Volltext Seite (XML)
2«« Sonnabend, den 7. November L8S« Pro Initial A PI». titra. Meinst" Inserat«» derem Tarts. betrag 2V Psg. Komplljlert« Sljcheint täglich, mit Ausnahme der kann- und Jcsllage, abends für den fol genden Tag. vreid vierteljährlich I M. so PIg . monallich »o Psg-, «inzel-Nrn. b Psg. Bestellungen nehmen alle Post» anstallen, Postboten und die Ausgabe stellen de« Tage blattes an. RedaltionSstrich »Pfg- Nachweis und Ofserten-Annahm« Fralckenberger Inserate nach besow. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtrats zu Frankenberg. Bekanntmachung, e» Fortbildungsschule betreffend. Ärk.n'i. 8äUe unentschuldigter Versäumnisse der Fortbil- dungsschule wiederholt haben, wird hierdurch erneut aus die gesetzliche Vorschrift hin- fttwiesei^ daß die Erlaubniß ,um W-gbletbsn eines Fortbildungsschülers aus dem Unterrichte vorher von dem Lehrer bez. Direktor zu erbitten ist. Me Fortb^ die den Unterricht ohne vorher oder Direktors versäumen, und, falls die oder Arbeitgeber ein Verschulden trifft, auch diese aus das Strengste bestraft werde«. Frankenberg, am 5 November 1896. Der Stadtrat h. vr. Metttg, Brqrmstr. Für Gemeinde-Verwaltungen! Zutrittsmurken für Tanzsäle in Buchform sind wieder vor- räthig in der Freiwillige Beksteigerung. Das zum Nachlasse deS Gutsbesitzers Johann Traugott Raust gehörige, in Oberwiesa gelegene Halbhufengut, Nr. 20 des BrandcatasterS und Folium 17 des Grundbuchs für Oberwiesa, nach dem Flurbuche 23 Hektar 81,3 Ar groß und mit 655,09 Steuereinheiten belegt, soll behufs Erbtheilunq mit dem vorhandenen Vieh Schiff und Geschirr sowie allen Vorräthen Im Wege der freiwilligen öffentliche« Versteigern«- um da« Meistgebot unter Vorbehalt der Zustimmung der Ranst'schen Erden und ober- vormundschaftlicher Genehmigung von Seiten deS unter,eichneten Amtsgerichts am 16. November 1896 Mittags 12 Uhr a« Ort ««d Stelle im Rachlastgrundstücke z« Oberwiesa veräußert werde«. Zu dem Gute gehört ei« Steiubruch. Die ErstehungSbedingungen werden im VersteigerungStermine bekannt gegeben werden, sind aber auch schon vorher an hiesiger Gerichtsstelle einzusehen. Frankenberg, d-n 28. Oktober 1896. Das Königliche Amtsgericht. . Wähner. Günther, Sekr. Örtliches und Sachfisches. Frankenberg, 6. November 1896. s Eine Anzahl sächsischer Zeitungen berichtete dieser Tage, daß der Vortragende Rat im Ministerium Herr Geheimer Regierungsrat vr. Fischer in Dresden (der feine erste juristische Anstellung als Reserendar beim vormaligen GerichtSamt Frankenberg gesunden hatte) in das ReichSverstcherungSamt nach Berlin berufen fei. Diese Notiz enthält einen Irrtum und ist dahin zu berichtigen, baß Herr Geheimer Regierungsrat vr. Fischer als ständiger Bevollmächtigter d-S Königreichs Sachsen im BundeSrat ernannt ist und in dieser neuen Eigenschaft demnächst dauernd nach Berlin übersiedelt. — Sämtliche freiwillige Orts- und Hüttenfeuer, wehren des Plauenschen Grundes werden an einem der nächsten Sonntage eine Urbung in der Nähe der Dresdner EleksrizttätSwerke abhalten. Dieser Ue- bring liegt weniger «ine feuerwehrtechnische Vorlage zu Grunde als vielmehr die Absicht, die Mannschas. ten mit den Gesahren vertraut zu machen, welche bei Bränden durch nah-liegende Stromleitungen hervor« gerufen werden können. — Die Schankwirtschaft „Zum Mohrenkopf" in Blas ewitz, in welcher sich jüngst die unglück liche Schießvffäre abspielte, ist an den Sohn des in DreSden-Neuftadt anfässigen Gastwirts Bäßler, ver laust worden. Die GeschäftSübernahme soll m Kürze erfolgen. — Am Mittwoch mittag konnte die Wurzen er Papierfabrik leicht in Feuer aufgehen. Zwei 8jährige Knaben, die ihren Vätern das MittagSessen nach der Fabrik gebracht hatten, schlichen sich auf den Boden, wo in , mehreren offenen, Abteilungen, große Mengen alter Papierabfälle lagerten. Sie nähmen davon rin Häufchen und brannten rS mit Strerchhölzchen auf der Diele, ,in nächster Nähe der großen Papierhaufen, an. Glücklicherweise kam der Werksührer hinzu, der dem freventlichen Spiele der Knaben ein Ende machte und das Feuer löschte. — Auf der Haltest»lle B o rn itz bei Oschatz wurde der 22 Jahre alt« Handarbeiter Otto Mäder aus GohliS von dem von Leipzig nach Dresden fahrenden Schnellzuge erfaßt und sofort getötet. Mäder, der, anderen Passagieren folgend, auf die dem Stations gebäude gegenüberliegende Perronfeite springen wollte, wurde von dem herandrausenden Schnellzuge ersaßt und an das Perronstgnal geschleudert, neben dem er tot liegen blieb. — Die Vereidigung deS zum Senatspräsidenten ernannten srüheren Kolonialdirektors Ur. Kayser fand am Donnerstag vormittag in Leipzig durch den ReichSgerichtSpläsidenten v. O hlschläger statt. Nach dem vr. Kayser die vorgeschnevene Eidesformel ge- fprochen hatte, verkündete der Präsident, daß vr. Kayser der Vorsitz im 5. Zivilsenat übertragen wor den sei. Mit der Verlesung des Protokolls war dann die Einführung KayserS bewirkt. — Sächs -Thüringische Industrie- und Gewerbe- auSstellung in Leipzig. Die offiziellen Leipziger AuSstrllungspoftkarten sind in diesen Tagen zur Aus gabe gelangt, früher, als sonst bei Ausstellungen der artige R-klamemittel in die Oeffentlichkeit kommen. Sie werden nun hinausgehen in alle Welt und über- all die Kunde verbreiten von dem großen Unterneh men der Stadt Leipzig, besten Schönheiten sie schon jetzt im Bilde vorahnen lasten. Die Karten sind entworfen und kunstvoll auSgeführt von der bekann ten Kunstanstalt von LouiS Glaser in Leipzig. Sie legen rühmliches Zeugnis ab von der gerade in diesem Fache in Leipzig hochentwickelten Industrie; ist doch jede für sich schier ein kleines Kunstwerk. Die Zu sammenstellung ist originell, die Zeichnung scharf und die Farben sind leuchtend. — Einen Aufruf zu reger Beteiligung an der Leipziger Ausstellung erläßt außer der Leipziger Handelskammer auch die Leipziger Ge- werbetammer. Beide Institute weisen darauf hin, daß die Anmeldefrist zur Beteiligung an der Aus stellung am 15. Dezember dieses Jahres abläuft, und fordern sodann die Industriellen und Gewcrbetreibrn- den auf, ihre Anmeldungen schleunigst zu bewerkstel ligen. Die Leipziger Gewerbekammer empfiehlt ins besondere den Innungen und sonstigen Vereinigungen, Kollektivausstellungen ins Auge zu fassen, da bei die sen die Kosten sür den einzelnen Aussteller sich erheb lich niedriger stellen werden. Der Aufruf schließt mit dem Wunsche, die Leipziger Ausstellung möge den Beweis liefern, daß die Handwerksarbeit ihren Wert noch nicht verloren hat, es müsse da« ernste Bestreben der Beteiligten fein, diesen Wert nicht nur zu erhalten, sondern durch Vorführung tüchtiger Lei- stungen zu erhöhen. Dasselbe darf wohl auch für die Gewerbetreibenden anderer Städte und Länder gelten. — Erfroren ausgefunden wurde am Mittwoch früh in einem Bache in Eibenstock der 60 Jahre alte Handarbeiter Uhlmann. Derselbe wollte wahr- scheinlich, auf der Heemkehr au- der Restauration be griffen, über die Brücke deS Baches gehen, ist dabei auSgerutscht und in den Bach gefallen. Da der Ver unglückte auf dem Rück-n lag, mit dem Gesichte nach oben (außerhalb deS Wassers), so nimmt man an, daß Udlmann in dem Wahne, er sei in der Wohnung (?), ruhig liegen geblieben ist und den Tod durch Erfrieren gesunden Hot. — Die geheimnisvollen Röntgenstrahlen haben in vielen Krankheitsfällen schon treffliche Dienste geleistet. Vom Ausschüsse sür das Krankenhaus in Plauen i. B. ist deshalb die Anschaffung eines Apparates zur Erzeugung von Röntgenstrahlen angeregt worden und der Stadtrat hat sich auch mit der Anschaffung ein verstanden erklärt. Der Apparat wird im städtische« Krankenhause ausgestellt werden. — Erderschütterungrn. Von verschiedenen Seite« kommen Mitteilungen über wahrgenommene Erdstöße. Wie aus Skiffen berichtet wird, sind in der dortigen Gegend am 1. d. M. nacht- gegen 2 Uhr und am 2. d. M. nachmittags gegen 3 Uhr Erderschütterungen verspürt worden. — Aus Deutsch Neudorf berichtet man, daß dort seit dem 31. v. M. täglich mehrmals Erdstöße wahrgenommen wurden. Der letzte (achtH am 3. d. M., abend- H10 Uhr, sei der heftigste und von donnerähnlichem Rollen begleitet gewesen. — Auch die in der Grube HimmelSfürst unter Tage arbeitenden Bergleute haben am 3 d. M. ein lang- gezogene- Rollen auf fast allen Strecken und Gänge« vernommen. Tag« vorher nahm man in den Lange- nauer Buschhäusern ein leichtes Schwanken de- Erd bodens wahr. — Endlich liegt aus Brüx folgende Meldung vom 4. d. M. vor: „Gestern nacht wurde ein heftiges Erdbeben verspürt, welches 10 Sekunde« andauerte. Obwohl kein Schaden aagerichtet wurde, zeigte sich doch die Bevölkerung geängstigt." Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Reichskanzler Fürst Hohenlohe hatte am Donnerstag eine eingehende Konferenz mit dem neue« Kolonialdirektor Richthofen. — Da» Tanganyka- Dampftrkomitee hielt soeben in Berlin seine erste Sitzung ab. Ihr Ergebnis war die Ernennung einr- AuSschusseS zur Prüfung aller Vorfragen. — Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Mainz- Oppenheim. David (Soz.-Dem.) erhielt 7289, Schmidt (Zentr.) 7132, Soldan (nat.-lib.) 2981, Wolf (Antts.) 826 Stimmen. Sonach ist Stichwahl zwischen Davld und Schmidt erforderlich. Oesterreich-Ungar«. — In der Wiener Hosvuig Pfarrkirche hat am Donnerstag die Vermählung der Erzherzogin Maria Dorothea mit dem Herzog Ludwig Philipp von Or leans stattgesunden. Der Kardinal Fürsterzbischof von Wien vollzog die Wrihe der Vermählungsringe und nahm die kirchliche Einsegnung der Ehe vor. Kaiser Franz Joseph, die Königin von Portugal, die Erzherzöge und Erzherzoginnen rc., sowie die gemein samen österreichisch ungarischen Minister wohnten dem feierlichen Akte bei, welchem ein Fettmahl im Schlöffe folgte. — Der Erzherzogin Maria Dorothea von Oesterreich überreichten 25 Damen der französischen royalistischen Aristokratie als HockzeitSgeschenk eine Diamantenkrone. Die Erzherzog,» sagte bei der Ent gegennahme des Geschenkes: „Ick hoff«, daß diese Krone einst schmücken wird da« Haupt meine« lieben Philipp (de« Herzog« von Orleans). Wenn dieser Tag gekommen sein wird, werde ich meinem Gatten