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Dresdner Nachrichten : 02.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189412026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-12
- Tag 1894-12-02
-
Monat
1894-12
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.12.1894
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I « I >117. s 4o«»n« «'v-k.xpeUtllnn für n!Io ^j^un^vn. II. Itttlet-Verlsur kür «Uo Hro»t1nvr 1'üoatvr. III. I.ssevteu-l «nlr«»1^ «nlsr <1«rLtttjs. IV. 1<»ttrcUou «i> r »,»!«:!»«. 4.»«6o»lvtterlA». « rs-! - rreisUstnu »ratt» «uni jd fmulxr. ^ Karl klLvI. Ir«»t«». VaUair»»»» rs. < ^ I'vrnLpr.-^wt l, §«». u»1. Lguaiüll- null Oe>-I»ibou i» 'Oubvs. » «nl Uc>sUc>s«,»u1, H»i4eonlr«E IO u»ü 18. ze»»»t»4tr N» lnrlik-tr»-»« l»»1u4l OitrUtr-. 8«»II«Iv, t lA 8»NL4 «>« Alt8< IdA nllä o»il»s>v!ill III ^iiÄivuiil I)'ilü^8t, 4 . ZI. ZI«»«»»«, 20 Alnr!vi»8ti'jl^6^20» Lvliv Hlt»rflmrvtI»vN8t>«88v (3 linbtzu). «nK»8«Idv Viivl» H a»rv» tt: > »L Z/S - Subcl's „Gründung deS Deuischen Reichs". Hvsnachrichten. Bismarck Denkmal, Tag von Billiers.! d « EBv V» s" » Stadtvcrvrdnctemvahlcn. „Jäger nnd Tchiivcn". „Es war eininal", Inviläuniö-Eviicelt, Easino Eonccrt. > Sonntag, 3.4e;br Poltltsches. Bon Heinrich von Lnbel'ö grosicm Äeschichtswerle: „Die Be nrimpima des Deutschen Reiches durch Wilhelm i." >.Berlaa von R. Lldcnbvurg in Münchenj ist soeben der sechste Band erschiene». Er »intakt die Geschichte des norddeutschen Bundes vom Herbst iM> bis zum RuSanng dcS Jahres 1?t>8. lenen Zeitraum iilsl>, in Ivelchein das durch die Erfolge von 18ri(i begründete Werl der deutschen Einheit weitergefnhrt nnd entwickelt wurde, um dann später durch das Ergcbnik des deutsch-französischen Krieges zum titbfchluk gebracht zu werden. BiSmarck's Standpunkt, welcher dainals all' seinem Thun Mag nnd Richtung gab, charakterisirt Sudel durch daö einzige Wort: Friede. Drei Jahre lang hatte der Eeitcr der preukischen Politik die Auffassung vertreten, das; ein ttrieg mit Oesterreich unvermeidlich und deshalb so rasch und sic mit der Zündnadet in vierzehn Tagen die französischen Vorder lader auf Paris zurückiverfcn, später aber »ach Bollendung der sranzösischen Rüstung und Bewaffnung würde der Krieg unendlich opfcrvoller sein. ".'Iber keiner von ihnen. auchMvltke nicht, wagte bei dem Könige dieser Ansicht Ausdruck zu gebe», weil sic wuhten, das; bei ihm Bismarck und Rovn, welche für den Frieden waren, das entscheidende Wort zu sprechen hatten. „In seiner strengen Pflichttreue", bemerkt Ludet, „handelte der Monarch stets nach genau erwogener klcberzeugung. bildete sic sich aber nie. ohne das Urthcil des amtlichen Vertreters detz betreffenden Ressorts zu hören. In seiner langen Regierung hat er auker seinen amtlichen Nathgeberii nie einen Günstling oder Lcrtrauten gehabt, dem er einen Einsinj; auf vsientlichc Angelegenheiten oder nur Acnkernngcn darüber verstauet hätte, nnd am wenigsten hätte nach seinen Be griffen von inilitärischcr Disziplin auch ein höherer Offizier einen kräftig wie möglich zu führen sei. Jcht war sein ganzes streben solchen Versuch sich erlauben dürfen Er äns;crte eininal, er habe von dem Gedanken beherrscht, die mächtige Schöpfung des nord deutsche» Bundes durch innere, dem Zweck entsprechende Arbeit auszubauen nnd zu konsolidiren. Dazu gehörte nicht blos;, jeden Zusaiinncnstvk mit auswärtigen Gegnern zu vermeiden, sondern auch in Preußen und dem norddeutschen Bunde selbst die nationale Gesinnung zu steigern, die Partikularen Gefühle aber, soweit rS an ! ging, z» schonen. Auch der neueste Theil des monumentalen Svbei'ichcn Werkes zeigt in hervorragendem Maße die Vorzüge des ausgezeichneten Historikers: fesselnde, im edelsten Sinne populäre Darstellung, lichtvolle, anschauliche Klarheit nnd nilügc Sachlichkeit, die durch die wanne nationale Begeisterung des Autors nicht beeinträchtigt wird. Die wissenschaftliche Bedeutung der erste» fünf Bände be stand vornehmlich in der Verwerthimg des urkundlichen Materials, das dem Verfasser in den Allen des Auswärtige» Amtes in Berlin zur Verfügung gestanden hatte, so lange Fürst Bismarck Reichs kanzler war. Einige Monate nach desic» Rücktritte wurde Sudel die Erlaubnis;, die Akten deö Auswärtigen Amtes für sein Wert weiter zu bennhcn, entzogen. Sudel trug daher Anfangs Bedenken, die Arbeit svrtznfehcn nnd zu vollenden. Indessen wurden diese Bedenken dadurch überwunden, daß er die zu er zählenden Ereignisse in günstigen Verhältnissen selbst erlebt hatte und daß ihm überdies Mittheilungen anderer Zeitgenossen und wichtige schriftliche Quellen zur Verfügung gestellt wurden. Welcher Zweck mit der Aktenentziehnng beabsichtigt wurde, ist nicht ersichtlich. Die Zurücknahme jener Erlaubnis; entspricht nicht deir Traditionen der Hohcnzollern. Der Große Kurfürst, den Kaiser Wilhelm II. wiederholt als sein Vorbild gepriesen hat, lief; durch seinen bedeutendsten Geschichtsschreiber, durch Pnsendorf, die Geheimnisse des Staatsarchivs zu einer Geschichte der branden biirgisch'prcnßischen StaatSgrnnduiig mit bcwundcrnswerther Offenheit bearbeiten nnd der Mitwelt schon damals zur Be ar»,cilung vorlegcn. Das Verbot der weiteren Akteiibcnubnng mcheint nm so bedauerlicher, als nichts geeigneter sein dürfte, wie die ersten fünf Bände des Spbrl'schcn Werkes beweisen, die unver gleichliche Große der Wilhclmifch-Bismnrck'schcn Hcldcnzcit über zeugend zur Darstellung zu bringen, als die rückhaltlose Ver öffentlichung all' deS geheimen Materials der Zeitgeschichte, wie es die Staatsarchive bieten. Odcc wollte man vielleicht gar durch lenes seltsame Verbot der Verherrlichung eines Bismarck Eintrag llmn ? Anch ohne die Verwerthung der geheimen diplomatischen Aktenstücke gruppirt sich der ganze Stoff in der vorliegenden Arbeit in der Hauptsache uni die Persönlichkeit Bismarck's nnd feine Lhaten, deren Erzählung, mag sic aktenmäßig begründet werden oder nicht, allezeit mit Bewunderung erfüllt vor der genialen Staatsweisheit dieses einzigen Mannes. Das Auch, das vor dem jüngsten Konzlenvcchscl geschrieben wurde, trägt als Motto folgende Stelle ans einer Rede, die unser ichiger Reichskanzler als bayrischer Ministerpräsident gehalten hat: „Wir dürfen uns nicht täuschen: die Entwickelung Deutschlands auf dem Wege der Einigung schreitet langsam vorwärts." Svbel berührt die Anfänge der diplomatischen Wirksamkeit des Fürsten Hohcnlohe-Schillingsfürst, durch welche die Verwirklichung des Einheitsgedankens wesentlich gefördert worden ist, nnd cS ist heute von ganz besonderem Interesse, das Urtheil zn lese», welches Sybel über dm gegenwärtigen Leiter der Politik im Reiche und in Preußen abgiebt. „Er galt", sagt Svbel, „als der beste Preußen- freund unter dm bayrischen ReichSräthcn nnd hatte dieser Haltung auch wohl in der damaligen Weltlage die Berufung in daS Ministerium zu verdanken. Er war gründlich und systematisch im Erwägen, bedächtig und umsichtig im Handeln, erfüllt von humanem Wohlwollen und warmer Vaterlandsliebe, in jeder Stellung ein pflichttreuer und zuverlässiger Charakter." Möge es dem Fürsten Hohenlohe vergönnt sein, diese Eigenschaften, die Sybel hervorhebt, auch in der höchsten amtlichen Stellung, zu der ihn das Vertrauen unseres Kaisers berufen hat. zu bethätigen. Auch sonst finden sich in dem vorliegenden Bande mehrfach Schilderungen und Auslassungen, die zum Vergleich mit den heutigen Zuständen herauSsordern und für die Gegenwart von be, ionderem Interesse sind. Bei Besprechung der Krisis der Luxem burger Frage weist Sybel darauf hin, daß unter König Wilhelm niemals eine Hintertreppenpolitik möglich gewesen sei. daß er stets nur dem Rathe seiner verantwortlichen Rathgcber, die er sich er wählt hatte nyd dmm er unerschütterliches Vertrauen bewahrte, zu gänglich war. Damals waren fast alle seine Generale, Moltkc an der Spitze, für dm Krieg gegen Frankreich, well sic meinten, bei dem damaligen unfertigen Znftande der französischen Arme« wüchen zwei Freunde, von seinen Jngen-jahren her. an denen er sehr ge hangen, treiflichc Männer, die niemals von ihm etwas verlangt hätten." Hier nnd da wirst Svbel selbst einen Seitenblick aus die Gegenwart. Bei der Besprechung des Parlamentarismus der damaligen Zeit bemerkt er. das; man von einer Steigerung der paiiamcntariichen Disziplinargewalt nichts wis'cii wollte weil man für die Zukunft ans die Sitte und den idealen Zug im Charakter des deutschen Volkes baute. Dies war damals, meint Svbel, sehr begreistich, immerhin aber etwas unvorsichtig gegenüber den Mög lichkeiten einer weniger ideale» Zutnnft, wie sic seitdem zu Wirt lichkeiten geworden sind, der Häusigteit der Ehrenkränknng ab wesender Privatpersonen, sowie der Verdächtigung des sittlichen Charakters der politischen Gegner in, Hanse selbst, ferner der nnbescmgciien, öffentlichen Richtbecichtniig wichtiger Vorschriften der Verfassung durch Wähler und Gewählte. Svbel gelangt bei seiner Betrachtung zu dem Ergebnis;, daß die nächsten Jahre vor nnd nach dem sranzösischen Kriege die klassische Höhe des par lamentarischen WirkenS in Deutschland bezeichnen, wie sie weder früher noch später erreicht worden sei. Jener ideale Zug, führ! Svbel ans. hatte durch die lange fruchtlose Erstrckmng der deutschen ! Einheit, dann durch den heftigen .Kamps um Freiheit nnd Macht in der Konftittszeit, nnd endlich durch die Begeisterung über die begonnene Veiwirklichiing des nationalen Gedankens seine volle EntMnng gesunden. In dem politisch thätigen Thcile nnsercr Nation hatte diese Begeisterung eine Fülle der geistigen Kräfte ge weckt und trotz altes Individualismus ihnen die Richtung ans politischen Gemeinsinn gegeben. Die unter solchen Eindrücken ge wählten Versammlungen enthielten eine solche Menge hochgebildeter, scharfsinniger und beredter Männer, das; man beinahe zweifeln könnte, ob das Orchester nicht z» viele Solisten in sich schließe, hätten sic nicht ohne persönlichen Eigennutz nnd hitziges Sonder- intcrcssc ihr ganzes Dasein dem Gesammtwohl des Staates nnd j der Ration gewidmet. Svbel übersieht hierbei nicht, wie die Geisteskraft Bismarck's dazw beitrug, die Verhandlungen der Volks vertreter ans jener idealen .Höhe zn erhalte». „Er stärkte ihr Ver mögen durch die fort »nd fort sich folgenden großen Aufgaben, die Vermnthlichc Witterung: tz Trübe, icdoch trocken. Berlin. Die ofiiziösc „Rorddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt - Die gehässigen Angriffe auk den Staatchekretär und zw.-i der verdientesten Räthe des Auswärtigen Amtes sind fetz! lowei: gegangen, das; die Richtigkeit einer eidlichen Auslage des Freiben » von Marfchnll im Prozeß Klcicr angezwcnclt und daß angedeuh-i wird, der Zeuge babe es bei Wiedergabe des Jnbaltes eines Brieses an der »öthlgen gewissenhaften Vorsicht fehlen lass-» Tic Aussage lautet nach den; stenographisch ansgenommcncn W>n> laut wie folgt: „Einen weiter«'» Schritt hat der Heu R'eichc- kanzlcr gethan nach vorheriger Rückwrnchc mit mir. Ich tun, darüber Mittbeilung machen, weil Gral Eaprivi mir das fpä>«! erzählt hat. Er hat sich Herrn Dr. Wichert kommen lasten, bei Vorstand deS Ccntralvereins der Presse ist. und hat ihm getagt, er möge doch Herrn Trojan daraus aufmerksam machen, daß diese Angriffe unbegründet feien, daß insbesondere in dem einen Fall der Geh, Lcgationsrath v. Hollstem die direlt entgegengesei:/ - Haltung von der im „Kladderadatsch" mitgetheiltcn eingenommen hat nnd er möge doch Herrn Trojan sagen, wenn er das Auswiu tigc Amt angreise, solle er den Herrn Reichskanzler nngrcisi'!, oder mich, wir könnten uns vertheidigen. Darauf tam rin Schreiben von Herrn Wichert, das habe ich selbst gesehen, worin er mitlheilt, er habe mit Herrn Trojan gesprochen, habe ihm gefasst, das; Alles unbegründet fei und daß insbewndere in dem Fall Holl stein derselbe eine direlt entgegengesetzte Hattung eingenommen habe. Herr Trojan stabe erklärt, cs müsse ein grober Jrrthum vorliegen, er würde sofort mit seinem Herrn sprechen und Herrn Wichert schreiben, er glaube, das; sofort eine Rcmedur eintreteii werde. Irgend eine Rcmednr ist nicht cingetretcn. im Gegenthcst ist tpätcr im „Kladderadatsch" davon gesprochen worden, das Aus wattige Amt habe den „Kladderadatsch" ersuchen lassen, zu schwei gen," Es ist nun behauptet worden, daß diese Aussage Dinge enthalte, die ans der Luft gegriffen seien: insbesondere habe Trvian nach den Belichten des Hemi Wichert sich erklärt, es müsse ostcnbar ein Jrrthnm vorlicgen, anch habe Herr Wichert nicht die Ileberzengnng nusgedrnckt, cs werde Remednr cintrcten. Dem- gegenüber ist die „Rorddeutsche Allgemeine Zeitung" in der Lage, das Schreiben des Herrn Wichert an den Reichskanzler Graten Eaprivi, cust das sicv der Zeuge Freiherr v. Marschall in dem Prozeß .Klcicr bezog und das die Richtigkeit seiner Aussage erweist, im vollen Wortlaut, nur unter Weglassung eines hier gleichgiltigrn Raniciis nnd mit Unterstreichung der Stellen, ans die cs ankommt, zn veröstentlichen. Das Schreiben lautet: „Eure Erccllenz möchte ich nicht vcnehlcn, chrerbietigtt zn berichten, daß ick/zufällig gleich geller,-tAbend Gelegenheit hakte. Hemi Redakteur Troian im Verein „Berliner Presse" zu sprechen und mich des mir gewordenen Aist träges bei ibm zn entledigen. Ich habe nachdrücklich betont, cs stabe Eure Erccllenz unangenehm berühren müssen, daß sich die Angriste gegen Beamte des "Auswärtigen Amtes richten, die zu einer Richtigstellung oder Verlheidigüng nicht in der Lage feien und EiircErc-ellenz hätten mich ansdrncklich antorisirt. ihm mstzntl,eilen, das; die lhalsächliche Voraussetzung des betreffenden Kladdercidastch- artikels irrig sei. Herrn Hollstem nicht nur die Berufung des . . . nicht beirieben, sondern sich sogar tn der Bcrathnng gegen dieselbe ausgesprochen hätte. Herr Troian versicherte mir daraus, der Artikel sei erst ausgenommen worden, nachdem der sonst Vertrauens würdige Einsender sich für die Richtigkeit der That'achcn verbürg« habe. Er könne nun nicht zweifeln, daß ein Jrrthum obwaste und werde die Angelegenheit sofort iu der Redaktion zur Sprache bringen. Mit dein lebhaften Bedauern, einen Einfluß aist die Haltung des Blattes nicht ansüben zu können, aber zugleich übe, zeugt, daß diese Mahnung nicht wirtungslvs bleiben wird, beebrc ich mich zn nntcrzcichiien Euer Erccllenz ehrerbietig ergebener Ernst Wichert." Berlin. Heute Vormittag wurde die Bronzcstatuc Mitscher lich im Kastanicnwäldchcn in feierlicher Weise enthüllt. Die Fest rede stielt Professor OslirwnW ans Leipzig. Außer Vertretern der Staatsbehörden war unter Anderem anch die Tochter des Gelehrten. er ihnen stellte, und wer mit ihm streiten wollte, wußte, das; er j ^rn» Gchciinrath Professor Wiedcmaiin ans Leipzig, anwesend. — die eigenen Mittel ans das Höchste anzuspanncn hatte, um einen j Ahlwardt wurde heute ans der Strafanstalt Plötzeiisec nach dem Erfolg zn erringen. Sie machten ihn bei hundert Anlässen das Leben sauer: aber sic bewunderten ihn und wünschten die Fort dauer feiner Macht -, der Rcid der strebenden Mittelmäßigkeit gegen die schöpferische Größe war der Mehrzahl dieser Generation fremd". Aernschreib- nnd Ftnisprcch-Berichtc vom k. Dezember. Berti n. Heute stuh 7 Uhr erfolgte die amtliche Eröst'nung des Telephonverkebrs Berlin Wien. Das erste offizielle Gespräch wurde zwischen Kaiser Wilbelm und Kaiser Franz Josepb geführt. "Während Letzterer von der Hofburg sprach, benutzte Kaiser Wilhelm die Leitung deS 'Reuen Palais. DaS Gespräch verlief zur völligen Zufriedenheit der hohen Thcilnchmer. Die absolute Dcntlichteit der gesprochenen Worte nnd das Fehlen aller lästigen Rcven- gcränichc wurde mit besonderer Anerkennung beincrtt. — Der Wortlaut der Thronrede zur Eröffnung des Reichstages ist dem Vernehmen nach bereits fettiggcstcllt. stn der Thronrede wird die Rothwcndiglcit betont, gegen die Umstnrzbcwcgniig die Schärfe des Gesetzes anznwcnden und die Zuversicht ausgesprochen, daß der Reichstag die Hände bieten werde, die Regierungen in diesem Kampfe zu unterstützen. Ferner wird Bezug genommen ans den erneuten Bcstnch, den Finanzen des Reiches eine feste Regelung zn verleihen nnd aus die geplante» Reformen in der Rechtspflege und in dein sozialen BcrsicherungSivescn lmigewieseii. — Zu der gestrigen Sitzung deS preußischen StaatsministeriumS waren anch die Staatssekretäre des Reichst'chntzamteS Gras von Posadowskt nnd deS Reichsiustizamtcs Rieberding hinzugezogen worden. — Nächsten Montag wird der Verkehr aut der neuen Fernsprechlinie Berlm-Frankfiirt a. M. eröffnet. An der Verbindung nehmen auch Nordhausen und Kassel tbcil. — Im Palais der Kaiserin Friedrich entstand heute infolge Schadhaftigkeit einer Kaminanlage ein Brand, der aber bald gelöscht wurde, ohne größeren Schaden anaerichtet ru haben. — In Spandau wurde aus den Major z. D. Enderlin, als derselbe sein Bureau verließ, von einem unbekannten Mann ein Revolvrrschuß abgegeben, der glücklicher weise fehl ging. Der Attentäter entkam. — Nach der „Kattowltzer Zeitung sind durch die russische Amnestie alle über russische Arbeiter und Beamte verhängte russische AuSweisungSveriüaungen außer Kraft gesetzt. — Der bekannte EI,eichcidungSpwzcß Dr. Prager wnrde in der Bcrufimgsinstanz entschieden. Da« Kammergericht hatte die Ehe getrennt und da es aus Seiten der Frau Prager ans Nachstellung nach dem Leben ihres Ehemannes und ans der anderen Seite in einen« Falle auf ein Vergehen gegen die eheliche Treue cmkam, keine» der früheren Gatten für den überwiegend schuldigen Tdril «klärt. Gerichtsgcbändc in Moabit vvrgesilbrt, um als Zeuge vernommen zu iverden. Er erfreut sich in« Gefängnis; deö besten Wohlseins. Der Landwirth Friedrich Krause, der Verfasser derDruckhestc „Ter Wucher nnd seine Gcldlcntc". sowie „Der Wucher und seine Hintermänner", ist wegen Erpressung vcrstastcl worden. Var; i n. Das Befinden des Fürsten Bismarck ist befriedigend. Prokessor Schivcninger reist heute ab. Halle a. d. Saale. Die Firma Knauer-Gröbers. Zuckerfabrik. Besitzung des ebcmaligen Abgeordneten Knauer, hat den Konkurs eröffnet. Die Passiven betragen l' r Millionen Mart. Giesen. Premierleutnant Georg v. Klipstein. Bataillons- Adjutant im Infanterie-Regiment Nr. llst. ist gestern bei einer Schnitzcljagd auf dem Erccrejcrplatzc vom Pwrdc gestürzt nnd mit zerbrochenem Schädel sogleich todt gewesen. Bielefeld. Ter Ausstaiid der Weber bei der Firma Dclnis hat heute nach dreimonatlicher Dauer «nit der Niederlage der Streitenden geendet. Posen. In einer Kolonie bei Grcubnin ist in der Nacht ei» erst drei Wochen berhcirnthctcs iungcs Ehepaar durch Kohlen dunst erstickt. Wien. In hiesigen nntcrrichteten Kreisen ist von einer Ver lobung des Königs Alerandcr von Serbien mit einer Erzherzogin nichts bekannt. Budapest. Eine Gesellschaft von 20 Perfonc» kehrte von einer Hochzeit zurück und winde unterwegs von Wösten nbcisirllen. 13 Personen gelang es. in schwer vcriviindetem Zustande «ich zn retten, die Uebrigcn wurden von den Wölfen zcrri«fcn. Park s. Der gestern in der Erpressnngssache verhaftete Hc>t ler «st ein Brudcr des vor Jahren aus Berlin ousgcwiescncn Tr. Hestler und seit Jahren hier in zahllosen schmutzigen Geldgeschäfte» verwickelt. Lein aus Berlin onsgewiesener Brndcr lebt gleichraU:- hier als praktischer Arzt. London. Während des dichten Nebels bohrte aufGoodwin ßer unbekannter Schraubendampier das viermastige Sanis ein groß« ' "" h S>o Segelschiff „Gcjr" in den ^ Mpiti Grund und Monwchciff nach Plymouth gehende , „ . , verschwand ohne zu helfen Der Kapitän und die retteten sich auf einen« Boote nach Dover. London. Aus Schanghai wird gemeldet, daß in der Pro vinz Kwangsiing eine Revolution ausgcbrochcn sei. Petersburg Hiesigen Blättern zufolge wnrde Baronef; Jabrice zur Hofdame der Kaiserin Alexandra ernannt. — Wie ver sa lcnttet, werken die kaiserlichen Theater am 8. Januar neuen Stils wieder eröffnet. Tie Berliner Börse verlies vorwiegend schwach, nament lich für Baute», von denen Krcdilaltien etwa 2 Prozent niedriger einsetzten, von diesem Verluste aber wieder 1 Prozent cinholtcn. auch DiSkontocmtheile waren 1 Prozent billiger, ebenso ander«
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