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Anzeiger. 284. Mittwoch den 11. Oktober. Bekanntma chung. Um wegen des Schulunterrichts für diejenigen Kinder, die noch keinen solchen genießen und sich zur Aufnahme in die M. Bürgerschule eignen, die nöthigen Einrichtungen tnffen zu kö inen, ist es nöthig, die Zahl dieser Kinder in Zeiten kennen zu lernen. Deren Aeltern und Erzieher werden daher hiermit aufgefordert, sie von jetzt an bis spätestens den LL. November d. I. auf dem Rathhause in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzumrtden und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter des anzumeldenden KindeS, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken eingeimpst worden sind, gleichzeitig mitzubringen. Nach erfolgter Plüsung der Anmeldungen wird weitere Bescheidung der Betheiligten erfolgen. Leipzig, am 2V September L8L4. Der Nckth der Stadt Leipzig. Koch. Landta gsmiltheilung m. Dresden, 9. Oktober. Nach officieller Anzeige wird die feierliche Eröffnnag de- außerordentlichen Landtags morgen, den W. October, Mittags 1 Uhr, m dm ParadesLlen de- königlichen Schlosses stattflntzm. Bon den durch die Kammern in Vorschlag gebrachten Eanditzaten haben Se. Majestät der König den Bürger meister Gottschald au- Plauen zum Mceprästdenten der Ersten Kammer, den Abg. AppellationSrath De. Haase au- Leipzig zum Präsidenten und den Abg. Appellationsgerichtspräsidenten v. Erle gern «u- Bautzen zum Vicepräsidenten der Zweiten Kammer zu mwkMen geruht, welche Herren eben so wie der von Sr. Königl. Majestät zum Präsidenten der Ersten Kammer (wie bereit- gemeldet) ernannte Herr Rittmeister v. Schönfels auf Reuth diese Stellen bereit- denn letzten Landtage bekleidet haben. — Heute haben beide Kammer« ihre zweite vorbereitende Sitzung gehalten, welche die Herren Präsidenten mit der Mlttheilung eröffneten, daß sie heute Vormittag 19 Uhr ihrm Eid in die Hände Sr. Majestät des König- nieder gelegt haben. Hierauf erfolgte die Vereidigung der neu eingetretenen Kammermitglieder. Sodann ist die Wahl der Secretaire und die Verloosung der Plätze vollzogen worden. Au Gecretairen wurden, wie unS mitaecheilt wird, gewählt: in der Ersten Kammer (nach dem H«r Bürgermeister Starke aus Bautzen die im ersten Wahlgange auf ihn gefallene Wahl abgelehnt hatte und seine Rectamati-n von der Kammer für begründet erachtet worden war) dis Hsmn Amtshauptmann v. Egidy auf Naunhof und Bürger meister Wimmer aus Gchneeberg; in der Aweitm Kammer die Ldgg. Herren Gerichtsdireetor Kaste» auf Kröstau (der schon bei mehrerW früheren Landtagen als Gecretair fungirt hat) und Stadt- richte- Anton aus Borna. (Dr. I ) Uch«» Erhaltung der gesunden und Sehandtung der kranken Löhne. Obgleich es allgemein anerkannt ist, daß gut erhaltene Zähne nicht allein eine schöne Zierde de- menschlichen Gesicht-, sondern auch zur Gesundheit de- Mensche« ein bedeutende- Erforderniß sind, so wird doch der Pflege derselben «och viel zu wenig Aufmerksam- seit gemtdmes. — Schon in stüher Kindheit müssen die Zähne, sobt-d sie Mw Zermalmen festerer Speisen diene«, öfter gereinigt »iOM DG zwar durch Ausspülea mit reinem Wasser- vs wird HM ades oft nicht beachtet, da die meisten Mensche» gla«de», es ftd sine sorgMigs Behandlung der Zähne erst nach dem Wechsel derselben nöthig. Dies ist indessen ein großer Jrrthum, denn wie häufig werden die Milchzähne durch Vernachlässigung hohl, erregen die heftigsten Schmerzen, haben Absceffe, Geschwüre rc. zur Folge, und müssen dann früher, alS für die bleibenden Zähne gut ist, avsgezogen werden, und somit erhalten die bleibenden Zähne durch das zu frühe Entfernen der Milchzähne nicht selten einen schiefen Stand. In dem Alter, wo die Wechselperiode vorüber, die neuen (bleibenden) Zähne aber noch jung, zart und ihr Schmelz weich ist, müssen diese sehr vorsichtig behandelt werben, d. h sie dürfen nicht mit beliebigen scharfen Zahnpulvern und Tincturen gereinigt und müssen vor sonstigen schädlichen Einflüssen geschützt werden. AlS Reinigungsmittel für diese neuen Zähne ist da- tägliche mehr malige AuSspülen mit reinem Wasser und Bürsten mit einer weichen Zahnbürste da< Zweckmäßigste; auch ist eS gut, wöchentlich einige Mal die Zähne mit etwa- kohlensaurer Magnesia esi - doaioa) mittelst der Zahnbürste oder einem L-inwandläppchen ab- zureibm; so werden die säuern Stoffe, welche sich in den Zwischen räumen aufhalten, absorbirt und die Zähne vor dem Anlegen de- Zahnsteins und vor dem Beinfraße bewahrt. Etwa- sehr Nach- theiligeS für die Zähne, was aber gerade von jüngern Personen oft nicht berücksichtigt wird, ist da- Knacken der Nüsse, Kerne und da- Aerbeißen sonstiger harter Körper. Dadurch entstehen kleine, kaum bemerkbare Riffe in dem Email des AahneS, und die« ist häufig der Anfang zur Verderbniß desselben; ferner da- Abbeißen der Fä den, das Stochern mit den Radeln rc. — Auch muß ein zu schneller Temperaturwechsel beim Genuß der Speisen und Getränke sorglich vermieden werden; der Uedergang von der Wärme zur Kälte kann ». B. durch das Essen von etwa- Brod oder Semmel geschehen. — Beim Eiseffen muß man sich besonders in Acht nehmen und das selbe so wenig alS möglich mit den Zähnen in Berührung kommen lassen. — Kranke, welche sänrehaltige Arzneien nehmen, haben ebenfalls die Vorsicht zu beobachten, diese Medikamente den Zähnen so fern akS möglich zu halten und sich den Mund gleich darnach mit kaltem oder lauwarmem Kalswaffer auSzuspülen. Nach dem jedesmaligen Trinken von Mineralwässern ist es hinreichend, etwa« reines Wasser in dm Mund zu nehmen. Auch die Dämpfe, welche sich bei der Fabrikation von Säuren rc. entwickeln und sich mit der Aftindflüssigkeit verbinden, sind den Zähnen äußerst nachteilig, und es dürfe« dabet die nöthigen Vorsichtsmaßregeln nicht versäumt werde«. Drr Genuß des vielen Zucker« oder sonstiger Süßigkeiten ist auch nachteilig, weil er die Verschleimung befördert und zur Säur« Anlaß giebtz am nachteiligsten aber Ist der feine beim Stoßen des Zuckers sich bildende Staub, welchn sich an die Zähm