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Sächsische 1S27 Freitag, den 28. August Nr. 199 Mdch. 20 I gut. NNd «deren >bov 18212 «rbol.tt !928 U6V5 V0-100, «>-100. ;1jau « -tunge» lotbarjch k- m 80 bi, t 20-25, stauch 10 «, Toma, t 10-28, hl Stück lschkrout k 10-30, Stück 10 hiesiger Stück 18 adieSchen k- lcker. "iw' ^dt^Z-itm^ I «nrrig« «r-w »1. »qespal frei in- Samt mit 100 Solbpfemst-en. monatl. Vik.1.90,durch biepofl ohneZustellgebühr »onaN Mk.r.-.Für ^2lle hoh.Gewalt, . ... »0 «neg. Streck-usw. hat der Sezieher keinen Anspruch aus Lieferung bzw.Nachlleferunq der Redaktion UNÜ da lAasewih, Tollewiher Str^ « be». der Nichtigkeit nicht übernehm. - 89. Jahrgang ---- - —- W. lung 2403, Rheinland unverzüglich räumen. So mußte Reichstagspräsident Löbe von sich aus diese Frage anschneiden Herrn poincar« eine Lektion erteilen Zustimmung zum -sutfch- französtfchen Handelsvertrag Der Wortlaut des deutsch-französischen Handelsvertrages ist nunmehr von der Reichsregierung bekanntgegeben worden. Die französischen Tarife des neuen Ab kommens sind durchaus nicht so günstig, wie man ursprünglich angenommen hatte. Aus Wirtschaftskreisen hören wir, daß man trotzdem mit dem Vertrag leidlich zufrieden ist, denn dessen Zollsätze lieaen trotz ihrer absoluten Höhe zum großen Teil beträchtlich unter den Tarifen der bisherigen Provisorien. Die Sätze für lebenswichtige deutsche Erportprodukte sind niedriger als die Minimaltarife der französischen Zollnovelle. Nur ganz we nige Waren unterliegen höheren Tarifen. Die Wirtschaft hofft, daß auf «rund des nenen Abkommens der deutfch- frauzösifche Warenverkehr beträchtlich steigen wird, »emsprech-Anschlub: Am« Vrwd« Nr. »IS« Leu-Adr.; «ilbgauprefst BUNewttz Lei unverl. «tagesanbt Manuskripten ist Rückporto bes Zernspr. aufgogeb werben, töm». wir «in« Verantwort. I zumal ab 15. Dezember 1928 von Franko reich praktisch die uneingeschränkte Meist begünstigung gewährt werden wird. Der Reichsrat stimmte am Donnerstag nachmittag dem deutsch-französischen Han delsabkommen zu. Degen das Abkommen stimmte Hessen, weil dadurch ein wichtiger Produktionszweig, und zwar der Weinbau, in seiner LebenSmöglichkett getroffen werd«. Pilze SO, 10-18 je , Erbsen, »upen 80 albe —, 4—80, je sacr ^..verkauft mit Loschwiher Anzeiger NA A.--« Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. Zlatt enthält die amtlichen Vekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile vlasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Vühlau, Rochwitz und Laubegast (ll. und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach- witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, PMnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. rcnaq^aibgüu.^uchOmcker« ua» Vnla^-nsiM Hwmami Beyer » «o, Ow-bouavlaseusttz. - LeranUvorftich sür LokalesSorlVrochs für beu übrig«, Lah«« SugenDerner beide m Dresden. Fluß- Matjes, theringe 18—28, träuter- >, Gar- l» 80, je pfel, tn. chbirnen 28-05, Heidel- Pfirsiche, i eintrau, i« 70 bi» «S, Ick 8—8, ibrot SO, LnanaS Frankreichs bedrohen. PoincarLS Worte werden daher als ein Versuch gedeutet werden müssen, sich zu rechtfertigen und den Widerstund Frankreichs zu entschul digen. Freilich scheint uns der Kongreß der Interparlamentarischen Union nicht gerade die geeignete Stelle für Frankreich, sich vor der Welt zu rechtfertigen. Es wäre wünschenswerter gewesen, wenn Poin- care lieber den in Paris versammelten Parlamentariern erklärt hätte: Frankreich wird, um wirklich dem Frieden zu die nen und di« allgemeine Verständigung und Versöhnung zu beschleunigen, das «WWMW MM1, MN-WMM M IW MW MlkMl Französische Offenheit, die uns zu Dank verpflichtet lsinw Posil-Zetk mit 25 Soldpfenniaen berechnet, Reklamen di« 4 gespaltene Zelle zeigen a. Reklame« mit plohvorschriften und ichvierigen Satzarten werden mit so^ Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorn». 11 Uhr Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträae sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprel- In Anre - nun, gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. derspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs d. Auftraggeber« Anus Ser Setze! ueberdenkt man die einzelnen Mille der letzten Zeit, in denen Frankreich und sein Trabant Belgien Gelegenheit nahmen, ihrem Haß gegen Deutschland Ausdruck zu geben, so faßt man sich an den Kopf und fragt sich erstaunt, ob denn wirklich alle ernsten und ehrlichen Friedensbemühungen und Vev- ständigungsversuche Deutschlands, ob all di« schweren Opfer, die Deutschland in Genf und Locarno gebracht hat, tatsächlich völlig umsonst gewesen sind. Besonders der Der- lauf der Denkmalsweihe in dem belgischen Städtchen Dinant mit den verschiedenen Hetzreden von belgischer und französischer Seite ist geeignet, auch den letzten Rest von Vertrauen zur Ehrlichkeit des Friedens willens der Gegenseite zu zerstören. In der Tat bedeuten di« verschiedenen Reden, die in Dinant gehalten worden sind, nicht nur eine Brüskierung Deutschlands, sondern ge radezu eine Beleidigung, die die amtlichen deutschen Stellen zu Vorstellungen in Brüssel und Paris veranlassen sollte. Es ist ver ständlich, daß Belgien bemüht ist, die Tat sache zu verschle ern, daß das Vorhandensein und die Tätigkeit belgischer Franktireurs erst den Anlaß gegeben haben zu den traurigen Folgen, die so vielen Menschen, und dar unter sicher auch manchem Unschuldigen, das Leben gekostet haben. Es ist gewiß zu be klagen, daß di« Notwendigkeiten des Krieges mit solcher Schärfe in das Leben eines Vol kes eingegriffen haben. Und es ist vom menschlichen Gesichtspunkt aus gewiß zu ver stehen, daß jene Vorfälle, sobald man sie wieder in das Gedächtnis zurückruft, Zorn und Empörung. Hervorrufen. Lein Deutscher, kein Franzose, kein Russe würde anders empfinden. Eine andere Frage aber ist es, ob eine Berechtigung dafür vorhanden ist, daß derartige Vorfälle wie in Dinant, die bisher in jedem Kriege sich ereignet ha ben, von amtlichen Stellen und von hoch gestellten Persönlichkeiten, die sich Führer ihres Volkes nennen, zu gemeinster Hetze gegen Deutschland ausgeschlachtet werden. Hier liegt der eigentliche Grund, wes halb die Denkmalsweihe von Dinant und ihre agitatorische Aufmachung aufs aller- chärfste verurteilt werden muß. Wenn bei- pielsweise der Leiter der ganzen Deranstal- una die Opfer von Dinant als Opfer eines Volkes von Mördern bezeichnete und ihre Erschießung das grausamste Verbrechen der Gesch'chte nannte, so lieick in diesen haßerfüll ten Ausfällen «eoen Deutschland eine solch ungeheuerliche Beleidigung, daß man gegen derart'"« Methoden, neun Jahre nach Frie- densschluß statt Völkrvcrsöhnung Völler- verschiedene politische Situationen in Europa geschaffen worden seien: «in West europa mit anerkannten Grenzen und ein Osteuropa mit nicht anerkannten Grenzen. Solange die Ostgrenz«» nicht wirklich anerkannt seien, müsse Frankreich im Rheinland« -leide». Wenn Herr Löbe di« Rheinlandräumung zum 1. Januar 1928 fordere, so müsse ihm geantwortet werden, daß die Besetzung der Rheinlande die ein zige Garantie sür die Aufrecht- erhaltnng des Friedens in Osteuropa darstelle. Frankreich wünsche e i n Europa einen gemeinsamen Frieden. De Jon- venel schloß mit den Worten, auch er sei für die Räumung des Rheinlandes, aber nur unter der Voraussetzung, daß vorher ei« Ostlocarno geschaffen werden würde. Seine Ausführungen, die von Beifalls stürmen auf den Bänken der Polen unter brochen wurden, wurden von Len deut schen Parlamentariern mit lebhaftem hört, hört! und mit den Worten unerhört begleitet. Das wäre PoincarLS Mann Wie Lie T. U. erfährt, betrachten die deutschen Parlamentarier die Ausführun gen de Jouvenels als einen schweren Schlag gegen die von Briand erfolgte Verständigungspolitik. Die deutschen Par lamentarier werden in ihrer Antwort rede zum Ausdruck bringen, daß die Stre semann - Briandsche Verständigungspoli tik auf wesentlich anderer Grundlage aufgebaut ist, als die Ausführungen de Jouvenels, die man in französischen politischen Kreisen auf die Vermutung zu rückführe, daß Poincars gern de Jouvenel als ^-chfolger Briands in feinem Kabi nett sähe. Ei« «euer Hieb gegen uns In Paris ist gestern die Interparla mentarische Union zu ihrer 24. Tagung zusammengetreten. Ans kleinen Anfängen hat sich die lange vor Ausbruch des Krie ges gegründete Union allmählich zu einem Weltparlament entwickelt, in dem säst alle Nationen der Erde vertreten sind. Allein auf dieser gegenwärtigen Tagung in Paris sind ZS Staaten aus allen fünf Weltteilen vertreten Selbst, wenn man zu den Erfolgsaussich ten der Völkerbundsarbeit das denkbar größte Zutrauen hat, so wird man doch zu der Auffassung gelangen müssen, Latz die Interparlamentarische Union auch neben dem Völkerbund nicht nur eine Existenzberechtigung hat, sondern gerade zu einer Notwendigkeit entspricht. Gerade die jüngste Zeit mit ihren weit häufiger wechselnden Volksvertretungen läßt es geboten erscheinen, durch eine Or ganisation, wie sie die Interparlamen tarische Union darstellt, gewisse Grundlinien für eine interparlamen tarische Zusammenarbeit zu schaffen, deren man vielleicht früher noch eher entraten konnte, als die Abge- ordneteneigenschaft schon beinahe erblich zu sein pflegte. Die diesjährige Tagung der Interpar lamentarischen Union hat als Einleitung und Auftakt drei Reden gebracht, die ge rade im gegenwärtigen Augenblick eine ganz besondere Bedeutung erhalten. So sprach der französische Ministerpräsident Poincarc in seiner Begrüßungsrede von dem furcht baren Konflikt, der Europa und die ganze Welt zerrissen habe, von dem Krieg, Lessen Furchtbarkeit erst allen Beteiligten den unschätzbaren Wert des Friedens zum Bewußtsein gebracht habe. Aber — unS hier liegt der wichtigste Punkt der Ausführungen Poincares — trotz alledem seien die Gefahren, die der Harmonie der Völker dnrch Inter essengegensätze «nd nationale Rivali, täte» drohe», keineswegs gebannt. Es ist ohne weiteres zu erkennen, daß diese Worte mit besonderer Betonung gesprochen sind, im Hinblick auf die augen blicklich so lebhafte Debatte über die Rhein landräumung, die von Frankreich immer I wieder hinauSgezöqert wird, mit der Begründung, daß die ^nationalen Rivali täten" von deutscher Seite die Sicherheit MW M MWM UM MM MlM Oie für Ende September vorgesehene Zwischentagung -es Reichstags wir- verschoben wer-e« müssen, weil -ie -em Reichsrat bis -ahi« zur Verfügung stehende Zeit zur Beratung des Reichsschulgesehes zu kurz ist - Heute beginnt in Dresden die Europatagung des Bundes der Ausländsdeutschen — Zugabsturz am Mont-Blane, 2V Tote — Bei »er Schiffstatafirophe in -er Rahe -es japanischen Kriegshafens Kioto sin- 12 Offiziere uv- HO Matrosen ertrunken die nur Beifall in Deutschland finden wird. Denn Löbe wies auf den Wider spruch hin, der in der Besetzung deutschen Gebietes liegt und Lem zu gleicher Zeit ausgesprochenen Wunsche nach einer inter nationalen Verständigung. Es fehle -er große Zug des Entgegen kommens, der zu einer positiven Tat führe» müsse. Wenn beispielsweise Frankreich, so er klärte Löbe, am 1. Januar alle seine Truppen vom deutschen Boden zurück- ziehen würde, so würde damit ein wert volles Werk der Menschenversöhnung voll bracht. Deutschland gehöre dem Völker bunde an und sei gleichberechtigt mit den anderen Nationen in ihn eingetreten. Es habe die Verträge von Locarno, di« die gegenseitige Sicherheit versprechen, unter zeichnet. Es habe auf die Befreiung deut schen Gebietes nach dem Abschluß -er Lo carnoverträge gehofft. Deulschlan- sei in Vieser Hoffnung getäuscht worden Die Rede des Rcichstagspräsidenten wurde mehrfach von lebhaftem Beifall unterbrochen. Nach weiteren Darlegungen des Japa ners Takebe und des Polen Denibinski wurde die Sitzung auf nachmittag vertagt. In der Nachmittagssitzung waudtc sich de Jouvenel Löbes Ausführungen z«. Der ReichstaqSpräsident hätte nur, be tonte er, mit einem gewissen Zögern von dem Frieden gesprochen. Das sei die. Folge der Tatsache, daß tn Locarno zwei