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Dresdner Journal : 12.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186302120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-02
- Tag 1863-02-12
-
Monat
1863-02
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 12.02.1863
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18V3 Donnerstag, den 12. Februar ^35 Verautwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann s n»kd uuräuu Feuilleton IiLU, HVttL, - Dic billigen dic Be ernstlich „Neue t. I'b»r»o<1) Iw UualaoS» tritt kv»t- auä jjtempelro »oblag bioru. ibil 47, >4«, ,7. Erscheinen: DLgücb, mit Xutllokwe <ier ^ovu uoü kel-errag«, ^b«uäs kiir <i«o kolg«u<1«u 1°»?. Dresden, 11. Februar. Die „Donau-Zeitung" sagt über die Ver tagung des galizischen Landtags: „Zu läugnen ist nicht, daß die jetzigen bewegten ZeitnmstLnde der ruhigen Fortsetzung einer Thätigkeit des Landtags nicht - günstig. UiLlLL, der sich ^vrzüg-NMj» mit ber.WrderunL der materiellen Interessen des Landes und mit nüchter nen, praktischen Fragen beschäftigen sollte. Die Regie rung wünscht, daß diese Thätigkeit für Galizien ebenso gedeihlich werde, wie sie es für die übrigen deutsch-öster reichischen Länder zu werden rerspricht: sie hat sich, um diesen Zweck zu sichern, für eine Vertagung auf kurze Zeit um so mehr bestimmt gesunden, da unter den Ab geordneten des Landtags, der seit einigen Tagen keine Sitzung gehalten hat, selbst Stimmen in diesem Sinne sich geltend gemacht zu haben scheinen. Indem sie von dem ihr verfassungsmäßig zustchenden Rechte der Ver tagung Gebrauch machte, hat sie zunächst nur den Rück sichten auf das Land und gleichmäßig auf alle Schichten der Bevölkerung Galiziens Rechnung getragen, und diese Rücksichten waren um so mehr gerechtfertigt, als die bis herige Haltung der Bevölkerung gegenüber den Wirren in Russisch-Polen im Allgemeinen als eine befriedigende bezeichnet werden muß. Der Zündstoff einer nationalen Demonstration im Landtage hätte durch Hitzköpfe leicht hier und da in das Land übertragen werden können. Wie zu hoffen, wird cs der Regierung gelingen, durch den einfachen Schritt der Vertagung den Unzukömmlich keiten solcher Eventualitäten vorzubeugen." übrigen liberalen deutschen Blätter in Wien gleichfalls den Vertagungsbeschluß. Berliner ministerielle Blätter sprechen heute sorgniß aus, daß der polnische Aufstand nach Preußen hinüber greifen möchte. Die Preußische Zeitung" spricht das Vertrauen zu dcrRe- sie unter ihren lügnerischen Formen verbirgt. Es schien uns sehr richtig, daß der Vortragende das Vorbild zu Alcesten (dem Misanthropen) in dem eignen Charakter des Dichters erkannte, dagegen konnten wir seine An sicht, als habe der Dichter dic Partei der nüchternen Auffassung («io I» liroit« r»i»on) und der geduldigen An bequemung an dic socialen Formen im Philint nehmen und gleichsam den goldnen Mittelweg empfehlen wollen, mit der sonstigen Würdigung dieses Lustspiels nicht wohl vereinigen. Daß Moliöre seine Angriffe auf die Gesell schaft so fein verhüllt und sich hier, strenger als sonst in seinen Comödien, jeder Uebertrribung enthält, ist nicht nur künstlerisch sehr zu loben, es war auch durch die Klugheit geboten. Sein Lustspiel war auf den Bei fall eben dieser Gesellschaft hingewiesen, der er den Spiegel vorhielt, und sie hat in der Thal ein herzlich dummes Gesicht dazu gemacht. Mit all' ihrem Esprit konnte sie nicht begreifen, was der Dichter ihr damit eigentlich sagen wollte. Keine Comödie ist vielleicht so vielfach mißverstanden worden, und sogar Rousseau fand zu seinem Unwillen im Al erst die lächerlich dar gestellte Tugend. Indessen kann es, wie auch der Vor tragende anerkannte, nicht zweifelhaft sein, daß Alcest der wirkliche Held des Stücke- ist, wiewohl nur der Held einer Comödie, und daß er zuletzt als Sieger aus geht, von der Theilnahme der Gutgesinnten, Philint's und Elianten's, in sein freiwilliges Eril begleitet. — Den Beschluß der Vorlesung machte eine kurze Cha rakteristik der mit Molisre gleichzeitig oder bald nach ihm auftrrtrnde« Lustspirldichter Baron, Lafontaine und Montflrurtz, sowie eine Analyse des einzigen Lustspiels, das Racine geschaffen: „l.« ploiäonro". Um seinen reichen Stoff ganz bewältigen zu können, wird Herr Maillard den angekündigtrn sechs Vorlesungen noch eine siebente hinzufügrn. —br. gierung aus, sie werde kräftig auftreten. Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" spricht sogar schon offeu von einer preußisch-russischen Cooperation und preu ßifchen Intervention in Polen. Sie sagt: „Der eigent lich« Zielpunkt der polnischen Jnsurrection ist, wie Je Hermann weiß, oie Gründung eines unabhängigen Po lenreiches, welches sich nicht nur aus dem gegenwärtigen Königreiche Polen, sondern auch den preußisch-polnischen Provinzen, und mehr noch, auch aus denjenigen Landes- thcilen zusammensetzrn soll, die früher zu dem polnischen Reiche gehört haben, gegenwärtig aber deutsche Landes thetle geworden sind. Die Bildung eine- solchen Reiches ist der oft eingestandene Zweck der polnischen Bewegung, u»d somit läuft dieselbe in ihren letzten Zielen auf einen Atz-riff gegen Preußen hinaus. Alle politischen Parteien w«rd«n vielmehr darin übereinstimmen, daß wir diese Pro vinzen zu vrrthridigen haben. Die Frage ist daher nur di«;- wann diese Vrrtheidigung anzufangen hat. Und auch hier kann es wohl nur Wenige geben, welche diese Maß regel bis dann verschoben zu sehen wünschen, wo die Gefahr so groß geworden ist, bis sie eine wirklich« Ge fahr für uns bildet. Es wäre widersinnig, so lange mit verschränkten Armen zusehen zu wollen, bis die Flammen da- eigene Haus ergriffen haben, und dann erst mit dem Löschen zu beginnen. Wir haben außerdem eine Menge von Interessen preußischer Untrrthanen im Königreiche Polen zu vertreten. Das Leben und der Besitz unsrer dort angesiedrltcn Landsleute ist in Gefahr; preußisches Capital ist bei einer großen Zahl von industriellen Un ternehmungen im Königreiche Polen angelegt, und so ist wohl die Hoffnung sicherlich gerechtfertigt, daß diese Er wägungen unser Eabinet zu einem raschen und entschie denen Handeln für den Fall bestimmen werden, daß die polnische Jnsurrection eine größere Bedeutung aunehmen sollt«. Und wir sind «in solches energisches und schnelles Vopgchen nickt nur der deutschen, sondern auch der dies seitigen polnischen Bevölkerung aus Humanitätsgründen schuldig. Ein längeres Zögern würde endlich auch in den polnisch-preußischen Landestheilen die Folge haben, Hoffnungen zu nähren, die sich nicht erfüllen können, Be wegungen zum Ausbruch zu bringen, deren Niederhaltung nachher um so größere Opfer kosten würde. Und selbst unt«r der polnischen Bevölkerung muß der besonnener« Theil eine Intervention preußischrrseits herbeiwün scheu, da ein solcher Schritt nicht nur die Zahl der Opfer einer Bewegung beschränken würde, die unter keinen Um ständen Aussicht auf einen Erfolg hat, sondern weil nach Bewältigung der Bewegung, mit preußischer Unterstütz aH, 'wir das moralisch« Recht gewannen haben werdeu, die dankbare Rolle des Vermittlers zwischen der russischen Regierung und der irre geleiteten Bevölkerung zu über nehmen." Dieselbe Zeitung bemerkt: „In Bezug auf das Verhalten Preußens in der polnischen Angelegenheit soll eine Uebereinkunft mit dem St. Petersburger Cabi- net durch den Generalleutnant ». Alvensleben abgeschlos sen sein. Wenn die „Bank- und Handelszeitung" be richtet, die französische Regierung hätte sowohl hier, als in Wien die Erwartung aussprechen lassen, daß in der polnischen Jnsurrection keiner der Nachbarstaaten sich zu einer bewaffneten Intervention bestimmen lasse, so lange der Ausstand nicht die Grenzen des russischen Gebiets überschritte, so glauben wir diese Nachricht für unbegrün det halten zu dürfen." en un» 000 u. do. v. 1852, >. 1852, «et. d. b bez.; Preus,, staair- eihe v. M-Alt. tzeip- Lredil- X) G-: bergt. Serie rkn.in b. »t. b. 8. nburu »Psd. t «: ; do. etLtS- i-Acl. fchen- 2 G.; schiff- gner- vers.- ierf.- lon- 8ar- 94. allen ld. wei- -47 . V. rtr - bnil Wei- hl» zmn >anr mar >gek. lbr.- mandanlen ausschließend nur mit pensionirten Halb invaliden, jedoch noch zum Kanzleidienste verwend baren Offizieren zu besetzen. — Die Nationalbank hat beschlossen, keine Hvpothetendarlrhen mehr nach Ungarn zu geben. Sie hat nämlich brteits achtzehn in letzter Instanz rechtskräftige Erecutiverkenntnisse gegen säumige Schuldner in Händen , die Erkenntnisse der Tu- riu« werden aber nicht beachtet, wenigstens nickt derart, daß die Bank zu Gelbe käme. Es wirft dies ein eigen thümliches Licht auf die ungarischen Rechtsverhältnisse. Wie», 10. Februar. (Boh.) In der heutigen Mo natsversammlung d«S Erwerbevereins wurde amtlich mit- gethrilt, daß der Kaiser die Abhaltung der Meltaus stellung >m Jahre 1865 bewilligt habe. Die aller höchste Entschließung sprich: übrigen- den Wunsch aus, wenn möglich, die Eröffnung um zwei Jahre zu ver schieben. — „Sürgönv" erklärt die Nachricht des „Wan derers" von der bevorstehenden Ernennung eines unga rischen Ministeriums (dessen Mitglieder sogar auch schon genannt wurden) für unbegründet. u Berlin, 10. Februar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses erschienen am Ministertische der Ministerpräsident und der Justizminisicr, so wie zwei Regierungscommissare. Unter den Urlaubsgesu chen erregt das des Abg. Heydenreich (des stereotvpen Schlußantragstellers) allgemeines Bedauern. Der Prä sident verliest sein Schreiben an den Ministerpräsidenten vom gestrigen Tage, welches über die Vorgänge der ge strigrn Sitzung berichtet und auf Grund des Art. 00 der Verfassung die Anwesenheit der Minister in der Heu tigen Sitzung beantragt habe. Es sei darauf ein Ant wortschreiben des Ministerpräsidenten eingegangen, wel che- der Präsident verliest. In diesem Schreiben wird gemeldet, daß der Ministerpräsident den Brief des Prä sidenten Grabow zur Kenntniß des Staatsministeriums gebracht habe und gleichzeitig hinzufügt, daß die Minister gestern durch „wichtig« und dringende Geschäfte" genöthigl waren, zu einer Berathung zusammenzutrrten und durch den unerwarteten Schluß der Sitzung, in welcher sie bis dahin vertreten gewesen, der letzter« nicht mehr beiwohnen konnten. — Der Ministerpräsident: Das Schrei ben des Herrn Präsidenten ist mir gestern Abend 9 Uhr zugegangen und ich habe infolge dessen die Sache zur Berathung heute früh dem Staat-Ministerium zugehen lasten. Ich habe jetzt nur daS Verlangen, meine eigene Ansicht zur Sache zu äußern. Die Regierung hat aller dings daS lebhafteste Interesse, Ihren Verhandlungen bri- zuwohnen, und es liegt dies auch stets in ihrem Wunsche, allein «ine stricte Verpflichtung dazu, welch« in der Ver fassung formulirt wäre, liegt ihr nicht ob. Die Mn! ster haben sehr häufig dringende Angelegenheiten zu er ledigen, welche ihnen so wichtig sind, als ihre Anwesenheit auf diesen Stühlen. In solchen Fällen hat die Regie rung ihrer Pflicht genügt, wenn sie Staatsbeamte ab ordnet, welche sie hier vertreten. Ander- liegt die Sache, wenn Sie die Anwesenheit der Minister auf Grund des Art. 60 der Verfassung verlangen. Die k. Regierung hat das Bestreben, Ihren gerechten Wünschen entgegen zu kommen, nur kann sie ihrerseits den Wunsch nicht unter drücken, daß dann mit ihr vorher über Tag und Stund« der Sitzung Abrede genommen werde, damit bei den man- nichfaltigrn und nicht minder wichtigen Geschäften des Ministeriums keine Kollisionen entstehen. — Der Ju stizminister: Ich habe zu der gestrigen, wie zu der heutigen Sitzung ein Mitglied meines Ministeriums bei dem hohen Hause beglaubigt. Di« Ansicht, daß zur Function meine- Assistenten meine Anwesenheit erforder lich sei, halte ich für irrig. Ich glaube, daß ich meiner Pflicht genügt, wenn ich mich im Hause vertreten lasse, und kann verlangen, daß das Haus meinen Assistenten anerkenne und respectire. — Herr Edertv, vor der Ta geSordnung, dringt den vom Ministerpräsidenten bei der Adreßdebatte (am 29. Januar) angeführten Fall erzwun gener und gefälschter Unterschriften zu einer Zustimmungs- adrefse an da- Hau- aus der Gemeinde Muschwitz zur Sprache und conftatirt al« Vertreter de- Kreises, in wel chem der Ort liegt, au« dem Schreiben eines dort An gesessenen, daß allerdings unberufene Leute die Adresse »useratriunmatziur auswürt,: Latpat?! k'a. , 6»wivi,,iao>ir ä«» vr«»äo«r ^»uru»I^; »b«u<l»,.: S Luoi.»», L. Iriauu; «euod^r^-Xieaa» Umuuiruli, L L»rliu: Oxoi-ir d»o<II., liuriurri-.u'» Nnrenu; Ur«in»u: I . 8,-ul.orrL, >r—l»u: : lkrimbeurt i>. äirur» «ucbb.; LU»: Lool-r NXoü>r^i<: ?»rt»: v. r»» äe doo» eas»o«>: kr»a t X luueio»', öuebb.; 4S1«: Lowjiluir li. 1:. N /llirnnx 8o7. s cherauo-rbrr: Ksuigl. L»p»lUtioa -«» ve«»<iu«r ^our»»I», Or»»<I»», L1»ri»a»tr»»»» K» 7. «er 0. hten Königl. >.; do. v. 852 4^> Eisenb.- c. größ 82^8.; 37 G; 125 G. -Anstalt l40 G.; 7'4 G. rx. Nat - Bank London »14,50. Kta«u, M G.; "lAG.; 66 G.; Anleihe , 84 B. )effauer Marsche S.; do. Skisen- do. Stettin 2 G.; Rinden do. Nord- lcstsche i9 G.; k5 G; : Am- Ham- rH G; - 80X a. M. Dresden, 10. Februar. In seiner gestrigen, vierten Vorlesung über da» französische Lustspiel betrach tete Herr Maillarv die hervorragenden Leistungen Mo- liöre'S, die durch Charakterzeichnung wie Schilderung der Sitten gleich bedeutsamen Comödien: „I/4v»re", „Osorgo vennlin", „bo kourgeoi» geatilkomme", „I.v lar tulks" und „»-« !ffl»»ntki-op«". Die Klarheit, gefällige Abrundung und Präcision in der Vortragsweise Herrn Maillard'S haben wir schon zu rühmen Gelegenheit ge habt. Der gestrige Vortrag wurde überdies durch die trefflich gewählten Beispiele besonders unterhaltend. — Al- nächsten Entstehungsgrund und als eine gewisse all gemein durchgehend« Tendenz der Molisre'schen Stücke nahm Herr Maillard daS Bestreben des Dichter- an, seinem Könige zu dienen und die mit dem Hofe Unzu friedenen zu strafen und zu Keffern, wobei er jedoch nicht hervorzuhrben versäumte, wie Moliire trotz dieses Tributs der Dankbarkeit für Ludwig XIV. sein dichterische- E«nte mit voller Freiheit entfaltet, und im Tartüffe, Harpagon, Jourdain und C-lim-nen nicht blose Por trät» aus seiner Umgebung, sondern unwandelbare Typen der Gesellschaft aller Zeiten geschaffen habe. — Mit Recht erachtete Herr Maillard den „Misan Ihr open" für die tiefsinnigste Dichtung Moli-re's. Eine geschmackvolle deutsche Nachbildung dieses Stücke-, die »ns noch ganz fehlt, könnte für die Entwickelung unser» Lustspiel» sehr folgenreich sein. Dir deutsch« Ueber- setzungSkunst hat freilich an dem meisterlichen Dialog« ihre Prob« zu bestehen. Diese« Lustspiel greift nicht einzelne Klassen der Gesellschaft, nicht gewisse menschlich« Typen, sondern dir Gesellschaft im Ganzen an; es dringt ihr tief in» Herz hinein und zeigt die Häßlichkeit, dic Ilbou»e««t»prrisr: ladrlicd: 5 Dblr. 10 w —ob»«. 1 ,, 10 „ ,, „ Aon.Oiek >o vr«4»»: 1ü IXgr. Lu»el», Ku»r»aro: 1 dlxr. inscheidcn s leis, in Wien, bekämpft die Herstellung eine» Eiderstaate». Der lnuern Zustände Schleimig» geschieht keine Er wähnung; diese» Schweigen erregt Mißstimmung. Pari», Dien»tag, 1v. Kebruar, Abend». In der heutigen Adreßdebatte de» gesetzgebenden LSr- prr» suchte dem Amendement Jule» Kavrr's gegen über ber Minister Billault zu dcwrtseu, daß eiu Aufgrben Aoms dem Interesse Frankreich» eut- gegen sein würde. Lor Auffindung riuer freisin nigen Comoinatlon könne Frankreich einzelnen Forderungen sich nichts opfern, klebrigen» habe Fraakrelkv dem Königreiche Ztalien Rom atrmal» versprochen. Lerließrn die Franzosen Rom, so werde der Papst Oesterretcher hrrbeirufen, und Frankreich sei in diesem Falle daun zu eine» Wi derstande nicht berechtigt, während Piemont, wie er glaube, allein nicht würde widerstehen können. Italien könne wählen zwischen Revolution und der Unterstützung Frankreichs bei seiner Reorga- nifiruag. Der Kaiser werde fortfahrrn, an der Lersvhnuug Italien» und de» Papste» zu arbeiten. Favre » Amendement wurde hierauf verworfen und ber Italien betreffende Paragraph de» Adrrß- entwurf» angenommen. New Aork, 31. Januar. Die Erpedition Macclernand's ist am Mississippiufrr, Bicksburg gegenüber, gelandet. Die Legislative Missouris ist der Sclavenemancipation günstig gestimmt. Au» Beracruz, vom 9. Januar, wird berich tet, e» sei daö Gerücht verbreitet, General Legrade habe mit lft.ftftft Mericanern an» Puebla eine französische Division bei Acasjete geschlagen und dabei 2000 Franzosen getödtet (?). Bei Rio Saco sollen "000 Mexikaner, Cavalerie, die französische Division unter Berthier überrumpelt und dersel ben einen Verlust von 1000 Mann deigebracht ha ben. Nach einer andern Nachricht hätten die Fran zosen Puebla erobert, Tampico und Jalapa dage- gen verlassen. Tagesgeschichtr. Wien, 9. Februar. (C. Oest. Z.1 Die österreichische Regierung läßt jetzt die polnischcGrenzc durchStreis- patrouillen bewachcn. Infolge dessen haben die Zu züge nach dem Königreiche abgrnommen. ES gelingt nun auch zuweilen, die Leute durch Abmahnungen abzuhallen. In Rzezofs sind auf diese Weise 30 umgekehrt. Einige gräflich Potocki'schc Beamte in KrzeSzowice sollen wegen eifriger Vorschudleistung der Zuzüge in Untersuchung ge zogen worden sein. — Gutem Vernehmen nach beabsich tigt das KriegSmlnistcrium in Zukunft alle Militär beamten, sowie stabilen Militärposten sowohl beim liriegSministeriunr als auch bei den LandcSgcneraleom Telegraphische Nachrichten. Lemberg, 10. Februar. (Tel. d. W Z.) Am 7. d. M find russische Truppen von TomaSzoff gegen Zwierzynice gezogen, woselbst sie da» Za- woy»ki'sche Schloß in Brand steckten. I« Abzüge von dort fand am 8. rin Kampf mit der Arrirre- aarde der Insurgenten statt; der größte Theil der selbe« ist geblieben. 20 Insurgenten wurden gefan gen genommen. Die Insurgenten haben sich zu rückgezogen vnd lagern bei Kamionka. Zawichost wurde am 8. Nachmittag« von den russischen Truppen genommen. Die Insurgenten zogen gegen Savdomir, da» Militär ihnen »ach. stündigen Gefechte, wo viele Insurgenten gefangen wurde«. (Vcrgl. unter „Tagesgeschichte" Breslau, Posen, Strasburg und Warschau.) Warschau, Dienstag, 10 Februar. (Tel. d. W. Z.) Der General Manivukiue stieß in der Nacht vom 6. zum 7. d. M. nahe bei dem Orte Scmiaticzy im Districte Did»k auf eine 5000 Mann starke Jvsnrgentevbande. Die Insurgenten em pfingen die Truppen mit Flintenschüssen, wodurch zwölf Mann, darunter rin höherer Offizier und fünf Subalternoffizirre, verwundet wurden. Mit TagrSaubruch schritt der General zum Sturme uud verbrannte den Ort Scmiaticzy. Die voll- stäudigzersprengten Insurgenten verloren ungefähr 1000 Mann an Tobten und Verwundeteu. ES batte diese Bande sich au» den Ueberresten jener Haufen gebildet, welche einige Tage zuvor von Wengrow uud von Biala vertagt worden waren, und die, um der Verfolgung durch die Truppen zu evtgehen, sich über den Bug sgrwendet batte«. Itzehoe, Dien»tag, 10.Februar. Der der hol- steiuische« Ständeversammlung vorliegende Ldrrß- e«tw«rf resumirt die Beschwerden Holstein», cha- rakterifirt die vorjährige Finanzwirthschaft, die trotz der den deutschen Mächten gegebenen Zu sicherung geführt worden, namentlich die Beran» gabu»a von Millionen zu Rüstungen ohne stän dische Zustimmung, und die Errichtung einer hol steinischen Regierung al» verfassung»widrig, und Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. relegraphische Nachricht««. Zri1«Ng»scha«. (Donauzritung — Norddeutsche All gemeine Zeitung.) Tagrtgrschtchtk. Wien: Strrifpatrouillen an der pol nischen Grenze. Ersparungen im Militäretat. Keine Bankhypoihekardarlehen mehr für Ungarn. Weltaus stellung. Kein ungarisches Ministerium. — Berlin: Au» dem Abgeordnetrnhause. Militärconcentrirung an der polnischen Grenze. — Breslau: Die War schauer Post regelmäßig «ingetroffen. Polnische Grenz kaffen. Berichtigung. — Mvslowitz: Uebergetretene Russen. Alarm. — Posen: Vorsichtsmaßregeln. — S^traSburg: Aufstandsversuch. München: Großtz-utsche Reformvereine. Der bahersche Gesandte aus Athen eingetroffen. — Kassel: Mini sterielle Erklärungen im Vrrfaffungsausschuffe. — Karlsruhe: Regierungsvorlagen beim Landtage. - Gotha: Antrag de- Gewerbecommission. — Itzehoe: Von der holsteinischen Ständeversammlung. — Paris: Aus der Adreßdebatte des gesetzgebenden Körpers. — Turin: Kammerverhandlungen. Keine Abtretung der Insel Elba. Madaid: Die neuen Minister. — Warschau: Aus breitung der Jnsurrection. Die Lage in Warschau. Nachrichten aus den Provinzen. — Belgrad: We nig Aussicht zur Negulirung des FestungSravons. — Athen: Die Mittheilung Elliot's bezüglich der Thron candidatur des Herzogs von Koburg. Literatur. Unter dem Titel: „Taschenbuch für die Offiziere der k. sächs. Armee" ist soeben ein Werk erschienen, dessen Verfasser der Herr Oberst der Reiterei a. D., W. Siegmann, ist. Schon der Name des hochgeehrten Herrn Verfassers berechtigt zu dem Glauben, daß etwas Gründliches und Vorzügliches in dem Werke enthalten sei, und derselbe wird bei Lesung vollkommen bestätigt. Der Herr Verfasser, einer der ausgezeichnetsten, befähigtsten und edelsten Offiziere, die je in der sächsischen Armee gedient haben, und welcher leider viel zu zeitig für solche ihr seine hohen geistigen Talente entzogen hat, aus derselben getreten ist, liefert den Herren Offizieren der Armee rin Werk, welches, ohne die Instructionen über das Ceremoniel und den speciellen Dienst in der Armee zu berühren, da- zuletzt erschienene Dienstrrglement für die sächsische Armee von 1833 nicht allein vollkommen ersetzt, sondern auch weit übertrifft. Keiner der Herren Offiziere sollte es ver säumen, diese- ausgezeichnete, höchst schätzbare Werk sei ner Bibliothek einzuvrrleiben. Gevtzraphie. Das Schlußhrft de- Jahrganges 1862 der „Mrtthrilunzen au- Justus Perthes' geo graphischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgrbiete der Geographie von vr. L. Prtrrmann" enthält nebst vielen Miscellrn und Be sprrchungen eine Uebersicht der geographischen Kenntniß der afrikanischen Reiche Kongo und Angola l» Jahre 1862, mit einer sehr ausführlichen Karte von vr A Petermann, zum Theil nach unpublicirtem Material; einen reichhaltigen Aufsatz vom Major E. v. Sydow über die kartographischen Arbeiten und Publikationen in den Jahren 1861 und 1862 u. s. «. DaS gleich zeitig au-gegebene 9. Ergänzungtheft enthält di« sehr «rrthvolle und speciell«, im Auftrag« der betreffenden Provinzialregierung in den Jahren 1836 bi- 1855 von dem deutschen Ingenieur Halseld ausgeführte Aufnahme der brasilianischen Provinz MinaS - GeraeS, einen großen Theil de- Innern von Südamerika umfassend, mit einer ausführlichen Abhandlung de- bekannten Rci senden I. I. v. Tschudi. Zu gleicher Zeit dringt das 10. Ergänzungsheft die Blätter 5, 7 und 9 der großen Karte von Inner Afrika von vr. Pctermann und B. Haßenstein, enthaltend die Staaten und Länder: Wadai, Dar-Silia, Dar Runga, Bagirmi, Dar-Banda, Bimbrri, Moluo, Kongo und die Mundongo-Länder. Der dazu gehörige Tert besteht aus dem Originalberichte des Marquis Oratio Antinori über seine Reise vom Bahr-el-Gazal zum Lande der Djur, 1860 und 1861, und seine Erkundigungen über die Niam Niam, die ge schwänzten Menschen. Ferner die Berichte des Herrn v. Brurmann vom April 1862 bi» jetzt; begleitet find dieselben von riner Karte seiner gesammtrn Routen und Aufnahmen von Bengasi bi- Murzuk und Wau, zwei Nebenkarten mit der Umgegend von Bengasi und der Reise von Murzuk nach Gatron und Wau, sowie seiner Aufnahme von Murzuk und Umgegend. Thkckter. Der „K. A." schreibt man aus New 2)ork, 17. Januar: Die deutsche Schauspielkunst ha« auf der hiesigen englischen Bühne einen großen Triumph gestiert. Daniel Bandmann der am hiesigen deutschen EtadNheater Gastrollen giebt und namentlich als Shyleck glänzend« Erfolge erzielt hat, ist vorgestern in Niblo's rnglischrm Theater ebenfalls al» Shylock im „Mrrchant of Venicr" ausgetreten und mit wahrem Beifallssturm« überschüttet worden. Gestern und heute hat er die Roll« wiederholen müssen. Di« mit ihrer Anerkennung deut scher Leistungen sehr geizige englisch« Presse nennt Band- maan'S Darstellung einen unckoobtmt triompd. Irausitz. — >n Zum»e inih u. KrI. >«grnkolb r. «r Dresden. Hrn. Jul. Hrn. R,d. aslor Osw. Frl. Tbekla udw. Wild. Schwabe ne HLntz- r. Gottlob
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