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Erscheint - jeden Wochentag früh »Uhr. Inserate wer den bi» Nachmittag» 3 Uhr für die niichst- erscheinende Nummer ", angenommen. Freiberger Anzeiger UND > ' i gespaltene Zeile vdtr dereNRaum rnitSPs. ii 1 berechnet. !!.0 Ili n:' i" tchi» r^!> -4 i.Nv'j II !.,u Dageölittt» . > ..'1 '' . Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. GerichtSämter und 'n sün der Stadttache zu Freiberg, Sayda und Brand. i l/ , Ä, — — ——^7 ! — I !»>, ^^294 Sonnabend, den 15. December. ' 1860. ' Taqe8oeschichte. Dresden, 12. Deccmbcr. In der Zweiten Kammer ist die Specialberathung des Gcwcrbcgesetzeö heute zu Ende geführt und bei der Schlußabstimmung der Gesetzentwurf mit den beschlos senen Abänderungen, Zusätzen und Anträgen von der Kammer mit allen gegen 1 Stimme angenommen worden. Dresden. S.M. der König hat am 11. Dec. die in dem Pavillon auf der Brühl'schen Terrasse ausgestellten Co^ncurreuzentwürfe zur Ausschmückung der großen AufgangStreppe der Terrasse mit plasti schen Kunstwerken und zur Herstellung der Altargcmälde für die Stadt Schöneck und das Dorf Wildenhain in Augenschein genom men. Zugleich fand in dessen Gegenwart die Eröffnung der ver schlossenen Namcncouverts für diejenigen zwei Plastischen Arbeiten statt, welche von Seiten des Akademischen Raths zu den beiden Preisen von 200 und 100 Thlrn. in Vorschlag gebracht Porden waren. Es ergab sich, daß beide Arbeiten von Sckülertr der hie sigen Akademie herrühren, und zwar die mit dem ersten Preise ge krönte von Johannes Schilling, die andere von Wilhelm Schwenk. In Zwickan bat sich abermals ein bedauerlicher Unglücksfall in einem hiesigen Kohlcnwerk — „'HimmelSfnrst" — zugetragcn. In der Nacht zum 11. dieses Monats V«12 Uhr sind nämlich in folge eines Deckenbrucks die beiden Bergarbeiter Queck und Uhlig verschüttet und erschlagen worden und hat man mit Aufbielen aller Kräfte erst heute früh 6 Uhr den Elstern und heute Nachmittag 4 Uhr den Letzter» unter dem Schutte hervorarbciten und zu Tage fördern können. Kassel, 11. December. Die hiesige Zeitung verkündigt heute in ihrem amtlichen Theile die landesherrliche Verordnung vom 8. December d. I., kraft welcher die gegenwärtige Zweite Kammer der Landstände aufgelöst und eine neue Wahl von Abgeordnete« zur zweiten Kammer verfügt wird, „deren Einberufung nach Maß gabe des Z. 69 der Vcrfassungsurkunde innerhalb der nächsten fecks Monate erfolgen soll." . »j... ... . i I Das Reuter'sche Telegraphenbureau bringt den Text der Pro testatio» Sardiniens gegen die Sequestrirung der Kirchengüter im Canton Tessin. Piemont gesteht der Schweiz das Recht zu, ihr Gebiet der Gerichtsbarkeit des Bischofs zu entziehen, aber e» kann das System Nickt Massen, nach welchem der BundeSrath die Kirchen- güter behandelt, weil es nicht verträglich mit den guten Be ziehungen zwischen Sardinien und der Schweiz sei, die Kirchen güter zu sequestriren, ohne Sardinien vorher davon fn Kenntnsß zu setzen. Die kirchliche Eigenschaft derselben entkräfte ihr Eigen- thmnSrecht in keiner Weise. Die Schweiz habe nicht mehr Be rechtigung , da« Eigenthüni des Bischofs mit Beschlag zu belegen, als das Eigenthum anderer Unterthanen des Königs. Piemont verlangt, daß die Beschlagnahme aufgehoben werde. Loudon, 11- Decenrbcr. Ueber die jetzig erfolgte Einnahme Pekings schreibt der Palmerston'sche „ObsLrver":' „Diese Ein nahme sagt den Chinesen in sehr verständlicher Sprache, daß Eng land e« sich nicht länger gefalle« taffen will, hinter'» Licht geführt zu werden, und daß, wenn es seine Rechte nicht sbfort zur Geltung bringt und nicht gleich darauf loSschlägt, dies seinen Grund nicht in der Schwäche, sondern in dem Bewußtsein unwiderstehlicher Stärke hat. Das einzige Hindernitz, welche« einer sofortigen Er ledigung der Frage in den Weg treten könnte, wäre eine etwaige feindselige Thätigkeit der französischen Diplomatie. England aber befindet sich jetzt in der Lage, daß eS alle ihm in den Pfad ge worfenen Hindernisse wegräumen kann." China. Die bereits mitgetheilte Depesche de» Reuter'scheu Bureau, über die jüngsten Vorgänge in China, ist durch Folgendes zu ergänzen: „Die Uebergabe von Peking erfolgte am 13. Octbr., also au demselben Tage, von welchem die Depesche datirt ist, die Einnahme und Plünderung des kaiserlichen Sommerpalaste« am 6. Oct. Die im Palast gemachte Beute war ungeheuer. Mau hoffte kaum noch auf die Auslieferung Brabazon'S, Bowlby'» und der vermißten französischen Offiziere. Die Thore von Peking Pa re» den Truppe« überliesert worden, di« sich sämmtlich gesund be fanden und aus den Wällen lagerten." ' Schwerin, 10. Dcc. Die drei Deputirten der liberalen Partei auf dcm Landtage, welche vergebens eine Audienz beim Großbcrzoge hier nacksuckien, um die Lage des Landes zu schildern und Vorstellungen und Bitten wegen Einführung einer Repräseu- tativvcrfassung an denselben zu richten, haben sich jetzt schriftlich an den Großhcrzog gewandt und eine von 54 gerade anwesenden Gutsbesitzern unterschriebene Petition eingesandt, worin sie die Notbwrndigkeit einer Rcpräsentativvcrfasiuug und die berechtigte Hoffnung des mecklenburgischen Volks auf eine solche nachweisen. Wien, 13. December. Im Proceß Richter ist heute der Urtheilsspruck erfolgt: Richter ist des Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt durch Bestechung des Feldmar- schallleutenantS v. Eynattcn für schuldig erkannt, hinsichtlich des Devisengeschäfts wegen Mangel an Beweisen freigcsprochen, bezüg lich der übrigen Anklagcpunkie aber für schuldlos erklärt worben. — Das Strafmaß Rickter's besteht in einmonatlichem, durch zwei Festtage verschärften Kerker und Erlegung des. Eynatten ge- fcheukten Betrags. Pesth, 11. December. Dis Comitats-Comnüsfion hat heute eine Adresse an den Hofkanzler zu richten beschlossen. In derselben wird beantragt, den Landtag nach dem Wahlgesetz von 1848 bal digst cinzuberufcn, das Preßgesetz von 1848 herzustellen, die Ein hebung der Steuer-Rückstände in Ungarn bis nach Eröffnung deS Landtages einzustellen, und in den Comitaten nur durch gewählte Richter richten zu lassen. Vermischtes. * Ein angenehmer Redactionsposten ist soeben in Vizburg in Nordamerika frei geworden. Der erste Redacteur der „Sentinel", ein vr. Hagan, wurde 1842 nach einer Reisig von Zweikämpfen mit Widersachern des Blattes von seinem MitWeittr vr Adam» getödtet. vr. Fall, sein Nachfolger, wurde in zahlreichen Conflicten so übel zugerichtet, daß er sich al« halber Krüppel zurückzog. I. Ryan widerfuhr daraus die Unannehmlichkeit, von dem Redacteur de« „Whig" erschossen zu werden. Dem nächsten Redacteur W. Hickncy gelang eS, seinen Widersacher, Ur. Marli»; im Duell zn tödten, er selbst kam aber bald daraus in TexaS umS Leben. A>n glücklichsten war Lavins, Ler wenigsten« da« Leben behielt, indenr er wegen seiner heftigen Schreibweise eingesperrt wurde. Der fol gende, Jenkins, erschoß seinen College» Crabbe auf offener Straße und wurde seinerseits in Sonora umgebracht. Der letzte Redacteur endlich, ein Hr. C. Jones, welcher nickt rasch genug aus dem Wege geschafft wurde, zog eS vor, sich selbst zu beseitigen, und stürzte sich in« Wasser. In Folge diese« ZwischensaücS ist die Redaction nun erledigt, und Liebhaber sind eingeladen, sich M melden. * Die guten Augsburger werden Schöppenstäbt in Vergessen-- heit bringen. Nicht nur, daß die schwarze Wäsche der Protestanten und Katholiken getrennt behandelt wird, auch die Schweine werden nach der Religion der Besitzer getrennt. Die katholischen Schweine