalifornien schreibt die offiziöse „Nordd. Mg. Ztg.": „In ganz Deutschland ruft daS folgenschwere Naturereignis, von dem die amerikanische Nation betroffen worden ist. das wärmste Mitgefühl wach. Die verheerende Wir kung ungeheurer Naiurgewalteii, denen wir sterblichen Wesen ohnmächtig gegenübcrslchen, regt mit besonderer Lebhaftigkeit das Bewnßticin der menschlichen Gemeiisichaft an, das sich in erhöhtem Grade geltend macht, wenn durch solche Schicksals-- schlage tiefe Trauer sich auf eine Nation herabsenkt, die durch so unendlich mannigfache Beziehungen des Blutes, des Geistes und des Verkehrs mit unserem Volke verbunden ist." Karlsruhe. Der Seismograph der großherzoglichen Landessternwartc bei Heidelberg verzeichnet«: gestern nachmittag ein einstündigcS Jernerdbeben. Das stärkste Beben war 6 Uhr 20 Minuten. Paris. Die Regierung beschloß, der Regierung der Vereinigten Staaten den Ausdruck ihrer tiefen Sympathie zu dem Unglück in San Francisco zu übermitteln. Lohnbewegungen. Bremen. fPriv.-Tcl.j Der Seeleute streik ent- wickelt sich äußerst flau. Nach Mitteilung des hiesigen sozial demokratischen Blattes ließen sich nur 55 Mann in die Streikliste eintragen, die sämtlich schon längere Zeit dem Seemanns-Ver- bande angehören. Die abfahrtsberciien Schiffe sind sämtlich genügend mit Mannschaften versorgt. Halle. sPrio.-Tel.s Nach amtlicher Feststellung streiken eute noch von 15 580 Bergleuten des mitteldeutschen Reviers 372. Breslau., fPriv.-Tel.I Heute erfolgte die vom Ver bände der schlesischen Metallindiistriellen wegen des Lohnstreites angedrobte Aussperrung sämtlicher gewerkschaftlich organi sierter Arbeiter aus ihren Breslauer Betrieben, wovon über 5000 Arbeiter betroffen worden sind. Von den Aktiengesellschaften sind bei der Aussperrung Linke, Hofmann und Gutzmann be teiligt. Paris. Ter Ministerrat beschloß Maßnahmen zur Auf- r e ch t e r ha l t u ng der Ordnung in den Streikgebieten. Paris. Ministerpräsident Sarrien weigerte sich, die Abordnung der ausständigen P o st u n t e r b e a m t en zu empfangen. Er erklärte, er wolle nicht Beamte bei sich sehen, die sich im Aufruhr befinden. Lens. Minister Gamenceau hielt heute morgen mit dem Befehlshaber der Truppen und den übrigen Offizieren eine Beratung ab und begab sich dann nach der Wohnung des Grubcndircktors Rcumaux. Als der Minister die Menge von Steinen sah, welche die Fenster des Hauses durchlöchert patten, versicherte Rcumaux, daß energische Maßregeln zn seinem Schutze getroffen würden. Der Minister ging ohne militä rische Bedeckung, während ihm eine große Volksmenge folgte, zum Hospital, um die Leiche des heute nacht gestorbenen Leur- nants Lautour zu scheu. Tara ui besuchte er die Verletzten, einen Leutnant, einen Gendarm und einen Dragoner. Der Minister weigerte sich, Basly zu empfangen. Darauf reiste der Minister nach Henin-Lietard und Valcncicime. Lens. Das Syndikat der Grubenarbeiter, an dessen Spitze die Deputierten Basly und Lamandin stehen, rich tete an die Grubenarbeiter einen Aufruf, in dem o>e wäh rend der Strcikunruhcn vorgekommencn Diebstähle und Plün derungen auf das schärfste verurteilt werden. Ein solches Vor gehen könne die Opfer, die die Grubenarbeiter brächten, um sich eine bessere Stellung zu erringen, nur aufs Spiel setzen. Der Ausruf schließt mit der Mahnung an die Grubenarbeiter, sich ruhig zu verhalten und den fremden Agitatoren kein Ge hör zu schenken. Lens. fPriv.-Tel.I Der Dienst zur Aufrechterhaltung der Ordnung ini Becken des Departements Pas de Calais ist ver stärkt worden. Der Bestand der Truppen beläuft sich jetzt aus 17 000 Mann. Brüssel. fPriv.-Tel.) Die A u sstandsbeweg» ng in Nordsrankreich nimmt mehr und mehr revolutionären Charakter an. Die Villa des Direktors Reumaux in Lens wurde geplündert. Zwischen den Streikenden und den Truppen entspann sich ein ernsthafter Zusammenstoß. In Lens, das ohne Gasbeleuchtung ist, wurde das Straßenpflaster teil- teile ausacrissen und manche Straßen durch Barrikaden und Drahthindernisse gesperrt. Der Maire' und Deputierte Basly wurde von Ausständigen beschimpft und mit Steinen beworfen. Von den durch Clömenceau zur Passivität verurteilten Offi zieren und Soldaten wurden zahlreiche durch Steinwurfe schwer verletzt, ebenso mehrere BergungSmannschassten. Clemchrcean begab sich gestern ins Ausstandsgebiet und verfügte die Ver stärkung der Truppe». Die Ausständigen durchziehen Lens mit dem Rufe: „Brot oder Blut!" An der belgischen Grenze sind Maßregeln gegen befürchtete Uebergrifie der französischen Strei kenden getroffen. Zur Lage in fftustland. Riga. (Priv.-Tel.j Im Kaiserlichen Garten wurde «ine geladene Bombe mit halb abgebrannter Lunte gefunden. Mulden. (Priv.-Tcl.j Alle Juden sind aus Wladi wostok ausgewrescn worden. Zur Erledigung ihrer Ge schäfte tvurdc ihnen eine dreitägige Frist bewilligt. Die rus sische Behörde macht bekannt, daß niemand ohne militärischen Erlaubnisschein nach Wladiwostok reisen darf. Berlin. sPriv.-Tcl.) Die Kaiserin wohnte heule der 40. Dclcgicrtcnversaiiiiiiluiig des Vaterländischen Frauen- vcrcins, deren Protektor,» sie ist, im Sitzungssaal«: des Abge- ordnetenhanses bei. Es waren gegen,400 Delegierte versammelt. Geh. Obcrmedizinalrat Tr. Dieterich sprach über die auf Wunsch der Kaiserin aufgenommenc Wirksamkeit des Frauenveveins auf dem Gebiete /der Souglingsfürsorge, von der die im März ver- zz -1,8 «MV'»/uao "»»g '«im«» WZ t«)IM W -WW WW