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W"Wm'*;WW"S ß^LUHH HD TA Äe^ÄdZLMWZW^LB LM-E^M-W -^M yTMv«V^rT44TATA MWLSM4WWN L;r;m-7' °L °°°7m-??»«.."«L "Ä,L7^'L- L»W» Das L-tvei«- Dasablatt —tb»« amtti». ««raaatmachuaa«« des «al-s der Stadt Leiveig. d«s V»»i»rtvrästdta«S Lripria, d«S «»tSs.rtcht» Lei«,i«, samt« vrr,»t-drn.r anderer «ebSrden Xr. 110 kinrsINUMMST LSO ivisrk krettLg, äea II.^Li 1923 f«rn-/^US8Sbe 117 /Ldrg. Worowski in Lausanne ersthdsien Ein Todesurteil -es Kriegsgerichts Düsseldorf, 10. Mai. Dor dem französischen Kriegsgericht in Düsseldorf fand am Dienstag und Mittwoch eine Verhandlung statt gegen den Kauf mann Albert Leo Schlageter aus Berl'n, Kauf mann Hans Sadowsky aus Esten, Student der Medizin Alfred Becker-Metz, Schlosser Georg Werner -Potsdam, Kaufmann Georg Zim mermann, Zeichner Hisping und Ingenieur Paul Kuhlmann aus Esten. Die Anklage warf ihnen vor, im März und April 1923 rm Ruhrgebiet Nachrichten gesammelt, Berichte und Schriftstücke an deutsche Behörden übermittelt, Anschläge gegen Personen der Besatzungstruppen, Beamte der Alliierten oder von ihnen abhängige Personen ver übt, ferner im März an der Bahn Hügel-Esten, im April in Werden vorsätzlich Bahnkörper durch Sprengstroffe zerstört, beschädigt oder zu beschädi- gen versucht zu haben. Ein weiterer Anklagepunkt betrifft die Erschießung des Kommun.stcn und fron- zösischen Spitzels Sinder in Essen, der angeblich von Sadowski) vor dem Polizeiprasidiu a in Esten er schossen worden sein soll. Die Anklage nahm an, daß die Saootageorgani- sation im Ruhrgebiet mit den Abgeo.-U'.-lrn Wnlle und von Graefe in Verbindung gestanden und von dort ihre Weisungen erhalten hätte. Geldliche Unterstützung sei ihnen vom Grasen Brüssel, der in der Hauptverwaltung von Krupp angcstellt sei ge währt worden. Das Urteil wurde geestrn nach- mittag gefällt. Es wurden verurteilt Schlageter wegen «ngcvlichcr Spionage und Sabotage zum Tode, Sadowsky in lebenslänglicher Zwangsarbeit, Becker wegen verbrecheri schen .Komplotts und Spionage zu 15 fah ren Zwangsarbeit, Werner wegen ver brecherischen Komplotts, Spionage und Sabotage zu 20 Jahren Zwangsarbeit, Oisping wegen Spionage zu 5 Jahren Ge fängnis, Kuhlmann zn 7 Jahren Gefäng nis und Zimmermann zu 10 Jahren Ge fängnis. Gegen Ladowskh wird wegen der angeblichen Erschiehun« Linders noch später verhandelt werden. Oer Essener Proteststreik Esten, 10. Mai. (Gig. D r a h t b e r i ch t.) Der Entschluß des Betriebsrates der Firma Krupp und der Spitzenverbände der Essener Gewerkschaften, am Freitag von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 4 Uhr durch Arbeitsniederlegung in den Betrieben, durch Schließung der Ladengeschäfte und Gastwirt schaften und durch Einstellung jedes Straßenverkehrs gegen die Brutalität des Weidener Spruches zu protestieren, findet auch in der Essener Bürgerschaft allgemein Billigung. Die Stadt Essen, durch die sonst gerade in den Mittagsstunden der Verkehr am leb haftesten pulsiert, wird sich in ernstes Schweigen hüllen und durch die Entsagung jeglichen Verkehrs den fremden Gewalthabern kundtun, wie sehr die Seele des ganzen Volkes durch den furchtbaren Spruch erregt und bedrückt ist. Zugleich wird diese Kundgebung, wie sie in dieser Ausdehnung und Ein heitlichkeit wohl noch nie dagewesen ist, ein Zeichen dafür sein, daß der Zusammenhalt der Deutschen, die die schwersten Lasten der Besetzung im Herzen des Ruhrgebietes zu tragen haben, ungebrochen und un erschütterlich ist. Auch den neutralen Beobachtern, die sich in Essen aufhalten, wird gezeigt werden, daß dieser neue Schlag der französischen Machtpolitiker sein Ziel durchaus verfehlt hat. * Oie Beurteilung der WerdenerSchandtat Der Berner Bund schreibt: Das Urteil, das sogar über die Anträge des Staatsanwaltes hinaus- geht, verletzt jedes gesunde Rechtsempfinden. Man denke sich: im Kruppwerk werden 14 Arbeiter von französischen Soldaten niedergeknallt. Die franzö sische Militäujustiz reißt hierüber ein Strafverfahren vom Zaune und sie belegt Personen, die keine Ver antwortung treffen kann, mit geradezu wahnwitzigen Strafen. Verfahren und Urteil beweisen wieder ein mal, daß man sich im Kriege befindet, nur das dies mal sogar da» Kriegsrecht vergewal tigt worden ist. In Rom hat das Urteil bei vielen Privatleuten Empörung hervorgerufen, aber die Presse, die von dem Besuch des englischen Königspaares in Anspruch genommen ist, kommentiert es nicht, ausgenommen die Voce republicana, in deren Leitartikel ein Jurist nachweist, daß der Prozeß «in juristifche » M 0 n- st rum einer Rechtsvergewaltigung sei und das internationale Rechtsbewußtsein verletze. Frankreich habe den deutschen Staat durch Verurtei lung seiner Bürger treffen wollen und daher gegen »s» Völkerrecht verstoßen, Gme Tat schweizerischer Jaszisten Lausanne, 10. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Heute abeuv gegen v Uhr wurven die drei Mitglieder der russischen Delegation, der russische Vertreter in Rom, Worowski, sowie der frühere Pressechef der russischen Delegation, Ahrens, von der Berliner Botschaft, und ein Handelsmitglied der Delegation, Drmitrieff, im Lpeisesaal des Hotels Cäeiel von einem offenbar im Auftrage der sogenannten nationalen Liga Handelnden durch mehrere Revolverschüsse töd lich verletzt. Worowski ist den Lchüssen sofort erlegen, während die beiden an deren schwer verletzt find. Kurz nach 9 Uhr heute abend kam in den Speise- saal des Hotels Cäciels, wo die Russen beim Esten saßen, ein Mann und gab aus einem Revolver meh rere Schüsse ab, durch die der Vertreter Sowjet rußlands in Rom, Worowski, der der Führer der Delegation ist, der frühere Pressechef der russi schen Botschaft in Berlin, Ahrens, und der Sach verständige fiir Handelsangelegenheiten Dimi- trieff getroffen wurden. Im Saal herrschte eine ungeheure Panik.' Die Rusten wurden sofort von dem Arzt des Hotels und anderen anwesenden Aerzten in Behandlung genommen; bei Worowski konnte aber nur noch der Tod festgestellt werden. Die beiden anderen Delegierten sind lebens- gefährlich verletzt. Somit hat der Lausanner Faschistenscherz zu außerordentlich ernsten Konsequenzen geführt, die sich in ihren Wirkungen noch nicht übersehen lassen. Die Nationale Liga, von der die Tat zweifellos aus geht, ist eine über die ganze Schweiz verbreitete Faschistenorganisation, die bisher kaum irgendwie politische Bedeutung hatte. Sie hatte die Tendenz, d'e ihrer Ansicht nach mit ungesetzlichen Mitteln ar beitenden Kommunisten ebenfalls mit außergesetz lichen Mitteln zu bekämpfen. Die schweizerische Sozialdemokratie steht seit langer Zeit in heftigem Kampfe gegen diese Verbände, während die gesamte bürgerliche Presse von Lausanne von der letzten faschistischen Warnung an Worowski keinerlei Notiz genommen hat. * Schon vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß etwa zehn Faschisten, schwer bewaffnet, in das Hotel Cecil zoaen und Worowski zu ''prechen wünschten. Aber Worowski lehnte es ab, sie zu empfangen, und sein Pressechef sagte den schwei zerischen Verehrern Mussolinis nur, daß sie Herrn Worowski einen Brief schreiben müßten. Ihr Führer, ein schweizerischer Apotheker, er klärte, in einer Republik wie der Schweiz sei es an den Bürgern selbst, die Initiative zu er- greifen. Herr Worowski habe hier nichts zu suchen und werde deutlichst gebeten werden, das Land zu verlassen. Daraufhin beriefen die Lau sanner Faschisten eine Sitzung ein, in der das Komplott gegen Worowski geschlossen wurde. Zum zweiten Male wurde innerhalb zwei Jahren auf russische Politiker außerhalb Ruß ¬ lands ein Attentat verübt. Vor 1)4 Jahren wurde in der Philharmonie in Berlin auf Miljukow ein Anschlag verübt, wobei Miljukow zwar selbst mit heiler Haut davonkam, zwei andere Russen aber getötet wurden. Nunmehr wurde in der Schweiz der russische Gesandte in Rom, Worowski, von einem ehemaligen zaristi schen Offizier erschossen. Es ist sehr betrüblich, daß nun die Verwilde rung der politischen Sitten selbst auf die Schweiz übergegriffen hat, die bisher eine Insel des poli tischen Friedens in Europa war. Seitdem die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich am Ufer des Genfer Sees meuchlings erstochen wurde, also seit mehr denn 20 Jahren, kam in der Schweiz kein politischer Mord mehr vor. Der faschistische Gewaltkult hat wie eine schwere Krankheit bei nahe alle europäischen Völker befallen. Worowski war Bolschewist, also ein Feind der westeuropäischen Gesellschasts- und Staatsord nung. Trotzdem muß seine Ermordung als eine Freveltat aufs schärfste verurteilt werden. Der Revolver ist nun einmal kein politisches Mittel, auch nicht gegen den Bolschewisten. Es ist höchste Zeit, daß die Staaten alle Mittel anwenden, um die Revolverseuche so schnell als möglich zu über winden. Andernfalls wäre Worowski nicht das letzte Opfer einer traurigen Verwirrung der poli tischen Anschauungen geworden. -0 Oer Mörder festgestellt Lausanne, 10. Mai. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) Die polizeiliche Untersuchung hat die Personalien des Mörders festgestellt. Er ist ein früherer Offizier d^r zaristischen Armee, namens Paroli. Er ist ita lienischer Abstammung, aus dem Kanton Graubünden und 38 Jahre alt. Paroli hatte sein Abendessen gleichfalls im Speisesaal eingenommen und von seinem Tische aus die Rusten längere Zeit beobachtet. Die meisten anderen Gäste hatten um 9 Uhr den Saal bereits verlosten. Er benutzte den Moment, wo auch die Kellner zum Teil hinaus gegangen waren, zum Teil sich in eine Ecke zurück- gezogen hatten, um auf den Tisch der Rusten zuzu- gehen. Insgesamt gab er sieben Schüsse ab. Oie Zivilkommission im Ruhrgebiet Auch Deutsche für die Franzosen tätig Paris, 10. Mai. Heute wurde ver von Vern Abg. Eymonv im Namen ver Finanzkommifiion ver Kammer erstattete Bericht über Vie Rutzrkrevite veröffentlicht, Ver sich laut Temps auf Vie Zeit von An fang Januar bis zum 31. Mai bezieht. Die Krevite belaufen fich unter Berücksich tigung Ves Ausgleiches ves Postens Ves all gemeinen Buvgets auf 231511874 Frank. Der Berichterstatter machte folgenve Angaben über Vie Zufammenfetzung ver französischen Zivilkommjssion im Rntzr- gebiet. Im Anfang umfasste Vie Jn- genieurkommiffion 13 Zivilinge nieure, 30 Bergwerks- «nv 27 Marine ingenieure. Jnzwifchen finv 18 franzö sische Zivilingenieure «nv 18 Vrutsche Hilfsangestellte hinzugekommen. Zu ver Finanzkommisfion gehören 8 Be amte, im BerrechnungSwesen finv 17 Be amte beschäftigt. Im Po ft Vien ft 118 Beamte, z« Venen 5 ventfche hinzu gekommen finv. Im Zollvienst arbeiten 3S7 franzöfifche Beamte unv 27 veutsche HilfSpersone«. Die französisch-bel gische Sifenbahnregie umfasst nach vem Bericht über 10 040 sranzöfifche, 1174 belgische unv 1500 Ventfche Beamte. Die französifchen Sifenbahner bekommen »«Ter ihrem Gestatt ein« rages-vttchävi? gung, Vie von 16 bis 60 Frank ge staffelt ist. Der Berichterstatter versuchte am Lchlust ver Debatte Vie Kammer vavon zu über zeugen, vast Vie Krevitvorlage keinen An last zu einer allgemeinen Reparations- vebatte biete. Die Aktion fei bereits meh rere Monate eingeleitet, unv wer einen ab- weichenven Ltanvpunkt eingenommen habe, müsse zugeben. Vast es unmöglich sei, Vie von ven Alliierten bereits getroffenen Mastnahmen in ihrer Durchführung auf zuhalten. Auch im unbesetzten Gebiet feine Sicherheit Mannheim, 10. Mni. Heute nacht wurden zwei Polizeibeamte in Zivil in Ausübung ihres Dienstes an der Grenze des unbesetzten Gebietes von den Franzosen wegen Umgehung der französischen Gruß- Vorschriften festgenommen und ins Gefängnis in Lud wigshafen eingeliefert. Auf der Wache wurde der eine Beamte mit seinem eigenen Gummiknüppel von einem französischen Offizier mißhandelt. Marschall Fach ist gestern morgen von Posen zurückgekchrt und abends nach Lemberg abgereist. Don hier begibt er sich auf drei Tage nach Krakau und dort ars Hbnatm »ach da« Kschechoslomecktt. Ein deutscher Riesentrust? Berlin, 10. Mai. (Draht bericht unserer Berliner S ch r i f t l e i r u n g.) Die Rote Fahne veröffentlicht heute einen Leitartikel, der die Pro- bleme der Konzentration in der Großindustrie und im Finanzkapital Deutschlands auf außenpolitischer Grundlage betrachtet. Der auf außerordentlicher Personal, und Sachkenntnis beruhende Artikel stammt, wie unser Korrespondent erfährt, von einer führenden Persönlichkeit der Sowjetregierung, die sich unter dem Pseudonym „Leonit" verbirgt. Der Verfasser erblickt in dem Kampf an der Ruhr und in der Konzentrationsbewegung der deutschen Groß industrie die beiden Komponenten, die in einem künf tigen zentraleuropäischcn industriellen Riesentrust resultieren sollen. In Deutschland unterscheidet er drei herrschende Gruppen des Großkapitals: Stinnes, der, weit über die eigentliche Eisen- und Kohlenindustrie hin- aus sich ausbreitend, heute schon seine eigenen Kapi- talquellen, unabhängig von irgendeiner Großbank besitzt und, wenn auch in kleinem Maßstabe, mit Nockefeller vergliche» werden kann. Seine beiden Konkurrenten sind die Gruppe der AEG., das elek trische Kapital Rathen aus, und das Kapital der Großreedereien Hamburg und Bremen. Der politisck-e Kampf, den Stinnes innerhalb Deutschlands gegen seine beiden Konkurrenten ge- führt hat, läßt sich in zwei Perioden einteilen. Bis 1922 stand ihm die Regierung Wirth—Rathenau gegenüber, als die Gruppe, in der die AEG. vor- herrschte, und im Jahre 1923 steht ihm Luno als der Vertreter der Eroßschiffahrt gegenüber. Alle drei Gruppen stehen in Verbindung mit der Haupt kapitalmacht Amerika. Bei Stinnes setzt das der Verfasser voraus, bei den anderen weist er direkt auf die Verbindung der Schiffahrtsgruppe mit der Standard-Oil-Eompany und der AEG.-Gruppe mit der Bank Kuhn, Loeb L Co. hin. Mit diesem amerikanischen Kapital vollzieht sich die Expansion Stinnes nicht nur in Deutschland, sondern auch im Auslände, hauptsächlich in Süd- Osteuropa. Die Rolle Stinnes neben den anderen Königen der Ruhrindustrie ist noch nicht die eines industriellen Kaisers, die er anstrebt, sondern eher die eines preußischen Königs im ungeeinigten Deutschland. Die anderen Könige sind ihm heute noch zu stark und gerade sic, die Phönixgesellschaft, der Kölner Eisenhändler Wolff, der Ruhrindust'ielle Haniel, sind mit dem Konzern der AEG. in Ler- bindung, oder Krupp mit der nordwestlichen Groß- schiffahrtsgruppe. Ausschußarbeit im Landtag Dresden, 10. Mais (Drahtbericht unserer Dresdner Schriftleitung.) Der Haushalt- Ausschuß des scächsischen Landtages beriet in seiner letzten Sitzung Eingaben der Kindergärtne rinnen und Laborantinnen an staatliche» Instituten, die der Regierung zur Erwägung über wiesen wurden. Weitere vorliegende Bes 0 l - dungseingaben sollen zur Entschließung einem neu zu bildenden Besoldungs-Ausschuß überwiesen werden, um eine einheitliche Behandlung zu erzielen. Der Haushalt-Ausschuß L verhandelte u. a. Fra gen der Erwerbslose nfürsorge und nahm einen Antrag an, der die zeitgemäße Heraufsetzung der Unterstützungssätze und die Anpassung an die je weilige Teuerung entsprechend den Beamtengehältern und sonstigen Verbesserungen enthält. Die volkspar teilichen Anträge, die Maßnahmen gegen Betriebs einschränkungen im Bau- undMalergewerbe fordern, fanden, von geringen Aenderungen abge sehen, einstimmig Annahme. Ein Antrag, betreffend den Achtstundentag, wurde durch Regierungs- erklärung als erledigt bezeichnet. Im Rechtsausschuß wurde der kommunistische An trag, die Einsetzung der Technischen Nothilfe in Sachsen zu verbieten, abgelehnt, dagegen mit den sozialistischen und kommunistischen Stimmen der An- trag angenommen, die Regierung aufzufordern, bei der Rcichsrcgierung die Auflösung der Technischen Nothilfe zu veranlassen. Abgeordnete in der Theaterkommission Darmstadt, 10. Mai. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) Im hessischen Landtage hat gestern die bewegte Theaterdebatte ihren Abschluß gefunden. Mit der Annahme eines Äntrages der Deutschen Volkspartei, der Theaterverwaltungskommission je ein Mitglied der Fraktionen des Landtages beizuordnen, um einer allen künstlerischen und geistigen Richtungen Rech- nung tragenden Gestaltung des Spielplanes und eine soziale Behandlung der Angestelltenfragen sicherzu stellen. Weiter wurde ein Antrag des Zentrums an- genommen, das Landestheater für die Zukunft dem Ministerium des Innern (dessen Repräsentant zur zeit der Zentrumsführer von Brentano ist) zu unter stellen. Lstzfall des chilenischen Gesandten in Berlin Berlin, 10. Mai. (L i g. D r a h t b e r i ch t.) Der chilenische Gesandte in Berlin hatte heute mit seinem Auto eine Vergnügungsfahrt gemacht und ver unglückte dabei auf der Strecke von Stralsund nach Greifswald. Die Tochter des Gesandten erlitt einen Armbruch, der Chauffeur trug erhebliche Verletzungen im Gesicht davon, der Gesandte selbst blieb unverletzt. Zn Greifswald erhielt die Tochter einen Rottierband und kehrte mit ihrem Vater mit der Bah« «ach