Volltext Seite (XML)
Nummer 21. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 Donnerstag, den 17. Februar 1910. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 2Z. Jahrgang. »WA' ^kinützigen Anlagen und deren niedrige Ver- vinck. mpfiehit sind- Nolin, -'schäft. ^usarbcil ucht. - 24 Apoth' Allee uE Heinze war keine Spur von Neue zu bemerken.'6 Kinder. — Der 82 Jahre alte Türmer der — In Arntitz wurde aus dem Bette Stadlkirche iu Mittweida, Weber Seydel, machte hörige Tracht Prügel ein. — Im Armenhause in Döbeln verstarb an Lungenschwindsucht ein vor vier Wochen angekommener 28jähriger Kunstmaler, der vornehmer Familie entstammte und einen hohen Orten besaß. — In der Ab ortgrube eines Hauses in Eibenstock wurde ein neugeborenes lebendes Kind aufgefunden und geborgen. Eil, 16jähriges Mädchen, das jetzt an den Folgen darniederliegl, wurde als Mutter festgestellt. Dies ist innerhalb kurzer Zeit das zweite derartige Vorkommnis. — Der Schirrmeister Schubert wurde auf dem oberen Bahnhofe in Neichenbach beim Rangieren überfahren und gelötet. — Zu einer bluti gen Szene kam es auf der Dorfstraße in Notschau bei Reichenbach i. V. Im Verlauf eines Streites, der angeblich aus Eifersucht entstanden war, verletzte der Gelegenheitsarbeiter Günnil aus Mühlwand die Fabrikarbeiterin Lasstock, seine Geliebte, durch Messerstiche in die Brust schwer. Nach der Tat ergriff der Wüterich die Flucht. Das Mädchen wurde erst einige Zeit danach vorgesunden und als bald nach dem Krankenhaus gebracht. — DaS vierjährige Söhnchen des Gutsbesitzers Riedel in Wittgendorf bei Zittau fuhr mit dem Schlitten in das väterliche Gespann. Dabei wurde dem Kinde von einem ausschlagenden Pferde das ganze Gesicht verstümmelt, so daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. — Der 26jährige Bergmann Frieß in Zwickau kam bei der Einfahrt in den Schacht ums Leben. Während der Fahrt sprang die Tür des Körder- gestelles auf und traf ihn an den Kopf. Er erlitt einen schweren Schäaelbruch, der seinen sofortigen Tod herbeiführte. Frieß hinterläßt teiligt sind, haben sich zusammengkschloffen und die erste Kartoffelflockensabrik in Sachsen zu Mügeln bei Oschatz gegründet. Die Fabrik Hal bereits die Kartoffeltrocknung begonnen und das gewonnene Flockenprodukt soll ganz ausgezeichnet sein. — Eine eigenartige Plakataufschrift ist in Satzung an einem Hause angebracht. Die In schrift lautet: „Freund, sieh auf Dich nur, nicht auf mich, fehle ich, so bessere Dich." — Der 29jährige Transmissionswärter Gläser aus Myl au rodelte mit einem Freunde auf der steilen Straße von Buchwald nach Mühlwand. Dabei prallte der Schlitten gegen einen Baum. Gläser wurde am Kopfe so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Ec hinterläßt Frau und Kind. Der Freund kam mit dem Schrecken davon. — Der Raubmörder Heinze wurde von Gerichtsbcamten gefesselt nach dem Schau platz seiner Verbrechen geführt, wo sich auch Staatsanwalt Dr. Kurth eingefunden hatte. Die genaue Feststellung des Tatbestandes an Ort und Stelle nahm mehrere Stunden in Anspruch. Zunächst begab sich die Kommission zu der Brandstelle im Gute von Franz. Heinze schilderte ganz ausführlich, wie er zu dem Entschlusse gekommen sei, Feuer anzulegen. Bon hier aus begab sich die Gerichtskom- misston nach dem Zschoner Grund. Der Mör der zeigte, wie er au einem Kaffeeschank auf den Lehrling Höch, welcher in der Mühle war in Holzpantoffeln gewartet habe, dann ein Stück mit ihm den Berg hinauf nach Leute witz zu gegangen sei und schließlich den Raub mord ausgcführt habe. Ec zeigte, wo er den Stein zur Ermordung hergenommcn habe. Auf den ersten Schlag sei Höch noch nicht ganz tot gewesen und habe gewimmert. Da rauf habe er ihm »och einen zweite» Schlag versetzt und sein Opfer dann beraubt. Bei > gebet^ tünä. erkili Beruf lich will' V. seinem Leben freiwillig ein Ende. — Durch Erhängen am Treppengeländer entleibte sich in Ehrenberg bei Waldheim eine 70 jährige Frau Morgenstern. — In Planitz stürzte die 72 Jahre alte Frau Schneider auf der Straße und schlug dabei mit'dem Kopf der maßen auf den Erdboden auf, daß sie bald darauf verstarb. -- Unter den Opfern des französischen Dampfers „General Chanzy" befindet sich auch der 32 Jahre alte Assessor Dr. Hammer, der seit 3 Jahren beiderKnappschaflsgenoffen- schaft Bochum tätig war. Hammer wollte binnen kurzem eine neue Stellung »»treten. Er befand sich auf einer Erholungsreise. — Während der Abendvorstellung im Zirkus Sarassani in Berlin wurde der Löwen bändiger Haupt von dem Löwen „Nero" in die rechte Hand gebissen. Haupt verlor nicht die Geistesgegenwart und ließ sich verbinden. Dresden. Die Feuerwehr wurde am Dienstag abend nach dem Mühlgäßchen ge rufen. Dort hatte sich eine 32jährigc Kontrol lierte in selbstmörderischer Absicht mit Petro leum begossen und dieses ungebrannt. Das Mädchen erlitt schwere Brandwunden am ganzen Oberkörper. Die Feuerwehr machte sie transportfähig und überführte sie ins Friedcich- städter Krankenhaus. — Pfarrer Füllkruß aus Lauterbach bei Stolpen hatte sich in Begleitung seiner Ehe frau nach Dresden begeben, um bei einer Be erdigung die Grabrede zu halten. Doch sollte ihm das nicht beschieden sein und er selbst sein Lebe» vollenden. Als er sich nach dem Sladtiunern begeben wollte, fiel er plötzlich, vom Schlage getroffen, auf der Prager Straße zu Boden und verschied auf dem Wege »ach dem Friedrichstädter Kraakenhause i» der Droschke a» Herzlähmuilg. — Der 17jährige Max Dudel, zuletzt in Nennersdors in Stellung, wird seit 6. Januar vermißt. Es fehlt jede Spur. — Eure Frau Eckert aus Liegau bei Holz. Als sie wieder an den Platz zurückkehrte, bot sich ihr ein schrecklicher Anblick dar. Ihr Sohn hing leblos an einein Baum an einem vom Wagen gelösten Strick. Wahrscheinlich hatte der Knabe, der schon früher einen ähn lichen Streich verübte, nur aus Uebermut das „Hängen" versucht und ist dann in der Schlinge hilflos umgekommen. Wiederbelebungs versuche durch hinzukommende Arbeiter waren erfolglos. — Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich auf dem Wege vom Fichtelberg nach Gottesgab infolge Versagens der Fußbremse. Das betreffende Auto prallte in voller Fahrt an einen Felsen, dabei wurde ein Ingenieur aus dem Wagen geschleudert und erlitt eine starke Verrenkung des Handge lenks, während die ihn begleitende Dame im Auto blieb und mit dem Schreck davonkam. Der Chauffeur wurde derartig an den Felsen geschleudert, daß er außer einem Rippenbruch auch schwere innere Verletzungen erlitt. Das Automobil wurde stark beschädigt. — Die Stadtverordneten in Plauen i. V. genehmigten die Aufnahme einer Anleihe von 16 Millionen Mark. — König Friedrich August traf zu einem dreitägigen Besuche in Leipzig ein. Es fand kleiner Empfang durch die Spitzen der Zivil und Militärbehörde statt. — Bei den Wahlrechlsdemonstrationen in Halle u. S. wurden eine größere Anzahl Per sonen verhaftet; 17 davon werden sich wegen Landfriedensbruch zu verantworten haben. Einem Fleischergesellen wurde von einem Po lizisten er» Arm abgeschlagen. Das rigorose Vorgehen der Polizei wird sehr verurteilt. — Mit Rücksicht auf die ungünstige Finanz lage des Reichs werden von der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung neue Beamten stellen für 1910 nicht angcfordert. Dadurch werden sich die Ansteüungsverhältnisse der Diätare dieser Verwaltung verschlechtern. — „Weißheit" und „Weisheit"! So verschiedenartig der Sinn, dieser Begriffe ist, so lassen sie sich doch miteinander verbin den. Die „Weißheit" der Wäsche z. B. wird wes-nllich von der „Weisheit der Hausfrau be einflußt. „Weise" Hausfrauen wissen nämlich schon längst, daß „weiße" Wäsche besonders schön, rein und duftig frisch wird durch Ge brauch von Henkels „Persil". Dieses ab solut selbsttätige Waschmittel in höchster Voll endung reinigt und bleicht die Wäsche nicht nur in denkbar vollkommendster Weise, sondern schont und erhält sie auch ganz außerordentlich, was von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Während bei der alten Waschmethode durch das schädliche Rribe» und Bürste» das Gewebe arg geschwächt und die Faser schnell zerstört wird, fällt diese rauhe Behandlung bei Gebrauch von Persil fort. Es genügt hierbei lediglich einmaliges ca. r/^—r/zstündiges Kochen und nachheriges Nachspülm in klaren Wasser und die Wäsche ist alsdann blütenweis geworden und besitzt den frischen Geruch der Rasenbleiche. Also denkbar geringste Arbeitsleistung bei höch stem Wascheffell! Trotz dieser eminenten Wir kung ist Persil absolut unschädlich und gefahr los, da in ihm keinerlei giftige oder scharfe Stoffe, wie Chlor usw. enthalten sind. Hier für leisten die Fabrikanten Henkel und Co. in Düsseldorf die weitgehendste Garantie. — Der GerichtSaffessor Braun in Schan dau ist zum Amtsrichter beim Amtsgericht Frauenstein ernannt worden. läge von über 7000 Mark, sowie gegen 700 Mark bares Geld, das in einer Kassette auf- belvahlt war, gestohlen. Die Sparkassenbücher wurden sofort telephonisch gesperrt. Seitens der Gcndarmeriestationen Gorbitz und Bries nitz wurden die umfassendsten Nachforschungen »»gestellt, ebenso ein Dresdner Polizeihund herbeigeholt. Die Diebe sind mit Nachschlüsseln in die Gerschnersche Wohnung eingedrungen. — 240 Landwirte der Oschatz—Mügelner Pflege, die mit 61 300 Zentner Kartoffeln bc- — Kleine Notizen. Einen Ueberfall fingierte ein Bäckerlehrling in Annaberg. Dieser lernte im letzte» Jahre mid hielt es nicht mehr mit seiner Würde für vereinbar, wie sonst die Semmel seines Meisters mit aus zutragen. Um sich dem in Zukunft zu ent ziehen, beschritt er dm mehr als eigentümlichen weg ein gewisser Kogisch verhaftet, der vor kurzem die Butterfrau Goerlt aus Kasabra überfaIlen und um 200 Mark beraubt haben soll. Kogisch hatte sich nach der Tat zu seiner von ihm getrennt lebenden Frau be geben und ihr etwas von dem Gelde gegeben. Ec wurde zunächst dem Amtsgericht Lommatzsch und dann nach Oschatz überführt. — Die Verhandlungen des Gemeindever- bandeS, betreffend die Errichtung einer elek trischen Ueberlandzentrale in den Amtshaupt- mannschasten Oschatz. Großenhain und Meißen mit dem Lauchhammer-Werke sind zum Abschluß gekommen. Die Bedingungen, die im einzelnen »och geheim gehalten werde», du die Genehmigung des Aussichtsrates des betreffenden Werkes und die des Ministeriums noch einzuholen sind, sind derartig günstig, daß nach dem Gutachten des Sachverständigen eine Rentabilität ganz zweifellos ist. Der Ver trug ist auf 30 Jahre geschloffen. — Um das durch den Rücktritt des Super intendenten v. Seydewitz in Pirna zur Er ledigung gelangte Superintendmtenamt haben sich 21 Herren beworben. — Ein Urteil, das die ganze Grausam keit des mittelalterlichen Gerichtsverfahrens er kennen läßt, wurde vor nunmehr 300 Jahren auf der Festung Königstein vollstreckt. Im Jahre 1610 wurde der damalige Hauptmann der genannten Festung, Wolf Friedrich v. N, verbrechenshalber an einer Eiche »ach der Elbe heraus gehenkt. Zuvor wurde er durch den Scharfnchter seines rechten Daumens ». zweier Finger beraubt. Es waren das die Schwur finger und man geht wohl nicht fehl, wenn man die Hinrichtung als die Folge eines Mein eides ansteht. — Der Bauunternehmer Herm. Heidelmann in Leipzig hatte bei Ableistung eines Offcn- barungseides ein ihm gehöriges Baugerüst »Vergesst»". Diese kleine „Gedächtnisschwäche" kostet ihm sechs Monate Gefängnis, Zur Ab- leisttmg des Eides wurde H. zwangsweise vor- gesührt — der GerichlSdiener hatte ihn in seiner Wohnung erst unter Bette», wo er sich versteckt hielt, hervorziehen müssen. — In Neuhausen (Eczg.) macht sich infolge der immer mehr aufblühenden Industrie Wohnungsmangel fühlbar. Man schritt daher zur Gründung eines Bauvereins, dein bereits 67 Mitglieder beitraten und zusammen 8700 Mark zeichneten. — Als der 25jährige Butterhändler Gersch, ner aus Pennrich in Dresden weilte, wur den ihm aus der verschlossenen Wohnung aus einer Kommode heraus drei Sparkassenbücher Aus Nab uvü fern. Rabenau, den 16. Februar 1910. — Der Sächsische Gastwirte-Verband und der Landesverband der Saalinhaber iin König reich Sachsen haben an die beiden Stände- kammern eine Petition um Aenderuiig des KostcngesetzeS vom 30. April 1906 gerichtet, dahingehend, daß die darin festgesetzten Ge bühren ermäßigt werden möchten. — Einer Handclsfrau wurde ans ihrem beim Restaurant zum Eiskeller in Hai n S- berg unbeaufsichtigt stehenden Butlerwagen ein Kistchen mit 10 Stück Butter verdachtslos gestohlen. — Der in der Gußstahlfabrik beschäftigte Sch. aus Potschappel wurde unter dem Ver dachte eines Sittlichkeitsverbrechens, begangen an Schulmädchen, dem Döhle ner Amts gericht zugeführt. — Aus dem Restaurant Weymann in Birkigt wurde nachts mittels Einbruchs ein > Grammophon mitsamt den Platten gestohlen. Der Dieb ist durch ein Fenster eingestiegen. Der Verdacht der Täterschaft fällt auf einen etwa 40 Jahre alten Geschäftsreisende». — Der Gemeinderat in Potschappel hat die Einführung der Wertzuwachssteuer mit 10 gegen 9 Stimmen beschlossen. — Das Dunkel über den Einbruch in die Natskellerwirlschaft in Tharandt hat sich noch nicht vollständig gelichtet. Einen Teil ' seines Eigentums hat der Wirt zurückerlaiigt. Die drei gestohlenen Billardbälle fanden sich s dieser Tage in der Herberge zur Heimat in Dresden hinter dem Spiegel versteckt. Offen bar hat der Einbrecher die Unmöglichkeit eines Verkaufs der Bälle eingesehen und sich der selben auf diese Weise entledigt. Als Täter scheinen demiiach Durchreisende in Frage zu kommen. — Eine Abordnung des Freiberger Stadt gemeinderates besichtigte mit dem Bürgermeister unter Führung Dr. Brakes und Geometers Flach l die W a l de r h o l un g s stä t t e im Wettin- grund bei Deuben. Die Besucher waren Uber das Gesehene sehr befriedigt und er staunt über die Billigkeit der Herstellung der Dresdener Schlachtviehmarkt am 14. Februar. Austrieb: 717 Rinder, 305 Kälber, 1169 Hammel und 2594 Schweine. Prelle für 50 lcZ Lebendgewicht: Ochsen: 1a Qual. 40—43, 1b Qual. 47—50. 2. Qual. 35-39, 3. Qual. 31—34. Kalben u. Kühe: 1. Qual. 38—41, 2. Qual. 34—37, 3. Qual. 30—33. Bullen: 1. Qual. 38-41, 2. Qual. 34—37, 3. Qual.30—33. Kälber: 1. Qual. 48—51. 2. Qual. 44—47, 3- Qual. 40—43. Hammel (Schlachtgewicht): 1. Qual.83—85, 2. Qual. 80— 82, 3. Qual. 74—77. Schweine laOual. 55—57. 1b Qual. 57—58, 2. Qual. 53—54, itigt mcb> , ,, — ei^Frar Sparkasse zuWilsdruff mit einer Ein- bczagein' bitte rere Kratzwunden bei. Statt des gewünschten! zur Aufsicht zurück und sammelte inzwischen Erfolges brachte ihm die Sache aber eine ge> - - 0 Radeberg halte sich mit ihrem 12 Jahre alten Weg, eine» Ueberfall aus seine Person zu fin-! Sohne in dir Heide begeben, um Holz zu sam- gieren, und brachte sich zu diesem Zweck meh- mel». Sie ließ ihren Sohn der dem Wagen er« 1t Markt- »LS Km'- Io 4- abenauer kM Zeitung snr Wmd,SelserMl's Klein- und Grotzölfu, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Liiban, BorlaS, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikatiouskraft für amtliche Bekanntmachungen. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig en für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierrer achtfeittgen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk.