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Netteste Zettung -es Bezirk» Verantwortlicher Redakteur: DauIJehne. — Druck und Verlag: Larl Jekne in Divvoldlswalde. Dienstag den 12. Juli 1921 87. Jahrgang UNr.160 ovPG-»aus«ywvStUWMS» bauptmannschast 7S Pf», im amtlich«, («M von Bedörden) die Zeil- 200Pf»- Eiland» «» 2teklameu200Pt» Dieses Blatt enlhSU -ie amttichen Bekanntmachu»se» -er Amlsharwlmannschast, -es Amlsgertchls un- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e Diertegährlich ^JMK.ohneZu- ^agen. — Einzelne Nummern LO Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. eiszeritzZeilung Tageszeitung und Anzeiger siir DipxoldiswMe, Schmiegeberg n.» Lehrgang beginnt. sek. eine Berufsausbildung. Der Mert des Geldes ist fortwäh renden Schwankungen unterworfen, mit gründlichen Be- rufskennknissen ist der Lebensunterhalt Eurer Tochter ge sichert, denn das Gehalt wird sich immer nach der jeweiligen Höhe des Lebensbedarfes richten. Darum sollten es Eltern nicht unterlassen, frühzeitig daran zu denken, ihrer Tochter den Meg zu einem Beruf zu eröffnen. Die Ausbildungs- Kosten, die ja gewiß heute nicht gering sind, verzinsen sich zehnmal besser als jedes Kapital auf der Bank. Es ist nicht wahr,daß schon alle Berufe so überfüllt sind, daß keine Aus sicht auf baldige Anstellung besteht, zum Beispiel der Kinder- gärknerinnenberuf. Menn erst das Reichsjugendwohlfahrts- geseh durchgeführt wird, wenn demgemäß dem Uebergangs- schulgeseh in Sachsen die öffentlichen Kindergärten mehr und mehr eingerichtet werden, dann wird die Nachfrage nach Kindergärtnerinnen mit staatlichem Zeugnis noch weit größer werden. Schon Heuke ist es oft schwierig, geeignete Kräfte zu gewinnen. Zunge Mädchen mit guter Begabung, die eine zehn- oder neunklassige Schule besucht haben, können nach eineinhalbjährigem Seminarbesuch die staatliche Prüfung ab legen. Man wende sich an das Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminar des Landesvereins für Innere Mission in Niederlöhnitz bei Dresden, in dem Oktober d. Z. ein neuer elektrftche ^Straßenbchn^ sind in den §8 3, 4, 5, 6, grüß. Alle aber werden sich gern noch lange des einzig schönen Abends erinnern. Reinberg. Als am Donnerstag abend Wirtschafksbefltzer Th. Böhme mit Frau und Sohn Kirschen pflückten, brach ein Ast und Frau Böhme erlitt außer einem Beinbruch so schwere innere Berlehungen, daß sie am Freitag im Friedrich- städter Krankenhaus verstarb. Lauenstein. Wie verlautet, soll zum ersten Mal wieder ! seit 1914 ein Marktfest in unserer Stadt abgehalten werden'dnd zwar Mittwoch den 27. Zult. Die vorbereiten den Ausschüsse haben unter Leitung des hiesigen Verschöne- rungsvereins und unter Mitwirkung der städtischen Be hörden ihre vorbereitende Tätigkeit ausgenommen. Weiteres wird demnächst bekannkgegeben. Maxen. Seitens der Kreishauptmannschafk Dresden ist unserer Kirchgemeinde die Erlaubnis erteilt, im Monat Zulk in den Gemeinden Maxen, Mühlbach, Hässlich, Schmors dorf-Crotta, Hausdorf und Schloktwitz eine Hausfammlung für Errichtung eines Ehrendenkmals abzuhalten. tzainsberg. Die in den weitesten Kreisen der sächsischen Landwirtschaft bekannte Firma Emil Kästner u. Co., Zucht- und Nutzviehhandlung in Hainsberg und Pirna feiert am heutigen Tage mit ihrem Gründer Herrn Seniorchef Emil Kästner ihr 30 jähriges Geschäftsbestehen. Dresden. Voraussichtlich im November wird das neue vollautomatische Fernsprechamt Dresden-Süd in Betrieb ge setzt werden. Vor einigen Wochen hat Dresden bereits ein vollautomatisches Amt Striesen erhalten, das sich bisher gut bewährt hat. — Der Haupkausschuß für das 4. Sächsische Kreisturnfest hat einmütig beschlossen, die im Weltkriege gefallenen Tur ner Sachsens, deren Zahl an die 20 000 heranreicht, durch Niederlegung eines Kranzes mit Widmung (Schleife in den Turnerfarben rot-weiß) am Siegesdenkmal auf dem Alt markt am Fest-Freitag nachmittag 4 Uhr zu ehren. Da im Bannkreise der Stadt öffentliche Aufzüge nicht statthaft sind, muß sich die Dresdner Turnerschaft auf eine Abordnung beschränken. Auch die am Alten Rathaus zur Erinnerung an das 6. Deutsche Turnfest 1885 in Dresden angebrachte, von der Deutschen Turnerschaft gestiftete Gedenktafel soll mit Blumen geschmückt werden. Pirna. Eine nette Spukgeschichte macht hier die Runde. Hörten da Bewohner eines hiesigen Grundstücks in später Stunde wiederholt Geräusch in einer Bodenkammer. Man steckte die Köpfe zusammen und kam zu dem Ergebnis, daß' es der «Geist" eines vor langer Zeit gestorbenen Mannes sei, der nicht zur Ruhe kommen könne. Die Inhaberin der Bodenkammer war zu der Zeit verreist. Bei ihrer Rück kehr wurde sie von dem Vorgefallenen in Kenntnis gesetzt; sie begab sich sofort in die «Geisterkammer" und mußte nun die Entdeckung machen, daß der Geist unter den Brennholz- vorräken ganz gehörig aufgeräumt hakte. Pirna. Die deutsch-tschechischen Verhandlungen in Aussig wegen Abtretung der deutschen Elbtonnage an die Tschecho slowakei sind unterbrochen worden und werden Mitte dieses Monats fortgesetzt. Beide Parteien sind, wie man aus den Kreisen der deutschen Unterhändler hört, bestrebt, zu einer Einigung zu gelangen. Infolgedessen hat man sich auch dar über verständigt, daß der amerikanische Schiedsrichter nicht schon am 6. d. Mts. seinen Schiedsspruch fällen soll, sondern daß seine Entscheidung bis Mitte August verschoben wird. Dohna. Der hiesige Stadkgemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung einstimmig auf Antrag und nach Bericht des Stadtverordneten Lehrer Mensdorf, gegen den Aeichsgeseh- cnkwurf zur Ausführung von Art. 146 Abs. 2 der Reichs verfassung, Bekenntnisschulen betreffend, Einspruch zu er heben. Langburkersdorf. Um dem lm «Hohwald" stark ver breiteten Mildererunwesen ein Ende zu machen, werden von der Forstverwalkung 700 M. Belohnung für den, der den ersten Wilderer zur Anzeige bringt, ausgesetzt. Freiberg. Mit dem Freiberger Skadtgeld ist die Einwohnerschaft nicht mit Unrecht jetzt sehr unzufrieden. Menn schon die Gleichartigkeit der Zeichnungdas Unter scheiden der einzelnen Merke erschwert, so laufen dazu die Scheine noch dazu in allen möglichen Farben im Verkehr. Es gibt 10-Pf.Scheine in violett, braun und grün. Es gibt aber gleichzeitig auch 5-Pf.-Scheine in grün, blau und braun. Auf Farbennuancen ist bekanntlich nicht jedes Auge einge stellt, zumal die Scheine Im Verkehr sehr rasch ihre Trund- — Wiedereintritt in die ev.-luth. Kirche. Ver schiedentlich ist die Ansicht verbreitet, daß den Ausgetretenen bei ihrer Absicht, sich zur Kirche zurückzumelden, besondere Schwierigkeiten gemacht würden. Das ist nicht der Fall. Die Wiederaufnahme in die Kirche wird nach seelsorgerlichen Gesichtspunkten gewährt. Man meldet sich auf dem Pfarr amt oder beim Geistlichen zu einer Besprechung und legt die Austrikksbescheinigung vor. Diese Austrittsbescheinigung ist dann mit dem Vermerk des erfolgten Wiedereintritts dem Standesamt zurückzugeben. Der Wiedereintritt ist nicht mit Kosten verknüpft. Reichstädt. Die goldene Abendsonne beleuchtete am Sonntage die sattgrüne, von hohen Bäumen umstandene Park wiese hinter dem Reichstädter Schlosse. Wie damals auf dem Berge der Seligpreisungen hatte sich viel Volk versammelt, das auf bereit gestellten Stühlen und Bänken Platz nahm oder sich in Gruppen verteilt auf dem sonnenwarmen Rasen lagerte, ein ungezwungen hingeworfenes, malerisches Bild, das der photographischen Festhaltung wert gewesen wäre. Da ertönte von der Freitreppe des Herrenhauses her durch die laue Abendluft von dem Bläsersertett der Dresdner Stadt mission das Lied von der goldnen Abendsonne, dem bald der Choral: „Allein Gott in der Höh" in Mendelsohnscher Bearbeitung, dann bekannte geistliche und dann auch edle, weltliche Lieder folgten, in so feiner Tongabe und Ab tönung, daß man gar nicht genug davon hören konnte. Dazwischen sang der Reichstädter Schülerchor unter Leitung des Herrn Kantor Brückner und dem Ganzen angepaßte zwei stimmige Lieder, und Herr Pastor Adolf Müller, Dresden, Leiter und Stimmenführer des Sextetts, an dem außer ihm noch zwei andere Pastoren als Bläser beteiligt waren, nicht im zugegnöpften, schwarzen Rock, sondern im bequemen Reise gewand, legte in längerer, laut vernehmlicher, äußerst volks tümlicher Ansprache dar, wie der Missionsposaunenchor, der sich außer der Posaunen auch der Hörner bedient, die Musik benutzt, um die Herzen vorzubcreiten zur Aufnahme des Wortes Gottes. An Sonnabenden und an Sonntagsmorgen bläst der Posaunenchor in den Höfen der Häuser, an Straßen ecken und in Markthallen der Großstadt oder er zieht Hinans aufs Land und läßt dort seine Weisen erschallen. Redner konnte von vielen herrlichen Erfolgen dieser Missionsarbeit erzählen. Zuletzt forderte er auf, auch in Reichstädt einen Posauen chor zu gründen. (Könnte sich nicht Reichstädt mit Dippoldiswalde vereinigen? Es sei an das frühere Bläserchor der Freiw. Feuer wehr unter Leitung des Herrn Friedr. Zschocke erinnert.) Mit dem Liede: Guten Abend, gute Nacht" nahmen die Dresdner von der andächtig lauschenden Versammlung Abschied, und die Dankesworte des Herrn Ortspfarrer Herz an die Gäste für die herrlichen Darbietungen und an Herrn von Schönberg für freundliche Ueberlassung^des Parkes zu idem Abend, nach dem er noch in ergreifender Rede vor Augen gestellt hatte, wie Gott so gnädig unserer gedenkt, fanden reichen Anklang in den Herzen der Anwesenden, daß sich die Hände und Taschen austaten zu reichlichen Gaben für die Zwecke der Inneren Mission. Den Hcimkehrenden entbot der Posaunen chor vom Pfarrgarten aus noch einen harmonischen Abend Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In unserer Nikolaikirche, die sich neben ihrer ankiken Bauweise durch eine wundervolle Akustik aus zeichnet, wird Dienstag abend 8 Uhr eine geistliche Musik- aufführung unter Leitung des Herrn Schmidt abgehalten. Dazu hak Herr Kammermusiker Schramm als Mitglied der Dresdner Staaksoper seine gütige Mitwirkung zugesichert, dessen Vorträge auf der Violine von den wuchtigen Gesängen unseres Kirchenchores umrahmt sein werden. Die «All macht" von Schubert, jener mächtige und erhebende Lobge sang: «Groß ist Zehova, der Herr!" mit seinen abwechselnden Soloszenen, sowie der 103. Psalm werden im Mittelpunkt der Feier stehen. Und dies alles zum Besten unseres neuen Glockengeläutes, die im November d. Z. ihre Weihe erhalten sollen. Karten zur Aufführung sind bei den Herren Kothe und Kästner zu haben. — Zugendring. Gestern früh trafen sich auf der Aue eine kleine Schar wanders- und sangeslustiger Mädchen und Zünglinge mit ihrem Führer zu einer Morgenwande rung durch die Heide nach dem Wilisch. Der weitaus größte Teil unserer Zugend hatte uns freudestrahlend zwar ihre Teilnahme versprochen, aber leider, wie immer, anscheinend verschlafen. Oder lag es an ihrem Führer, der die Zugend bei so herrlicher Morgenpracht durch die erwachende Natur führen wollte? Gewiß! Hätte er sich als Ziel die beliebte Dresdner Vogelwiese zum Tummelplatz gewählt, dann hätte er sicherlich eine dankbarere Zugend begrüßen können. Und wo blieb unsere Arbeiterjugend? Vermutete sie etwa auch im Zugendring jene gefürchteten «Geländespiele"? Schön wars^doch! An den wuchtigen Felsen des Einsiedlers wurde im Kühlen, schattigen Walde die erste Rast gemacht. Unter Begleitung von Mandoline und Maldzither sangen jugend frische Kehlen das Lied: «Ich ging durch einen grasgrünen Wald, da hört ich die Vöglein singen." Strahlen der Mor gensonne durchbrachen die Aeste des stattlichen Kiefern waldes, und wir gelangten auf einsamen Wegen zum Heide- mühlen-Teich, der mit seinem dunkelgrünen Wasser, von schlanken Fichten umfriedet, vor uns lag. Wir rasteten aber mals an seinem Ufer und hielten unser Waldpicknick. Von da führte uns der Weg wiederum durch Wald und Feld direkt zur Wilischbaude. Ein labender Trunk machte die Kehlen wieder frisch. Volks- und Wanderlieder wurden hier mit Klavierbegleitung gesungen. Einige bestiegen den halb abgetragenen Basaltkegel des Wilisch und genossen die Fernsicht. Nach einstündiger Rast führte uns der Weg teils singend, teils fröhlich unterhaltend über Hermsdorf und Ober häslich, auf dessen Fluren wir ein blühendes Mohnfeld in seiner blaßroten und karminroten Farbenpracht bewundern konnten, gegen 12 Uhr mittags ins Städtchen zurück. Darum, wer recht in Freude wandern will, der geh' der Sonn' ent gegen! Dippoldiswalde.^Am gestrigen Sonniag unternahm die Gesellschaft „Erholung" den gleichen Ausflug nach Teplitz, wie vor 8 Tagen der Fechlvercin, halte dabei aber wesentlich günstigeres Welter. Bei bester Laune und vollbefriedigt kehrten die Teilnehmer heim A^^" — Die Frage der Oefsrnllichkrit des Unterrichts in den Volksschulen ist in Mittweida angeschnitten worden. Der dortige Elternrat hatte an die Lehrerschaft den Antrag ge richtet, ihm Gelegenheit zu geben, dem Unterricht beiwohnen zu können. Daraufhin hat die Lehrerschaft folgendes be- schlosien: ,.Zu § l I Abs. 4 des Uebergangsschulgesetzcs hat die Lehrerschaft Mittweidas auf Widerruf und vorbehältlich künftiger gesetzlicher Bestimmungen folgende Richtlinien auf gestellt: l. Ein Aufsichtsrecht der Eltern über die Schule und ein Anspruch der Eltern auf Besuche des Unterrichts bestehen nicht. 2. Allen Eltern wird Gelegenheit gegeben, Kenntnis vom Untcrrichtsbetriebe zu nehmen: s). auf Eltern abenden ; b) durch die Möglichkeit, dem Unterricht ihrer eigenen Kinder jederzeit beizuwohnen. 3. Die letzte Entschließung über Annahme oder Ablehnung eines Unterrichtsbesuches trifft der einzelne Lehrer. Mit ihm haben sich die Eltern mindestens einen Tag vor dem Besuche ins Einvernehmen zu setzen. 4. Der Lehrer kann die Eltern seiner Schüler zum Besuche des Unterrichts cinladcn. 5. Eintritt in die Klasse erfolgt nur zu Beginn einer Unterrichtsstunde." — Berufswahl für junge Mädchen. Man kann es den Eltern nicht oft genug sagen: Wertvoller als jede Mitgift in Geld oder Geldeswerk ist für Eure Tochker Inhalts des von der Kreishauptmannschaft mit dem Kreisausschusse untekm 5. ds. Mts. < 8, 9, 10, 11, 12, 15, und 16 Aenderungen eingetreten, was zur öffentlichen Kenntnis ge- — genehmigten 2. Nachtrags zur Satzung des Gemeindeverbands für die < bracht wird, kenbabn Niederiedlik-Kreischa (Lockwitztalbahn) sind in den 88 3, 4, 5, 6, I Dippoldiswalde, am 7. Juli 1921. vis Lwtslttttlplwsvvssluikt