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38. Jahr» Volkszeitung IcH-Ial I «al «Schrnlll». MenaNUHe, v-»»g«vr«!» durch Lrl-e« »lulchl. A> Vlg i»». « Vs, riLzrrladu 1.10; durch »I« V°k l.70 «lnlchllttzllch v»»llv«mx«iin,«g«düß,, pijllgllch « PlL Pak-«<»«ll,rld. chlujel.«,. 10 Pf-.. Soniiab«»», und F«»l«,-Rk. 10 VI,. addiüellungin müll«» ivSlek«»» «lu« Ivach« v»r vblaus d«r v«,u,^«U Ich'IIIllch lxlm V-Hag «laaegan,», Mu. Uulrid r,!^, »iq« Ui», «bdch<llui>L«» «Ulgrrrnnrhm,«. Vtilagsarl D««»«». «nz.I-.npr.y«! »k llpalll,« » «m »'«», S«><» I Vill für gamlllenant«!,«» i VI, zg, VlatzwIInIch, U»n«n «l, Ulx UP««, - — Nummer KS SüchMe Donnerslag, Len 1K. MSrz 1S3S Schltfttettmlg: vr«»,«.»., Ydttirftratz, 11, g«nn»s Mil ». »101» D«lch!lft^t,0,, Dm« und vnla»; Senuaut« vuchomcker«! m» Verla, DH. ,» ch. wluUl, PoNerftratz, 11. grrung Ilvlt, Postlch««: Nr. UM, vant: Etadlbani vr«»«u Nr. MdI Im Fall, vau Harrer Sewalt, vrrbol, «Inlrrlriuxr ««kird» ftSning«» ha« d«r «e,Iehr, ad« wrrdungNtNxiw- UI», «nspiüche, l-a, di, geUua, In drlchrünltrm Umlau,,. Ipälrt oder nicht «ilchrint. Sriallu»,,,»« ik Dr,,»,» Ser Mrer grüßt die Deutschen Prags Kundgebungen vor der Prager Burg Prag. 16. März. Kurz vor Uhr begab sich der FUHrer aus den Balkon der Burg, um die seit den sriihen Morgenstunden vor der Burg zu Tausenden versammelten Deutschen Prags zu grliszen. In dem Augen blick. als der FUHrer den Balkon betritt, braust ihm ein tausendstimmiger Jubelschrei der Deutschen entgegen. Minutenlang dauern die Kundgebungen, die immer wieder von Sprechchören „FUHrer. wir danken dir" unter brochen werden und die dann wieder in minutenlange Sieg-Heil-Rufe Übergehen. Immer wieder dankt der FUHrer sichtlich bewegt silr die Treue- und Freudenkundgebungen, die die Deutschen Prags ihm entgegenbringen. Anerkennung der Leistungen des Heeres Erlaß des Aührers an den Oberbefehlshaber des Heeres Hrag. 18. MSrz Der Führer und Oberst« Befehlshaber der Wehrmacht hat an den Oberbefehlshaber des Heeres. Generaloberst von Branchitsch, folgenden Erlaß gerichtet: An den Oberbefehlshaber des Heeres! Das Heer hat am 15. März 1939 durch die rasche Besetzung der wichtigsten Städte Böhmen» und Mährens altes Reichs gebiet unter die Hoheit Grohdeutschlandg gestellt. Trotz der Unbilden stürmischer Wintertage und schwieri ger Wegeverhältnifse haben di« Berbände des Heeres und die ihnen unterstellten Einheiten der Luftwaffe wenige Stunden nach Ausgabe des Befehls die Grenzen überschritten und ihre Marschziele erreicht. Truppen, die ich auf der Fahrt nach Prag antraf, machten trotz der hinter ihnen liegenden Anstrengungen einen vorziig- lichen Eindruck. Ich spreche Offizier und Mann für ihre Leistung und Hal tung meine besondere Anerkennung aus. gez. Adolf Hitler. M-rlsch-Ostrau dankt der Wehrmacht Berlin, 18. März Beim Oberkommando der Wehrmacht ging am Mttwoch ans Mährisch-Ostrau folgendes Telegramm ein: „An die deutsche Wehrmacht, Berlin. Die deutsche Bevölke rung des Ostrauer Gebietes dankt der Wehrmacht für die un blutige Befreiung aus großer Not." . Generaloberst v. Vrauchltfch beim Führer Meldung über den Verlauf der Aktion des Heeres Prag. 18. März Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Vrauchltfch, erstattet« am Donnerstag kurz nach 12 Uhr dem Führer und Obersten Befehlshaber auf der Prager Burg Mel- dang über den Verlaus der Aktion de» Heeres. Beim Eintreffen des Oberbefehlshaber» des Heeres auf der Burg erwies eine Ehrenkompanie des Ehrenbataillons des Inf.-Rgta. 182, das die vurgwache übernommen hat, die Ehrenbezeugungen. Sr. Irilt vom Mrer naK pro» berufen Zur Klärung der staatsrechtlichen Fragen Berlin. 16. März Der Reichsminister de» Innern. Dr. Frick, hat fleh auf Befehl des Führers zur Klärung der staatsrechtlichen Fragen i« böhmisch-mährischen Raum am Donnerstag im Flugzeug« de» Führer» nach Prag begeben. Die Kämpfe ln der Karpato-Ukraine Warschau. 18. März Nach den bis zur Stund« vorliegenden Meldungen aus den polnischen vrenzorten an der Karpato-Ukraine haben dl« unga. rischen Abteilungen noch nicht die polnische Grenze erreicht. Au» den Berichten geht hervor, daß dies« Verzögerung ln dem Vor marsch der ungarischen Abteilungen nicht nur aus di« schwieri gen Wetterverhältnlss«, sondern auch auf den Widerstand zurllckzusühren ist, den di« K a rpa t o - U k r a i n e r leisten. In zahlrelchen Orten der Karpato-Ukraine soll es blutige Zusammen st Litze mit Verlusten gegeben haben, deren Ausmatz sich noch nicht übersehen lätzt. In einzelnen Fällen versuchten versprengte Abteilungen der Sir-Organisation, ru« mättischrs und polnisches Gebiet zu erreichen. Der italienische Gesandte in Prag beim Reichsaußenminister Empfang in der Prager Burg Prag, 18. März Der Nelchsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, empfing am Mittwochabend in den Räumen der Prager Burg den italienischen Gesandten In Prag, Franzoni. Ruhige Haltung der jugoslavischen presse Sachliche Darstellung der Ereignisse Belgrad, 16. März Die jugoslavischen Blätter berichten seitenlang über die weltgcschichtlici)cn Ereignisse in Böhmen und Mähren sowie über die Entwicklung in der Slowakei und der Karpato- Ukraine. In der Ausmachung und den Ueberschrislen vermeiden sie jede Scnsationsmache. Soweit die kroatischen Zeitungen Artikel zu den Geschehnissen veröffentlichen, beschränken sich diese auf eine sachliche Darstellung der Vorgänge. „Olno", das Blatt der Agramer Intellektuellen, bemerkt, inan müsse die Feststellung machen, datz an diesen ganzen Ereignissen die übri gen Grossmächte desinteressiert sind. — Die in Split erscheinende „Novo Doba" bemerkt, daß heute jeder Staat nur seine eigenen Interessen wahrnehme. Ruhige Vevriellung der Ereignisse in Vern Genf, 18. März. Der Zerfall der Tschecho Slowakei ist in der Schweiz ruhiger ausgenommen worden als seinerzeit der Anschluß Ocsterrcici)s und die Befreiung der sudetendcutschen Gebiete. Man betrachtet die jüngste Entwicklung als ein n un vermeidliche Folge des Münchener Abkommens und stellt mit Genugtuung fest, daß sie sich ohne Gefährdung des euro päischen Friedens vollzogen Hal. Neber den Eindruck in den amtlichen Berner Kreise« berichten die Zeitungen, man nehme im Politischen Departement und auch im Militärd.'par- tement mit größter Ruhe Stellung. Man stelle fest, daß die Ereignisse im Osten Deutschlands keine unmittelbare Einwir kung auf die Schweiz haben. Rechtssahrordnung in Vöhmen und Mhren Berlin, 16. März Die erste Nummer des Berorduuugsblattes für Böhmen und Mähren enthält eine Anordnung des Oberbefehlshaber des Heeres über die Einführung der Rechtsfahrordnung. Die An ordnung bestimmt, daß die In den unter den Schutz der deut schen Truppen gestellten Gebieten geltenden Straßenverkehrs vorschriften im Sinne der Rechtsfahrordnuna anzuwendcn sind. Es ist daher insbesondere auf der rechten Seite der Fahrbahn zu fahren, rechts auszuweichen und links zu überholen. Vettere Störungen im Zugverkehr Folgen des Schneesturmes. Auch im Laufe des Mittwochnachmittag ist es wegen des anhaltenden Schneesturmes zu weiteren Störungen im Zug verkehr gekommen. Gegen 13 Uhr mußte der gesamte Zug verkehr zwischen den Bahnhöfen Wilzschhaus- Earlsfeld, ebenso der Verkehr auf der elektrisch betriebenen schmalspurigen Ne benbahn Klingenthal—Sachsenberg-Georgenthal eingestellt wer den. Auf der Strecke Limbach—Äittgensdors blieb der Perfo- nenzug 3733 im Schnee stecken und mußte ausgeschaufelt wer den. Wegen der ungewöhnlichen Schwierigkeiten, die durch das winterliche Unwetter herausbeschworen wurden, kam es natur gemäß auch zu unvermeidliche» Zugverspätungcn. — Auch im Linienverkehr der Omnibusse waren vielfach erhebliche Stö rungen zu verzeichne». Zur Sicherung des Arhnvcrkchrs wurden Mittwoch mittag von Dresden aus auch 158 Mann der Technischen Nothilse ein gesetzt. Europäische Lösung ' Mit unerhörter Schnelligkeit hat sich im mitteleuro päischen Raum ein historisches Schicksal erfüllt. Das Staatsgebilde der Tschechen, Slowaken und Ukrainer, das eine der seltsamsten Erfindungen von Versailles war, hat aufgehört zu bestehen, um einer neuen Ordnung Platz zu machen, die im Grunde die seit über einem Jahr tausend in diesem Raume gegebene Notwendigkeit gewesen ist. Vor einem halben Jahre wurde mit dem Münchener Abkommen der letzte großzügige Versuch gemacht, auf der Grundlage des völkischen Selbstbestimmungsrechtes auf dem Gebiete der Tschecho-Slowakei eindeutige Verhältnisse zu schaffen. Dieser Versuch ist gescheitert, Er hat mit der Autonomie-Erklärung der Slowakei geendet, mit der der Zerfall des bisherige» Staatsgebildes besiegelt war. Die Begleiterscheinungen, unter denen dieser Zersall vor sich ging, waren bitter genug, besonders auch für die Volks« tumsdeutschen, die inneryalb der Tschecho-Slowakei ver blieben waren. Die Prager Regierung hat cs, trotz einiger Ansätze im vorigen Herbst, nicht fertig gebracht, den ein zelnen Volksgruppen die nötige Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Sie glaubte, auch unter den grundsätzlic! verän derten Verhältnissen nach München in de» alten Methoden fortfahren und den Prager Zentralismus zum Nachteil der nichttjchechischen Volksgruppen weiter ausrechterhalten zu können. Man hat in Prag nicht den Akut zu einer völlig neuen Haltung und zu einer engen und »ruchtbaren Zu sammenarbeit mit dem Reich gefunden. Die Folgerungen daraus sind die letzten geschichtlichen Ereignisse: Das in der Nacht zum Mittwoch in der neuen Reichskanzlei zwischen dem Führer und dem Staaispräsidenten Dr. Hacha abgeschlossene Abkommen, wonach dieser das Schicksal des tschechischen Volkes und Landes vertrauensvoll in die Hände des Führers des Deutschen Reiches legt, um eine endgültige Befriedung in diesem Teile Mitteleuropas zu erreichen. Einsichtige Stimmen haben schon damals, als die welt fremden Hasser und Phantasten in Versailles die Tschecho- Slowakei vom grünen Tisch aus ins Leben riesen, von einer „Balkanisierung Mitteleuro p a s" ge sprochen. Die letzten zwei Jahrzehnte haben dieses Urteil in erschütternder Weise bestätigt, und am wenigsten konnte das Denkmal des großen amerikaniichen Phantasten, das man vor dem Wilson-Bahnhof in Prag zur Erinnerung an den eigentlichen Begründer dieses mitteleuropäischen Mosaikstaates aufstellte, über den verhängnisvollen Irr tum Hinwegtäuschen, den die sogenannten Siegcrstaaten mit der Schaffung jenes schon rein geographisch fast un möglichen Staatswesens begingen. Hätten die Machthaber von Versailles auch nur eine Svur von Einsicht in die geschichtlichci.i, kulturellen, wirtschaftlichen und voltgchen Gegebenheiten dieses böhmisch-mährischen Beckens gehabt, dann hätten sie sich sagen müssen, daß ihr tlseoretijch ton- struiertes Ctaatsgebilde, daß ja in erster Linie al« eine militärische Plattform gegen Berlin gedacht war. nur so lange Bestand haben konnte, als Deutschland ohnmächtig am Boden lag. Was sich heute vollzieht, ist dabei nicht nur die Liquidierung eines fatalen politischen Irrtums der Siegermächte, sondern, historisch gesehen, die Wieder herstellung einer mitteleuropäischen Ordnung, deren Sinn und Recht aus einer mehr als tausendjährigen Entwu.Iung hergeleitet werden darf. Denn seit der Frühgeschichte Böh mens und Mährens, seit den Anfängen eines „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation", sind die böhmisch mährischen Lande fast ununterbrochen in enger Verbunden heit mit dem Reich und seiner Krone gewesen. Ja man darf noch mehr behaupten, und mit Wqlter Schneesuß („Deutschböhmen") feststellen: ,,Die Geschlossenheit des böhmischen Raumes hat, als er in das Licht der Geschichte trat, der ersten größeren Staatsbildung der Germanen Pate gestanden " Hier nämlich war die Lage des König reiches der Markomannen zu suchen, das um Christi Ge burt unter König Marbod die römische Politik stark be schäftigte. Prag selbst, das in seinem steinernen Antlitz kern deutsche Züge trägt, ist vielleicht der sinnfälligste Beweis dafür, wie eng kulturell und wirtschaftlich mehr als tau send Jahre lang das böhmisch-mährisch« Land mit dem Deutschen Reiche verbunden lvar, mit dem es unbestreitbar auch geographisch eine selbstverständliche Ein heit bildet. Wenn man oben auf der Prager Burg im Schatten des herrlichen St.-Veits-Domes steht und die Moldau mit der von dem deutschen Peter Parier gebauten berühmten Karlsbrücke, sowie die ganze Stadt mit ihren Kirchen, Palästen und alten Bürgerhäusern zu seinen Füßen steht, dann spürt man den Schritt dieser Jahrhun derte, in denen sich hier deutsche Kultur in Stein ver ewigt hat. Man weiß was diese Lande den christlichen Elaubensboten verdankt, die aus Bayern und Franken herüberkamen, daß der erste Bischof von Prag, den der Erzbischof von Mainz cinsctzte, der Sachse Diethmar ge wesen ist, und daß diesem auf den Bischofsstühlen des Landes im Lause der Jahrhunderte noch io mancher