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Sächsischer Landes-Anzeiger : 26.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188611260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-26
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 26.11.1886
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MMWWHP e» H, r. rkraut, gurken UM, eterstraß«. mr WmnUr LL0S.) * »IsilMg ItS « riviit, aße 13, '.lse der e beim »igstge- Sohnes M u, Be te« für lllMkN ibevolle kzlich. , Herr« siir die Grabe, ein der lle Be- bestätte ties- Solch. rgeßlich r.1886. hold l. tt. ierdnrch >t, daß hmittag geliebte «, «nsre »pfernde wi^ger» wägrriv strma olf. «ach « sanft en ist. he«««» onnerS- mittags >ll, be statt, ir bittet statte Nutzer«. 7. Meißen, aitscha«, 896. ater. So»«««.) «sch: Hofschan- k« lvl». >«g vo«: s» äer tvarra. 1e«. Ulrich. -Borst.) l«. Beethoven. i-Mühler. mg." L7». — V. Iahrga»-. tz« jeden Wochentag Abend (mit Datum H„!S':L.AL L«S mit täglich einem besonderen Unterhal- tungsblatte kostet monatlich 60 Psg. (mit ßrtrabciblatt Lustiges Bilderbuch 70 Psg.) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und heu Vororte», sowie beiden Postanstaltcn. Kür Abonnenten erscheint im 3- und 4. OuartalLisenbahn-FahrplaiiheftsürSachsen, sowie im 4. Quartal dieWeihnachtSbeigabe Mstrirtes Jahresduch desLandes-Auzeiaers und zu Neujahr Jllustr. Landboten-tkaleuder. Sächsischer mtt „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiisch« tägliche Zeitung für Dachsen »n-Thüringen. Freitag, 26.s Nsbemßer 188«.' »»zeig,»vre« de<„vächs. Laudes-Aureigek": Raum einer schmalen Corpuszeile 15 Psg. Bevorzugte Stelle (Isvalt. Pemzelle) 30 Pf. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifügen tte 8 Silben Torpusschrist bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme nur bis Vormittag. Verlag: Alexander Wiede, » «uchdruckerei, Lhemnttz. Theaterstraße b (Fern>prechstelle Nr. 13« Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemni Mit täglich einem besonderen 4. Sächsischer Erzähler Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Jlluftrirtes Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6. Sächsisches Allerlei. — Ertra-Beiblatt Lustiges Bilderbuch. Für -eu Monat Decemver ,eh«e« die Postanpalte», sowie in Chemnitz ««d Umgegend di« AuS. gäbest«!!»», Abottnements-Bcstellmrgen a«f den „Sächsischen LlMdes'Anzeiger" mit sei«e« Beiblättern znm Preise vo» «VPf. («it Exttabeiblatt .Lustige, Bilderbuch- 70 Pf.) eutgege«. Jeder Abonnent de» Landes-Anzekger» erhält Ansang Deeember als Weihnachtsbeigabe: „Jlluftrirtes JahreSbuch des Sächsischen Landes-Anzeigers", 64 große Octavseiten park, in Umschlag gebunden, mit hübsche« Weihuacht-.ErzShlung?« «nd -Bilder« a«Sgestattet. vollpäudig gratis geliefert. Abermaligem Beitritt ne«er Lbo»«ente« steht «utgegrn Die Verlags-Expedition des Sächsischen Landes-AnzeigerS. Amtliche Bekanntmachungen. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgericht- wurde heute auf Folium 2960 die am 18. November 1886 errichtete Firma Fischer, Maas L Kappaus in Chemnitz (Priozenstraße Nr. 6) eingetragen Md zugleich verlautdart, daß die Kausleutr Herr Julius Fischer, Herr Henry Maas und Herr Friedrich Ludwig Carl Kapvaus, sämmlltch in Chemnitz and Besitzer eine- Tricotagen.FabrikationsgeschästS, Inhaber der Firma sind. Chemnitz, am 22. November 1886. königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de- Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2956 die Firma H. M. Popsch in Chemnitz (innere JohavniSstraße Nr. 7) und al» deren Inhaber Herr Heinrich Moritz Papsch daselbst, Besitzer eines Uhrem, Sold- und Silberwaaren-HandelSgeschSstS, eingetragen. Chemnitz, am 22. November 1886. Königliches Amtsgericht. Akelegraphifche Nachriehrea. Lo» 24. November. Hall« a. S. I« frühester Stunde ist unweit Mersebnrg ein «itterzn, entgleist; beide Maschine« wurde« arg beschädigt, beide velris« fi»d gesperrt. Verletzungen kamen »icht vor. Ha » burg. Di« «ugltschr« und deutsche« Dampferliuie« schlosse« soeben «i« Kartell ab, wodurch di« Paffagepreis« vo« morge« ab i« Breme« auf 110, der Hamburger Packetfahrt-Altien-Gesellschaft a«s 100, der Union auf 90 Mark erhöht werde«. London. .Daily New," melde«, der britisch« Botschafter White habe ein demonstratives Abschwenle« de» Pforte vo» ihrer russerrfreuudliche« Politik dnrchgrsetzt und sei dabei vom deutsche» und österreichische« Botschafter unterstützt worden. Der Snlta» hat den russische» Botschafter Nelidoff wegen angeblichen Unwohlseins «icht empfange«. — D«S englisch. türkische Einvernehmen wegen Egypten besagt: England bleibt im faktische,« Besitz und übernimmt die volle «ara,tie für die egyptische Staatsschuld. Berlin, de« 25. November. Mittags. Die EröfftuvgSred« deS Reichstage- wotivirt di« Vorlage über di« Heeresverftärknng durch die fortschreitende Entwickelung der HeereSeinrichinvge« in den Nachbarstaaten. Dir Bedürfnisse an Geld dazu sollen dnrch Er höhung der Matrikularbciträge der Bundesstaate« und im Kreditwege gedeckt werden. Die ReichSpolitlk sei bei friedliche« Beziehungen zu alle» Staaten bestrebt, für die Erhaltung der Einigkeit aller Mächte de« Einfluß z« verwerthe», der ihr au» ihrer bewämte« Friedens- liebe, anS de« Mangel an Aenßernng eigener Interessen in de« schwebende» Fragen und an- der engen Frenndschast d-S Kaisers mit de« beiden benachbarten KaiserhSfe« erwachsen. Ans die Steuer- «form. Vorlage werde so lange verzichtet werden, dis da» Bedürsniß l« Volk« anerkannt sei und dir» bet den Wahlen AnSdrnck gesnnde« habe. In Weiterführnng der socialpolitischen Gesetzgebung werde die Unfallversicherung-Vorlage für Eerlente nvd Bauarbeiter vorgelegt werde» Die Jeritzo-Rose. Ein« rheinische Novelle vo» Bernhard Scholz. Fortsetzung. Nachdruck verboten- Politische Rundschau. Ehemnitz, den 2b Novemker. Deutsche» Reich. Für hent« Mittag also ist. wie bereit» »ltgethrllt, die Eröffnung de» deutschen Reichstage» festgesetzt. Wichtige Borlagen, unter denen da» neue Militärgesetz z» den ersten gehört, erwarten di« Volksvertreter, lange Debatten über dieselben stehen in AuSficht, manche- scharfe Wort wird voranSfichtlich dabei fallen Hoffen wir. daß die bevorstehenden Beschlüsse de» Reichstages unserem deutschen Baterlande zu Heil und Segen gereichen! — Der Norddeutsche Lloyd übernimmt die Beförderung der englischen DonnrrStagSpost von Southampton an» nach Amerika. Der »Globe-, ei» hervorragende» englische» Blatt, schreibt dazu: »Man weiß sehr Wohl, baß Fürst BiSmarck seinen Ehrgeiz darin setzt, England einen Theil vo« dessen Ocean Frachtgeschäft zu nehme«, »nd seine Anstrengungen find auch bereit» dnrch «inen gewtffen Erfolg gekrönt worden. Wir glauben, daß einige unserer größten Rheder im australischen Handel e» billiger finden, ihr« Maaren durch drntsch» snbfidiirt« Linien z« befördern, und daß dies« Ableitung de« Handels verkehr» stetig znnimmt. E» ist Thatsache, daß Deutschland im Ocrau-Frachtgeschäft auf «nsere Kosten an Boden gewinnt. Fürst BiSmarck verfolgt zwei Ziele: ersten» di« Bermehrnng der deutsche» Kanffahrteiflotte, «m eine« Borrath an Schnrllkrenzer« für Marine, zwecke zu habe»; und zweiten», in unseren Kolonie« Märkte für dintschk Baaren zn schaffen - — Die »Schles. VolkSztg.- behauptet, daß der Papst di, Bitte de» Fürstbischof» vo» BrrSlau nm Einsetzung «ine» Koadjutor» znr Zeit nicht stattgegedk« Hab,. — Nach MItlhelluvgrn, welche der .Nat-Ztg- auSPrterSburg zngehr«, würden die deutschen Eisen Industriellen sich Illusionen hin- geben, wenn sie von den dentsch rnsfischen Verhandlung«« über dir Zollverhältniff« eine Herabsetzung der rnsfischen Eisenzölle erwarteten; «I besteht keine AuSficht auf eine solche, anch «icht einmal aaf ver- tragSmäßige Bindung der gegenwärtige« rnsfischen Eisenzölle. Mächtige Interessenten arbeiten nach wie vor sogar aus dir Erhöhung derselben hi», «nd e» wird al» ei« Erfolg betrachtet werde« müssen» wenn wenigsten» diese thatsächlich unterbleibt Wie e» heißt, würbe über drn Grenzverkehr demnächst eine besondere Berhandlnng zwischen deutsche« «nd russischen Kommiffarirn stattfinden. — Dir »Nordd Allg. Ztg- schreibt an hervorragender Stelle: Der Bericht der »Time»", wonach bezüglich de« Urdrrtragung de« Schutze» russischer lluterthanen in Bnlgarie» Unterhandlungen zwischen dem deutsche» Vertreter «nd General von Kanlbar» stattgefnuden hätten, welche resnltatloS verlaufe« seien, ist vollkommen unbegründet. E» erhellt dir« auch schon daran», daß derartig« Verhandlungen nur zwischen de« Regierungen selbst stattfinde,. — Nicht bestritten wird also, daß Frankreich de» Schntz der russischen Unterthanen übernahm. — Die Verhandlung«, über de» dentsch-schweizerischrn Handels vertrag, welche vor Knrzem abgebrochen wurden, sollen gegen Ende d. M. Wiede« ausgenommen «erde». — Der russische Botschafter in London, vo» Staat, ist «ach Dentschlaud gereist, n« seine Familie «ach Petersburg zu begleiten. Die russilch« Press« behauptet, die Abreise de» Botschafter» aus London sei die Strafe für die Haltung England» in der bulgarische» Frag«. — Ueb-r dir in nächster Zeit auSzuführendeu Pläne der deutsch- ostaftikanischeu Gesellschaft wird «itgetheilt: »Port Durnsord, der letzthin von der Expedition «nter 0r. Jühlk« erworbene große «nd geräumige Hafen au b«r Mündung de» Wnbnschi, ist dazu bestimmt, die erste größere Niederlassung de« dentsch-ostafrikauischeu Geftllschast an der Benadirküfie zu werben. Am 17. November ist per Dampfer .Neckar- vo» Bremerhaven eine größer« Ladung Sämereien und Plantagegeräthschasteu nach Aden abgegangen «nd vr. Jühlk« ist an I« diesem Augenblicke jedoch gewahrte sie auch den Fremden, der sich genaht hatte, und war im Begriff, tief errölhend den Platz, den sie am späten Abend schon so lange allein eingenommen hatte, zu verlasse». W »Verzeihung, »ein Fräulein, wenn ich störe,- redete fie Hermann an, »aber wir beide scheine» dir einzigen zu sein vo» drn Passagieren, welchen da» wunderbare Naturschauspiel in dieser Felsenschlucht Interesse eiuflößt.- »Jch kann «» nicht leugnen,- erwiderte da» schöne Mädchen, »«< hat mich tief ergriffeu - »E» muß wohl so sei«,- sagt« Hermann, .denn Ich sah, — ohne daß ich «rngierig sein wollte, — Thränen in Ihrem schönen Auge.- »Airklich?- rntgegnrte Helene und fuhr ohne Bitterkeit fort: »so müssen Sie scharf sehe», »ein Herr, denn ich fühlte fie kaum.- »Sie fühlten fie kan«,- «irs jetzt Hermann warm n»d innig und sprach dann gedämpft Weiler: »warum wollen Sie diese Thränen verleugne», mein Fräulein, an dieser Stell«, di« Sie an einen »«- vergeßlichen Augenblick Ihre» Leben» erinn rt, an einen Augenblick, ln welchem Sie die bitterste« Qualen der Todesangst und di« seligsten Gefühle einer wunderbare« Rettung in Ihrem kindliche» Herzen «»pfnnden habe»?- Helenen'S Brust wogte stürmisch» während Hermann die letzten Worte sprach, sie preßte ihre Hände davor und schien vergeben» nach Worten zu ringen. »Wie. mein Herr,- stammelte sie endlich, — »Sie wissen — ?- »Wa» außer Ihnen «nd mir nur der Himmel wissen kann, de« vir in Roth Gotte» für «nsere Rettnng gedankt habr«.- »Herr Wilbrrgl- rles Helen«. »De, bin ich,- antwortete Hermann. »Guten Sbenb, guten Abend!- tönt« jetzt plötzlich die fröhliche Stimm« »e» alten Baron». »Wie geht'», liebe» Sind? Mein Herr, Ihr Diener I «omn-, Ftäulei».- fuhr er dann fort, »nimm Deine» Pelz, r» ist bitter kalt «nd wir find auch Gott sei Dank gleich in «eisenheim- Wäre e» nicht bereit» tiefe Dämmerung gewesen, der alte Baron hätte Helenen» ««endliche Ber»!r»«vg d,wette» müsse«. Lin Stör« j von Empfindungen ging durch ihr« Seele, den Thränen, welche fie noch vor wenigen Miunten lengneu wollte, folgte» bereit» andere, die fie sich vergeben» bemühte, zurückzudrängen, ihr Körper zittert« — noch ein Moment und fie wäre dem «uSbruche einer selige« Ueber- raschnng unterlegen. Hermann bemerkte ihre Verwirrung, wenn auch »icht «ehr di« Thränen, die bereit» wieder ihre Augen füllten, denn fie batte de» Schleier hrruntergelasseo. Ohne zn wissen, ans Rechnung welchen Gefühl» er Helene«'» Lrngung zu schreibe» hatte, beschloß er doch sofort, in dem Augenblick, al» der alte Baron nahte, sein Inkognito zu wahre», H.liv« keine» Tadel znznziehr« und dem alten Herr« seine Stimmung nicht z« verderben. »Glückliche Reis«,- sagte er darum, seinen Hut tief abzieheud und zurücktrrteud. »Ebenfalls, ebenfalls,- war di« Antwort de» Baron». Helen« verneigte sich, ohne rin Wort rede» zu können, n»r stnm« und ver schwand an dem Arme de» alten Her,« in der Kajüte. Hermann'» Herz war von drn widecstrebrudstru Empfindungen erfüll», er halt« aber jetzt «icht «ehr lang« Zeit, denselben ausschließ lich uachznhängrn. »Rxderhtim!- erscholl der Rnf de» Matrose». Der Kahn legt, au, Hermann » Gepäck wnrde hinabg-lasse«, er folgte nach Al» de» Kahn sich von dem Boote entfernt hatte »nd die Maschine wieder mit allen Schlägen arbeitete, blieb sein Auge ««verwandt an de« Schiff« hangen. Die Laterne» wurden an den Mafien ansgrzogen und bei ihre« trüben Schein war «» ihm, al» sehe er «in« hohe weiblich« Gestalt ans dem Verdecke stehe« «nd «it dem Auge de» Richinvg folgen, di« sein Kahn einschlug. .Sei gesegnet, wo du weilest,- flüsterte er und sucht« de« dunk len Schatten de» Schiffskörper», bi» er seine» Angru kann» »ehr «kenntlich war. Hs. Die Weg« unserer jnngni Heiden, di« seit acht Jahre« so weit a«»ei,andrr gegangen waren, hatten sich wieder berührt, «nd fast anf demselben Punkte, ans welchem fie sich einst getrennt. Wi, können sage«, daß etwa» Prophetische» in dieser Begegnung lag, aber wozu sollen wir un» an äußere Orakel halten, da die Erregung der beiden jungen Leute, da» stürmische Pochen ihrer Herzen, der selige Glanz ihr« Angen ««» ja schon die glücklichsten inneren Orakel stad. E» fällt un» etwa» schwer, di« Serlrvstimwnng der schönen Baronesse z« beschreiben, al» Hermann da» Schiff verlosten hatte. In einem Gewoge vo» Empfindungen, in welche» fie vergeben» rang, sich nur gewiesen, dieselben von Aden abznholen und nach Port Durnsord zn bringe«, in dessen unmittelbarer Umgebung sich geeignet!» Plantagen land befindet. Der Name Port Durnsord, «it welchem dieser Hafen ans den europäischen Karte« «eisten» bezeichnet wirb, ist übrigen» den Eingeborenen gar nicht bekannt. Sie nennen ihn nie ander», al» Wnbnschi. Li« deutsch-ostafrlkanische Gesellschaft wird ihn Hohen« zollernhase» taufe». Während so im Norden vo» der Gesellschaft an der Erschließung de» Laude» gearbeitet wird, entwickeln sich anch i» Süden desselben die Verhältnisse. Ein« Damvferbarkaff«, welch« den Verkehr anf dem kinganistrom vermitteln soll, wird «it nächster Ge« lege"heit per Dampfer »Zanzibar- hinau»g«sandt werde« und z« gleicher Zeit dürft« di« dentsch afrikanisch« Pliulageu-Gesellschast ihre Arbeiten beginnen. Demnächst sollen sich auch «intg« kapitalkräftige Kolonisten auf eigene Gefahr «ach Usaramo begeben, unter ihnen der jnng« Graf Andor Szechenyi, ein Neffe de» österrrichisch-nngartjche» Botschafter». — Znr Lage der bulgarischen Frage im Allgemeinen «Kd brr „Köln. Ztg - an» Wien telegraphkt: Da di« Berhandlnng bezüglich der Fürsteuwahl sich in di« Läng, zieht, auch die Bulgaren de« Fürste« von Mingrelien vorläufig äußerst ««günstig gestimmt find, so bürste di« Zwischenzeit zn Verhandlungen unter de» Mächten be nutzt werde«, «m bi« Revision de» ostrnmelische« Verwaltn«g»stat»tr» zu beendigen «nd «inen RrchtSbodrn für den bestehenden Zustand zn schaffe«. Der Vertrete« England» in Sophia soll di« Strömung in Bnlgarie«, die zu« äußerste» Widerstande gegen Rußland treibt, begünstigen. — Auf da» Glückwunschtelegramm der bulgarischen Regentschaft zum Jahrestage der Schlacht von Sliwnitza antwortete Fürst Alexander von Battenberg: .Bon ganzem Herze» danle ich der Regeutschast für ibr« Wünsche. Ich bin stolz, zn sehen, daß da» gesammt« bulgarische Volk dies»« Tag feieit. Ich beglückwünsche Si, znr Abreise de» General» Kaulba,».- Oestcrreich Urigarn. Der B«dg«tan»schnß in Pest ge nehmigt« Mittwoch die Forderung für dir Repetirgewehre. Frankreich. Die Depntirtenkammee hat den Finanzminkster schon wieder gekränkt, indem fie verschiedene Kürzungen, und nament lich bei dem Beamtrnprrsonal de» Ministerin«», beschloß. Auch in anderen Ministerien find die Gehälter gekürzt, und vier Unterstaat»» serretärr haben ihr« Entlass«»« bereit» riugerricht. Dl« Kammer sollte n»r «inmal di« Forderungen für di« Minister und di« Minister- Hotel» eingehend prüfen; da herrschen Zustände, dir sehr wenig an republikanische Einfachheit erinnern. Italien. In Bkcenz ist e» z« Krawallen gekommen. Der mit Fahne» und mit Musik z« «ine« Verein-feste auSgnückte katho lisch« Arbeiterverein wnrde bei seinem Erscheine« vo» einer mächtige» Volksmenge »it Pfeifen »nd den Rufen: .Nieder «it de« Vatikan! Nieder mit den Tleriealen l- empfange« und gezwungen, seine Ab zeichen abznlege». Der Zug mnßt« sich auflöse«, wa» «icht ohne Kamps abging: Da di« Ecbltternng der Menge gröbere Su»schrei» tungeu befürchte« ließ, rückte Militär ans. In Folge der drohende» Haltung der Menge machte« di« Soldaten vo« ihre» Säbeln Gebrauch, worauf «it eine« Steinhagel geantwortet wtttbt. Der Präseet riest eine Abtheilnng Cavallert« zn Hilfe, welche die Meng« zerstreute Zahlreiche Berwnndnngen find vorgr'omme». Belgien. An» Brüssel wird nun endlich zngtstinde», wa» wir schon vor einer Woche meldete«: daß de» Tommandant der Kongostaiiou »Stanleysällr- «icht verunglückt, sonder« in eine« Kampf« mit den Arabern getörtet worden sei. E» steht am obere» Kongo äußerst unbehaglich an», die Araber dehnen sich immer weiter an» »nd mit de« eingeborenen Neger» ist ihnen gegenüber nicht viel an-znrichteu. einer einzige« klar bewußt zn werden, war fie ihrem Großvater ln dl« Kajüte gefolgt. Aber r» litt sie nicht nute«, schon nach einigen Momenten stieg fie nute» dem Vorwand«, für die richtige Heran-gab« ihre» Effekten zu sorge«, wieder auf da» Verdeck und kam grrade noch zeitig genug, nm de« Kahn, den Hermann bestiegen hatte, allmählich im Dunkel verschwinden zu sehe«. Lange Zeit stand da» schöne Mäd chen regn«g»lo» anf demselben Platz« und in seliger Bergeffenhett gedachte fie de» Unterschiede» zwischen de» heutigen Wafferfahrt »nb jener, die fie «inst al» Kind mit HSrmann gemacht hatte. Der Ruf de» Matrosen, der fie bat, ihre Effekten «achzusehen, weckt« fie endlich an» ihren Träume». Geisenheim taucht« «it einige» Lichten« an dem Ufer empor, fie stieg mit ihre« Großvater au» «nd fuhr in de« Wagen, «it welchem der alt« Panl bereit» an de« Ufer wartet«, der lang ent behrten Heimath z». Unser« beiden junge» Helden, Helen« sowohl al» Hermann» be hielte« vor der Hand ihr jüngste» Erlebniß für sich. ES ist et» schöner Zug de« jugendlichen Herzen», daß e» seine tiefsten Empfind ungen hütet, wi« heilige Flamme« in verschlossenen Tempel». Alle Süßigkeiten der Srhosncht, alle Segnungen der Phantasie schwebe» nm die geheime Anbetung einer entzückten Seele; die verborgen« Leidenschaft ist eine Gespielin de» Götter, dl« enthüllte «ln Opfer der Weit. Hermann sowohl «l» Helen« fiel di« Bewahrung -» Geheim nisse» vorerst «icht schwer. Hermann hatte sich bereit» entschlossen, im Berlanf der nächsten Tage erst mit Helene» z» rede», «he er mit seinem Vater sprechen würde Ein Zufall weiht« diese» jedoch schon am nächste« Morgen in da» Gehrimntß seine» Sohne» «In Der alt« Baron war nach sein«« Weinbergen gegangen, Hektar hatte ihn begleitet. Al« fie au» den selben hera«»traten und eiue Zeit laug aus de» Landstraße eiuhrr« schritte«, begegnete ihnen Wilberg, der Vater, ,« Pferd«. Er reitet Trab, aber einig« Schritte von de« Baron hält er, wie e« scheint, vo» Helenen'» Erscheinung höchlich betroffen, da» Pferd a» und läßt e» im Schritt gehen. Dem Baron steigt bei dem Anblick de« statt» liche» eleganten Reiter» eine dnnlle Röthe de» Zorne» in da» Gesicht» Hclen«, al» gehorsame Enkelin, erröthet wo möglich »och tiefer — obgleich e» nur Wilberg der Vater. Der alte Herr will mit ab»«- wandte« Gesicht «nd ohne z» grüßen an Wilderg vorüber, dieser al« versteht dir Sähe ganz ander», er macht Front «I» seinem Pferd« «ud zieht de» H»t lies a» vor seinem Feinde nnd dem jungen, lieb lichen Geschöpf, welche» ihm znr Seite geht.
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