Volltext Seite (XML)
Schönburger Tageblatt «»d Waldenburger Anzeiger Nr. 2!» Kreit««, de« 4. Oktober ISI8 -18. ) zurze^ Amtlicher Teil in Morgen Freitag von 8 bis 1 Uhr Kartoffelverkauf Der Kaiser und Hindenburg L >8 ick von DaS Schicksal Bulgariens ruht in der Hand der den folgenschwersten Ent- Sobranje, die morgen Freitag Verla» wird daher den Entente- wie von Archangelsk her. e- 2, von Süden her zu begründen, machten ebenso wenig gelingen je 100 Gramm Brot die Wochen 13. Oktober 1918, betreffend über erfolgt ebenfalls heute von Vor- <0 schluß zu fassen hat, den die Geschichte Bulgariens auf weist. Von militärischer Seite wird versichert, daß ohne Rücksicht auf die bulgarische Armee, von der überdies erhebliche Teile noch kampffähig und kampfwillig sind, die Front von den Truppen der Mittelmächte gehalten werden kann. Scharen von meuternden und desertierten Soldaten haben sich zwar in der Absicht, in Sofia ein- bei Granz. Die blaue Kartoffelkarte wird mit 20, die braune mit 10 Pfund beliefert. Pfundpreis 11 Pf. Abnahme dieser Menge ist unbedingt notwendig, da der Spätkartoffelver brauch erst Anfang November beginnen darf. Verteilung ;d -n läng» ms not' Ztg-) der Zusatzmarken über vom 30. September bis 6 Jahre alte Personen mittag 8—1 Uhr. Altstadt Waldenburg, en dii ind wi> 5 H er M den 3. Oktober 1918. Der Ernährungsausschutz jüfolgt genve» regel' in »e» Die Sobranje in Sofia wurde mit einer Kalinow verlesenen Thronrede eröffnet. 8» Japan ist ein neues Ministerium gebildet. Bilson tritt für das Frauenwahlrccht ei». oslclM UL M ül e. rialen Hoffnungen, die der Erfüllung so nahe waren, be graben. Bisher hieß es, Malinow habe den Schritt auf eigene Faust unternommen. General Schekow hat auch gegen den Abschluß eines Waffenstillstandes Verwahrung , eingelegt, aber dies bedeutet staatsrechtlich nichts an gesichts der Bestätigung in der Thronrede. Die Dinge liegen sür uns nicht erfreulich. Es fragt sich aber, ob Bulgarien die Friedensbedingungen der Entente annehmen wird; die Entscheidung darüber wird morgen Freitag in der Sobranje fallen. Ueber die Folgen des Friedensschlusses ist man sich in Sofia hoffentlich klar. Es besteht wohl kaum ein Zweifel, daß damit Bulgarien unrettbar zwischen zwei Mühlsteinen zerrieben werden wird. Uebt Bulgarien Verrat an seinen Bundesgenossen, so wird es den Krieg ins eigene Land bekommen. Die Mittelmächte haben dann keinen Anlaß mehr, Rücksichten auf Bulgarien zu nehmen. Deutsche und österreichisch-ungarische Streitkräfte sind nach dem Balkan bereits in Marsch gesetzt worden und teilweise dort schon angekommen. Sie haben die Aufgabe, zu vev- hindern, daß sich die Enrentetruppen in den Besitz der Verbindungswege nach der Türkei, nach Oesterreich Ungarn und Rumänien setzen. Nicht in Mazedonien wird mehr gekämpft werden, sondern auf bulgarischem Boden. ! Die Bedingungen, die der französische Oberbefehlshaber den Bulgaren aufgezwungen hat, zeigen, daß Bulgarien bei der Entente keine Gnade findet. Das wird auch beim Friedensschluß der Fall sein. Serbien und Griechen land müssen belohnt werden, daS kann nur aus Kosten Bulgariens geschehen. König Ferdinand sprach nach dem zweiten Balkankriege davon, daß die zusammengerollten Fahnen Bulgariens eines Tages wieder entfaltet werden würden. Ist die Sobranje mit dem Frieden Malinows einverstanden, dann hat Bulgarien auf dem Balkan auS- gespielt. DaS Volk, daS im glücklichsten Aufstieg begriffen war, wird in seine alte Ohnmacht zurückgeworfen. Es fällt schwer, zu glauben, daß die Bulgaren in ihrer heißen Vaterlandsliebe, die sie in den nun sechsjährigen Kämpfen gezeigt haben, so röricht sein sollten, vor der völligen Vernichtung ihres staatlichen Daseins ihre Augen völlig zu verschließen. Die deutschen und österreichisch ungarischen Truppen werden sehr wohl in der Lage sein, den Stoß der Ententetruppen auszuhalten Nur wenn sich die Bulgaren selbst aufgeben, ist ihre Lage hoffnungslos. Unsere Verbindung mit der Türkei ist auch bei einem endgültigen Abfall Bulgariens gesichert. Durch Befetzung Rumäniens lann der Weg nach dem Osten immer offen gehalten werden. Deutsche Truppen stehen überall an der Küste des Schwarzen Meeres. Eine neue Ostfront sucht. , sinter teilweiser Abänderung der Bestimmungen im Z 3 Verordnung vom 22. Juli 1918 — 2980 V l.. ä. Ili über Zusammenlegung der Schlachtungen und der Wurst- Erstellung (Sächs. Staatszeitung Nr. 170 vom 24. Juli ^18) und in Ergänzung des 8 4 der Bekanntmachung einheitliche Höchstpreise für Rind-, Kalbfleisch und Wurst 28. Juli 1918 (Sächs. Staatszeitung Nr. 174 vom ^-Juli 1918) wird bis auf weiteres gestattet, von der W - Dih Zelde sie». rysch^, Ries^ ifcn be> üheinn Verarbeitung der Rinderzungen, zu Wurst abzusehen. Solchenfalls sind die Rinderzungen dem Fleischer zum gleichen Preis zu überlassen, der für Rindfleisch zu bezahlen ist. . Der fünfte Tag der Schlacht von Eambrai endete mit "»en, hallen Mißerfolg für den Gegner. In Flandern, beiderseits von Eambrai und in der Kampagne sind heftige feindliche Teilangriffe abgewehrt worden. Ain Dienstag wnrden 57 feindliche Flugzeuge und 3 "ksselballone abgeschossen. Unsere Uboote versenkten weitere 32,000 Ton- Wen Schiffsraum. In Berlin und Dresden fand ein kronrat statt. Prinz Max von Baden steht als Reichskanzler 'si sicherer Aussicht. An die Spitze des zu errichtenden Reichspresseamtes ''Ü Erzberger trete». Tic dcntschkonservative Partei stellt sich ans den Boden kaiserlichen Erlasses. 8« österreichischen Abgeordnetenhause hielt Ministee- Wdent v. Hussarek eine bemerkenswerte Rede über die ^fgabcn Oesterreichs. General Foch will erst Frieden schliche», wenn Deutsch- Md vernichtet sei. Die Stadt Cambrai steht seit 1. Oktober in Flammen. 8» Italien soll eine polnische Legion errichtet werden. 8n der Stadt Bojansk wurde ein Schnsz ans Trotzkh ^gegeben, der ihn in die Schulter traf. Die Konstituante in Omsk hat sich vertagt. Der frühere Kriegsminister Gütschow wurde auf der "Ohrt nach Wladiwostok ermordet. D N Z K A -Waldeuvurg, 3. Oktober 1918. Der bulgarische Ministerpräsident Manilow hat die So- duwje am 30. September mit der Verlesung einer Thronrede bn Namen de» Königs eröffnet, in welcher er den Ab fluß eines Waffenstillstandes mit der Entente zu recht- artigen sucht. Ja der Thronrede heißt eS in dieser Erziehung: „Von der größten Loyalität gegen unsere Verbündeten erfüllt, hatten ich und meine Regierung Als andere» im Auge, als unsere Pflicht gegen das Vaterland zu erfüllen und ihm, fowie unseren tapferen Druppen die Möglichkeit zu geben, zu einem ehrenvollen Frieden zu gelangen entsprechend den schmerzlichen Opfern, die da» Volk zur Erringung seiner Einheit auf sich ge nommen hat. In diesem Sinne wurde getan, wa« mög- uch war. Schließlich hat meine Regierung nach reiflicher »rwägung der Lage beschlossen, unseren zahlreichen Gegnern den Vorschlag zu machen, in Verhandlungen hegen Abschluffe» eine» Waffenstillstandes und eventuell eine» Frieden» einzutreten." Nach der Verlesung der Thronrede hat sich die Sobranje As Freitag vertagt. Der Ministerpräsident will dann eine erschöpfende Darstellung über die allgemeine Lage und namentlich über die behufs Abschluffes eine» Waffen- müstandes und Friedens eingeleiteten Verhandlungen Leben. Die Bedingungen, unter welchen die Entente Frieden mit Bulgarien schließen will, sind bereit» bekannt gegeben worden. Die Bulgaren können alle ihre natio- :Ä! Ä N! :A! Äi A H .«Lr -'N Witterungsbericht, ausgenommen am 3. Oktober, Mittag 1 Uhr. Atr»ometerstand-s-14* L (Morgens 8 Nhr-ft 4,,° L. Tiefste Nachttemperatur-ft 1,»° L.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 36°/». Taupunkt — 0 . ^Oerschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,0 mm. Daher Witterungsaussichten für den 4. Oktober: Halbheiteres Wetter. gut ertzsch^. Als Höchstsätze werden festgesetzt für 1 !<§ Rinderzunge Preisstufe Preisstufe L Preisstufe L 5,20 Mk. 5,00 Mk. 4,80 Mk. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 1. Oktober 1918. Ministerium des Innern. in Berlin. zudringen, bis auf zehn Kilometer der Hauptstadt ge nähert, aber es ist bulgarischen Truppen, deren Disziplin noch nicht gelockert war und die auch über Artillerie verfügten, gelungen, diese Banden von Deserteuren gänz lich unschädlich zu machen. Ueberdies wird Sofia und die Bahnlinie von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen genügend gesichert. Nachrichten aus Sofia melden, daß dort die Bildung eines provisorischen Kabinetts unter dem Vorsitz des Unterrichtsministers im Kabinett Radoslawow Peschew und unter Teilnahme mehrerer Generale bevorsteht. Die Friedensbedingungen der Entente sollen wenig Aus sicht haben, von der Sobranje angenommen zu werden; gegen Malinow soll sich großer Widerstand bemerkbar machen. Noch ist es Zeit, das drohende Unheil von dem Lande fernzuhalten. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser verlieh dem Reichskanzler Graf Hertling den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Der Kaiser hat durch einen neuen Erlaß der Landwirt schaftlichen Hochschule in Berlin das Recht verliehen, unter den in der Promotionsordnung festgesetzten Bedingungen auf Grund einer Prüfung die Würde eines Doktors der Land wirtschaft zu erteilen und die gleiche Würde auch ehren halber als seltene Auszeichnung an Personen zu verleihen, die sich um die Förderung der Landwirtschaft hervorragende Verdienste erworben haben. Der König von Bayern hat an den bisherigen Reichs kanzler Grafen v. Hertling anläßlich dessen Ausscheidens aus der politischen Laufbahn ein huldvoll gehaltenes Hand schreiben gerichtet, das dem Kanzler den Dank des Königs von Bayern für die treuen Dienste gegenüber dem Lande und dem Reiche ausspricht und ihn des weiteren besonderen Vertrauens des Königs versichert. Mit der Kandidatur des Prinzen Max von Baden als Reichskanzler find Fortschrittler und Zentrum einverstanden. Die Sozialdemokraten beabsichtigen ihren Widerstand aufzu- gsben. Prinz Max hatte bereits Besprechungen mit den Fraktionsführern, auch mit den Nationalliberalen und Kon servativen. Der Unterstaatssekretär im Kriegsernährungsamt Edler v. Braun hielt in den Münchner Universität einen Vortrag über Ernährungsfragen, in dem er erklärte, daß die Ernte in Rumänien außerordentlich ungünstig ausgefallen sei. Von der Ukraine sollen wir 500,000 Tonnen Getreide erhalten. Seit Mai seien aber erst 20,000 Tonnen geliefert worden. Bei den geplanten Veränderungen in der Organisation der Reichsämter kommt auch die Errichtung eines Reichs presseamtes in Frage. An seiner Spitze soll der Abge ordnete Erzberger stehen, dem ein fortschrittlicher und ein sozialdemokratischer Unterstaatssekretär beigegeben werden sollen. Die ReichSregierung hat den zum polnischen Minister präsidenten berufenen ehemaligen Ministerpräsidenten Kuchar- zewski bestätigt. Die Verhandlungen über die Neubildung der Reichs regierung stehen unmittelbar vor ihrem Abschluß. Da» -ägklch mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und «»d Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto JSr Annahme von Inseraten bis Vormittag 10 » 'ter; in Callenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr. ^-«Ausgabetages. Bezugspreis vierteljährlich2.85 . Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Frau Emma '.T"Monatlich 98 PI». Einzelne Nummer 10 Pfg. U N g FU MW veno. Stiegler; in Penig bei Herrn Wühelm Dahler; » ^«tenpreis 1 Zeile 20 Pfg., von auswärts 25 Pfg-, H/ 81 «HR- 8 / W D in Woltenburg bei Herrn Linus Friedemann und in n^Ezellenprels 40 Pfg-, die dreigejpaltene Zelle im V R H G- / HF, v Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. "Wn Teile 40 Pfg. Nachlaß nach festem Tarif. se».». Amtsblatt Mr Las Konlgttckre AmtsgerLM und Len StaLrrst zu Waldenburg. Ulrich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSaWtSbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdors, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumoach, Kaufungcn, Langenleuba- Perham, Langenleuba-Oberhain, ZangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Obecwiukel, Reichenbach, Remse, Gchlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim.