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1884 Zum neuen Jahr! * llcmio Walther. Litt nettes Jahr gebar der Zeiten Schoos;, UUe winkt es, mit der Hoffnung Aranz »lttiwnttden — Mas bringt es nns, was ist wohl unser Loss In seinen» Arekse leicht beschwingter Stunden? Doch fremd »»och schaut das junge Jahr uns an, Noch griiszt die Mensche»» es mit ernsten» Schweigen. Ob Glück, ob Schmerz uns nun wird fiirder nah'»» — Nicht künde»» dies der Nunenzeichen! Lür immer ist im flücht'gen Strom der Zeit Das lebensmüde alte Jahr entschwanden, Nur der Lrinn'rung ist letzt »»och geweiht, Mas »vir an Lust und Meh in ihm empfunden; Noch einmal gleitet unser Nlick zurück A»»f des verfloss'««:» Jahres Mechseltvoge»», Mas sie an Leid gebracht, au Freud' uud Glück — Noch einmal kommt's den» Geist vorbeigezogon! Doch »vas das »reue Jahr auch spende»» mag, Mir wolle»» muthig ihm entgegenschauen, Im fromme» Glaube», das; ei»» schön'rer Tag Erglänze einst auf unser»» Lebensauen — Ls sei die Hoffnung unser froh' sanier, Mir pflanzen s auf des neuen Iahres Schwelle, vertrauend, das; gewitzlich für und für Lii» guter Ster»» nun unser»» Ffad erhelle! Jur Leben der Völker und Staaten ist ein Jahr im Allgemeinen ein zu kurzer Zeitabschnitt, um aus seine« Ereignissen und Zuständen heraus Befriedigung und Glück zn folgern oder Befürchtungen zu hegen, denn schon sehr oft haben sich ans diesem Grnnde rosige wie düstere Prophezeiungen als eitler Wahn sehr bald herausgestellt. Wir unterlassen cs daher mit klarer Absicht, in politischer, wirthschaftlicher und sveialer Hin sicht in Bezug auf das neue Jahr aus den Zuständen des alten folgernd irgendwelche Zukunftsbilder anszumalem Für alle Freunde der Ordnung, des ruhigen Fortschrittes und des Friedens heben wir aber auch hervor, daß kein einziger triftiger Grund dafür vorliegt, daß die Gefahren, welche seit Jahren von sveialrevvlutivnäreu im Innern der Cnlturstaaten und von ehrgeizigen Kriegsparteien auf dem Gebiete der auswärtigen Politik drohen, einen schlimmeren Charakter annehmen sollten als im alten Jahre. Der gute Wille aller Besonnenen ist in allen Staaten Europas doch ohne Zweifel noch viel zu mächtig, um von einer rasenden Partei den Staat in das Unglück einer Revolution oder eines Krieges stürzen zn lassen; auch liegt zwischen zwei enrvpäischen Staaten kein acuter Conflictfall vor, dessen Entscheidung zn einem Kriege drängt, außerdem es müßte Rußland gefallen, plötzlich die bulgarische Frage aufzurvllen, oder Frankreich müßte, Lust haben, im neuen Jahre seine Revanche zn nehmen. Es liegen dazu aber gar keine An- übcr die „sächsische Einkonuncnstcner von 1875—1892" anfstcllt, entm-lunen wir die Thalsache, daß Leipzig jetzt nicht weniger als 103 Millionäre mehr hat als das stolze Elb- slorcnz, die Residenz Dresden. Unter Millionär ist hier derjenige Glückliche zn verstehen, welcher das jährliche Ein kommen eines Millionärs, .nämlich mehr als 48 000 Mark hat. Dagegen hat Dresden das größte DnrchschnUtScin- kommcn anfzuweisen »nd dies ist der beste Maßstab für die Wohlhabenheit der Bevölkerung. Der Rückgang deö Durch- zeichen vor und deshalb können wir wohl ans das nene Jahr, als ein friedliches, Ver trauen hegen. Darin liegt aber unter allen Umständen ein großer Segen, denn es können sich dann am ersten die gntcn Hoffnungen auf die allmählige Besserung der wirthschaft- lichen Lenze erfüllen. Dem einzelueu Menschen aber, in dessen Leben ein Jahr stets ein großer und wichtiger Abschnitt bleibt, ist dadurch Muße gegeben, am Jahreswechsel einmal an sein eigenes Herz zu klopfen und eine segensreiche Selbstbetrachtnng zu voll ziehen. Wohl sehnt sich der Mensch, ob „alt oder jnng", immer nach Verbessernng, aber bei dem Suchen nach höherem Wohlstände und größerem Glücke sagt uns doch auch nuscre Erfahrung, daß wahre Wohlfahrt nicht allein von äußeren Glücksgütern, von Neichthnm nud Ehren, sondern vielmehr von inneren Gütern abhängt, und daß treue Pflichterfüllung ans dem Platze, auf den uns Gott gestellt, viel eher zur Zufriedenheit führt, als das Hasten und. Jagen nach irdischen Gütern. Brächte doch in dieser Hin sicht das nene Jahr für Viele eine Ein- nnd Umkehr, dann würde für die Menschheit wie die einzelnen Bürger, für Staat wie für Gesellschaft der schönste. Wunsch in Erfüllung gehen nnd Vieles verschwinden, was Hader und Unheil unter den Menschen nnd Völkern vernrsacht! Locales nnd Sächsisches. Schandau. Die Zichuug der 1. Klasse 125. köuigl. sächs. Landes-Lotterie erfolgt de» 8. uud L. Januar. — In den Greuzdistrictcn ciicnlircn vielfach öster reichische Kroncuslückc. Bei Annahme derselben ist nm so »ichr Vorsicht geboten, da vorzüglich geprägte nnd lediglich an der grauen Faibe uud dem dumpfen Klange erkennbare Falschstücke in großer Menge in Umlauf sind. — Einer Statistik, welche der Geh. Nath I)r. Böhmert VV Zur gefälligen Beachtung. "MW Infolge des auf nächsten Sonnabend fallenden Hohen Neujahrstages wird die Elbzeitung bereits am Iiott»« iMitnx ausgegeben, weshalb wir Diejenigen, welche für diese Nummer Inserate aufzugeben beabsichtigen, ersuchen, solche spätestens bis ttooiioi«!»« gefälligst einzusenden. LxpoilliUo« «loi ««»»ottniiK Schandau, Mittwoch, den 3. Januar " - 'M Schollig, Gerichtsvollzieher. Holzversteigerm^ Hohnsteiner Revier. Itvn IO. NI»«I II. äknjnnur 1804 sollen versteigert werden, als: it» der Bahnhofsrestanraiion zu Schandau, lllitt^vvol», «Ion IO. ,U»»unr Bormitt. 10'/, Uhr: 616 weh. Schleisklötzcr, 13—15 cm strk., 3., n. 4„ IN lg., 2263 wch. Klötzer, 16—42 cm strk., 3,^ n. 4,^ in lg., 21 wch. Klötzer, 31—44 cm strk., 5„ in lg., 5 wch. Klötzer, 34—36 cm strk., 6,n m lg., im Vrbgorichtsgasthofo zu Waltersdorf, II«»»nvr«1i»x, «Ivi» II. .I«i»nn» Bormitt. 10 Uhr: 32 rm wch. Brennscheite, 135 rin wch. Brennkniippel, 70 rm wch. Brennäste. Schlag in Ablh. 70 (Mägdcgrnnd). Kgl; Forstrc«tamt Schandau u. Kgl. Forstrcvicrverwaltung Hohnstein, (1U.27246.) Löwe. am 28. Dezember 1893. Krtttzsch. Sächsische NbMung AmtMutt fiir iw Mögliche ÄmtrgcriG und den Mdtrnlh ;n MMn, Wie siir den AndlWmndernth pi Wnhein. Acbtunddreifiigster Jahrgang. Bekanntmachung Die zn Mittwoch, den 3. d. M. im Gasthaus znm Erbgerichl in Lichtcnhain'an- beraumte Versteigerung findet Nicht statt. Schandau, am 2. Januar 1894. Die „«ächs. Elbzeitung" «scheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch di« Expedition diese- Blattes für t Mark SS Vf. vierteljährlich Mb-,i-h-u. - Inserate siir das MMme-HMMt werden bis Dienstag früh 8 Nh r, für daS ZoiumbeudstünN spätestens bis Freitag früh 8 Uhr erbeten. — Preis fiir die gespaltene CorpuSzeUe oder deren Raum 10 Pf., Inserate unter fünf Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach U-bereinkunft.) - Inserate für di- Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Btlrgermyr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen- Bllreau« von Haasenstcin L Bögler, Invalidendank und Nud. Mosse, in Frankfurt a. M. G. L. Daube L Co. VrvitnN, Uvi» ö. Iniinur 1804 Vorm. 10 Uhr sollen im hiesige« AuclionSlokal — Amtsgerichtsgcbände pari. 1 Schtthm.-Sleppmaschine, 98 Schuhleisten, 16 Paar neue Kinderschuhe, 5 Paar neue Frauenschuhe und verschiedenes zum Schnhm.-Gfwerbc gehöriges Material, sowie ferner 1 Sopha, 3 Tische, 2 Polsterstühle, 2 Schränke, 1 Kommode, mehrere Bellen und veischiedcne andere Sachen mehr gegen Baarzahlnng öffentlich versteigert werden. Schaudan, am 29. Dcccmbcr 1893. Schollig, Gerichtsvollzieher. Bekanntmach u n g. stUitt^v«»«!», «Ivn IO. «I. Illk. Vorm. 11 Uhr sollen in Roltthardts- dorf im Gasthaus zur Hosfmmg 5000 St. Cigarre», 15 Tische, 1 Waschtisch, 89 Rohistnhle, 1 Kleiderschrank, 4 Belten, 3 Kronleuchter, 1 Conzcrtflügcl und 1 Dccimalwaagc gegen Baarzahlnng öffentlich versteigert werden. Schandau, am 30. Dezember 1893. Schollig, Gerichtsvollzieher. schniltseinkommcus von Leipzig ist übrigens mir in der Ein- vcrlcibmig der Vororte zu suchen. > — Lehrreich für alle Diejenigen, welche Obstbäume besitzen oder solche anpflanzcn könnten, sind die Erträge der Obstuntzttng an den fiskalischen Straßen. Sie zeigen, wie bei richtiger SortcnauSwahl und rationeller Behandlung der Bäume die Nutzungen fortwährend steigen. .Während der Obsterlös in der Fiuanzperiode 1888/89 sich auf 222 403 Mk. bezifferte, stieg er in der darauf folgenden