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Zehntes im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag - , den 16. December 1852. Erster Theil. Ouvertüre zu „Egmont 44 von L. van Beethoven. Recitativ und Arie aus ,,Iphigenie in Tauris 44 von Gluck, gesungen von Fräulein Agnes Büry. Iphig. Ach! arme Pelopiden! Du unglückseliges Geschlecht! bis zu der Frevler fernstem hin, straft Tantalus, den Frevler, des Himmels Zürnen noch. Der Fürsten Erster, vom Stamm der Götter, Agamemnon, sinkt hin zur Nacht des Grabes; sein Sohn blieb meiner Hoffnung noch; er, sagt’ ich tröstend mir, wird deine Leiden enden. Geliebtester Orest, mein theurer Bruder, Du trocknest nimmer nun der Schwester Thränen ab. Nein, länger hoff ich nicht! So lang’ ich athme, hat der Götter Zorn mich stets verfolgt, mein Leben ist der Schmach, dem Unglück dargebracht; nun füllet sich das Maass, geraubt wird mir mein Bruder! 0 du, die mir das Leben gab, Nimm dies Geschenk, o nimm es wieder, Diana! dir fleh’ ich, lass sinken mich in’s Grab I Gieb jenseits dieses Grab’s mich meinem Bruder wieder! Weh mir! der Tod nur rettet mich, Sonst hoff’ ich keinen andern Retter; Denn wider mich empörten sich Mein Volk, mein Vater und die Götter! 0 du, die mir einst Hülfe gab, Nimm dies Geschenk, o nimm es wieder, Diana! dir fleh’ ich, lass sinken mich in’s Grab! Concertstück für das Pianoforte mit Orchesterbegleitung von C. Maria v. Weber, vorgetragen von Herrn Alexander Dreyschock.