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Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s. w Nr. 251 28. Jahrgang. Sonnabend, den 26. October 1901. U. nstr. csatz ie k! .... r.' n auf mt ist jlagen zendes Nummer bis Borm, vorher erbeten. iellion g a"- orden, ionäre ich ab- se ver- .>n dies uß von noth- ehmen. 'arquez lungen äischen ch auch noch- tillerie. ; nicht t ver- it sind. Afrika erpool )ph»Z- die und deten Armahme der Inserate für die 10 Uhr. Größere Anzeigen ntliche h Sa- i des n ge- „„„ s'" ^dcilsiei»-knistl«»i. Nkli»Witz, GersSeis BZustenbrand Redactivn und Expedition: Bahnstratze 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. -K ob der widrigen Verhältnisse in Südafrika die Galle überzulaufen; er fürchtet, daß die herrlichen Krönungs feierlichkeiten im nächsten Jahre eine Einschränkung er fahren müßten, wenn bis dahin der Krieg noch nicht beendet sein sollte, und es wäre doch wahrlich schade, wegen jener Bauern in Südafrika die glänzenden Fest lichkeiten mit ihren Aufzügen, Galadiners, Festvorstcll- ungen usw. entbehren zu müssen. Also König Eduard wird ungemüthlich, und wie es heißt, ist es nicht aus geschlossen, daß der allerhöchste Unwille auch Veränder ungen im Kabinet zur Folge hat. Lord Salisbury ist, wie man weiß, schon längst amtsmüde, sein Gesund heitszustand hat ihm nicht mehr die volle Kraft zur Führung der Geschäfte gelassen und andere sind ihm — ähnlich wie in Deutschland unter Hohenlohe — über den Kopf gewachsen. Salisbury ist mit Chamberlain vor den Slaatskarren gespannt, beide fahren ihn seit einer Reihe von Jahren gemeinsam, aber der ruhige und einsichtige Salisbury ist von dem temperamentvollen Chamberlain mehr als einmal wider Willen mit fortge- rißen worden. Schon bei der Thronbesteigung Eduards wollte Salisbury die Last der Bürde von sich abschülteln, der König beließ ihn aber aus Anstandsgründen im Amt, obwohl es kein Geheimniß ist, daß der Nachfolger der Queen in Denken und Sinnesart den Herren Chamberlain und Cecil Rhodes usw. sehr nahe steht. Der englische Premier mag sich wohl mehr und mehr überflüssig fühlen und daß der König ihn halten will, ist nach Lage der Sache kaum anzunehmen. An der Themse verlautet bereits, Lord Rosebery werde mög licherweise in das Kabinet eintreten; wenn der Lord sich auch in der letzten Zeit etwas abseits von den Liberalen gehalten und der imperialistischen Politik ge neigt gezeigt hat, so Hai sein Eintritt doch unseres Er achtens wenig Wahrscheinlichkeit für sich. Ein Liberaler in einem Torykabinet widerspräche allem englischen Her kommen und nirgends hängt man so an alten Institu tionen wie in dem „fortschrittlichen" England. Ein Minister Rosebery ist nur in einem neuen, liberalen Kabinet denkbar, ein solches ist aber augenblicklich völlig ausgeschlossen: dem erstens würde sich König Eduard nicht zu einem solchen entschließen, zweitens würde sich ein solches schwerlich bereit finden, die Erbschaft Chamber lains anzutreten, Vielmehr spricht vieles dafür, daß der eventuelle Nachfolger Salisbury in der Zahl der jetzigen Kabinetsmitglieder zu suchen sein dürste. Mit Sicherheit ist anzunehmen, daß nach Veränderungen im Kabinet der bisherige Faden weitergefponnen wird, man wird nur eine andere Nummer wählen. Asien. — Li-Hung-Tschang und der Prinz Tsching jfahren fort, mit den Gesandten in Peking über die laufenden Geschäfte gemeinschaftlich zu verhandeln und zeichnen noch immer al» Bevollmächtigte. Einige Gesandte erhielten Noten von ihnen, in denen das Ersuchen gestellt wird, daß Ausländer, wenn sie in das Innere des Landk reisen wollen, ihre Absicht bei den zuständigen Beamten vertragsgemäß anmelden, damit die nothwendigen Schutz- maßregeln getroffen werden können. In den Noten wird ferner vorgeschlagen, daß solche Reisende 14 Tage vor dem Antritt ihrer Reise alle Beamten, deren Kreise sie besuchen wollen, von der Reise benachrichtigen. — Weil er seine» Sohn einem Götzenbilde geopfert hatte, wurde kürzlich ein Hindu Namen» Kuruba Ramanagowd in Simla (Indien) zum Tode verurtheilt. Der Mann gab das Verbrechen zu; aber er erklärte, er hätte geglaubt, der Gott würde den Knaben wieder beleben und ihm Reichthum geben. Er pflegte in dem Tempel von Kona Trappa zu beten, und eine» Tage« wäre der Gott ihm in der Form Jangama« erschienen und habe zu ihm gesagt: „Unter mir liegt Reichthum. . Wem al« Dir sollte ich ihn geben? Gieb mir deine« Belgien. Antwerpen, 24. Okt. Die Vertreter der Amster- damer Dockarbeiter sind gestern Abend von den hiesigen Dockarbeitern empfangen worden. Letztere haben eine Tagesordnung für die Buren angenommen und geben ihre Zustimmung zur Boykottbewegung gegen die englischen Schiffe. Die Delegtrten sind heute nach Vlissingen gereist. England. — Die Ereignisse in Südafrika beginnen immer weitere Kreise zu ziehen, ihr Einfluß auf den Gang der englischen Politik überhaupt tritt von Tag zu Tag deut licher hervor, und es hat sogar den Anschein, al« ob der Krieg auch an der Regierung selbst nicht spurlos vorübergehen wird. Gestern trat rin außerordentlicher Ministerrath in London zusammen, dem große Be deutung beigemessen wird. König Eduard ist e« selber, der ihn einberufen; dem sonst so Gleichmüthigen scheint Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg., Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Heilbronn, 24. Oki. Ein falsches Gerücht, daß ein Angestellter der Oberamtssparkasse nach Verübung bedeutender Unterschlagungen das Weite gesucht habe, giebt seit gestern Abend Anlaß zu einem Ansturm auf die Kasse, die sich bis jetzt den Anforderungen vollauf gewachsen gezeigt hat. Namentlich sind viele Landbe- wohner herbeigeeilt, um ihre Einlagen zu erheben. Die Ortsvorsteher haben heute in den Gemeinden beruhigende Bekanntmachungen erlassen, sodaß bald wieder eine Beruhigung eintreten dürfte. Der Verbreiter des falschen Gerüchtes wird eifrigst gesucht. Die Kasse ist in bester Ordnung. Halle, 24. Oct. Heute Morgen ging in hiesiger Stadt das Gerücht, in der Nähe dem Marktplatze gelegenen kleinen Straße Schülershof sei ein Mädchen ermordet worden. Die sofort eingeleiteten Untersuchungen der Criminalpolizei lassen erkennen, daß es sich wahrscheinlich um fahrlässige Tödtung handelt, denn sie stellten folgenden Thatbestand fest: Die 19 Jahre alte Emma Mittag, angeblich aus Leipzig oder dessen Umgebung (Plagwitz) gebürtig, die hier bei ihrer Großmutter, einer Frau Wurmstich, aufgewachsen ist, begab sich gestern Abend in der 8. Stunde zu einer Schülershof 1b wohnenden Frau Stummer, die erst kürzlich ihr wegen Verbrechens gegen § 219 des Strafgesetzbuchs zuerkannte 3 Jahre Zuchthaus verbüßt hatte, und muß zur Beseitigung der Folgen eines Fehltritts dort einen Trunk einbekommen haben, der ihren Tod herbeiführte. Heute Morgen gegen 1'/z Uhr fanden Passanten die an einem Laternenpfahle lehnende Leiche. Die Frau Stummer ist verhaftet, leugnet aber noch jede Schuld an dem Vorkommniß, obwohl ihr Sohn zugiebt, die Leiche zwei Treppen hinab auf die Straße getragen und gegen den Laterncn- pfahl gelegt zu haben. Zeugen wollen beobachtet haben, daß die Stummer, ihr Sohn und eine zweite Frau, in der man die Wurmstich zu erkennen glaubte, um Mitter nacht versucht haben, die Leiche in einen Reisekorb zu packen, der sich als zu klein erwies. — Der frühere Eisenbahn-Assistent Wilhelm Rath geber aus Eschwege, welcher sich im Untersuchungsge- fängniß in Kassel befindet, hat das Attentat auf den Kaufmann Ludwig Schade van Westrum aus Blasewitz in der Hauptsache eingeräumt; er wird demnächst vor dem Schwurgericht abgeurtheilt werden. Nach dem Stande der Untersuchung darf schon heule behauptet werden, daß sein teuflischer Mordplan nur daran ge scheitert ist, daß er sich einer unzulänglichen Waffe be dient hat. Oesterreich-Ungarn. Pest, 24. Oki. Heute ist festgestellt worden, daß der ehemalige Direktor der Oedenburger Bau- und Boden kreditbank, Albert Schladerer, 300 Stück Prioritäten der Eisenburger Elektrizitätswerke im Nominalbeträge von 650000 Kronen gefälscht und bei hiesigen Firmen lom- bardtrt hat. Dieses Blatt «ägÜch NachnnttaA"1."ut Ausn^^--—- deren Austrn^" beziehen durcb und Festtage D« Bezugspreis beträgt^ °^ "nd d« Mustrirten L^ 2ö Pfg. TÜgeÄgKj ch i ch z Deutsches Reich. Berlm, 24. Oktbr gv mit großer Mehrheit in N^^brordneten nahmen düng des Oberpräsidentev zu PotsL Entschej. wähl Kauffmanns zum i'-» ö» der Wieder, trag des Ausschußes an, an den den An ¬ der vorigen Sitzung verwiesen ward- A"Megenheit in schuß beantragt, in dem Paraaranb-n Der Aus- weicher das Bestätigungsreck? der Stadieordnung, meisterwahlen ausspricht fft ^ die Bürger- einer Wiederwahl nicht vorgesehen^ 2^ ^n FM des Oberpräsidenien geht hervor dak^i Schreiben scheidung über die Wiederwahl n'ieb?-i königliche Ent- Die Stadtverordneten sind daher an "orden ist. und lehnen eine Neuwahl bi« gebunden scheidung des Königs über die > Ent ¬ ersucht die Versammlung der S?°Äv^ M-°, °d-° d.n d» Nister des Innern Beschwerde zu führen In der 'm!-- lM« juMU. D'b-tt- . I" Protestversammlung gegen die Haltuna der deutschen Negierung im Burenkciege war in Berlin von antisemitischer Seite einberufen worden. Große En k Rilch-ikm, d-i di- d-ukL Regierung nicht einmal für der Mühe werth erachtet habe den Eingang des Protests Dr. Leyds wegen der deutschen Kriegslreferungen für die Engländer zu be- fcheinigen. Er wurde beschloßen, eine Eingabe an die Neichsregierung und den Reichstag zu richten mit dem Ersuchen, auf Grund der Neutralitäts-Erklärung jede Lieferung von Kriegsmaterial an die Engländer zu ver hindern. Ferner soll der Reichskanzler über die bis herigen Neutralitütsverletzungen zu Ungunsten der Buren im Reichstage interpellirt werden. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: Der neuer dings eingetretene Mangel an Aufträgen für eine Reihe von Industriezweigen hat naturgemäß die Arbeits gelegenheit in Preußen ungünstig beeinflußt. Auf eine Anregung des Ministerpräsidenten Grafen von Bülow ist vom Staatsministerium beschloßen worden, durch die Ober-Präsidenten Erhebungen anzustellen über die Aus- dehnung, welche die Arbeitslosigkeit in den einzelnen Provinzen bereits angenommen hat; über die schon her- vorgetretenen oder zu gewärtigenden Mißstände und über die Maßnahmen, die diesen gegenüber, insbesondere auch unter Mitwirkung der kommunalen Verbände, zu ergreifen sind. — Der Oberpräsident von Westpreußen, Minister v. Goßler, hat bereits zum nächsten Montag eine größere Nothstandskonferenz nach Danzig einberufen. Es handelt sich hierbei zunächst darum, festzustellen, inwieweit mit vereinten Kräften möglich sein wird, der latenten Krists auf den Gebieten von Handel, Industrie und Landwirth- schaft zu begegnen, Hilfsbedürftige zu unterstützen, Ar- beitsentlaßungen und Betriebseinschränkungen zu ver meiden, geplante Arbeiten in Angriff zu nehmen, um Arbeitslosen Beschäftigung zu verschaffen. - In einer Verhandlung des Oberkriegsgerichts in Sannover aeaen den Leutnant Reinecke und einen Sanitäts-Unteroffizier wegen Mißhandlung eine» Un er- »ebenen macht- der Vertreter der «/läge m Namen de« commandirenden General des 10. merkenswerthe Ausführungen über die O ff V-riahrens. Er betonte, daß, w-nn ei^ Untergebenen mißhandelt habe, ein E rkennen lei. zum Ausschluß der Oeffentlichk-it daß Im Gegentheil verlange da» milttar 4- ME, ein solcher Fall öffentlich verhande wer l Rücksicht gefühl de« Angeklagten brauche vury»« genommen zu werden.