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Dresdner Nachrichten : 13.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-13
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1870
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Mchtinl: Täglich früh 7 Uhr. Inserate wilden angenommen: blö Abends «, Sonntags r bis Mittags l2 Uhr Marie,»strahe »»; in Neustadl: Buchdruckerei von Joh. PLßlrr, gr. «lostergasse». Anzeigen in dies. Blatte finde» eine ersolgrciche Verbreitung. Auslage: »».««« Exemplare. Tageblatt für Uiitcrhaltmg nud Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch «r Neichardt. — Verantwortlicher Redakteur: Julius Neichardt Nr.Sl 7. Fünfjehnter Jahrgang: Mouvement: vierteljährlich 20 Ngr. bei muntgeldlicher Lie ferung in'» Hau». Durch di« SLntgl. Post vierteljiihrl. 2S>/,Ngr. Einzeln« Nummem 1 Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum riue» gespaltenen Zelle: l Ngr. Unter „Eingesandt'? dir Zeile 2 Ngr. Mitredacteur: Theodor Drodlsch. Sonntag, 13. November 187V. Dresden, Ui. »Nobcinber. — Ihre Mas. tic Königin-Wittwe von Preuße» ist gestern Nachmittag zum Beiuck, des Hotto bicr cingetroffen. - Der Oberbüreauinspector bei der Polizcitirection zu Dresden, Lcvffcrt, bat ans 'Anlaß seines Ancstrlttco aus dem Staatsdienste das Prädicat„Kanzleirath" erhalten. In der Nacht vom Doiiiicrstag zi„» Freitag wurden aus der Festung Königstcin drei sranzosisck'c Soldaten cinacbrack't, die als Kriegsgeiangenc in Torgau gewesen und dort entsprungen sind. Nach umttägigem '.'Narschc ivurdcn sic in Statt B.ttl'lcn arrctirt. — Die Religion bat aus dieKricgstück'tigkcit der gNensM» keinen Einfluß und das Vorurtbeil, welches inan in dieser Be ziehung srnbcr gegen Ioraclite» begte, baden die deutschen Juden bereits in den F,clhcitskri«-geii Iffl.t-l.'» gründlich widerlegt, wie sic auch in dein jetzige» Feldzüge Minderen nicht nachstcben; io bat in unsere»» Lachs. Arinec-Eorpo der Untcrosnzicr Hcrr- niaim psick'tenstcin vom Iiis.-Rcgiiiient ItXi nicht nur tic sildcnic Tapierteitö-Medaillc er: alte», londern ist anck' mit dem eisernen Kreuz 2. Klasse tccorin worden. — Bei Beginn des gegenwärtigen Kriegs war ein bo» bicr gebürtiger Uisabrigcr Tischlcrlchrling ans der Lebre und dein elterlichen Hausc entwichen und init einem Militärzn, bis Er kürt gelangt. Dort batte tic Polizei ibn an der Weiterreise de- binden und mit einer Marschroute hierher zurückgcwicscn. Der kcclc Bursche batte dieser Weisung jedoch keine Folge geleistet sich vielmcbr untcnvegs wieder in einen Militärzug, der preu- ßiick'c Eavallcric nach dem Kriegsschauplatz beförderte, cingc- schmuggclt und war auf diese Weise mit nach Frankreich gelangt, da er einen Beschützer an dem die Eaballcric.'Abtbcilung sich tenden Rittmeister gesunden hatte. In Frankreich bat er biö jetzt alte Leiten und Freuden der Sck'wadron, weicher er sich abgeschlossen, geweilt, auch seine Angcbörigc» von seinem Be finde» brieflich in Kcinitniß gesetzt, ist aber vor wenige» rage» bin wieder ciiigctrossc», indem- er sich ans dieselbe Weise wie aus dem Hinwege cincm nach icincr .Hciinatb gebenden Trup pentransporte bcimllch aiiznschlictzcii geiontzt batte. — Ein „donnerndes Hurrab Geil»,in" sandte dieser Tage der Wachtmeister der 2. reitenden Batterie in die Hcimaw, dankend für die Liebesgaben, die in'ö Feld gekommen. In wabrEitt dnmoristlschcr 'Weise, die eine seltene Blume ani dem mit Blut gedüngten Acker ist, schildert er die Bertbcilung der zugeiantlen Lachen. Tabak uird Eigarrcn sind nach Stückzahl in glcickx Tbcile gctbcilt worden, »nr mit dem ,,Hafftinan»- schcn", den 4 Ltrnmpicn und <> Fußlappen gab cs Schwierig keiten bei einer ganzen Batterie. Da die Mannschaften ein ial'en, das! non 150 Man» mir 5 mit den Fußbekleidungen bedactlt werden konnten, so dici! cS einitiiniulg, tic 10 Bedürf tigsten sollen looscn. Zum Glück kamcit Locken und Fußlappen an Die, welche sic am nötbigstcii brauchten. Mcbr Bcrathung war beim „Hafstinann'schen" nöthig. Zunächst hieß cs: „Der Mann ein Gläschen:" Doch scbr bald wurde dico berworien, denn inan urtbcillc ganz richtig, rs könnten icl'r leicht die Letzten leer auSg!Mn. i'ia.l' langer 'Beratbuna kam >nan darin über ein, daß der Wacksimcistcr die Flaschen m Verivalmung niimnt und Dem, dem schlecht wird, „eine» gicbt." Das wurde: cin- ffnnmig von der Batterie angcnoinmni, die am nächsten Tage nach EEintillh ansrückte. De, der Battericsübrer, Prcmicrlcnr nant Lintner, ani tic Lange des bevoruebenden Biarick'co auf merksam acmaebt batte, so nabm der Wachtmeister vorsorglich eine Flasche ...Hafstinann'schen" in die Latteltaschc. 'Beim ersten Halt »and sich ein Kanonier, dem in der Tbat schlecht war. Diesem wurde ein ans der Hcimaw gekommener „Inaveiitot" verabreicht. Da wurde aber merkwürdiger Weise plötzlich iebr vielen Leuten übel. Die Flasche wurde leer. Die zweite Flasckce, mit „Wobl bctomm's" bezeichnet, crbielt ein Zug der Batterie, welcher unter dem Lecondcleutnant Werner nacb Eoinpicgne ging. Dicic Flasche wird ibrc 'Wirkung ebenfalls keineswegs vcricblt babc». Ebenso ging cs der dritten Flasche, tic dem zweiten Zuge der Batterie mitgegcbc» wurde, weick'er eine Erpedition im Verein mit preußischer Infaiiteric und iäch- iiichcn Ulanen nach Nculllb cn Tbellc nndEreuis, sowieBiclio und Ererb batten, um die dortigen Einwobncr und Iranetircurs kür begangene Feindseligkeiten zu züchtigen. Die vierte Flasche zerbrach leider aus dein Marsche im Wagen. Das „Hurrab" bat Gcithaii, würdig verdient. — Trotz der mancherlei i» den Zeitungen veröffentlichten Berichte und Episoden vom Kriegsschauplätze, türkte, was vor züglich den Ebaraktcr einzelner Bcrwnntnngcn anbetrifft, Vic len der Auszug einiger Ltcllen aus dem Brickc eines LcbrcrS der Mathematik und Naturwissenschaften «bis zu icincr Ver wundung activ als Lvldat des <>. sächs. Infanterieregimente' ;'!r. lO.V» gerichtet an seinen trüberen Rector einer Realschule, n ä't uninteressant sein. Er schreibt unter 'Anderen: Bei'Ans. bruch des Krieges batle leb, ungehorsam meiner ursprünglichen Bestimmung, m cincm Bureau Lchrclberdiciistc zu wun. vor gczozzcn, als gemeiner Loldat hinter nnsern Fahnen ins Feld zu marschiren. Was ich wäbrent des Feldzuges entbehrt, ge- litten und gckämpst lzabc, ist unsäglich. Die Begeisterung hielt wdoch mclucn Körper zur Ableitung der nngcwobntcn Ltra- pazcn ansrect't. Lo erlebte Ick) das gewünschte Glück, in einer Lchlacht, die Entscheidungsschlacht vom lff. August bei '.'Neu, nicincm thcnrcn Batcrlande beweise» zu könne», wie willig leb -ttbit mein junges Leben für sein Wobl cinsctzcn könne. .Hoch- klopfenden Herzens bestand icli in dem von meinem Rcgimcntc unternommenen Ltnrmc aus das ktarkverweitigte Dorf Lt. Martc-aux-chönco die Fenertauic. Geinnd überlebte ick) den Ltnrm, sowie den Einzelkampf im Doric «wobei ichGelegenbeit 'and, ein Paar Znaven zu entwaffnen und gelangen abznlickern. —D>, sieb der Feind hinter dem Doric wieder gesammelt und ans einer Anhöhe nach dem benachbarten Lt. Privat zu in vcr- nirktcn Massen festgesetzt batte, io erhielte» wir Besebl. von eucm zur Attaque vorzugeben. Der Kamps wurde jetzt nn- lcich mörderischer: manchen meiner liebgewonneiien Kameraden ich ins Gras sinken mich nur schienen die Kugeln zn v richoncii. Mit Gott stürmte ich vorwärts, den Zaghaitcn ein : spiel zn geben. Doch nicht lange dauerte unser Liegeölank. lj, ie 'üni bis keebS Mann, welche mir ge'olgt waren, wurden Einer nach dem'Andern in Kurzem von den feindlichen Schützen nicdcrgeschosscn. Da traf auch mich eine woblgczlcitc Kugel, nachdem ich schon vorher unbedeutend am 'Arme verwundet worden, mitten ans die Brust. Lic würde von tödtlicher Wir kung gewesen sein, hätte nicht gerade an der betreffenden Ltcltc ei» Knopf meiner Uniform ibrcin rechtwinkligen Eindringen in meinen Körper einen Widerstand entgegengesetzt. Lie prallte nun freilich ab und durchsaustc tlc Wcichtbeile der Brust in der Richtung der Rippen. Leider war ihr Druck noch stark genug, eine der Rippen zu brechen und zu splittern. Der Lchnffcanal erstreckt sich in einer Länge bon 9 Zoll von der Herzgrube bis zur rechten Hütte. Der Anprall aus den über der Herzgrube bcfilidlichcn Knops hatte mir den Atdem genommen und ko fiel ich um. Da sich nun um den Lchuhcanal eine Geschwulst bil dete, die eine freie Bewegung der Rippen hemmte, io Ivttte Ich auch in der Folge nach Atdem zu ringen. Darin bestand meine Lcbcnsgeiabr. Ick' konnte nicht, wie die um mich der!legenden Verwundeten, laut nach Hülse ruicn, als die Lchlacht zu Ente und LanitätSsoltatcn zur Unterbringung der noch Lebenden unter nno berbeieilten; konnte nicht einmal sprechen, um den Nachfraaciitcn über die Art meiner Verwundung Ausschluß zu geben. Dcßbalb dielt man mich für eine» Sterbenden und ließ mich liegen. Was ich während der folgenden Nacktt auf dem Lck'lachttelde altes durchdacht tdcnn ich war immer bei voUcr Besinnung», war unendlich viel. Mein ganzes Leben zog in der Erinnerung, meine erträumte Zukunft an meinem Geiste vorüber. Am srübcn Morgen des l;>. unternahm eS endlich rin Unteroffizier, der am Lebtage meines Pnlscö erkannte, daß »och Leben in mir sei, mich ins Dorf schaffen zu lasse». Dort wurde ich ln einem Holzschuppen eines Bauers, auf Stroh gebettet, untcrgcvracht. Obwohl ich von der Familie dieses französischen Bauers auio freundlichste und herzlichste behandelt wurde, ko wäre ich doch bald Hungers oder an Entkräftung gestorben, denn schon .'» Tage lang batte ich Nichts in den Leib bekommen als kaltes Wasser, meinen beißen Durst zu löschen — wenn mir Gott nicktt eine» Retter geschickt hätte. Znkällig wurde bei dem selben Bauer ein sächsischer 'Arzt, Ur. L. cinanarticrt und ihm von mir erzäblt. Er koratc für meine Unterbringung in dem Feldlazarett'«:, dem er zageibeilt war und nahm auch später ttch noch mit Hingebung meiner an u. s. w. u. s. rv." Wir wollen hier abbrcchcn und nur noch erwähnen, daß der Briesschreiber nach mancherlei anderen Drangsalen, wie z. B. Erkrankung an der Ruhr endlick' zn den Scinlgkn nach dem Volgtiante ge schafft werden konnte. Möge dein braven Dulder beste Heilung nach seinen schweren Ltundcn werden. — Der Besuch der Königin Wilttve von Preußen an unse rem Hott soll, wie man wissen will, mit dein Abschluß eines prcnßisch-östrcichischen Frcundkck.'attovcrl'ältnisscö in Zusammen hang sieben. — Gewöhnlich gut ilntcrrjchtctc Kreise behaupten, daß auch unser König eine Einladung erhalten habe, zn dem Fürstentag nach Versailles zu geben. König Iolvinn soll zusagend acant wortct babcn. — In einer Stärke von 975 Mann, Kaittrgarde. Infan terie. Jäger zu Pttrd und Artillerie, Alles unter einander, kamen vorgestern Abends abermals gefangene Franzosen an, um dem biettacn Gckangenciidepot cinverlcibt zn werden. Der 'Anblick, den sie darbotcn, war keineswegs ein günstiger. Ibrc Uniformen, namentlich die Mäntel, waren mit Schmutz t'edeckr und sic ieldtt saven blaß, matt und abgcbnngcrt ans. Die Aerzte der Etappe mnsffcii auch 42 Mann zmückbebaltc» : etliche von ihnen hatte» Variolidcn, andere kamen mit tick amgeicl'woi. lcnen Füßen an. auch einige, deren Wunden recht verschludert waren, befanden sich dabei. Gestern Mittag wurden «nieder künk sächsische 'Arrestanten hier bon Paris eingebracht. — Die nach unserer vorgestrige» Mtttbeiiung auS dem Barackenlager bei Uebigan angeblich entwichenen nnei kriegS- gciangencn Franwttn haben sieh wiedcraciu»dcn. Sie waren aar nicktt entflohen. — Meteorologische Notizen und Wetter- p rophczci h n n g. Beharrliches Verweilen der Temperatur unter dem Gefrierpunkt und anhaltende Bedeckung der Felder mit Schnee, ticic Zeichen des thatiächlich vorhandenen Winters treten bei uns in den höheren Gebirgt>gcge»dc» ott schon im Monat November ein, während in den niederen Gegenden des Eibthaics dieser Monat nur selten einen wlnterlickxni Cha rakter klindgicbt. Es findet ,war auch bier im November dann und wann Schnecialt statt und daS Thermometer sinkt biswei len unter den Gefrierpunkt, aber beides ist. mir seltenen 'Aus nahmen, schnell vorübergehend: es fällt in der Ncgei Flocken- schncc, welcher bald zerfließt, und die etwa zur Nack-tzelt vor bandebe Kälte gebt gewöhnlich schon an, Vormittag wieder in Warme über. 'Nack' zn Dresden gemachten Beobachtungen Ist in cincm Zeiträume bon Aff Jahren (1ff.'!2 bis mit lff<!9« an 171'. Novc»,vertagen mehr oder weniger Sckmee gefallen, unk nur In «> Iabren itt derselbe mehrere Tage liegen geblieben. ES kommen daher hier durchschnittlich ans jedes Iabr 4 bis 5 Tage im November, an weiche» mein oder wenige, Schnee iällt und ans je Iabrc ein Jam. i» welchem der November- ick'M'c einige Tage liegen bleibt. Der erste Schnee fiel in diese», Zeitraum 9 Mal im Oktober, 15 Mal in der ersien Hälttc, l l Mal in der zweiten Halste des Novembci und A Mal im Dceembcr. Der früheste erste Schiiectall war lff«>4, der spätest^ lff47, jener am 5. Octobcr, dieser am 2<>. Decembe!. - I» dieser Woche wird in den ersten Tagen eine siärlere Lnitströmung raube Witterung verursachen; In der zweite» Hälfte der Woche wird der immel allmälig weniger bewölkt und die 'Temperatur gemäßigter sein. Barmm-niu- — Die io ott gerügte Unsitte dev Schießens mit kleinen Bleikugel» auS pulberlottn Lchranbcnflintcn wurde lUderwk- dcr gestern Nachmittag in dem Hanse Nr. 4 aut der Falken straße wal'rgcnomnicn. Eine I entterickicibe in der dritten Etage wurde dadurch zersplittert und man fand die Kugel im Zimmer vor. die glücklicher Weise Niemand verletzt bat, waö aber leicht geschehen tonnte, wenn sich nicht die Kinder der Familie In einem andern Zimmer befunden hätten. ES wäre dringend zu wünsck>cn, einmal den Urhebern eines solchen BcdahrcnS auf die «pur zu kommen, damit sic der wohlverdienten Strafe an hrim siele», was Denjenigen zu, Warnung dienen könnte, welche sich kott und immerfort zu iolck'c» Undingen hinreiben lassen. — Gewerbevercin, am ll. NoNmber. Droguiü Iuiighäbncl legt einen praktischen F,nslcrvcrschluß vor. Es besteht derselbe auö cincm Streife» einer elastischen Masse, welcher an die Nahmen der Fenster angeklebt wird und diesel ben luftdicht macht. Besonders sind solche Streifen sür Schau- scnttcr zu empfehle». Vorstand Walter weilt mit, daß Diens tag, den 29. 'Novc»,der. ff Ubr 'Abends die Einweihung dcü Geiverdc-Vercinö-HauseS slattsindcl. Lic wird cingclcitct durch ein Eonccrt, an welches sich ein Prolog und eine 'Ansprache des Vorstandes anschlicßt. Der Feier folgt ein Souper. — Der Verein beschließt nächsten Somimr eine Iiidustrie 'AuS ttellung zu veranstalten. — Vorstand Walter spricht über die vom Veline angeregte Platt«ung ans Frankreich auSgctrlcbe- ner Deutscher In hiesigen Geschäften. Von den AuSgcwicscnen baden sich verbältnißmäßig Wenige bierl'er gewandt und die meisten der Hierhleidciiden waren nickst Dresdner; cs waren meist Bergleute und Glasarbeiter. Dem Gewerbebcrcin lst eö gelungen, ea. 20 derselben Stellung zu verschaffen. Einzelne Herren, die so freundlich waren, welche auiznnel'incn, sind sehr zufrieden mit denselben, während Sintere ibrc Barn,Herzigkeit bereuen mußten.» Diejenigen, welche glttchzu'Aii'aiig hcrkamen. sind die besten, während unter denjenigen, welcist erst jetzt an- lanacn, oft solche sind, die schon in andere» deutschen Städten in Arbeit gestanden haben und dort wieder entlassen worden sind. Seitdem sich Vereine gebildet Eiben, welche solche Arbeiter r'crsorgett. hat der Gewerbevercln diese» Zweig seiner THätig- ke'it auigegcben. — Derselbe Redner berichtet nun über den Elbe-Sprec-Eaiial, envätmlj die Vorthcilc, die derselbe iür Sachsen spcclell haben wird und berichtet, daß hier ein Verein besteht, welcher die Vorarbeiten anbabne» Mil. Mitglied dabei kann Jeder werden, der sich verpflichtet, pro Iabr einen Lhalcr dazu zu zahlen. 'Auch der Gewerbeperem ist Mitglied. Herren, tic bcttretcn wollen, haben sich an den Vorstand oder an den Lccrctär teS Gewerbevcreins zu wende». — Den größeren Vor trag hielt Herr vr. Neu»,am, über das Nordlicht. Die Nord lichter sind in „„seren Breiten häufig, aber rin so schönes, wie wir am 24. Oktober 1ff7t> hatten, gehört zn den Seite,weiten. Innerhalb des Polarkreises, wo die Sonne ganze Monate hin durch nickst scheint, werden die Stachle durch das Nordlicht er- lstllt. Je weiter man von den Pole» wcagckst, desto scltrmr sind sic und dabei auch weniger schön. Was das Nordlicht eigentlich ist, ist noch nicht amgeliärt; es sind jedoch »chrrre Hypothesen darüber ausgestellt. Velin Beginne teö Nordlichtes bildet sich am Horizonte eine dunkele, aber durchsichtige Wolle, die wie Ranch antsiclst, der äußere Umiana ist von einem Hel l«n Lichte begrenz'. Ven diesem dunklen Segmente auö fch-c- sen Lichtstrahlen nach dem Zeisitbe empor, wo sich eine Licht lrone bildet. Hat das Nordlicht den höchsten Grad seiner In- icnsstät e,'reicht, so nimmt cS wieder ab. Zuletzt zeigt sich nur > och eine belle Fläche und daö Ganze wird durch ein zartcö R atch c eichiosscn. Die Lichtstrahlen haben meist eine Breite, die einer hal ben Polln,ontdrcite glcichkommt. Ihren Anfang nehmen diese Er scheinungen nach t-er Abenddämmerung. Eine seltene Erscheinung ist die. daß slck' ein dunkler Rand bildet, der regelmäßig durch brochen ist und durch welchen man die Sterne sehen kann. Die größere» Nordlichter sielst man gewöhnlich in großen Ent fernungen, io iab man eins in Habana nikd gleichzeitig in Gua deloupe. Bei manchen Nordlichtern bört man auch ein Ge räusch. welches dem Knistern deS PapirrS ähnlich ist. VNihrcnd des Nordlichtes finden bedeutende Schwankungen dcrMaanek- nadc« statt »nt in de» Tclegrapbendräfstc,, entsteht ctneon'-an- tcr Strom, »'tack' den neuere» Forschungen ist gewiß, daß das Nordlicht in der Erdatmosphäre entsteht, da eö sich na h d-:> Bewegungen der Erde richtet. Dergleichen Phänomene treten nick", nur am Nordpol, sondern auch am Lüdpole ans. 'Am seltensten sind dieselben im Juni und Dezember, am häufigsten im März und September. Seit kein 21. v. Nt. wird ein junger Mann in den treißiacr Iabren. 'Namens Eobnttld ans Bromdcrg, vermißt. Er itt zuletzt in Eel„ gettbcn worden, alö er in einen von dort iiack' Ostcudc abgcaangcncn Erpreßzug etngestiegen ist. Am 'eine Ermittelung ist eine Belohnung von 50 Pmnd Sterling anSgetttzt. dlc sieb ein Herr Pollakp in London, Ui ?ack1m st<m km,-.», zu zahlen erbietet. — RrpcitoIr d c ö K ö » i g I. H o f tb ea te rS. S onn tag: Flick und Flock. — Montag: Wand-a. — Dienstag: Z. E. König Heinrich V. Historisck'kS Drama in 5 Akten, vo- Shakespeare. Nack, Sck'lcgcls llebertttzimg für die deutsch- Bühne bearbeitet von Franz Dingelstedt. — Mittwoch: Di. Hugenotten. - Donnerstag und Freitag: geschlossen. A n g c k n »d I g tc Gerichtsverhandlungen Montag, den !4. November, finden folgende Einspruchsvec handlnngotcriisiiic statt. Vormittags 9 ubr wider Christian Wiibclmiiic Janker mit Genossen ln Niedcrlößnitz, wegen Feld dicb'iablS. — - Ubr wider Gottbels ZK in r ich Lange in Lob«? ivegc» DiebstablS. — 10'2 Ubr wider Earl Friedrich Franke in Nicderlößisitz. wegen tEUiger Beleidigung icincr Sck'wiegcrmnt ter. ll Ulst wider Johann Gottlob Lpiclcr in Wcmböble wegen beendigten Vci-snck'o des WilkdicdstahlS. — 4 Ubr Privat klagiache dcS Hoicapellmcistcr Krebs wider >>, . Gustav Adolph Wolfi >icr. - 4N Uhr Rügcniachc Ernst Friedrich Kadens wider Emilie Philipp »1 NlederbermStors. Vorsitzender: Ge richts, ath Ebcrt. - Dienstag, den l5.Nop.. Vormittags 9 Uhr. Gcbciinc Sitzung.« Hanptvcrhandlung wider denHandgrbcitcr »Friedrich Wilhelm 'Börner aus Francnstcln. wegen Unzuckstinik einen, Kinde. Vorsitzender: Oberappcllationsrath Barchcwitz. Mittwoch, >6. Nop„ Vormittags n Uhr, Hauptverhanolung wider Johann Göttlich Trangott Rickstcr und Genossen, wegen Diebstahls. Vorsitzender: Gcttchtsratb Gros,'. - Am vergangknen Sonntag gegen Abend fand man In einem zum Nitterguto Schiede! bei Erimmitzschau gehörigen Gebölze den Leich,,an, eines durch Strangulatioii entleibten Mannes. Derselbe war nur mit eine», -'Kinde bekleidet un. bereits in Verwesung übcrgcgangen. Irgend Etwas, waS übe: die Persönlichkeit des Entleibten Ausschluß hätte geben können, wurde nicht vorgesuiiden. - 'Ani 9. dso. wurde der finnirend.' Drucker dev Erlmmitzschaucr „Bürger- und Vauernfrcundö" a n
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