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Dresdner Journal : 15.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-15
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 15.08.1902
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vezusspret»: Vtvn Brzuae di« K«/chtst,steKe innerLak« Dresden» 2,50 M. (rinschl. Zuimgung), durch die ün Deutschen Reiche » M. (ausp1,kkstluv B<il,Ugcld) Vierteljährlich. Liuzelue Nummern 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht ern- aeforderten Beiträge bean sprucht, so ist da« Postgeld beizufügen. Dresdner Journal Herausgegeben von der Königl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — yernspr^Anschluß Nr. 1LSS. Erscheine* r Werltag« nach«, d Uhr. Aurü»H1,»»«»«eHÜH»M: Di« L«ilr Nein« Schritt d« 7 mal gespaltenen Ankündt- a u iigS-SeUe oder deren Raum -v Pf. Bei Tabellen- und piffernsad » Pf. «ufschla, für die Zeile Unterm R«» dcktion«strich (Eingesandt) die TertzeUe mittler Schrift oder deren Raum so Pf. Gebühren - ErmäßignnH HM öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen dB mittag« 12 Uhr für die nach mittag« erscheinende Nummer- ü?188 Freitag, den 15. August nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, vom 1. Oktober 1902 ab den Landgerichtsrath vr. Karl August Franz Grengel in Plauen zum LandgerichtSdlrektor und den Amtsrichter Paul Bernhard Stoß in Großschönau zum Landrichter, und zwar beide bei dem Landgerichte Dresden, zu ernennen, auch die Versetzung des Amtsrichters vr. Hermann Paul Demmrich in Lengefeld zum Amts gerichte Penig zu genehmigen. WekannLrnachung, die Abhaltung der diesjährigen Wahlfähigkeits- und Fachlehrer-Prüfungen betreffend. Die diesjährigen WahlfähigkeitSprüfungen für solche Hilfslehrer und Hilfslehrcrinnen, welche ihre Kandidaten-Prüfung schon Ostern 1900 be standen haben, sollen zwischen Michaelis und Weihnachten dieses Jahres stattfinden. Hilfslehrer, welche sich dieser Prüfung unter werfen wollen, haben spätestens am 15. September, Hilfslehrerinnen dagegen spätestens am 31. August ihre Gesuche um Zulassung bei dem Bezirksschul- inspeklor ihres Wohnortes unter Beifügung der in 8 16 der Prüfungsordnung vom 1. November 1877 (Seite 313 des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1877) vorgeschriebenen Zeugnisse einzureichen, worauf sodann von den Bezirksschulinspektoren die Gesuche mit thunlichster Beschleunigung unter Beob achtung von tz 16 der Prüfungsordnung an den PrüfungSkommlssar abzugeben sind. Diejenigen, welche sich einer Fachlehrer- Prüfung unterwerfen wollen, haben ihre Gesuche um Zulassung nebst den nach 8 28 der Prüfungs ordnung beizufügenden Zeugnissen bis spätestens den 31. August laufeuden Jahres bei dem Bezirksschulinspektor ihres Wohnorts an zubringen, worauf den Nachsuchcnden seiner Zeit weitere Bescheidung zugehen wird. Sollten Studierende der Pädagogik an der Universität Leipzig sich der im November dieses Jahres stattfindenden Fachlehrer-Prüfung im Turnen unterziehen wollen, so werden sie darauf aufmerksam gemacht, daß ihnen der Eintritt in den Ausbildungs kursus an der Turnlehrerlnldungsanstalt zu Dresden noch zum 18. August gestaltet wird. Dresden, am 12. Juli 1902. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Für den Minister: vr. Waevtig. 6578 Ernenuuugeu, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums derKtnanzen. Bei der Bauverwalterei Dresden I sind ernannt bez angestellt worden: Lchessler, zeither Expedient, als Bureauassistent; Hause, zeither Hilssexpedient, als Expedient. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Seyfert, zeither Postsetretär, als Ober-Postsekretär im Bez. der Kaiser!. Ober-Postdir. Chemnitz; Müller, zeither geg. Tagegeld besch. Postpraktikant, als ctatm. Postpraktikant im Bez. der Kaiser!. Ober-Postdir. Leipzig; Gläser und Kuß mann, bisher geg Tagegeld besch Poppraklikanten, als etatm. Poftpraktikanten im Bez. der Kaiser!. Ober-Postdir. Chemnitz; Arnold, zeither Ober-Postassistent, als Postsekretär im Bez. der Kaiser!. Ober-Postdir. Chemnitz. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Die erste Lesung der Zoktarisvorlage. Mit dem Abschluß der ersten Lesung der Zolltarif vorlage ist der erste Akt des großen gesetzgeberischen Werkes vollendet worden. Der Verlauf und das Endergebnis können indessen keineswegs durchweg befriedigen. Es ist nicht nur viele kostbare Zeit ohne zwingende Not verbraucht worden, und die schutzzöllnerische Mehrheit hat es öfters nicht nur an der notwendigen Geschlossenheit und Entschlossenheit gegenüber den Zolltarifgegnern fehlen lasten, sondern es sind auch zu dem Zolltarifgesetze, wie zu dem Tarife selbst, mehrfach Beschlüsse gefaßt worden, denen von den Vertretern der verbündeten Regier ungen auf da- schärfste widersprochen werden mußte und für die überwiegend auf Zustimmung des BundeSratS nicht zu rechnen ist. Das entspricht ja an sich dem gewöhnlichen Gange parlamentarischer Verhandlungen. In den Kommissionen wird die Vorlage zunächst meist so gestaltet, wie es dort sür richtig erachtet wird, selbst wenn man überzeugt ist, mit dem einen oder anderen Abänderungsvorschläge bei der Regierung nicht durchdringen zu können. Auch in der zweiten Lesung im Plenum ist man in der Regel noch nicht von dem Gesichtspunkte des Erreichbaren, sondern von dem des Erstrebenswerten beherrscht, und erst zwischen zweiter und dritter Lesung findet die Verständigung mit der Regierung statt. Man wird es daher in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht allzu schwer nehmen dürfen, wenn am Schlüsse einer ersten Lesung in der Kommission eine Reihe von ernsten Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und der Re gierung bestehen bleiben; wenn man nur annehmen darf, daß von beiden Teilen die Verständigung in einem späteren Stadium der Verhandlungen ernst lich gesucht werden wird. Der vorliegende Fall trägt aber aus dem Grunde einen Ausnahmecharakter, weil es sich nicht bloß um die Ueberwindung des sachlichen Widerstandes der Minderheit, sondern vor allem um die Vereitelung der offen zugestandenen Absicht handelt, die Mehrheit an der Beschlußfassung über den Zolltarif zu hindern, um diesen als Wahl parole zu behalten. Diese Absicht erscheint für einen befriedigenden Ausgang der Verhandlungen um so gefährlicher, als man zweifellos vor keinem Mittel zu ihrer Verwirklichung zurückschrecken wird und die unglückliche Geschäftsordnung des Reichstags Hand haben zur Durchführung einer Obstruktionstaktik in reichem Maße bietet. Schließlich kommt auch ent scheidend in Betracht, daß das Ende des Gesetz gebungsabschnittes schon so nahe ist. Es kommt daher vor allem darauf an, keine unnötige Zeit mehr zu verlieren. Demzufolge gilt eS, sowohl weitschichtige Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und der schutzzöllnerischen Mehrheit zu vermeiden, als auch die Verschleppunqsversuche der Gegner zu ver eiteln. Die unerläßliche Voraussetzung sür beides ist feste Verständigung innerhalb der schutzzöllnerischen Mehrheit und zwischen dieser und der Regierung, damit beide vereint ihre volle Kraft gegen den ge meinsamen Gegner wenden können. Und zwar muß die Verständigung, wenn der erstrebte Zweck erreicht werden soll, jedenfalls vor der Pause zwischen zweiter und dritter Lesung im Plenum erfolgen, weil, wenn die zweite Lesung in der Kommission und im Plenum wieder ein solches Bild bietet wie die erste Kommissions beratung, eS nur zu wahrscheinlich überhaupt zu keiner dritten Lesung, jedenfalls aber nicht zu deren Abschlusse käme. ES ist im Gegenteil geradezu unerläßlich, daß bei der zweiten Lesung im Plenum schon in geschlossener Front gegen die Gegner der Zolltarifvorlage gekämpft wird. Daß eS dazu sehr nützlich, wenn nicht selbst notwendig sein wird, daß die Kommijsionsvorschläge schon das Ergebnis der Verständigung der Mehrheit der Zoll- tarifkommiffion in sich und mit der Regierung bilden, ist klar. Nicht minder, daß es auch wesent lich zur Verkürzung der zweiten Lesung in der Kommission beitragen würde, wenn diese Verständig ung in der Hauptsache schon vorher stattgefunden hätte. Man wird daher unter diesen ausnahms weise» Verhältnissen sicher gut thun, darauf hin- zuwirken, daß die Verständigung schon in der Pause zwischen erster und zweiter Kommissionsberatung er folgt. Ohne Zweifel bietet die Verwirklichung dieses Gedankens nicht unerhebliche Schwierigkeiten, sowohl wegen der Zahl und Bedeutung der bestehenden Meinungsverschiedenheiten, als auch wegen der Schärfe, mit der man sich in der ersten Lesung be gegnet ist. Allein diese Schwierigkeiten sind bei all- seiligein guten Willen nicht unüberwindbar, und Regierung wie schutzzöllnerische Mehrheit haben das gleiche dringende Interesse daran, die Zolltarifvor lage vor dem Ablauf ker Legislaturperiode ver abschiedet zu sehen. Man ist daher zu der Hoffnung berechtigt, daß, wenn am 22. n. MtS. die Kom mission ihre Arbeiten wieder aufnimmt, nachdem vorher die Fraktionen Stellung zu den Streitfragen genommen haben, die Grundlagen für eine Ver ständigung inmrhalb der schutzzöllnerischen Mehrheit und zwischen dieser und der Regierung gefunden sein werden. In eigener Sache. In Nr. 188 der „Dresdner Zeitung' wno an leitender Stelle die rm nichtamtlichen Teile der Nr 181 unsere» Blatte» veröffentlichte Erklärung zu den amt lich bekanntgegkbenen Amnestieerlassen in abfälliger Kritik besprochen. Zu unserer eigenen Rechtfertigung stellen wir hiermit zunächst fest, daß jene Erklärung nicht von uns verfaßt worden, sondern au» dem Justiz ministerium zur Aufnahme an unü gelangt ist. Ihr Inhalt ist, wie au» dem von Sr Excellenz dem Hrn. Justizminifter vr. Otto den „Dresdner Nachrichten" kürzlich zugegangenen Schreiben hervorgeht, im Publikum mißverständlich aufgefaßt worden, inlofern nach ihr noch ein weiterer Amnestieerlaß erwartet wurde, während die Erklärung, daß „der Freudentag des sächsi schen Volke« überdies dazu ausersehen worden sei, andere Gnadenerweisungen mehr für zu längerer Freiheitsstrafe Verurteilte eintreten zu lassen, namentlich auch für solche, die wegen MajestätSbeleidigung Gefängnisstrafe ver büßen", nur dahin verstanden werden sollte, daß der Geburtstag Er. Majestät des Königs auch zur Vollziehung von Einzelbegnadigungen bestimmt wordensei. Diese Gnadenokte, die schon einige Zeit vor dem Geburts tage St. Majestät des Königs vorbereitet worben waren, sind denn auch in größerer Zahl vollzogen worden und am Gedartttage zugleich mit den verkündeten Amnestien in Kraft getreten. Der Angriff der „Dresdner Zeitung" auf die Leitung unsere» Blattes ist übrigen» schon des halb durchaus ungerechtfertigt, weil da« genannte Blatt wissen muß, daß die unter „Tagesgeschichte" vor der Kunst und Wissenschaft. Richters Kunstsalon. In Richters Kunstsalon hat man jetzt Gelegenheit, neben den noch für kurze Zeit dort ausgestellten Por trät» Sr Majestät de» König« und Sr. Königl Hoheit de« Kronprinzen von Hermann Prell eine Auswahl von Bildnissen von der Hand de« Berliner Maler» Walter Meyer-Lüben zu sehen, die zu einem inter- effanten Vergleich herausfordern, da kaum ein größerer Gegensatz in Auffassung und Malweise gedacht werden kann, al« er zwischen den im Stoff gleichartigen Arbeiten dieser beiden Künstler besteht Während Prell, der Natur seiner Aufgabe entsprechend, in seinen Bildnissen die Königliche Würde und Hoheit der Stellung betont und nach seiner ganzen vorzugsweise auf da« Dekorative gerichteten Art die Anwendung der kräftigsten Farben für geboten erachtet, verzichtet Meyer-Lüben fast zu sehr daraus, den gesellschaftlichen Rang und die Lebensstellung seiner Auftraggeber in seinen Bildnissen anzudeuten. Seine Farbe ist in hohem Maße dezent und zurück haltend und geht in dieser Richtung vielleicht sogar etwas zu weit Die Originale seiner Bilder erscheinen nach seiner Auffassung al» Menschen, die jeder Berühr ung mit den feindlichen Mächten de« Leben« so weit al» möglich au» dem Wege gehen; jede« laute Wort muß sie verletzen, jede Erschütterung ihren Nerven Qual bereiten Diese Ueberzartheit, die dem decadentrn Ge schmack unserer Tage ziemlich weit entgegenkommt, kann un« jedoch nicht hindern, die großen Vorzüge von Meyer- Lüben« Bildnissen anzuerkennen. Der im Jahre 1867 in Königsberg in Preußen geborene Künstler hat an der Münchener Akademie unter Raab und Löfftz eine gute Stule in Zeichnung und Malerei durchg-macht und sich unter solchen Einflüssen ähnlich glücklich entwickelt wie sein Berliner Spezialkollrge Remhold Lepsius, an dessen Porträt« die seinigen im Guten wie im Schlimmen leb haft erinnern. Als di« bedeutendste Leistung unter der bei Richter ausgestellten Sammlung möchten wir da» Bildnis der Gräfin zu I u K mit ihren beiden Kindern bezeichnen Namentlich entzücken die beiden kleinen Mädchen in weißem Kleid, von denen sich da« eine zwanglos an die Mutter anschmiegt, während da» andere auf ihrem Schoß sitzt. Wegen der Persönlichkeit der Dargestellten wären noch hervorzuheben da» Porträt de« Berliner Bildhauer» Fritz Klimsch und da» der Dichterin Frau Anna Ritter, die al» Brustbild in der Ansicht halb von hinten mit einem Pelzmantel vorgeführt wird Auch ein Selbstbildnis de« Künstler» im Arbeitsrock ist nicht ohne Jntereffe. Die „Umbrierin" ist eine etwa« unruhig wirkende Freilichtstudie, die »um Zweck« der Bo. obachtung, wie die Eonnenflecken auf einem menschlichen Körper wirken, gemacht ist Der „Abendspaziergang" einer Dame über eine Wiese, auf der Schafe weiden, giebt in seinem landschaftlichen Teile keinen Anlaß zu Ausstellungen, die Figur der schwarzgekleideten Dame aber ist sehr wenig geschickt in do« Bild hmeingesetzt worden — Einige Abwechselung in dieser Ausstellung von Porträt» bringen zwei Landschaften mit Figuren von Han» Dahl, eine Bootsfahrt auf einem norwegischen Fjord und ein norwegische« Mädchen mit einem Tragkord in einer anmutigen Bergaegend Eie find mit der be kannten, etwa« süßlichen Lieblichkeit diese« fingerfertigen Künstler« auSgeführt, dürfen aber zu seinen besseren Arbeiten gezählt werd-n. H A Lier. Wissenschaft. * Der Forschungtreisende Borchgrevingk ,ft, wie au« Christianis teiegraphisch beuchtet wird, von der UntersuchungSreis« nach Martinique, zu der er von der National Geographical Society in Washington beauftragt worden ist, jetzt zurückgekehrt. Er erklärte dem Redakteur de« „Morgendladet" gegenüber, er ge denke nach Amerika zu reisen, da die genannte Gesell schaft eine wissenschaftliche Südpol-Expedition mit Borchgrevingk al« Leiter vorberrite. Bedeutende Mittel seien für die Expedition bereits gesichert Der Zweck der Reise sei die Untersuchung der antarktischen Gegen den mit dem Südpole als Endziel. Borchgrevingk be absichtigt vom Kap Hoorn mit zwei Schiffen südwärts direkt nach dem antarktischen Festlande zu gehen und von dort mittelst Schlitten nach dem Süden vor zudringen. Die Dauer der Vorbereitungen ist auf ein Jahr festgesetzt. Borchgrevingk beabsichtigt auch Remitiere mitzunehmen * Vor wenigen Tagen wurde berichtet, daß am 4 August kurz vor Mitternacht sich in Italien ein Erdbeben ereignet habe. Es äußerte sich in Car rara al« starker Stop, dem zwei schwächere folgten, und wurde in Mafia, Genua und Pisa al« von Getöse be gleitete Erschütterung empfunden. Der zu gleicher Zeit m Leiria (Portugal) verspürte starke Stoß hat vielleicht al« Relai«beben di«se« italirnischen sei«mischen Ereignisse« zu gelten E» kann nicht wundernehmrn, daß die Seismometer, die in großer Zahl in Italien ausgestellt sind, da« Beben registriert haben; al« Beweis einer staunenswerten Feinfühligkeit aber muß gelten, daß auch das astatische Pendelseismometer, da« seit vier Monaten im Geologischen Institut zu Leipzig ausgestellt ist, jene Erderschütterungen ausgezeichnet hat, die sich in über 800 km Entfernung abspielten, aber nicht kräftig genug waren, um irgend welchen Schaden anzu richten. Vildruke Knust. * Ein Prachtportal au« der romanischen Bau period« ist bei großen Ausbefierungsarbeiten an der Hauptkirche in Eßlingen, der Kirchc von Sankt Dionys, entdeckt worden Al« der Nordturm dieser 1902. Rubrik „Deutsche» Reich" von un« gebrachten Mit teilungen stet« „halbamtlichen" Charakter haben, also nicht rn der Redaktion verfaßt, sondern dieser von den leitenden Stellen der Regierung übersandt werden Tagesgeschichte. TreS-eu, 15. August. Se. Majestät der König wohnte am heutigen katholischen Feiertage Mariä Himmelfahrt mit dem anwesenden hohen Besuche und Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde dem Gottesdienste in der Hauskapelle zu Hoster witz bei. An der Königlichen Mittagstafel in der Villa Hosterwitz nahm heute Se. Königl. Hoheit der Kronprinz mit Höchstseinem persönlichen Adjutanten, Hauptmann v. Zeschau, teil. Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Erzherzog Maximilian von Oesterreich wird heute abend mit Seinem Begleiter Oberleutnant Baron v. Kielmans- egg Hosterwitz wieder verlassen und mit Zug 10 Uhr 12 Min. ab Pirna nach Reichenau in Oesterreich zurückkehren. Deutsches Reich. Berlin. In Ergänzung und terlweiser Wieder holung der gestrigen Drahtmeldungen au« Alten- Grabow ist folgendes zu berichten: Se Majestät der Kaiser hielt gestern vormittag von 7 Uhr ad in Be gleitung des Grafen von Turin auf dem Truppen übungsplatz« groß« Kavallerieübungcn ab. Der Monarch, in der Uniform der Leib - Gardrhusaren, kommandierte selber und ließ verschiedene Kavalleriedivisionen eine Reihe von Angriffen ausführen, wobei noch Artillerie und Infanterie hmzugezogen wurden Um 11 Uhr hielt Se. Majestät der Kaiser Kritik ab unv nahm dann «inen zweimaligen Parademarsch sämtlicher Truppenteile, einschließlich der Leibgendarmerie, ab. Die berittenen Truppen gingen erst im Trabe und dann im Galopp vorbei. Der Monarch führte selber beide Male di« Truppen dem Grasen von Turin vor Um 11 Uhr 40 Min. kehrte Se Majestät der Kaiser nach dem Barackenlager zurück. — Der Monarch hat gestern abend um 10 Uhr Alten-Grabow verlassen und »st heute, Freitag, früh 8 Uhr 45 Min. in Düsseldorf eingetroffrn Der Monarch begab Sich vom Bahnhof unter Eskorte einer Schwadron vom Husarcn-Regiment Nr. 11 durch die Stadt zur Ausstellung, wo Er um 9 Uhr 10 Min eintraf und durch di« beiden Vorsitzenden de» Audstellungtkomitee« geh Kommerzienrat Lüg und Prof Fritz Röber em pfangen wurde. Um H2 Uhr erfolgte die Abreise mit der Bahn nach Koblenz, von wo die Rheinfahrt nach Mainz auf dem Schnelldampfer angetreten wird. In Mainz trifft der Monarch um 10 Uhr abends ein und begiebt sich sofort nach dem Großherzogl. Schlosse. Morgen früh 8 Uhr beginnen die Truppenübungen, und nachmittags 4 Uhr fährt Se. Majestät der Kaiser nach Homburg v d. H, wo der Aufenthalt bis Sonntag, den 24. d. Mts früh vorgesehen ist. — Die Rheinfahrt Ihrer Majestäten de» Kaiser« und der Kaiserin von Koblenz bis Mamz wird einen streng privaten Charakter tragen, Empfänge rc. sind durch da» Hofmarschallamtverboten worden Der Erb großherzog von Baden wird Se Majestät den Kaiser, Seinen Vetter, begrüßen Der Regierungsdampfer „Preußen" wird, der „Rh -W Ztg." zufolge, al» Polizei schiff eine bis einundeinhalb Stunde vor dem Kaiser schiff die Stromstrecke bi« Bingen vorausfahren, um die zu Thal kommenden Schleppzüge und Flöß« auf da« folgende Kaiserschiff aufmerksam zu machen Al« Kaiser» fchiff ist der größte und schnellste Rheindampser „Auguste Viktoria" bestimmt, der schon seit einigen Tagen außer Tour gestellt und eingehend geschmückt und hergerichtet wird. Außer dem Schiff-personal wird niemand auf da« Schiff zugelafien, weder Behörden noch Vertreter der Presse Die Rheinsahrt soll dem Kaiserpaar al» Erholungspause dienen, und r» ist der Wunsch Sr Majestät des Kaisers, diese Fahrt so unausfällig wie Kirche, die wegen der berühmten gotischen Frauenkirche Eßlingen« ungerechterweise bisher kunpgeschichtlich noch nicht genügend gewürdigt worden ist, einer gründlichen Besichtigung unterworfen wurde, fand man hinter einer Blend- oder VerspannungSmauer eine spätromanische Pforte von einer Großartigkeit der Anlage und einem Reichtum der Schmuckformen, wie Württemberg keine und ganz Deutschland nur wenige besitzt Leider ist da» Prachtportal ziemlich stark beschädigt. Die innere Thüröffnung mißt 2,06 m Breite und 3,18 w Höhe; nach außen verbreitern sich die Gewände bis 5,60 m Durchmesser. Die Leibungen treppen sich mittel« fünf geviertelter Rundsäulen nach innen ab, dir auf attischen Basen stehen und an den Kapitälen reiche« Blattwerk tragen Rechteckige Pfeiler mit prächtigen Kapitälen schließen da» reiche Gebilde an den Seiten ab. Die Freilegung diese« Prachtportal« ist allerdings nicht möglich. Um aber doch diese» seltene Bauwerk zu er halten, geht die auch vom LandeLkonservator unter stützte Absicht dahin, das Portal in ganz genauer Nach arbeitung vor dem Nordturm zwischen den Streben neu auszuführen oder eine Nachbildung in Gips dem Stuttgarter Gewkrbemuseum einzuverleiben. Kunstlitteratur. In der von vr. Han« Land«» be'rg herau»gegebenen Sammlung „Moderner Essays zur Kunst und Litteratur", die bei Gose u Tetzlaff, Berlin IV, seit dem Jahre 1900 erscheint, beschäftigen sich die Hefte 3, 7 und 17 mit bekannten deutschen Künstlern. (Preis de« Hefte« 50 Pf ) In Nr 3 plaudert Franz Servae» in ebenso anmutiger wie belehrender Weise über Han« Thoma, den er dem Leser al« einen lieben alten Herrn mit einem grauen Barte vorstellt, der trotzdem, daß er in einer sehr mo dernen Stadt (damal« noch in Frankfurt, beute bekannt lich in Karlsruhe) wohne, doch der Schwarzwälder Bauernbursch seiner Jugend geblieben sei. Er feiert ihn dann al« einen echten deutschen Künstler, der zwar
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