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ffchMME mW,,! v--, —" Tharalldt, Nossen, Aiebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für die König!. Amtshanptmannschast zu Meißen, das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnemenrpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden MontagS und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 50. Freilaa, den 20.. Juni 1884» Bekanntmachung, Durchschnittspreise für Marschfourage betr. Die Königliche Kreishauptmaunschaft Dresden Hut die Durchschnittspreise für Marschfourage in dem Hauptmarktorte des hiesigen Bezirks, der Stadt Meißen, aus deu Monat Mpril dieses Jahres folgendermaßen festgestellt: 7 M. 51 Pf. für 50 Kilo Hafer, 4 - 18 - - 50 - Heu, 2 - 40 - - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 16. Ium 1884. v. Bosse. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht sollen den 30. Juni dieses Jahres die dem Hausbesitzer und Seilermeister Carl Ludwig Weber in Kesfelsdorf zugehörigen Grundstücke No. 36 des Katasters, No. 68a des Flurbuchs für Kesselsdorf, sowie No. 66 desselben Flurbuches, No. 35 und 55 des Grund- und Hypothekenbuchs für Kesselsdorf, welche Grundstücke am 3. April 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 8IVO Mark -- gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden An schlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wilsdruff, am 7. April 1884. Königliches Amtsgericht. l>r. Gangloss Bekanntmachung. Die diesjährigen Grasnutzungen auf der Vogelwiese, vor und hinter der Schießmauer, rechts und links an der Tharandter Straße und der Brücke, in den Stadtgräben und auf der Parzelle am untern Bache vom Stege bis zur Sachsdorfer Brücke zwischen Herrn Ulbnas Weg und der Sanbach sollen nL«I»8t«n Ue» SS ^imi, Nachmittags 6 Uh», im hiesigen Schießhanse unter den daselbst bekannt gemacht werdenden Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Wilsdruff, am 17. Juni 1884. Der Stadtgemeinderath. . Kicker, Brgmstr. Bekanntmachung. Das 9. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1884 enthält: No. 35. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Leipzig betr.; vom 8. Mai 1884. ro Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Annaberg betr.; vom 8. Mai 1884. Ao Ä Bekanntmachung, die Ernennung von Commissaren sür den Ban mehrerer Secundär-Eisenbahnen betr.; vom 13. Mai 1884. öio. 38. Bekanntmachung, die Uebertragung des Banes zweier Secundär-Eisenbahnen an die Generaldirection der Staatseisenbahnen M 2» betreffend; vom 13. Mai 1884. " vom 'l^M^iW^"^ ^ichsgefetzes über Abwehr und Unterdrückung der Reblauskrankheit vom 3. Juli 1883 betr.; No. 40. ^ordnung, die Ermittelung und Feststellung der nach dem Gesetze vom 12. Mai 1884 für auf obrigkeitliche Anordnung ver- 41 °°er beschädigte Reben zu gewährenden Entschädigungen betr.; vom 14. Mai 1884. ^co. . ^rordnung zu Ausführung des Reichsgesetzes vom 3. Juli 1883, die Abwehr und Unterdrückung der Reblauskrankheit betr.; VOlll Lil. A/tüi 1884. No. 42. Verordnung, die Schlachtsteuer von den auf Anordnung der Polizeibehörden wegen Seuchen getödteten, oder wegen der Folgen der Schlitzimpfung gegen Lungenseuche geschlachteten schlachtsteuerpflichtigen Viehstücken betr.; vom 30. Mai 1884. Gedachtes Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes liegt zur Einsicht in der hiesigen Rathservedition aus. Wilsdruff, am 17. Juni 1884. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. DageSgeschichte. Im Reichstag wurde am Sonnabend über die Dampfervor lage verhandelt und dieselbe zur weiteren Berathung der Budgetkom mission überwiesen. Es handelt sich bekanntlich um die Gewährung von 4 Millionen M. jährlich zunächst auf 15 Jahre zur Einrichtung und Unterhaltung von Postdampfschiffsverbindungen mit überseeischen Ländern, zunächst mit China-Japan und Australien durch je eine Linie. Staastsekretär Stephan begründet dieselbe. Deutschland nehme im Welthandel noch nicht die ihm gebührende Stellung ein, namentlich nach Osten hin bestehe eine fühlbare Lücke und diese auszufüllen be zwecke die Vorlage. Eine Absicht auf ein Staatsmonopol bestehe nicht, auch liege der Zweck einer speziellen Kolonialpolitik ihr fern. Sie solle lediglich der nationalen Sache dienen, das werde sie im besten Sinne des Wortes und deshalb dürfe sic nicht nach kleinlichen Gesichts punkten beurtheilt weiden. Dies müsse in staatsmännischer Weise nach ihren großen Zielen geschehen. Bamberger antwortet in zwei stündiger Rede, in welcher er den bereits bekannten ablehnenden Stand punkt der deutsch-freisinnigen Partei darlegt, die Stephan'sche Begrün dung als ungenügend bezeichnet und die ganze Sache als überflüssig, als Verschwendung darlegt. Eugen Richter nimmt später in demselben Sinne die Steuerzahler in Schutz. Fürst Bismarck weist darauf hin, daß man bei keiner Unternehmung den erhofften Erfolg von vorn herein in Rechnung ziehen und an den Fuß des Unternehmenden bannen könne, es hänge eben von dem Ermessen jedes Einzelnen ab, ob er das Risiko glaube eingehcn zu können oder nicht. Werde die Vorlage abgelehnt, so habe die Regierung ihre Schuldigkeit gethan und werde die Sache ruhig aä aota Samoa, legen, Herrn Bamberger und seinen Freunden die Verantwortlichkeit überlassend. Nachdem dann Graf Holstein die Zustimmung der konservativen Partei erklärt und der als hervorragender Sachkenner bekannte Abg. Meyer-Bremen Na mens der nationalliberaleu Partei dasselbe gethan, erfolgte aus dem Schooßc des Centrums wieder der Antrag auf Verweisung an die Kommission. Das „Berliner Tageblatt" brachte die Thatsache, daß unser Kaiser den bestimmt in Aussicht genommenen Besuch Wiesbadens aufgab, mit der mysteriösen Verhaftung einer Amerikanerin in Elberfeld in Verbindung. Vor längerer Zeit waren die Sicherheitsbehörden war nend darauf aufmerksam gemacht worden, daß mit einem aus Amerika kommenden Passagierdampser eine Person eintreffen würde, welche 4 Koffer mit Sprengstoffen mit sich führe. In allen Häfen wurde daher auf die sigualisirte Person gefahndet, von welcher man annahm, daß sie ein Man» sei. Im Laufe der vorigen Woche traf in Bremen eine Frauensperson ein, welche sich im Besitz der bezeichneten 4 Koffer befand und mit der Eisenbahn nach Elberfeld fuhr, wo sie bei ihrem