Volltext Seite (XML)
Anzelgens-W: 1v Uhr vormittag». A»r Zeit ipPreislist« Nr. 4 ,Mg Rr. las 102. Jahrgang Diese« Blatt enlhätt die omMchen Bekanntmachung«« »er Amtthauplmannfchafi, de« StaLtrat« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde Aelteste Heilung des Bezirks r Bemaspeelsr Für «inen Monat2 — AÄ! - »ttZutragenr einzeln« Nummer 10 Npf«> - :: tmmelnce-Verbands-Glrokonk» Rr. 8 :: Fernsprecher: Amt Dippolditwald« Rr. 408 - Postscheckkonto Dresden 122 48 eitzeritz-Zeitung Tageszeitung mW Anzeiger für DippoMswal-e, Schnie-eberg u. A. SMlhes m- SlühWcs Dippoldiswalde. Mik dem Mai kommen auch die Ge witter. Unter diesen Naturerscheinungen litt auch der gest rige Sonntag. Bereits am Sonnabend abend war starkes .Wetterleuchten zu spüren, und am Sonntagmorgen bewölkte sich der Himmel nur zu bald wieder. „Cs lag etwas in der Luft", das seine Entladung suchte. Und so etwas drückt auch auf uns Menschen. Nun, unsere Stadt und nächste Umgebung ist ja diesmal von allem verschon? geblieben. Selbst der Regen blieb aus und kam erst Montag früh. Nur Donnerrollen war zu hören. Aber schon in Seifersdorf, Oelsa, Wendischcarsdorf regnete es stark, und besonders das Elbtal um Dresden, Mockritz, die Dresdner Heide, wurden betroffen. In Obernaundorf bei Rabenau schlug der Blitz ein. In Poffendorf schlemmte der Regen Kartoffelsaat aus Lem Boden. Besonders der Kaitzbach, der sonst so harmlos durch Kaitz und Mockritz fließt, überschwemmte in seinem unteren Teile Gärten und Felder und Straßen. Wer also in Richtung Dresden seine Schritte gelenkt halte, der wurde naß. Auch die Besucher der Gartenbau-Ausstellung mußten vor des Himmels Naß aus dem Freien in die Hallen und die Gaststätten flüchten. Wer aber das Erzgebirge aufge sucht hatte, der blieb vom Regen verschont. Und es waren viele, die dorthin fuhren. Schon die Frühzüge waren recht gut besetzt, und die Magen der KBG wiesen gute Besetzung auf. Am Nachmittag war der Privatkraftwagenverkehr talaufwärts recht stark. In unserer Stadt blieb es noch recht ruhig. Nur wenige hielten hier Raft. Der Freiw. Kirchen chor veranstaltete aus Anlaß des Kantatesonntags nachmit tags eine Feierstunde in der Stadtkirche und anschließend ein Chorsingen auf dem Marktplätze, hatte dabei aber leider nur wenige Hörer. — Plätze für die KdF - Urlauberfahrten noch frei. Für die Fahrt U-F3I vom 6.—12.Juni nach Ober bayern, sind in unserem Kreis noch einige Plätze frei. Die Fahrt wird in die Gegend von Berchtesgaden führen. Für eine weitere Fahrt, U-F 49, vom 19,—29. Juni in das Nahe tal sind ebenfalls noch einige Plätze frei. Die Anmeldungen werden in jeder Ortswallung der Deutschen Arbeitsfront und NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" angenommen. Auch eine Anzahl weitere Urlauberfahrten sind noch nicht voll be legt. Hierüber erteilen die Ortswarte KdF Auskunft. — Auf Blatt 229 des Handelsregisters beim hiesigen Amts- gericht, bür. die Firma Mar Ziegenhorn in Oelsa, ist einge tragen worden, daß dem Kaufmann Karl Heinrich Junghanns in Oelsa Prokura erteilt worden ist. Obernaundorf bei Rabenau. Bei dem Gewitter am Sonn- tagnachmittag schlug der Blitz in die Scheune des Landwirtes Paul Fleischer und zündete. Die Scheune war in kurzer Zeit bis auf die Grundmauern vernichtet. Als erste erschien nach der Ortswehr die Motorspritze aus Rabenau an der Brand stelle. Die meisten anderen Feuerwehren aus der Umgegend brauchten nicht in Tätigkeit zu treten. Das in der Scheune aufgestapelte Stroh sowie landwirtschaftliche Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Der Windstille ist es zu verdanken, daß das Feuer nicht auf das dicht danebenstehende Wohn- Haus übersprang. Bei den Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehr- mann durch hereinstürzendes Gebälk Verbrennungen. Dresden. Am Sonntagnachmittag gegen 3 Uhr entlud sich über Dresden ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelschlag, das etwa eine Stunde andauerte. Die gewaltigen Wassermengen überschwemmten die Straßen, und die Feuerwehr mußte in etwa 20 Fällen ausrücken, um überschwemmte Keller auszupumven. Dreimal schlug der Blitz im inneren Stadtgebiet ein, ohne glücklicherweise zu zünden. Vermutlich infolge Blitzschlages war am Neustädter Bahn hof ein Kabel in Brand geraten; die Feuerwehr konnte das Feuer rasch löschen. — Auch in der Freiberger Gegend gingen starke Regengüsse nieder, die mehrere Stallungen und Keller unter Wasser setzten. Da die Regenfälle jedoch bald nachlteßen, ist kein größerer Schaven angerichtet worden. Annaberg. Groben Unfug verübten mehrere unbekannte Burschen auf der Straße Sehma—Walthersdorf. Von den Feldern schleppten sie Ackergeräte weg und stellten diese mitten auf die Straße. Außerdem entfernten sie Schleusendeckel und zertrümmerten mehrere Straßenlaternen: Glücklicherweise konnten die Hindernisse beseitigt werden, eh« es zu Unfällen kam. H Fattenbach bei Wolkenstein. Am Sonntagnachmittag ging über Jqlkenbach ein Wolkenbruch nieder, der mit schwerem PMmsulh Us »DiW j Die Hintergründe der Kundgebung > Wien, 11. Mai. Am Sonntag fand ein Aufmarsch der christlich-sozialen Arbeiterorganisation „Freiheitsbund" statt, in besten Berlauf es zu Gegenkundgebungen kam, die anscheinend von dem ehemaligen Vizekanzler und Wiener Heimwehrführer Fey organisiert worden waren. Fey Halle an einer bestimmten Stelle d«s Ainges Aufstellung genom men und leitete die Kundgebungen. Ursprünglich hatte Bundeskanzler Schuschnigg nicht die Absicht mit dem Zuge der christlich-sozialen Arbeiter mitzu marschieren. Nachdem ihm aber von der Gegenkundgebung Feys Mitteilung gemacht worden war, entschloß er sich, sich selbst an die Spitze des Zuges zu stellen. An der Stelle, wo Fey stand, soll es dann zu lebhaften Kundgebungen für und gegen Fey gekommen sein. Wie wir erfahren, wurden 50 Heimalschützer, die Anhänger Feys sind, festgenommen. Fey wurde später von der Polizei aufgefordert, sich zurück zuziehen, welchem Auftrag er auch nachkam. Wien ist am Sonntag ganz knapp an einer starken Ent ladung der innerpolitischen Spannung vorbeigegangen. Man erfährt jetzt, daß die Anhänger des ehemaligen Vizekanz lers und Heimatschutz-Landesführers Wien, Fey, tatsächlich eine umfangreiche Kundgebung gegen den heutigen »Auf marsch des Freiheitsbundes geplant hatten, die sich sicherlich gegen die Regierung selbst hätte richten sollen. Dadurch, daß Bundeskanzler Dr. Schuschnigg rechtzeitig von den Plänen der Anhänger Feys erfuhr, sich selbst an die Spitze des Zuges des Freiheilsbundes stellte und gleich zeitig Fey durch die Polizei auffordern ließ, seinen Platz, den er in der Ringstraße eingenommen hatte, zu räumen, konnten die Kundgebungen im großen und ganzen verhindert werden. Als nämlich die Anhänger Feys Dr. Schuschniggs ansichtig wurden, wagten sie nicht, ihre Pläne durchzufüh ren. So kam es, daß die Kundgebungen nur an einzelnen Punkten der Ringstraße aufflammten und rasch vorüber gingen. Hingegen kam es, wie man jetzt erfährt, zwischen ab ziehenden Truppen des Freiheiksbundes und Heimwehrleu ten in späterer Stunde in den äußeren Bezirken Wiens zu Schlägereien, die von Alarmabteilungen der Polizei unter drückt wurden. Zwei Kinder sollen hierbei durch Stein würfe verletzt worden sein. Wie man hört, soll Fey selbst jetzt allerdings erklären, es sei ein reiner Zufall gewesen, daß er sich zur Zelt des Freiheilsbundesaufmarsches auf der Ringstraße befunden habe. Immerhin könnte der Vorfall für Fey noch Folgen haben. Um Mitternacht erschien eine Verlautbarung der Heim-* wehren, in denen mitgeteilt wird, daß tatsächlich Kund-» gebungsversuche von einzelnen Helmwehrleuten gegen Lett Aufmarsch des Freiheitsbundes stattgefunden haben. Vize- Kanzler Starhemberg habe, so heißt es in der Erklärung weiter, sich zur Polizeidirektion begeben und für die 50 Ver hafteten interveniert, und, da sich herausgestellt habe, daß es sich nur um „Rufdemonstranten" handelte, so seien diese wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Zum Verständnis der Kundgebungen einzelner Heim wehrgruppen gegen den Aufmarsch des Freiheitsbundes ist noch folgendes zu sagen: Der frühere Vizekanzler und Wiener Heimatschuhführer Fey war bei den Wiener Heimwehrleuten sehr beliebt. Als Fey im vergangenen Herbst zum Ausscheiden aus dem Ka binett gezwungen wurde, war die Meinung in der Wiener Heimwehr allgemein, daß nun die Selbstschutzformationen irr der ursprünglichen Form nicht mehr lange aufrecht erhalten werden würden. Die dadurch entstandene Beunruhigung in Heimwehrkreisen fand neue Nahrung durch die Entmilitari sierung der Ostmärkischen Sturmscharen, wie Bundeskanz ler Dr. Schuschnigg vor kurzem angeordnet hat. Diese Enk-» milikarisierung der ostmärkischen Sturmscharen wurde von den Heimwehrleuten als Signal der baldigen Entwaffnung auch des Helmatschutzes aufgefaßt. Auch die Rede, die Vizekanzler Starhemberg kürzlich hielt, konnte die Beden ken mancher Heimwehrkreise nicht zerstreuen. 2a, man fand in den Worten Skarhembergs geradezu eine Bestätigung der Befürchtungen, da aus ihnen zu entnehmen war, daß der Heimatschuß in das neue Milizkorps übergeführt werden solle. Zwischen dem Heimatschutz und dem Freiheitsbund be- steht schon seit Jahren ein starker Gegensatz. Der Freiheits- bund, der dem Staatsrat Kunschak nahe steht, und zum Klei-" nsren Teil WehrorgaNisalion, zum größeren Teil Organisa-» tion der christlich-sozialen Arbeiter ist, gilt den Heimat- schützern als Vorläuferin für die Demokratie. Diese alle Gegnerschaff konnte von den Anhängern Feys leicht zu Kundgebungen benutzt werden, weil sich der Anschein er-» wecken Netz, als ob hinter ihnen auch noch in Staatsstellun gen befindliche Heimalschützer ständen. Es scheint den« auch, daß zu den Anhängern Feys sich auch andere Heimat schutzleute gesellt haben, die die Gegnerschaft zum Freiheits bund unter Sie Kundgebung trieb. Hegelschlag verbunden war. Die Gebirgsstraßen verwandelten s sich in reißende Bäche. Die Feuerwehr hatte eifrig mit ! Hacke und Schaufel zu arbeiten, um das Geröll und die ' Schlammassen zu beseitigen. Der Blitz schlug wiederholt in Telefon- und Lichtleitungen ein. Verschtedentlk h wurden Keller und Wohnstätten verschlemmt. In manchen Grundstücken lagen die Schloßen eine Stunde nach dem Unwetter noch 1n be- . trächtlicher Höhe. Die Felder innerhalb des Dorfes machen den ! Eindruck, al» ob eine Walze darüber hinweggegangen wäre. Merkwürdig ist, daß man in der nur wenige Kilometer ent fernten Nachkarstadt Wolkenstein von dem Unwetter so gut wie überhaupt nichts bemerkte. > Sebnitz. Kraftradunalück — ein Tote r. Der Bankbeamte Weitz und der Handlungsgehilfe Knüpfer unter nahmen abends eine Krastradfahrt. Dabei stieß das von Weih gesteuerte Rad unweit Stolpen mit einem Kraftwagen zusammen. Bei dem Zusammenprall erlitt Weiß einen tödlichen Schädelbruch: der Mitfahrer kam obne Verletzungen davon. Sebnitz. Immer noch in Tschechenhaft. Der am 17. April im Zusammenhang mit den Hausdurchsuchun gen bei der Sudetendeutschen Partei festgenommene Gast- wirt Florian Sturm, der sich eines Vergehens gegen das tschechoslowakische Republikschutzgesetz schuldig gemocht haben soll, wurde setzt vorläufig bis zum Hauptverhandlungstermtn aus der Hast entlasten. Der mitverhattrte Reichsdeutsche Paul Zirnstein aus Saupsdorf (Sächs. Schweiz) blieb in Hast. .> . 'S Zwickau. Auf der Aeußeren Dresdner Straße platzte am Freitagnachmittag der Reifen eines Kraftrades. Der Fahrer und sein Begleiter stürzten auf die Straße, wobei der Kraft fahrer einen Schädeibruch erlitt, der seinen baldigen Tod zur Folge hatte. Bei dem Verunglückten handelt es sich um den Hans Petzold aus Werdau. Wolkenbruch und Hagelschlag über Mülsen St. Niklas Während eines starken Gewitters am Sonnabendnach mittag ging über die Gegend Mülsen St. Niklas ein starker Wolkenbruch nieder. Der Mülsenbach schwoll in dem ein stündigen Unwetter so hoch an, daß die, anliegenden Gärten, j Felder und Wiesen überschwemmt wurden; das Hochwasser ! und der Haaelschlaa richteten erhebliche Schaden an. ' Die Hochwassergefahr nahm so stark bedrohliche Formen an, > daß die Feuerwehr eingesetzt werden muhte; dabei stürzte ein Webrmann in den Mülsenbach, konnte aber von seinen Kameraden in Sicherheit gebracht werden. Im Mülsengrunt» stieg das Master in kürzer Zeit um drei Meter. Der Damm der Mülsenbahn wurde an mehreren Stellen unterspült, weshalb der Verkehr unterbrochen werden muhte. MtllamWm tu rleiltMNektieiA« Autgabeorl Dresden sSr Dienstag: Verhältnismäßig kühl. Vorwiegend stärker bewölkt. Einzelne Regenschauer. Schwache Winde zwischen West und Nord. Frühnebel.