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Dresdner Nachrichten : 25.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-25
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1881
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vrslKlv» 1881. » Wort «Ui«»,. turchliesk« «»»il», «u»m. ^ I« Vtze. ,36000 gn>e>ale-->nnal,me auNviirl»: ». v««>»r in Ham- tmrg. Berlin. Wien.l!ei«t>g. Basel, «>c«>au. yranksurl a. M. «u». Ml»N« in Berlin. Leipri». Wie», Hanidura. Fiaiikiml o.M.. Mün- che». - Landeä,«». inNranllnrt a. M, - Bure,in» L. „An»all»en, d«nk",— llar,'.,l»lliie,t»n liier L 0«. ln Pari«. seiner eleganter Wiener Cravatten l inuticdle jll ^'losswl' Fuszvalit 8 I « 1» « r, >r. v H r. i». Tageblatt für Politik, Uiitcihaltiiiiil, Geschäftsverkehr. Lürscnbericht,Frki»dkiilistc. T ss ,»,.iEri<-,i.»».i..<t»r «.!T - gjx Binderwagen-Ialirik -- LS. F»dr«»L8. V»i,««i, W^».« «.-«>»«»« l» »i« «!-«m » Uhr »°nnl.,, »,« Mit.,« »» U»,7S, Uiusladinnr an Mnchenlaie»! »r. «»Her,»N, »r.»»i«S,»«.»U»r. — Der Man» einer einl»-lIl«'N v-lilt-lie ksliei > »Plge. Ein,es»n»t di« »<>!« M Plge. Eine «araniie iilr da» »achv- tägige Erscheinen der Inlerat« wird «ich« gegeden. Aliiwäriige Annoncen» Auliroge von nn« undelanniin?,innen und Venonen Uiienren wir nur gegen Pränuineranda-'talllu», durch Brleiniarlen »der PaneiNjaiUung. Acht Lüden lauen IL Plge. cjn- leralk inr die Moniag» Rümmer «tz« »cheinem llcsiiage die Prllte »ell« Plge. VON HartviL^n L Laam, 17, VlS-:i-vi8 llc;m Ivünigl. 80HI088. vj — r. MR — ll 1N^>-uo Daln-jlcatloil uusii-l«- Fitilcoi i>ü goci88t«-u ^la888ta>«> D ^ u: RM» M!g» ^ Ä »uck siu i« a1I<«, EtinRcm vc)IIIcomi«ouo8>Ii-i8>i-»nng8v«ütirlioo» ff 'ß --- heliuüoi 8wll sotrt in ckom neu orbauton Oounck8tuc:Ir " — ^ 1lU>8(«l u«8 hiimiolillioii Fu8»vatll uinl liilliM« ttrvl8(-u 8«Ui8l. ^ K jr I^Ö1li"8l!)>'ttHli0I'8^1'tt^80 "" ^ ^ « >. L" j! 8«I«8d X' ' » jr In« Icloinstc-I, l-nnküliit-» sussei-geWüknstok« Vortliells hiotc». ff j ff London'. Das Unterhaus dcrieth Pta-' gcsctzeselcn. Förster verthcttigtesei»Vorgehen, dasabsolutuötvig, Die Debatte wurde vertagt. Dilke erklärte, er glaube ber'Nach, lut. carthy's Tadciövotum gegen bic Regierung lei, um bie Ordnung wieder hcrzustcllcu. Die Regierung sei lest rächt, da», Dculschlaud in Vermittelung zwischen dcrPlvrtc Itche, «ege» der Verhaltung Dillons. des katbolischcn Geistliche» Sbechy entschlossen. ohne Ruschen der Person aut dem betretenen Wege; Frankreich offcrirte Ungahc. g»b anderer Maßregeln. welche ein Piißbrauch der 'Ausnahme-!zu verharre», um die bestehende Verschwörung zu unterdrücken^ -MH» I «liiikning vom 2«. Mai: «aromkier N-Il, Osia, «».,>,«>, W»U!lia«e 18 (SN>dS. 8 n.»! 8,utzsichtcn sür den 2ff. »istai - 'stielst »iark bewölkk Tl-nN'-rcikur > --- — ... , Ml' > 7»d MM., lelt gellrr, g MM. aclallen. rvermomelrogr. n. vleaum.: >2«W., m-dr. rrii ,u, . .. (riu iiuei dcleeirl, ^cillperalllr dlli!» -U.7M78M. s Temp. v» W, höchlie Temv. X'i," W. slioid»Wind. »lrgcn. bedccli. ! tlkselbe, vlikiellchlage. ^ «Inbül. Für den Monat Funk werden Monncments auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen. Sewnlworlttchcr Medaclcur sllr PoltlifchkA vr. Emll Dierch l» Trcrdcii „Wollen Sie sich überzeugt Ixiltcii, daß ich mich in der För derung unserer WirthschaftSpolitik nicht irre machen lasten und die eingcschlagene Richtung scslhaltcn werde, soweit meine Kruste reichen." Diese Worte finden sich in einem Antwortschreiben, das der Reichskanzler am 19. Mai an einen konservativen Pcrcin richtete. Sie können nur die gute Meinung, welche Industrie und löandwirthschast von der volkswirthschaftlicheu Richtung des Fürsten Bismarck hegen, bestärken. Selbst wenn die rührige Agitation der Freihändler, Fortschrittler, Sozialdemokraten und Semiten bei den Wahlen einen Erfolg davon tragen sollte, wird Bismarck sein Programm: Schutz der nationalen Arbeit, siegreich durchführen. Augenblicklich haben diese parlamentarischen Gruppen sich das ge hässige Privilegium der Hansestädte ausgesucht, um die Politik Bis marcks zu durchkreuzen. Die Hamburger sträuben sich gegen den Eintritt in den Zollverein. Sie erheben fortwährend neue Schwie rigkeiten. Die Verhandlungen stocken. Bismarck ist jedoch nicht der Mann, sich zurückschrcckcn zu lasten. Er hat l-cim Anndesrathc drei Anträge eingcreicht, die bestimmt sind, daS Pochen der stolzen Hansen auf ihren Schein etwas herabzuslimme». Bismarck ver langt, daß die neue Zollgrenze quer über die Elbe unterhalb Ham burgs gezogen, die Zollvcrcinsnicdcrlagc und die Rcichszollämicr in Hamburg am l. October aufgehoben und die Hamburger Arbeiten für die Erhaltung des Fahrwassers der Untcrclbc zukünftig ohne preußische Genehmigung nicht mehr vorgcnammcu wc'den dürfen. Diese 3 Anträge haben in Hamburg eine» heillosen Schrecken hcr- vorgerufcn. Die Herren sehen ihren großen Fehler ein, Nichts gc- than zu haben, um ihre schwere Versündigung gegen die vaterlän dische Industrie sobald als möglich aufhören zu lasten. Es kann ja darüber gar kein Streit sein, daß die Hamburger ihre günstige geographische Lage an der Mündung dcS größten deutschen Stromes wesentlich im Interesse des Auslandes und zum Nnchtheilc de großen Vaterlandes vcrwertheten. Naturgemäße Brückenköpfe zur Beförderung binncnländischcr Erzeugnisse nach dem Auslande haben Hamburg wie Bremen sich als die Einfallsthore des Auslandes entwickelt. Statt Dampferlinicn zu gründen, die den deutschen Gewerbeflciß nach der Levante, nach China, Indien und andere über seeische Gebiete direkt verfrachteten, suchten sie Stärke und Ruhm in ber Beförderung ausländischer Einfuhr. Dieser Zustand ist auf die Dauer unhaltbar, er ist unerträglich. Allerdings wußten die Hanse städte ihre egoistische Sonderstellung, bei der sie sich so lange auf Kosten des verarmenden deutschen .Hinterlandes bereicherten, durch allerhand patriotische Phrasen zu verdecken und zu verbrämen. Ilm cmen Artikel in die norddeutsche Bundesverfassung einzuschmuggcln, ber ihr gcmcinschädlichcs Privileg sichere, haben sic seit 1866 stramm am Einhcitsstaate mit Hanen helfen. Nun erfüllt sich an ihnen das ..Hirtenknabe, Hirtenknabe, Dir auch singt man dort einmal". Ihre Klagen über Vergewaltigung treffen überall taube Obren. Wir unsererseits haben selbstverständlich keine Freude an dem Zwange, den das Reich gegen eines seiner Glieder ausübt. Aber wir vcr misten bei den Hamburgern jede ernstliche Bereitwilligkeit, den Lcbcnsintcrcstcn des ganzen Reichs gerecht zu werden. Und wenn sich noch vor Kurzem die gekrönten Häupter der deutschen Fürsten keinen Augenblick besannen, um des höheren Zweckes der Rechts cinhcit willen auf einen Thcil ihrer Justizhohcit zu verzichten, warm» klammern sich die -Hamburger Geldsürslen so knöchern an ihw Mammonssäcke, deren Inhalt sic unserem Wohlstand entzogen ? Der Reichstag wird in der Hauptsache das Vorgehen Bismarck'ü gegen Hamburg unterstützen-, dieser sollte aber auch ans anderen Gebieten, die in der allgemeinen Richtung seiner Politik liegen, kräftiger cingreifcn. Wir spielen hiermit auf die windschiefen Be schlüsse des Reichstags in der Gewerbe- und Innungsfrage an Die wettcrfahnige Haltung der Jreikonservativcn hat es bekanntlich bei der 2. Lesung zu Wege gebracht, daß zwei der wichtigsten Be stimmungen abgclelmt wurden, welche einen starken Anreiz cnb hielten, daß die künftigen Innungen sich lebensfähig entwickeln Es kommt im Wesentlichen darauf an, daß nickt blos die armen Meister einer Innung bcitrcten. Bleiben die wohlhabenden draußen, so sind Wind und Sonne ungleich vcrtheilt. Tie InnungSvorlagc verfolgt einmal den Zweck, der KIcinindustric solche korporative .Kräftigung zu gewähren, daß sie rückenstatt werde zur Konkurrenz mit dem Großkapital. Sodann soll sie erzieherisch und sitllichcnd aus das Lchrlingswcscn wirken. Daher verlangten die Deutsch- Konservativen und das Ccntrum, daß bewährte Innungen den Nichtinnungsmitglicdcrn unter gewissen Voraussetzungen das Halten von Lehrlingen untersagen dürfen und daß Nichtiimungsmitglieder verpflichtet seien, den Sterbe-, Hilfs- und Krankenkassen der Innungen bcizutrctcn und zu den Kosten etwaiger Fachschulen bcizutrngen. Beides wurde abgclchnt. Aber ohne diese Bestimmungen werde» die neuen Innungen hinsiechcn. Sie sind dem Kampfe gegen die kapitalistische Ausbeutung des Gewerbes dann kaum noch gewachsen. Würde, um ein naheliegendes Beispiel zu gebrauchen, der Dresdner Gastwitthsvcrein» der in seiner Fachschule und in der Anlernling gewandter Kellner so Anerkanntes leistet, im Stande sein, zu prospcrircn, wenn die großen Bierkönigc draußen blieben und den kleinen Schluckern von armen Wirthcn die Kosten für die Fachschule und die Ausstattung der Kellner mit allerhand allgemeinen Kenntnissen überließen? Die Schuld an der Ablehnung dieser Bestimmungen trugen die Frcikonscrvativcn. Sie thcilten sich bei der Abstimmung. Die sächsischen Mitglieder stimmten korrekt für jene Anträge, aber die hochgeborenen Fürsten .Hohenlohe Sä,illingsfürst und -Langcn- burg, Graf Schwerin-Boutzcnburg und ihr bürgerliches Anhängsel stimmten mit den Nationalliberaleil. Es waren dieselben Herren, die ain 5. März 1880 gerade umgekehrt mittelst Namensaufrufes für die Einführung jener Festsetzungen gestimmt, also binnen Jahresfrist ihre Meinung ohne alle Noth gewechselt hatte». Diese vornehmen Herren, ausgewachsen in dem Wohlleben reicher Herkunft, wissen eben nicht, wo das arbeitende Volk der Schub drückt. Es steht jedoch zu hoffen, daß bei der 3. Lesung der Innungs Vorlage jene wappengeschmückten Herren wieder auf ihren Stand punkt vom vorigen Iabrc zurückkomincil. Um das nochmalige Drehen dieser Thulmsahnc» zu bewirken, bedürfte es nur eines halbivcgen Hauches aus den Bismarck'scheil Backe». Eine Schwergeburt war die endliche Unterzeichnung des deutsch- österreichischen Handelsvertrages. Endlich haben wir mit unserem besten politischen Freunde einen Meislbegünsligungsvertlag, der »ich! von Halbjahr zu Halbjahr erneuert und eßlöffelweise genossen wird, sondern auf den Zeitraum von 5'/» Jahren hinaus den Gewcrb- treibcndcii und Landwirlhen beider Reiche regelmäßige Nahrung und Ruhe gewährt. Daß derselbe keine Bestimmungen über Rob- lcincnvettcbr, daS Avprcturvcrfabrcn, eine Viebseuchcnconvcntion u. dcrgl. enthält, ist fast als ein Vorzug anzusclien. Nachdem die deutsch österreichischen Abgeordneten ans dem Wiener Rcicbsratbc tapfer binansmarichirt und ebenso tapfer wieder bineinmarschirt sind, wurden am Montage ibrc Freunde auf der Volksgalerie zwangsweise binausescortitt. Man beriech einen der trübseligsten Anträge, die jemals in einem Parlamente gestellt wurden. Der klerikale Abg. Lienbachcr will die Schulpflicht von 8nuf6 Iabre berabsctzen und eS den Eltern überlasten, ob sic in den letzten beiden Iabren ibren Kindern Unterricht ertbeilcn lassen wollen. Einer der beredtesten Abgeordneten, Prof. Süß, brandmarkte diesen Antrag als einen Frevel, von dem der Einbringer selbst nklit wisse, wobin dieses Verbrechen an der Kultur führe, als einen bimmel- schreienden Unsinn. Die Regierung Oesterreichs batte sich bisher, aber immer tchwächcr, gegen diele tolle Zumntbung lichtscheuer Klerikaler gewehrt der Unterrichtsministcr v. Conrad ließ sich krank meiden, sein Unterstaatssekretar Pozzi Irak kleinlaut den Rückzug an und beguemtc sich zur Anempfehlung des Lienbncher'schcn Antrages In flammenden Zorncswortcn rief Abg. Süß auS: ES ist leider ivnbr, Oesterreich ist soweit gekommen, daß cs in diesem Augenblicke weder ein festes politisches Fiel, noch eine seltzst ständige verantwortliche Regierung besitzt. sSknrniischcr Beifall). Wo sie sein sollte, treffen wir Nichts als eine Lücke — was sage ich eine Lücke — einen bodenlosen Abgrund politischer Simonie (Aemterschacbcrs) fStürmiicber Beifall, .Händeklatschen), in welche die Autorität der Regierung bereits binabgesnnten ist und die An toritat der Majorität im Begriffe ist. binabzusinken. (Stürmischer Zuruf!) Fort endlich niit diesen Reichsvcrderbcrn! Süß bekam seinen Ordnungsruf, der Präsident ließ die Galerien räumen, die mit Hündcklalschen die trefflichen Worte Süß' begleitet batte. Trotzdem nahm das Abgeordnetenhaus den Antrag Lienbachcr's an. Wenn nicht das.Herrenbaus ihn beseitigt, dann wird sich eine dicke Wolke von Unwissenheit über unseren Nachbarstaat lagern. Neueste Telcariniime vcr „Dresdner Nncstr." vom 24. Mai. Berlin. Reichst a g. DaS Mandat des würtcmderglicben Abg. v. .Knapp winde durch seine Ernennung zum Minhlerlal- ratl) kür nicht erloschen erklärt. Der tculsch-sranzösischeHandels- und Schiffialittsperttag erregte in 3. Lesung noch eine Diskus sion, die zugleich die bekannte Dcnkschrilt des Reichskanzlers über die französischen Schiffmtzlts-Nrcin:icn liin'aßte. Schlutow sprach gegen solche Prämien. Mösle war auch der Meinung, daß nur Hebung des Handels und des Ralionalgelüblö die Schifffahrt hebe» könnte und hielt nur lür besondere Fälle staat liche Unterstützung für angebiacht. Beide führten übrigens auS, daß die Dcnffchcllt bezüglich des Rückganges der deutschen Schiff fahrt zu schwarz male. l)r. Delbrück uurcrstütztc dick Meinung durch Ziffern, die englischen .Koniulatsbcrichtcn entnommen waren, weil die deutschen .Konsusatsberichte zu schwer zugänglich sind idem ehemaligen Präsidenten des Rcichskanzlcramtcd! Eine bessere Illuuratlon für die Zugeknöpitbeit der dclusche» Burcau- kralic gicbt cs kaum). Plan müffc zwischen dircclen u, d.Küslciwcr- alv tleie. Durch den Bolkowlrihschaitsraih werde größere Unab hängigkeit von der Zeitffrömung in der Beurtheffung wirth- schaillichcr Dinge und größere Kenntnis, ber sachlichen Fragen erreicht. Der ln den Petitionen auSMauchau und Meerane ent haltene Borwutt sei nicht möglich gewesen, wenn bei Ausstellung dev Tariiö vor 3 Jahren schon eine solche Korporation bestanden hätte. Er schloß mit einer energischen Zurückweisung dcS neu» Ischen Richter'schen Angriffs au> die sächsischen Konservativen. Braiui-Elogau: Er und seine Freunde hätten damals gleichgc» lagt, daß die in den Manchaucr undMcerancrPetiffonen erwähnten Mißstänte für die Weherbevölkerung eintrctcn würden. Er wundere sich, daß Rcntzich den Handelskammern eine so ab'ällige Eensur crtheilc, da er doch leidst bei einer solchen eine hervor ragende Rolle gespielt U» Dresden). Stumm will sofortige Amiahmc des Postulats. 1)r. Winttdorst gegen die neue „Ntden- ka,inner". Aul Antrag v. Bennigsen wird Perweisung an eine l4gffedcrigc Kommtssion beschlossen. Die übrigen Nachträge werden debaltclos einstimmig genehmigt. Nächste Sitzung: 'Morgen. sUnterilützungSwohnsitz, Zollauschlusffrage. Körner- museumi. — ES wird angenommen, daß der Reichstag am 2t. Juni geschlossen werden kann Berliner Börse. Die Eourse setzten gleich von Anfang höher ein und stiegen bei sich Immer lchhailer entwickelndem Verkehr am alle» Erbiete» ansehnlich. Die answärtigen No- tirungen lauteten lest. Ocsicrr. Erettt, sehr belcut, bllcbcn 9>/r, Ungar. 4. Franzosen 3, Lombarden IM Pik. besser. Gute Mei nung bestand für Eisenbahnen. Obcrschl.4, Bergisch-Märkisch I, Galizier l > Proe. besser. Ocsicrr.Prior, stiller. Banken iest, belebt nur die leitenden. Diocvntogcsellschciit libe, Deutsche Bank UProc. höber, Dresdner Bank «junge» und Sächsische je '/e Procent weichend. Deutsche Fondö ohne Interesse, srcmdc sehr fest, be sonders Russen i 1880er -s- '/? Proc.). Die spekulativen Berg werke höber, Laura um I V-, Dortmunder um I Proc. Indu strie» tbeilwelie belebt und höher. Hartman» 1 Proccnt höher, Solbrig I Procent niedriger. Lokales und Sächsisches. — Tie Landeölffnode fuhr in der Bcrathung der Trau- ortnung iort und zwar bct tz 19, demzufolge tle Trauung zu versage» ist: l) bei Eben zwischen Christen und Nicht-Christen, 2> bei zu uaver Verwandtschaft, 3) wenn nach besonderen Um stände» dcoialiS die Mitwirkung ber Kirche bei der Eheschließung znm öffentstchcn Aergcrniß gereichen und alö eine Entwürdigung des göttlichen Segens erscheinen würde. Tie Mehrheit der De- plikation cinpsichlt, daß die unter Punkt 3 am'geiührten Trau- nngs» ntcrmssc durch Ezemplincalion besonderer Fälle sollen öffentliche» Hindernisses erläutert werden. Justizralh Hölt- ncr bekämpft jedoch alö Mindcrheltö-Re>ercnt geistvoll eine solche Erempiisication und will nicht, daß die Geist lichen durch besondere Instruktionen hierbei gebunden seien. Rei. Superintendent Anackcr empfiehlt namens der Ausschuß- Majorität im Prinzip die Annahme tcö ErlasscS, mit dem Zu sätze, daß auch Vcr Widerspruch der Eltern der Braullcutc einen VcrwcigcrlmgSgrund darstcllen solle. Dagegen seien iür Ver sagung der Trauung unter Verwandten schwer gesetzliche Nor men zu finden, ohne stets wieder aus Diöpens zuzukommeu. Prot. 1)r. Woch erkennt den lebendigen Einfluß des Cbrlstcn- tbums aus das Institut der Eoe an, glcichwobl sei die ttaalstche Bedeutung nicht aus den Augen zu lauen, und cS könne daher nicht Sache der Synode sein, gegen die Eheschließung Hindernisse auizustcllen. ES gebe kein Eberechl außer einem staatlichen, dieses habe die Kirche nicht nur zu billigen, sondern auch sich ihm zu untcrwcrseu. In vorliegender Fassung erscheine ihm Punkt 3 nIS Kautscl'litparagiavh und odglcich ihn derselbe in dieser Elgenichait nicht schrecke, so halte er doch die Bciürchtung iür naheliegend, daß dadurch am die Seelsorge daS Odium der UndMdian ke!t und Unversöhnlichkcit lallen könne. Nicht minder abipccchcnb behandelt er die zur Ausführung ticles Punktes 3 gegebenen Imormationcn. ES bcbürie bei Erörterung der Frage, wem hier die Trauung zu versagen sei, vor Allem der Indibldualistrung unb der Prüfung von galt zu Falt. Proi. Or. Frlcdberg: Es handele sich nicht darum, ein Eherecdt zu schaffen, denn die evangelische Kirche sei alö Begriff ein Abslrockum. Ihm erscheine der Entwutt insoweit verlrüht, alö das Eivllstantcsgeicv erst kurze Zeit in Krall sei. In gewissen Kreisen müsse der tz 19 abschreckend wirken. Kultusminister von Gerber triit den Auffassungen Wacb'ö thcilweise entgegen und stimmt dem Vorredner zu, das, durch die Annahme dcS MiuorikälSgutachtcud der GeOtllchkett ein kebr unterscheide». Der tlrecte Verlebr gebe nigll zurück, was den! Veit aucnöbotum ausgesorscheu werten würde. Indes, werbe Küstcnvcrkchr anlangr. so erwärme er sich nicht dafür, daß derselben durch den Paragraph dcö EntwuriS eine treffliche Hand- taö deutsche Binnenland deutsche Gesellschallcn unterstütze, die! habe gegeben. ES sei übrigens mit den sonstigen Ansichten in Lbanghai Schiffe bauen, um dem chinesischen Küsten- und Flußverkchr zu dienen. Ucdrlgcnö machten sich in dieser Be ziehung englische unv chinesische Gesellschallcn schon große Kon kurrenz. Bl»idcskomm>ssar v. Kusserow hielt auircchk, das, der dcutiche Schlffsahrtsverkchr nach China und Australien znrück- gcgangcn und daß der Bericht nicht zu schwarz male. Möbring gab daacgc» Zahlen, die eine bedeutende Hebung der deutschen Schifffahrt seit 1873 Nachweisen. Die Vorlage wurde definitiv augcnommen. Folgt die Bcratvung über den Budget-Nachtrag. Für den Deutschen Bolkswlrthschastöcath werten 8-1,<l«lOM. ge fordert. Somikmaun gegen das neue Parlament, durch daS die Ttätigtest dcö Reichstags noch mcvr lahm gelegt werten solle. Man wolle, wie -Lchiffiabrtsprämicii und Tabaksmoiiapol. auch die iranzösische Institution ans der Zeit des Absolutismus zu uns verpflanzen. Zustimmung wäre Selbstverstümmelung. Die Negierung solle ihre Vorlagen cim'ach durch Sachver ständige von Fall zu Fall prülln lassen. Minister 1),-.Bötticher: Es hantle sich um ein gutes, nützliches Werk. Ter mangelhaften Vorbereitung der Gesetze, tm Reichstage io oit adsälllg tr tistrt, solle abgebolien werden. Jeder politische Gedanke liege fern. Der preußische VolkswIrthschallSrath, der einfach zu einem deutschen erweitert werden soll, habe sich schon recht gut bewährt. De. Rcntzsch trat mit einer großen Wärme tür das neue Institut ein. Hantelte ca sich um die Land- wirthschall allein, so würde der Landwirtbschailörath vollständig auSiclchen. Die Handelskammern seien auf Grund der Par- tikularaesctze zu verschiedenartig konslruirt, um eine geeignete Vcrirctuna tür Handel und Industrie tarzustcllcn. Dazu seien die Interessen dcS Kleingewerbes unv sie Arbeiter darin unver- trete». Löwe-Berlin dagegen. ES gäbe Vertretungen genug, bei denen bie Regierung ibr Material eiuholeii könne. De. Frcae schloß sich »Rcntzsch an, man klage über Diätcnlostgkeit. dann, .. ... sollte man bock» de» Antrag begrüßen, der uns in Stank setzt, nicht! alledem »och nicht erfolgen können, unb zwar eines Hinbervtsse> so viel hier sitzen unb sprechen zu müssen. Wenn inan bedenke,, wegen, an bas man nicht glauben würde, wenn man ev nicht wie kurze Zeit der preußische VolkswirtbschaltSrath erst gewirkt, säbc: cö tchlt. wie man sagt, an der Genebmigung. die nö- so müsse man anerkenne», was er geleistet. Keine Korporation! tbigeu, wenn auch nur provisorischen Schienen vom habe namentlich so die Interessen deö kleinen Mannes gewahrt.Ncusiädlcr Markt zu dem Ponton-Schoppen zu ltge». Wach s nicht vereinbar, daß er den Erlas, einer Ausführungs verordnung, eines InsiruktionSbüchlcinö ober einer Ansprache bciürwortet. Für die Mebrvcit und gegen Höffncr'ö sreiereAus- sassung sprechen noch Justizralh Koch (Buchholz), P. Meyer sChemnItz), Konslstorialrath Dr.Lulharbt (Leipzig), Prot. Kunze «Leipzig). Doch wird 8 19 nach Fassung der Majorität gegen Ist Stimmen angenommen. Debatte ve>urlachcn noch die 88 20 und 21, die davon handeln, was der Geistliche zu thun habe, wenn er die Trauung aus den Gründen des 8 19 verweigert oder wen» ihm sonst bei vcr Wlcdcrkrauung Geschiedener wegen ihres Verhaltens bei der Lösung der ersten Ehe Bedenken bel ache». Der Geistliche soll Bericht an die Behörde erstatten, der Synodatausschuß verlangt jedoch in solche» Fragen die Mitwir kung der Kstchcnvorstände und die Synode beschließt demgemäß gegen 15, Stimmen. Am Schluffe der künistündigen Sitzung nahm sic die Trauordnung gegen >3 Stimmen an. — Die 21 ugustuSbrücke ist nunmehr in allen Haupt- dlngen fertig zur Auinabme res PscrdcvabnvcrkehrS. Die nun disponibel werdenden »Arbeiter werden unverzüglich die kurzen Anschlußstrcckcn vom Blockbaus zur Hauptstraße in An griff nehmen. Wenn die Wagen rer Bahn rosten, wird man sich wundern, das, man so lauge ohne dies wichtigste Verkehrödlndr- mittel zwischen den beiden Stadthälitcn sich bcvcllen konnte. Die schöne Pflasterung der Brücke und die sorgfältige Beschienung ist übrigens auch für den übrigen Wageiwcrkehr und leibst den Fuß-Vcrkebr von Nutzen, wie man sich bald überzeugen wird. Die Picrdc für die neue Pferdebahn-Linie sind von bester Ra>-e in Hannover. Frlcöland und Oldenburg, von Beamten rer Geiellschall auigekaull und werten in Hannover eingesahren. 'Auch die Wagen aus Ebrcnield bei Köln a. »Rh. treffen ein und werben im Poiitonichuppcn jetzt zusammengesetzt. Die Eröff nung der Neustädter, so sehr ersehnten Bahnlinie wird trotz
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