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Riesaer Tageblatt ^-214 S1. Jehrg. Ser Führer warnte -ie Tschecho-Slowakei Postscheckkonto Dresden 1V8E MrÄaffrr «1»Nn.5L Drahtanschrift» Tageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 82 Dienstag, 19. September ISL8, abends ' 'M > DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V,0 Uhr mit Ausnahme der Gönn, und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für «inen Monat » Mark, obne LustellaebüLr. durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr söhne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle WocheLk?rte lS aufeinand-rfoU«de^ die Nummer des Ausgabetages sind bi» Ist Uhr vormittag» aukugebenr eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen mrd Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4S mm breite mm.Zeile oder deren Raum S Rpf., di« Vst mm breite, 8 gespaltene mm.Zetle im Textteil 2» Rpf. sGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ztffergebühr 27 Rvf., tabellarischer Satz öst°/, Aufschlag. 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Generaladmiral Raeder, und dem in Vertret »ng von Generalfelbmarschall Göring erschienenen General der Flieger Milch zur Ehrentribüne auf der Zeppelinwiesc. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht be gibt sich mit dem Oberbefehlshaber des HeereS, General vberst von Brauchitsch, dem Oberbefehlshaber der Kriegs )sNür « berg. In einer Zeit höchster Span«««« und ku einer Welt voller nervöser Unruhe hat die Natioual« sozialistische Deutsche Arbeiterpartei den ersten Reichspartet» lag Großbeutschlands in souveräner Rohe und mitreißender Begeisterung dnrchgeftihrt. Er hat daS Bild einer fried, sichen und disziplinierten Demonstratio« unseres nationale« kebenswillens geboten, ein Bild der engsten Verbundenheit inch zwischen Führer und Volk. Aus allen Kundgebungen dieses IN. Reichsparteitages, der alle seine Vorgänger an äußerem Glanze und vor illem au politischer Bedeutung übertrofse« hat, hat sich das deutsche Volk in Liebe und Vertrauen um seinen Füh, rsr Adolf Hitler geschart und ihm erneut bas Gelöbnis de» iingungöloser Gefolgschaft und unwandelbarer Treue dar» zebracht. Ans dem sicheren Fundament dieses gläubige« Üicrtraucns errichtet, steht daS große Dentsch« Reich in der Brandung des Unfriedens, der Zerstörung und der Un» ruhe, ein Boll- und Schatzwert seines blühenden Leben» nach innen, ein Bürge deS Frtnden^nnch außen. Nu« ist in der Hochflut der Ereignisse, der gewaltige» Aufmärsche «nb Kundgebungen und der großen und frohe» Volksfeste der letzte Tag gekommen. Der Neichsparteitag erreicht mit de« «bschließeudcn Rede des Führers seinen Höhepunkt. Noch »ir, so lange daS deutsche Bolt sich in Nürnberg zum ge» meiusamcn nationalsozialistischen Bekenntnis zusammen findet, hat der Neichsparteitag in der Welt eine so stark« Anteilnahme gesunden. Nürnberg ist nicht nur zum ruhen den Pol in der Erscheinungen Flucht, es ist zugleich auch in dielen Stunden fieberhafter Spannung wirklich da» Ang« and Ohr der Welt geworden. Obwohl der letzte Tag mit den Vorführungen der Wehrmacht am Vormittag und Nachmittag und den abschlie ßenden Londcrkongressen ein Großkampftag erster Ordnung war, setzte der Zustrom zum Kongreß schon viele Stunde» vor Beginn ein. Wenige Minuten, nachdem die Pforten geöffnet waren, war die Halle auch schon einschließlich der Seitcngänge und der Scitcnlribüncn neben dem großen Führerpodium bi» auf den letzten Platz besetzt. Die festliche Halle in der Har monie ihrer Farben und der verschwenderischen Fülle de» Lichtes war erfüllt von der gläubigen Spannung und Er wartung der Zehntanscndc, die dem Führer bei seinem Eintressen wenige Minuten vor Ist Uhr einen unbeschreib lichen Empfang bereiteten. Zum letzten Male zogen unter dem straffen Rhythmus des NibeluugcnmarschcS, den der Musikzuff der Leib standarte spielte, die ruhmreichen Standarten unter Bor antritt der Blutfahne, des heiligen Zeichens der Bewegung, ein, um unter dem von goldenem Eichenlaub umrahmte» Hakenkreuz, dem Blickpunkt der festlichen Halle, ihren ge wohnten Platz zu finden. Auch auf dem Neichsparteitag Großbeutschlands ist am letzten Tage Richard Wagner» herrliche „Meistersingers-Ouvertüre festlicher und symbo lischer Auftakt. Ihre Töne erfüllen den Raum mit jener würdig» skierlichen Stimmung, die das Kennzeichen der großen Als der Führer zu sprechen beginnt, scheint e», als ob der Riesenraum den Atem anhält. Die große Schlußrede des Führers auf dem Partetkongreß hat folgenden Wort laut: Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen! Parteigenossen! Am 2. September 1928, also vor 15 Jahren, fand in Nürnberg der erste „Deutsche Tag" statt, der erste, weil trotz aller vorangegangenen namensgleichen Veranstaltungen dieser Kundgebung eine größere Bedeutung zukam alS ähnlichen Täuflingen zuvor. An diesem 2. September 1928 traten zum ersten Male die Kampfverbände der National sozialistischen Partei tonangebend in Erscheinung. Sie prägten der ganzen Kundgebung ihren Stempel ans. Nürn berg stand unter dem Hakenkreuzbanner. Es konnte von diesem Tage an nicht mehr übersehen werden, daß «ine neue Erscheinung in bas politische Leben der Nation getreten ivar. Der Umwelt ungewohnt und noch sremd in der Form des Auftretens, in der Zusammensetzung ihrer Anhänger, in der Art ihrer Propaganda sowohl als in dem Bild der äußeren Erscheinung -er Mitglieder, denn während die an deren sogenannten nationalen Verbände und Bereinig»«' zen im wesentlichen ihre Anhänger eben doch au- bürger lichen Kreisen erhielten und sich selbst ihre sogenannten Stunden der nationalsozialistischen Bewegung ist, und sie bringen auch hinaus zu den Tausenden und aber Tausen den, die durch die weitgeöffncten Türen der beiden Längs seiten der Halle den festlichen Schlußkongrcß miterleben und noch einmal den Führer hören wollen. Die festlichen Klänge find verrauscht Unter atemloser Still« erklärt der Stellvertreter deS Führer»: „Der Kon greß nimmt seinen Fortgang. SS spricht der Führer". Zum letzten Male auf diesem Reichsparteitag steht nun der Führer, von tosenden Heilrnfen empfangen, vor den Teil- nehmern des Kongresses,- zum letzten Male spricht er am Ende dieser groben und unvergeßliche» Tage von Nürnberg zu ihnen und durch den Aether zum ganzen deutschen Volk. Bor ihm fitzen mit den ersten Männern aus Bewegung und Staat, Wehrmacht, Kultur und Wirtschaft unter den Ehrengästen der Partei daS gesamte in Nürnberg anwesende Diplomatische KorpS und die ausländischen Delegationen Mit ihnen hört eine ganze Welt den Mann, der in etwas mehr al» anderthalb Jahrzehnten vom unbekannten Sol daten de» Weltkriege» zu einer Persönlichkeit der Welt- geschichte geworden ist. Kampforganisationen — soweit man davon reden konnte — aus diesen rekrutierten, war die Nationalsozialistische Partei schon damals eine ausgesprochene Volksbewegung, das heißt, die große Zahl ihrer Anhänger bestand aus den Söhnen der breiten Massen. Ans Arbeitern «nd Bauern, kleinen Handwerker« und Angestellten rekrutierten sich die Batail lone der SA. St« bildete« die ersten Zellen der politischen Partei «nd füllte» auch »och später ihre Ortsgruppen. Es waren daher viele unserer „Bürger", nachdem sie schon durch den Namen „Deutsche Arbeiterpartei" bedenklich gestimmt wurden, auf das Aeußerste betroffen, sowie ihnen erst die rauhen Gestalten zu Gesicht kamen, die sich um die Bewegung als Garbe gesellt hatten. Eine nationale Bewegung aus arbeitenden Menschen! Sie verstand dabei aber den Begriff Arbeit nicht in dem exklusstven Sinn, wie dies sowohl bei den Bürgerlichen als auch bet den Marxisten der Fall war. Für die National sozialistische Partei war der Name „Arbeiter" vom ersten Tage a« die Ehrenkennzeichnung aller jener, die im redlichen Schaffen — sei es auf geistigem oder rein manuellem Ge biet — in der Gemeinschaft tätig waren. Allein da die Partei eine BolkSpartet war, besaß sie damit zwangsläufig genau so wie im Volke selbst mehr Hand- als Geistes arbeiter in ihren Reihen. Dies führte in der Folgezeit zu einer Reihe von Mißverständnissen. Man glaubte, eine solche Bewegung, di« — wie sie zugab — in erster Linie an» handarbeitenden Menschen bestand, überhaypt sür die Lösung jener höheren Aufgabe als ungeeignet ansehen zu können. Denn dazu war in den Augen unsere» Bürger- tumes nur jene geistige Elite, die sich in unsere bürger- lichen Parteien verirrt hatte, vom Neben Gott bestimmt worden. Ter Marxismus allerdings sah in der neuen Bewegung vom ersten Tag an einen verhaßten Konkur renten und glaubte, ihn am ehesten dadurch erl^iae« zu können, daß die breite Maste di« im Nationayozrali-muS erfolgte Fixierung deS Begriffes „Arbeiter" im Sinne einer Zusammenfassung aller Schaffenden als im Wider spruch zum Begriff „Proletariat" stehend verMrieq wurde. Freilich stimmte dies auch. Denn das Proletariat aber bester die proletarischen Parteien hatten den deutschen Kopf- und Geistesarbeiter soweit al» möglich auS ihren Reihen ausgeschlossen. Ganz obne geistige Führung konnte man natürlich auch nicht bestehen, allein diese beanspruchte schon seit Jahrzehnten das Judentum. Der Zweck der marxistisch-kommanistisch-sozialdemokra- tische« Parteien war ja auch nicht der, etwa dem deutsche» Volke ein« bessere Gemeinschaft zu schenke» oder cS sür eine solide zu erziehen, als vielmehr, di« dentsch« Volksgemein schaft -» zertrümmern «nd zwischen volkseigener geistiger Führung und dem Volk« selbst eine unüberbrückbare Slvst ansznreiße». Der Arbeiter sollt« als Sturmbock gegen seine eigene geistig« Intelligenz angesetzt werden, um durch deren Ver neinung der vorhandenen überzähligen iutellettuPle» Literatur, und Advokaten-Schicht die führerlosen Dolks- mafie« auszuliefer». Als Ziel schwebte den Machern «»- gesähr der Staat vor, den «ir heute in Sowsetrußlaud vollendet sehen. 98 v. S. arische Handarbeiter «nd 2 v. H. jüdische Kommisfare. Dafür erhält ei» solches Gebilde da«« das Recht, sich „Diktatur des Proletariats" zu neunctz. Daß die Partei einer neuen Volksgemeinschaft bei dh» jüdischen Drahtziehern der proletgriscben Weltrevolution schon aus diesem Grunde daher ebenfalls auf keine Gegen liebe stieb, war selbstverständlich. Daß sie außerdem das ."M. r Die Rede des Generalfeldmarfchalls Göring bet ber Tagung der DAF. bringen wir heute im Innern des Blattes (3. Beilage). Re große Schlußrede de« Führers Als der Führer zu sprechen beginnt, scheint es, als ob der Riesenraum den Atem anhält