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WHtliWltMlg Freitag den 4. August 1916 abends 82. Jahrgang . Nr 179 Snsevat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzcile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zette 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. TUsKU M AUW fir MMM, SMektg Lil Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. .. Die «MHerltz. Zeitung- erscheint täglich mi. Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteliähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., rmmonatlich60Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Ausführungsverordnung zur Bundesratsverordnung über Brotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916 vom 29. Juni 1916. Z« 8 3 Absatz 2. Die Befugnis, üter Zeit und Art des Ausdreschens sowie über Anzeige und Feststellung des Druschergebnisse, Bestimmungen zu erlassen, wird den Amtshauplmannschasten und bezirkssreien Städten übertragen. Zu ß 17. Die Anzeigen der Komunalverbände gemäß § 17 sind gleichzeitig dem Ministerium und dem Statistischen Landesamt einzureichen. Als Selbstversorger sind Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe nur anzuerkennen, wenn sie Vorräte von dem für ihre und die Versorgung der Angehöiigen ihrer Wirt schaft erforderlichen Brotgetreide und Mehl auf die ganze Versorgungszeit nachweisen können. Der Kommunaloerband kann Ausnahmen hiervon bewilligen. Zu 8 38 Absatz 1. Die Verpflichtung der Mühlen, die gesamten von ihnen er- mahlencn Erzeugnisse einschließlich allen Abfalls abzullefern, ist in die Mahloerträge ausdrücklich aufzunehmen. Zu 8 44 Absatz 3. Ueber die Verteilung der Kleie behält sich das Ministerium des Innern besondere Verfügung vor. Zu 8 480). Ueber den Verkehr mit ausländischem Brotgetreide und Mehl ergeht besondere Verordnung. Im übrigen finden die Bestimmungen der Verordnung vom 15. Juli 1915 zur Ausführung der Bundeeratsverordnung vom 28. Juni 1915 über den Ver kehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahre 1915 (Sächsische Staatszeitung Nr. 161) Anwendung, soweit sich nickt aus der Bundesratsverordnung über Brotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916 oder dieser Verordnung Abweichungen ergeben. Dresden, am 29. Juli 1916. Ministerium des Innern. Bekanntmachung, die Gültigkeit der Zuckerkarten betreffend. Die auf die Zeit vom 7. Mai bis zum 31. Juli 1916 ausgestellten Zuckerkarten über 5 und 20 Pfund, sowie die auf den gleichen Zeitraum lautenden Bezugsausweise über 25 Pfund haben mit dem Ablaufe des 31. Juli 1916 ihre Gültigkeit verloren. Auf diese Karten darf daher Zucker nicht mehr abgegeben werden; ein Reckt auf Nach lieferung der noch nicht entnommenen Zuckermenge besteht nicht. Dies gilt auch, soweit die nunmehr ungültig gewordenen Zuckerkarten zur häus lichen Obstverwertung bestimmt waren und mit einem entsprechenden Vermerke versehen sind. Diese auf Einmachzucker lauienden Karten müssen gegen die gleiche Menge neuer Zuckerkarten eingetauscht werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschristen werden nach 8 12 der sächsischen Ausführungsverordnung vom 4. Mai 1916 zur Bundesrats Verordnung über den Ver kehr mit Verbrauchszucker vom 10. April 1916 (RGBI.S.261) bestraft. Dresden, am 3. August 1916 Ministerium des Innern. Meieverteilung. Auch die im August verfügbare Kleie soll mit Rücksicht aus das Fehlen von Schweine futter einerseits und im Hinblick auf die Erntearbeiten andererseits in erster Linie den Schweinebeständen und den Zugrindern zugute kommen. Die Berteilungsstellen erhalten daher für Kugusti wiederum für NA i° >« P""° zugewiesen. Der verbleibende Ueberschuß ist hauptsächlich für kranke Tiere aller Art bestimmt. Die Kleiezuweisung ist bei den Vertsiiungsstellen zu beantragen, bet denen die Kleie in nächster Zeit eintrisft. Königliche Amtshauptmannschaft. Formulare undZandere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Earl Jehne, Dippoldiswald« Lokale» rmd Sächsisches. Dippoldiswalde. Von gestern Donnerstag abend an die ganze Nacht hindurch durchtobte ein heftiger Sturm unsere Fiuren, zu dem sich beute früh noch Sprühregen geseilie. Wie groß der Schaven ist, der an den Obst- bäumen ungerichtet worden ist, läßt sich noch gar nicht übersehen, jedenfalls ist er ziemlich erheblich. Es gilt, das Fallobst möglichst ungeschmälert zu verwerten und kein Stück davon umkommen zu lassen. Für die Ernährung ist es ja leider schwerer zu verwenden, da diesmal der nötige Zucker fehlt. — Deutschland kann nur siegen, wenn es nicht nur mit dem Schwerte kämpft, sondern auch wirtschaftlich stark bleibt. Die Förderung der wirtschaftlichen Kraft ist daher eine ernste vaterländische Wicht für alle Deutschen hinter der Front. Jeder muß sich gern und willig Opfer auf erlegen. Und wie klein sind solche Opfer, wenn wir sie mit denen vergleichen, die unsere heldenmütigen Truppen täglich und stündlich bringen! So gehört zum wirtschaft lichen Siege auch die Verstärkung des Goldschatzes der Reichsbank. Gesinnungslos handelt der, der die noch in seinem Privatbesitz befindlichen Mengen gemünzten Goldes, dessen Festhalten ganz sinnlos ist, nicht gegen Kassenscheine eintauscht Aber wir müssen nicht nur die Goldmünzen einwechseln, sondern auch durch den Berkaus von Eold- sachrn den Goldschatz der Reichsbank stärken. Zu diesem Zwecke wird in Dippoldiswalde eine Goldankaufstelle ein gerichtet. Sie ist erstmalig am 12. August vormittags im Sitzungszimmer des Rathauses geöffnet. Die Stelle ver gütet für alle Goldfachen den vollen Goldwert. Die Fest stellung de» Goldgehaltes findet durch einen vereidigten Taylor statt. Die Toren erfolgen, so, daß aus dem An kauf von Goldsachen und Edelsteinen für die Reichsbank kein Gewinn entsteht. In vielen Haushaltungen finden sich Goldlachen, die nicht mehr benutzt werden und als totes Kapital in den Schubläden liegen. Solche Sachen zu veräußern, bietet sich jetzt die beste Gelegenheit. Man zögere auch nicht, sich des überflüssigen Aufwandes, ver mit goldenen Ketten, Armbändern usw. häufig getrieben wird, zum Besten de» Vaterlandes zu entäußern. Allen Deutschen muß es ein« Ehr« f«(n, an Stelle der goldenen Uhrkelten «ine einfache eisern« Kette zu tragen und damit zu zeigen, daß sie keine» eitlen Schmucke» bedürfen, wenn dieser dem Vaterlande nützt. Derartige eiserne Ketten sind in der Herstellung begriffen und werden bet Hingabe einer goldenen Uhrlette gegen Werlerfatz abgegeben werden. Um zu verhindern, daß Sachen von Kunstwert eingrschmolzen werden, wird die Goldankaufssteil« durch «In«n Kunftsach- vtrsländigrn beraten. Trauringe sind bi» aus weitere» vom Ankauf ausgeschlossen, e» sei denn, daß es sich um Trauringe Verstorbener handelt. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Juli 1916: Vereinigte Weißeritz: beob. 33, norm. 26, Abwchg.-s-7; Wilde Weißeritz: beob. 34, norm. 29, Abwchg. -s-5; Rote Weißeritz: beob. 35, norm. 28, Abwchg. -j-7; Müglitz: beob. 41, norm. 29, Abwchg. -s-I2. Frauenstein. Zu dem am Montag hier abgehaltenen Viehmarkt wurden aufgetrieben: 7 Rinder, verkauft wurden keine: 60 Ferkel, davon wurden 50 Stück zum Preise von 65—90 M. pro Paar verkauft; Pferde wur den keine aufgelrieben. — Das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhielt der Jäger Walter Dittrich, Sohn des Stuhlbauers Dittrich hier. Dresden. Dem Vernehmen nach soll der Landtag im Herbst wieder zusammentreten. Der Zeitpunkt der Einberufung steht noch nicht fest. Beschäftigen wird er sich mit dem Entwurf des Gesetzes über die Elektrizitäts versorgung des Landes, ferner mit einer Regierungsvor lage wegen anderweitiger Verlängerung der Mandate zur Zweiten Kammer. Auch von einem Nachtragsetat ist die Rede, da sich infolge des Krieges die Ausgabepositionen nicht unwesentlich verändert haben. Da nicht ausgeschlossen erscheint, daß die Elektrizitäts-Vorlage früher beraten wird, so hätte man unter Umständen mit zwei Tagungen zu rechnen. — 3. August. Der Prokurist der Firma Kaden L Co, Herausgeber der „Dresdner Volkszeitung", Hermann Wall- fisch, hatte sich heute vor der 5. Ferienslraskammer des Landgericht» wegen Betrugs und Unterschlagung zu verantworten. Er hat seit dem Jahre 1911 bis 1916 die Summe von 98000 M. unterschlagen. Das Geld hat er In Posten von 500 und 1000 M. der Kasse entnommen. Er entschuldigte seine Tat mit seinem geringen Einkommen — er hatte 5800 M. Gehalt —, mit der Krankheit seiner Frau und den Kosten, durch die Kinder verursacht. Das Gericht verurteilte ihn zu 2 Jahren 6 Monaten Gefäng nis und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust. Walisisch, der sich gegen Kaution auf freiem Fuß befand, wurde sofort in Hast genommen. Pirna. Bürgermeister Stark, der im vergangenen Jahre sein hiesige» Amt übernahm, ist von den Stadtver ordneten bereit» auf Lebenszeit gewählt worden. Die Ver- anlasiung hierzu gab da» an unser Stadtoberhaubt er gangene Anerbieten, am 1. Oktober d. I. eine Ratsstelle in einer sächsischen Großstadt zu übernehmen. Meißen. Das Stadtverordnetenkollegium wird sich in seiner nächsten Sitzung auch mit Aufnahme von Darlehen für Kriegrbedürfnisse befassen. Die Aufnahme derartiger Darlehen soll nachträglich genehmigt und der Rat zur Auf nahme von weiteren solchen Darlehen bis zur Höhe von 500 000 M. ermächtigt werden. Brunndöbra. Außerordentlich hohe Preise wurden zu der am Montag hier abgehaltenen Holzversleigerung erzielt. Für I Meter weiche Nutzrollen wurden 17 M., für Brennschcite 3 Klasse 12,50 M. und für „wandel bare" Neste 8,40 M. bezahlt. Da sich diese Preise durch da» tzereinfahren noch um 2 bis 3 M. verteuern, so ist das eine Höhe, die die ältesten Bewohner noch nie erlebt haben. Zittau. Die Goldankaufsstelle für Zittau Stadt und Land hat das Ergebnis ihrer bisherigen Ankäufe an die Reichsbank abgeliefert. Von ungefähr 600 Personen aller Kreise sind die verschiedenartigsten Schmuckstücke, Münzen, Ketten und anderes mehr im Goldwerte von 12000 Maik der Goldankaufsstelle käuflich überlassen worden. Zittau. Der Stadtrat fordert die Bürgerschaft auf, ihren Kartofielbedarf für die nächsten 3 Wochen zu decken. Di« Höchstpreise für Frühkartoffeln sind bis zum 10. August bei Abgabe von mehr als 1 Zentner aus 9 Pfg. für das Pfund und bei Abgabe von 1 Zentner und weniger auf 11 Pfg. für das Pfund festgesetzt worden. Gera. In dem reußisch-altenburgischen Dorfe Reichen bach ereignete sich dieser Tage ein schrecklicher Unfall. AI» der Landwirt und Müller Emil Appenfelder ins Feld gehen wollte, fiel unweit seines Gute, die elektrische Hoch spannleitung herab und auf A., der sofort getötet wurde. Ihm eilte die Ehefrau zu Hilfe, die gleichfalls von drm elektrischen Strom getötet wurde, als sie ihren Mann von dem auf ihm liegenden Draht befreien wollte. Die er wachsene Tochter, die ebenfalls zur Hilfeleistung herbeige- etlt war, wurde schwer verbrannt, so daß auch ihr Leben gefährdet ist. Kirchen-Nachrichten. 7. Sonntag nach Trinitatis, den 6. August 1916. Dippoldiswalde. Tert: Psalm 85,8—14. Lied Nr. 512. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Pfarrer Ludwig. Reinhardtsgrimma. Vor mittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Ludwig Rein hardtsgrimma. Vormittag« 11 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Mosen. Barenburg. Vormittags 11 Uhr Predigtgottesdienst. Johnsbach. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags >/211 Uhr Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr Jungfrauenverein. Hennersdorf. Vormittag« 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier de» heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predigtgottes dienst. Vormittags 11 Uhr Kindergottesdienst. Nach mittag» 3 Uhr Taufgottesdienst. Posfendorf. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst: