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Anmmer 278 Sächsisch 3V. Jahrgang -vl«r»i> ' m»' »-echii. ntti ilittttr. k»'ri»tt>'l>»»n<ien.v«>m<tt «n» Um* und der Itt>che>Settae« .Utir «»ttriie» »„ SeMe" »owleden kertt-ttnee» .TI. Veniw < Blatt* .Nnlerbatt«»« «nd Bttp»»- ,kie rrattttib» k>an?'ra»' ,tier>ttM'«r Rnlseder*. .-r«? »Ittt knii,- Mmmittcher R«,n<,eve«I» 'M »'»'<<>1. »-ettelicei». Najttnummcl >i> <s SmmaP»ttt>- u. Somtta,iimmntt'l >iv HoM-vUnMIeiier De. <y. De-kZU«, Dresden. Dienskai, den 1. Dezember 1931 <v«r>a«»»rti Dre»de» K»»«l»»nprrit«: DI? Igelcaiiene pettt;ette>i> TFanttilett- anMgen u.TIeMnneiuche 20 Z. Die peittreliom-jeUe. NS m-a »,ett. 1 FI. ,Zür «n,e,«en auliertzaib de« »erblettuna-gebiele» «o Z. diepetttteiinme^iie I.UO^. Bttelged N»4 Jmgalle HSberer Mewail erttichi tede «ecpNIchlnng aut Lt-t'wng towl» Üitüllung v. «Njeigen . «uttrÄgtti u. Lelstunz d Schadenertatz, »etchättticher Tk,I: F««o« vmiga,», »«»»'N. Für christliche Politik und Kultur s Sie»>>«I<o» »«i <»a>ttia>«» O«II»i»'tun» vr«»d«'»mitta» r votterttianr il. .zernr» emi> »nd »ivir. c»e">ai«-,i «ii». Den.» n. itee»»« «eenii > i.-» !>r 0«ri,l n,id vrr«er«i. tilitte dcelien. vce»>e i-ll.I. t>»tternrn->»11. t ernr i N N i. 8stti»e«iai,o vc«4»e-> N>i ai'ttott» «ia»tb,il D««»»«> -ir IN» Flandin in London Englisch-französische Verhandlungen über Einfuhrzölle und Reparationen London, 80. Noveml>er. Dir scanzvsilck)e Fiuonzminister flandin n»eill gegen- wärtia in der cnglisck'eu Hauplstadt. Er Hai gestern abend mit dem Austenminiller Sir John Simon, dem Schatzkanzlee -tevitle Chamberlain und dem Präsidenten des Handelsamls Üittnciinan eine Unterred»»« gehabt. Diese Unterrvdun« wird in der Presse lebhaft besprochen. Der polnische Korrespondent der „Dail» Mail" will wissen, das; ReviUe Chamberlain dem sronzösischen Minister erklärte, Grostbritannten sei bereit, iiber einen neuen Handelsvertrag mit Frankreich zu verhandeln. „Mmnlnn Post" schreibt, wenn Frankreich seht n>i»Nä>e. iilvr einen neuen Handelsvcrlra« zu verhandeln, werde Eng land keinen Einivand erbeb.'». Dem politischen Korresponden ten des Blattes zufolge ist kür heute nachmittag ein Kabinetts- rat einbernsen ivorden. in ivelchem voraussichtlich die Bespre chungen der drei britischen Minister mit dem französischen Han delsminister zur Erörterung gelangen iverden. „Daily Tete graph" betont, das-, die bi Bier eingesiihrten Abgal»en sich gut siir Taulckivbjekle ln-i Berhandlungen eignen und dah England erst durch sic in die Lage gekommen sei, mit anderen Ländern ans gleichem Fuste zu verhandeln. Der diplomatlfche Korrespondent des ..Dail» Telegraph" meldet, der sranrösi'che Botschnster in London sei anm-iviesen morden, Berhandlungen mit der britischen Negierung über die n e u e n E i n s u h r a b g a b e n emzuteiten. Der sran- jösische Handelsminister werde demnächst London lu-suchen, um Berlin, 80. dloveniber. Neichsinnenminislet E> roen « r sprach am Scnnlogabrud im Rundfunk iiber das Thema „Boni Cilauben an Deutschland". Er führte dabei u. a. aus: „In meinem Amt als Reichsmimster gekenle ich nicht, lediglich mit politischen Aktttetn zu arbeiten. Ich habe de» brennenden Wunsch. aus di« geistigen und morallschrn Kiäsle des drutschen Volkes einzuwirken, di« Berz»v«islnngsitimmung zu be- lämpsen und die Gegensätze zu mildern. Mit hctstem lilemkhen möchte ich allen Deutschen in Kops und Seele giessen den Leiden und Slot überwindenden Cieist, die hohen Krüjtc des moralisä-en Akutes, den unerschütterlichen E>la üben an Deutschlands Zukunft. Das ist der gesund« Optimismus, den wir alle brauchen, rvenn wir als Volk und Nation einem neuen Ausstieg entgegengcl-en wollen. Der fest« Grund aus dem dieser Optimismus sich aujbauen muh, soll unser Staat fein, die deutsche Republik. Welp! denen, die glauben, durch ein Unterhöhlen dieses Staates und durch seinen Zusammenbruch eine günstigere staatliche Grund lage für den Micderausitieg zu schassen. Diese Träumer sehen nicht die Wirklichkeit. Aber sie bilden keine Gefahr, denn die Staatsmaschin« steht fest und entschlossen. Die Regierung ist wachsam, um alle Versuche gewaltsamer Auflehnung mit äustcr- jter Tatkraft niederzuschlagen. Vor solchen Vorkommnissen bewahre uns der Himmel und vor allem das deutsche Volk, denn jeder solck-e Spuk ist zerstoben wenn das Bolk in Geschlossenheit nicht nur einzelne Gewaltakte ablehnt, sondern überhaupt die verrückten Ideen terroristischer Rcgierungsmethoden. Der Kamps um politische Anschauungen must mit geistigen Kräften ausgesochten werden, nicht mit den Blassen. Gemaltakle im politischen Leben des Volkes schädigen das Ansehen Deutschlands aus der ganzen Vielt aus das schwerste und gefährden seinen Wiederaufstieg. Blenn Reichskanzler Vrünlna kürzlich im Rundfunk davon gesprochen hat. dast die Schicksalsverbundenheit zum Fluch würde, wo ei» Bolk sich nicht zu gemeinsamem Tragen, Helsen und Schassen zusammenstndel, so gilt das nicht nur für die iinbcrwindungen der materiellen Not im Lande, sondern ebenso sehr siir alle Politik im Innern und nach auhen. Und wenn die Not aus der ganzen Vielt die Völker endlich zu einer Welt- veibundenheil führen soll, so Ist es von höchster Bedeutung, das, das deutsche Volk nicht in politisch«« Z«rrissenh«it da steht wie ein zum endgültige» Niedergang verurteilter Volkskörper. die Eröffnung der Verhandlungen persönlich zu überwachen. In der Reparaliansfra'« weilt der Korrespondent darauf hin, das; Laval zwar eine Priorität der kommerziellen Kredite gegen- ül»er den Reparationen nicht anerkennen wUl, das; er aber nach Nicht au driichlich Borrang der Reoarationeu vor den kommer ziellen Krediten gefordert habe. Hier Iie>re vielleicht die Mög lichkeit zu einem Kompromih, das darin M-stehen würde, das; Reparationen und Privatschulden aus gleichem Fuji« behandelt iverden. Der Korrespondent lügt hinzu, die Wirkung der von Frank reich. Deutschland. Belgien und Holland ernobenen Borlteliun- gen iverde vielleicht sein, das; die britische Negierung sich ge zwungen selx'ii iverde. eine Ciitsri-eidung ül»er ihre künftige Einsuhrpolitik zu beschleunigen. Wahrscheinlich »»erde anch eine neue Begrisfsl»estin'mung der Meistt>egünsUgnngsklausel in künftigen britischen Handelsverträgen vorgenommen iver den miifsen. Paris, 80. Rovember. Der Londoner Korrespondent des „Echo de Paris" bezeich nel die Besprechungen, die Finanzminister Flandin in London geführt Hal, als den Beginn sehr wichtiger und lang wieriger Berhandlungen zwischen der sranzösiscMn und englischen Regierung. Dies« Pcrhand'ungen würden so'gcnde drei Pnukte betressen: 1. di« Frag» der Zolllaris«, besonders für engllsch« Kohle, französisch« Früchte und Frühgemüse, 2. die Frage der Reparationen, Krlegsschu'den und kurzsrtstchen Teulsch'and gewährten Kredite, 8. die eventuell« Stabilisierung des englischen Pfundes. Noch sind die deutschen Fähigkeiten ans dem Gebiete der Wirtschaft, Wissenschaft und Technik ungebrochen. Warum also verzagen ? Vertranen zum Staat muh sich vermäh len mit dem Vertrauen zu den eigenen Kräften. Dieses soll ein Belenntnis von jedem sein, ob er in der Arbeit steht oder fein« Arbeitskraft unter dein Zwang der Not ruhen lasten must. Dabei finden mir den seelischen Rückhalt in den bitteren Tagen der Gegenwart an dem Erbe unserer grasten Ver gangenheit. Die denische Geichick te zeigt in den vergangenen Jahrhunderten ragende Höhen und donnernden Fall. Immer wieder hat sich Deutschland aus der TiBe zum Licht empor gerungen tröst des uralten Erbübels der Deutschen, der Zwie tracht. Eine besondere seelische Stärkung gegen dieses Erb übel mögen wir herausholen aus dem heroischen Ringen unseres Boltes lm Weltkriege wie auch in jenen kurz zurück liegenden Zeiten, wo in den Westmarkck die Bolts-zenossen zur Rettung der deutschen Reichseinheil über alle Parteihiirden sprangen und wie ein Mann zusammenhielten Und jetzt? Ist es nickt so, wie wenn viele Tausende von Deutschen sich nicht niehr kennen und verstehen wollten? Es gibt keinen Propheten, der das Schicksal des deutschen Boltes vorausseben könnte. Aber eines kann ieder Deutsche klar erkennen: das; «in Emporsteigen unserer Nation wirtschaftlich und politisch nur möglich ist, wenn wir einig lind und treu! Dazu ruse ich all« auf, di« guten Willens sind." Gegen die Gottlosen-Rewegung Neichsinnenminister Groener Hal einem christlich sozialen Abgeordneten aus ein Schreiben bezüglich der G oIl la s« n b e >v e g u n g folgende Antwort erteilt: Ich sehe es in dem mir neu übertragenen Amt des Reichs ministers des Innern als meine selbstverständllckpi Pflicht an, die christlichen Glaubens- bekenntniss« und dl« christliche Kultur in Deutschland vor Angriffen zu schlitzen, wie sie von kommunistischer Seite in Form der sogenannten Gottlosenbewegung unternommen iverden. Ich besinde mich dabei in »ollem Einklang mit dem Reichskanzler, Ser erst kürz lich wieder auf die Werte des christlichen Glaubens hingewiesen Hal. Durch die von Ihnen erwähnte Verordnung des Reichs Präsidenten vom M. März I!>81 sind Mastnnhmen gegen Aus wüchse der antichristlichen Mivegung vorzzesehen. Ich iverde darauf achten, dah von diesen Mahnahmen in den Fällen, ivo ihre Anivendung geboten ist, auch Gebrauch gemacht wird. Um die Sympachien des Faschismus (Von unserem Vertreter.) Nom, Ende November. K. v. Er. Einen vartresslichen Beweis für den real« politischen Sinn der Italiener und ihre diplomatische Elast!« zitäl bildet der Aufschwung, den die italienisch-amerikani« schen Beziehungen durch den Besuch Grandis in Wafhing« ion und in anderen nordamerilattischen Graststädlen jestt genommen hat. Wenn man sich an die bittere Sprackf« erinnert, die jahrelang in der faschistischen Presse gegen die Bereinigten Staaten, und insbesondere gegen Wilson, den Urheber der l l Punkte, der Italic,, um seine Hoffnungen auf Dalmatien enttäuschte, geführt wurde, könnte man staunen, ivie diese Emosiudnngen und Verstimmungen in den Hintergrund gerückt sind. Di« politische Führung des neue» Iiatiens ist sich eben vollkommen klar darüber, dass gegenwärtig und wohl auf Inbre hinaus die wirtschaft« lichen Bedürfnisse und 'Notstände den Vorrang vor terri« lorialpolilisihen Erörterungen behaupten. Diese sind für die Italiener allerdings nichl begraben, sondern, wie Mussolini sagte, künstigen Generationen und «iner noch v cht ab'ehbaren geschichtlichen Entwicklung vorbehalten. Dieies Distanzieren zu entsernieren politischen Zielen und bas entschiedene Aupacken der drängenden Gegenwartsauf« gaben ist sicherlich ein Vorzug der saichislijchen politischen Leitung. Bon ihren Spitzen, die siir den Kurs allein mast gebend sind, ging ja auch seit dem B e suche B riinings in No m und späterhin beim G e g e n b e s u ch G r a n d i s i n B e rlin die offene Anerkennung für das staatsmänni sche Werk des deutschen Kanzlers ans, das engstirnige Gegner in der Heimat in seinen Ausmasten rwrkleinerlen und verzerrten. Jin „P o p o l o d ' I i a l i a" bezeugte der Bruder Mussolinis, das; das Schassen Brünings unbestrit ten von hoher Energie getragen sei, und das offiziöse „G i o r n a I e d'Itaiia" sprach von feiner ,.iiberz«u« genden, durchdringenden politischen Methode". Das Mai länder Wirtjchaslsblatt „Sole" sagte sich vielleicht noch präziser in seiner Feststellung mii der Bemerkung, dast die Aera Brüning reich an Reitungswerken für ein bis dahin schwer gefährdetes Land gewesen sei. Das 'Vertrauen Italiens und 'Amerikas wende sich der j e tz I g e n N « g l e r u n g z u. In mastgebenden politischen Kreisen Roms rühniie man nach der Rückkehr Grandis ari der Nelchshauptsiadt den Ueberblick, das Sachverständnis, die Geradheit und den Takt Brünings als Eigenschaften, die nicht nur die Verhandlungen mit dem italienischen Atigenminisier glücklich gefördert hätten, sondern di« auch der schweren G-esamtlage Deutfclstands entiprächen. das nicht mit der Faust auf den Tisch schlagen könne. Da» letzt genannte Bild wird in der Heimat einigermasten über raschend im faschistischen Munde erscheinen, weil die deut« scheu Nechtsoppositionellen wähnen, dag das faschistisch« Italien von Dentchland die Geste des starken Manne» er« warte! Zu sehr steckt dem Italiener aber di« Kunst des Er« reichbaren in der Politik als Erbgut im Blute, um pathe tische und kraftgcschwollene Worte bei Fremden gleich für einen Erweis wirklicher Kraft und Tüchtigkeit zu halten. Parteipolitische Sympathien und Antipathien des Faschis mus gegenüber ausländischen Parteien gehen nie so weit, dast sie ein zutreffendes Gesamturteil etwa unmöglich machen. Den politisch schweigsamen Engländern, selbst wenn sie der hier nicht beliebten Labourpartei angchörtcn, traut man ein abgewogeneres und gesunderes Urteil al» den unpolitischen parlamentarischen Schreihälien anderer Länder zu. Ungeachtet einer eifrigen Kulturpropaganda in Italien ist es deshalb den Polen bisher so schlecht ge lungen, sich hierzulande einen gleichmägigen politischen Kredit zu sichern. Das faschistische Italien ist vielfach um- wvrbe». aber man kann nicht sagen, dast diejenigen, die um seine Zuneigung werben, oder sie gar für sich beschlag« nahmen wollen, dabei die disserenziene Stimmungslage der italienischen Seele begreifen und nachhaltig beeinflussen. Anch die dentichen Nationalsozialisten, die von einer oberflächlichen Strukturverwandtjchast mit dem Faschismus einen Vorschust an Svnipathien bei diesen« er hofften und durch gesteigerte Annäherung an sein System auf unbedingte idc'elle Unterstützung von jenseits der Alzvn rechneten, haben ihr« Netze zu grobmaichig ge sponnen. Am 22. v M tischte der ..Angriff" seine» Lesern einen Bericht unter der Ueberjchrijt ..Arnaldo must gehen" aus, in dem es wörtlich hiejz: „Wie vertraulich von der faschistischen Parteileitung zugegeden wird, hat Arnaldo mehrfach verjucht, seine Stellung für Privat zweck« auszunutzen und in mehreren Fällen die Belange der Wirtschaft in Oberitalie» aejchädigi und gesährdet. Di« Beschwerden über Um bei Mussolini in Nom haben nnn- mekc zu dem Erfolge seiner Entkernung geiübrt. Es ist Glaube an Deutschland l Oie Rundfunk-Rede des Reichsministers Groener