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Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188702172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18870217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18870217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-17
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.02.1887
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» Reicht,, r «»daul. «m da» tt. das »?! «witter te» bunt )Sueu?! innen im »nstrle rr- für deu ichStag- arteien: m Frage», ^ Wünsche er Stände Stimmen Hält. m einen !>, daß ln »cht werde. Barbier- i. Merz, r. Eber, loerireter. llvertreter. bermeister. «ermelster; »ermeister; Ni '8. lescheut, ehm zu ch eut- ich mir Gönner, en unk> m'r »„«I» ittll08./ naisllnrg l strvas rleauksa iolitißt, ru lcau- bsstsll Sllll or ivteii io ksivso- sLxpocl- vovoirt. SV. — 7. IahrgtMff. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum »«< folgenden Tage») zur Versendung gelangende „sächsische Sande».Anzeiger' «It täglich einem besonderen Unter- hallnngSblatte und mit dem Ertrabeiblatt lustige» Bilderbuch kostet monatlich 7vPfg. bei den Ausgabestellen, sowie bei den Post- Anstalten. «Zeitungs-Preisliste Nr. 4850). Kür Abonnenten erscheint im 3. und 4. OuartalLisenbahn-KahrpiauheftfürSachsen, sowie im 4. Quartal di- Weihnachtibeigabe SstnstritteSJahreSbllch brSLaudeS-Auttürr, Md zuReujahr Illustr. Laadb,ttll-«ale»tt. Sächsischer D»»»erSta-, 17. Ftbru« — -7^-7' »°zel,k>»rel« »e«..S«chs. Raum einer schmalen Torpuszeile Bevorzugte Stelle (Isvalt. PemzelleMl Bei Wiederholung großer Annoncen Rat Bei Bestellungen von Auswärts voller JnsertionSbetrag (in Briesmarlen) beifüg« ue 8 Silben CorpuSschrlst bildm ca. 1 ZeilH. «nnoncenannahme mir bis Vormittag, Verlag: Alexander Wiedel Mit täglich einem besonderen 4. Lachfifcher Erzähler mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Unterhaltungsblatt: i Sonntagsblatt — 2. JllustrirreS Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung - 6. Sächsisches Allerlei. - Crtra-Beiblat?«uftiges Bilderbuch. W Amtliche Bekanutmachlmgeu. La» LoumrSverfahren über das Nachlaß-BermSgen des verstorben« Agenten Burkhard Hugo Vogel, Inhaber» der Firma Hugo Vogel in Chemnitz wird nach erfolgter Abhaltung de» Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den 14. Februar 1887. Königliches Amtsgericht. Ueber da» Vermögen de» Bäckermeisters Richard Otto Winkler in Chemnitz wird heute am 14. Februar 1887 Nachmittag» 4 Uhr da» ConcurS- versohren eröffnet. Der Rechtsanwalt Kaufmann in Chemnitz wird zuw ConcurSverwakter ernannt. ConcurSforderungeu sind bis zum 14. März 1887 bei dem Gerichte auzumelden. LS wird zur Beschlußfassung über die Wahl eine» anderen Verwalters, sowie über di« Bestellung eines Gläubiger- ausschusse» und «intretenden Falles über di« in 8 120 der LoncurSordnung bezeichneten Gegenstände ans den 1. März 1887 Vormittag» 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeteu Forderungen auf den 2b. März 1887 Vormittags 10 Uhr -vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, velche eine zur Concur-masse gehörige Sache in Besitz haben oder zur ConcurSmass« etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nicht» an deu Gemetn- schulduer zu verabfolge» oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sach- und von den Forderungen, sür welche sie aus ter Sache abgesonderte Besriedigung in Anspruch nehmen, dem ConcurSver- walter bi» zum 18. März 1887 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht z« Chemnitz. Am 30. Deeemder vor. IS- Nachmittag» gegen 2 Uhr wurde auf dem »ou der Zschopauer Chauffe nach Kleinolbersdorf abzweigeuden Cvmmuni- cationsweg« eine Frau räuberisch angesallen und ihrer Baarschaft beraubt. Der Tqäter war etwa 18 bis 20 Jahre alt, von säst untermittler, schmäch tiger Statur, hatte längliches, blasses, bartlose» Gesicht und an der linken Sette des Halse» zwei dicht untereinander befindliche vernarbt« Schnitt wunde», ein« größer« und «ine kleinere. Er trug einen dunklen Anzug, schwarze enganliegende Hose», einen lurzeu iuppenartigen Rock und eure» schwarzen ziemlich breitrandigen Hut. Der Angriff geschah in der Weise, daß der Thäter einen eisernen Gegenstand — anscheinend ein Gewicht — der erwähnten Frau wiederholt heftig an den Kopf warf, um dieselbe zu be täuben oder zu tödten. Neuerdings ist der fragliche zmn Angriff benutzte Gegenstand am Thatorte im Schnee aufgrsunden worden. Ls ist ein ge wöhnliches eiserne» Kilogewicht, mit der Bezeichnung I L versehen. Da zu vermuihen ist, daß der Thäter dieses Gewicht kurz vor der That irgendwo in der Nähe mitgenommen oder an sich gebracht hat. so ergeht hiermit das dringende Ersuchen, jede hieraus etwa bezügliche Wahrnehmung zur An zeige zu bringen. Chemnitz, den l4. Februar 1887. Der Erste Staatsanwalt. Melegraphische Kacheichte». Vom 1b. Februar. Verl in. Nach hl« elngetroffeu« Depesche ist vo» der scho« angekü»digtkir> Expedition de» deutschen Geschwader, z« Sansibar, welche an, S. M. Schiffe« »Olga-, „Carola* ««d .Hyäne", de stehe« sollte, di« Flaggenhtffnng an der Ostküst« Afrika, vollzogen worden. Köln. Der Rhein ist eit frei; di« Schifffahrt ist daher wieder «öffnet worden. Pari,. Da, .Journal de, Döbat," veröffentlicht «in« an, Nancy datirte Miitheilnng, wonach zahlreiche dentsche Patronillen an der Grenz« cirenliren, angeblich ' nm Desertenrr aiznsangrn. Die französische Regierung habe angrordnet, fall, diese Patrontllrn die Grenz« veiletzr« sollten, lediglich di« Thatsach, zu eonfiatirr«, damit eine diplomatische Reklamation «folgen könne. Sophia Der Advokat Nebolsin, »egen dessen Kanlbar» di« Absetzung de, Präfekten verlangt«, ist abg^chobr» worden, weil ans- gegriffene Briese bewiese» habe», daß er di« Hanptperson einer gegen die Regierung gerichteten Verschwörnng war. De» Wahlkampf neigt sich seine« Ende entgegen; wenige Tage noch und di« Haupt- Macht wird geschlagen sei«. Bei den letzten Reich,tag,wählen gab e, unverhältntßmüßi, viele Stichwahlen; in dieser Wahl wird da, kaum der Fall sein. Ans beiden Seite« habe« fich di« Parteien Die letzten Gravensteiner. Lrlminal-Novelle von E. Meer selbt. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Jetzt ab« kam Hagrmeister'S Heftigkeit »och einmal zum vollen Dnrch brach. .Wie? — JnHaft nehme»? Mich?" schrie «. .U.d nnter de« Verdacht rin«, feige», hinterlistigen Meuchelmorde, ? Wie können Sie da, wag,», He«? — Wer gilbt Ihne« da, Recht, einen ehr lichen, unbescholtenen Mann so zu b«ha>drl«?' »Ich werdr das, wa, ich Ihn«, auch zn verantworten wisse»", gab der Beawte ruhig zurück. „Wenn wir »«, in eine« Jnthnm befinde», so wird fich Ihre Unschuld bald geung Hera«,stelle«, «ud St« können ganz sich« sei», daß wir Ihr« Hast nicht «m eine einzige Stunde ohne zwingend« Roth verlängern werden! Daß ich ab« ge zwungen bin, mit solcher Strenge vorzngehen, habe« Sie in erster Linie der Unsicherheit «nd Unwahrhastigkeit Ihrer eigene« Au,sagen znjnlchreibe«.* Der Förster hatte «ach dem ersten wilde« Anfflacker« de, Zorne, wohl eingrsehen, daß er fich in da. Unabänderliche sögen müsse, und schweigend hatte er ans den höflich geäußerten Wunsch de, Polizei- kommissar, sein« Doppelflinte und seinen Hirschfänger abgelegt. Der Untersnchung,rieht« besprach fich «nterdeffen leis« »it Herbert, Mich Letzlr« in der That sehr angegriffe« zu sei« schien, da er sich sichtlich nnr »it großer Mühe anfrecht hielt. In eine« Zimmer de, zweite» Stock,, da» nnr eine einzige, fest verschließbar« Thür hatte, sollt« der ««restant vorläufig untergebracht werden «nd d« kommiffar «hielt di« diesbezüglichen Weisungen. I» gebrochen« Haltnna folgt« ihm Hagemeister zur Thür, aber aus der Schwell« wandteMr sich «och einmal «m «nd fragte mit fast erstickter Stimme: .Darf ich nicht wenigste», «ein Kind zuvor noch einmal an mein Herz drücke«? — Der Schlag «nß sie jaz« Bode» schmettern, wenn sie an, einem fremde« Mnnde die Nachricht vo» — von meiner Berhaftnng erfährt." .E, thut mir leid," war di, gemeffene Antwort, .aber ich kann Ihne« sür heute keinen Verkehr mehr mit irgend Jemandem gestatten. Vielleicht werde ich morgen Ihrem Mansche willfahre» können. I« Uebrige« verspreche ich Ihne» g«n, daß ich dafür Sorge tragen werde, Ihre Tochter jo schonend a , möglich von dem Vorgesallene« zu unterrichte» I* E, schien, al, wen« d« Förster noch etwa, sagen wollte. Er massirt und stimme« sofort geschloffen sür bestimmte Tandidaten, wenigste«» ist da, doch in d« großen Mehrzahl d« Wahlkreise der Fall, und ans übermäßig viele Stichwahlen ist deshalb nicht zn rechne». Eintreten werde» die Stichwahlen besonder, da, wo die Socialdemokraten in, Spiel kommen und di« letzteren de» Tandidaten der Septennat,- «nd AntisepteunatSpnteieu »och ei»,« dritten Be wert« n« da, Reichrtagrmandat hinzngrsrlle». Die An,ficht ans «in« nur kleinere Zahl vo« Stichwahlen mnß «in nener Sporn sür die Wähler sein, geschloffen znr Wahl««»« zn eile«. Die einmal nicht abgegebenen Stimme« können hinterher nicht, «ehr nütze». Nicht nachher reden, sendrrn am 21. Februar wählen, darauf kommt «» allein an. Die Wähler haben diesmal mehr in der Hand, al, je zuvor. Nicht allein über Militär-Septennat oder Triennat, BersaffnngSkawps und WIrthschaft,Politik wird die Entscheidung anfgernfe«; der Aus spruch der Wähler wird auch von schwerwiegendst« Bedeninng für «ns« ganze, deutsche» Parteilebe« sein. Wie eine Well« nie dieselbe bleibt, so auch kein« Partei i« politischen Leben. Einmal erfolgen doch Ereignisse, welch« Aendernnge» Hervorrufe«, wen« anch vielleicht d« Nam, bleibt. I« Frankreich, in England, in Oesterreich haben fich Paetrischiebnngen vollzogen, Prozesse, die sich theilweise von langer Hand her vollzogen, theilweise ganz plötzlich fertig waren. Anch bei nn» bereite« fich Aendernnge« vo». Der Reichstag hat viele Par teien, z« viel«, im dentsche« Reiche gab e, stet» »viele Sinne", «nb der Wahla«»fall wird die bestehenden Parteigrnppirungen nicht unbe rührt kaffe». Dabei Hab,« sich di« Dinge znweit zngespitzt. Da, Militär-Septennat hat Parteien, di« sich ziemlich nahe gestanden, völlig getrennt, andere, die entfernt« von einander waren, zusammen- geführt. W», wird, wen« di« Mllitärfrage geregelt? Dann wird anch die groß« Regelung der Parkiverhältnifse folgen müsse«, nnd der Wähler ist e», der durch sei« Votum dieselbe dietlrt. Da» Militär-Sepiennat ist die Frage, nm die fich zunächst Alle, dreht; »der mit ihrer Lös««-, welch« di« Reich,tag,Wahlen ja vor- anSfichtlich bringe» werde«, wird der innere Streit keineswegs zu Ende sein. Alle die großen politischen Fragen der letzten Jahr« stehen noch ungelöst da, werden aber nicht immer so bleiben könne«. Di« Militärs»«,« hat da» Uebrige verdrängt, aber nicht sür immer, nnd wer weiß, ob wir nicht binnen Jahresfrist ein« zweit« Reiche tag-anMnng habe«? Niemand kau» heute voran,sehen, wie di« Dinge sich gestalte« werden. Wir branchrn tiefen Frieden, denn bei «n, ist im Inner« noch so viel zu rathv» «nd zu thatrn, daß man che, Jahr noch damit an,gefüllt werden kann. Und da, hoffen wir wenigste», r wir werden Frieden haben. Mögen die Dinge i« Reich, tage im folgenden Monat fich stellen, wie sie wollen, da, ist sicher, znm Beginn de» April. Quartal» kommen ca. 18000 Mann weitere dentsche Truppen nach unserer Wesigrenz«. Di« Franzosen werde» dann zweifrllo» ebensall» nrne Regiment« heranzirhrn, aber wir sieh,» dann fest nnd brauchen keinen plötzliche« »«griff «ehr zn fürchte», weil wir ihm hinlänglich gewachsen sind. Da, ist die einzige b«. stimmte Aussicht, die den Wähler ans dem Gange znr Wahlurne be gleitet ; mag er nicht fern bleibe» «nb seine Sanmsrligkeit «It allerlei Worte» ohne Werth vor fich selbst «nd Anderen zn entschuldigen suchen. Diesmal giedt r» keine Lntschnlvignng gewöhnlicher Art nnd wo da, allgemeine Best« so ans de« Spiele steht, wie gegenwärtig, sollte überhaupt nur «in AnSnahmrfall hindernd sek«. W« nicht wählt, der schweige anch später mit seinen Klagen; ,, hat kein Recht, sie vorznbringe«, weil er sie selbst mit hervorrief. Politische Rundschau. Chemnitz, den 16. Februar. Deutsche- Reich. Der »Reichranzeiger* veröffentlicht den Erlaß, dnrch welch«« der keine Belagerungszustand über di« richtete eine« langen Blick ans Mar in, der ihn mit rnhiger Frechheit anrhlelt, »nd auf den jungen Baron, der fich plötzlich mit dem Taschen- tuch im Erficht z» schaffen machte. Ab« er «nterbrückte doch wieder di« Worte, die ihm b««it, ans de« Zunge schwebte«, «nd dreht« fich «ach dem Polizeikommiffar nm mit der tiestranrigen, ab« gefaßten Anffordernng: »Kommen Sie. mein Herr, ich bin bereit, Ihnen in «eine Ge fangenschaft zn folg««!* Al, die Thür hinter ihm znflel, bebt« Herbert znsammen, al, wäre in sein« »»«ittelbaren Nähe ein kanonenschnß gefalle«. Sein« Lippe» zitterte«, «nd sei» Gesicht war so weiß wie da» Tnch, da» er an die Stirn gedrückt hatte. »Ich muß — dringend — »Uten, «ich jetzt — zn entlasse»,' stammelt« er. »Ich vermag mich kan« noch ans den Füßen zn «- halte«.* Er schwankte wirklich, nnd Marti«, der ihm am nächsten stand, sprang ans ihn z«, nm ihn z« stützen. Aber Herbert bebte vor sein« Berühr»», znrück, wie vor dem Biß einer Schlang« nnd verließ, sich gewaltsam znsammenraffend, eilig da, Zimmer. IX. Der UntersnchnngSricht« hatte an die Tochter de» Förster» tln«« Bote« abgefertig», mit der Meldung, daß ihr Val« dnrch de« Be« lauf d« Untersuchung wahrscheinlich während der ganze« Nacht i« Hrrrrnhanse festgehalte« werden würde, nnd daß ff« darum sein« Heimkehr nicht erwarte« möge. So unverfänglich dies« Nachricht anch immer Ilingen mochte, so hatte fie sür LtSbeth doch etwa« de- «nrnhigende», denn «, befremdet« fie. daß e, nicht d-r Bat« selbst war, welcher ihr di« Mitthrilung sandte, und daß nicht einmal «in Wort de, «ruße» hinzngesügt war. Mit einer Bangigkeit, die st« vergeben, z« bekämpfen suchte, »egab fie fich endlich znr Rahe, ab« Stnade« lang floh sie der Schlummer, und al, endlich «ach de» schweren Ausregnngrn de» Tage, die Natur ihr Recht verlangte, wnrd« fie von schweren und beängstigenden Träumen gepeinigt, daß fie da, Licht de, anbrechende« Morgen, al, «ine Erlösung begrüßt« «nd trotz der frühe« Stunde ihre« Aazng mit großer Hast brenne«. Ihre «st« Sorge war natürlich, fich z« überzeugen, ob der Bat« inzwischen znrückgekehrt sei; aber auf da, Klopse» an di« Thür sein«, Zimmer, «folgte kein« Antwort, und al, fie dasselbe endlich mit Zagen öffnet«, fand fie «, leer nnd da, Feldbett de, Förster, unberührt. v Städte Stettin, Grabow a. O. nnd Altdam«, sowie üb« dkaAmtt- bezirke Bredow, Warsow, Schenn« «nd Finkenwaldr verhängt wird. — Dem „Düffelb. Anz.* znfolg« wird ün, Knndgednng de» rheinisch wefifälijchen Adel, -egen «indthorst «nd sür da, Septennat vorbereitet. 'MWW D — Da, »Dentsche «drlsblatt* halt« die Meldnna gebracht, der bekannte kriegsartikel d« »Post* sei vo» eine« Bankhaus«, wilche, dabei 6 Millionen gewonnen Hab«, vnanlaßt nnd inspirirt. Die »Post* erklärt, st« übergebe die Sache «nvrrzüglich de« Staatsanwalt. — Die München« »Neueste« Nachrichten* enthaften eine Zu schrift vo» competenter Sette» wonach di« Veröffentlichung der Jaeobinischen Not« anf direct«» Befehl de, Papste, geschah. Jetzt find beide Aktenstück« sämmtliche» deutsch,« Erzbischöfen nnd Bischöfe» mitgetheilt worden. Sollt« da, Lentrnm in sein« Oppo sition verharren, so stehe «in nener entscheidender Schritt de, Papste» bevor, wodnrch mindeste», jegliche, imperative, Mandat gegen da» Z Septennat beseitigt würde. — Unter Hinweis anf «ine» Artikel der »France* vo» 13. Febr-, welcher die Friedfertigkeit Frankreich, betont«, «nd, fall» der Krieg H dennoch «»»brechen sollt«. Drntschland dafür di« Berantwortllchkeit ^ auferlegt«, bemerkt die „Nordd. Alge« Ztg.": E» gehört die ganz« Dreistigkeit de, RevancheblaU«, daz«, deramge Verdrehungen anfzn- tischen. LI« »Nordd. Allgem. Ztg." eitirt Artikel d« »France* vo« 17. Oet. nnd 18. Der. 1886, worin di« Kampfbereitschaft Frankreich» hervorgehode», di« E»tscheid»ng,st«»d« herdeigewünscht nnd die be stimmt« Absicht Frankreich, betont wird, Elsaß-Lolhringk« zurückzn- nehwe«, nnter der Hinznfltgnng, «in Krieg zwischen Frankreich «nd Dentschland sei unvermeidlich »nd werde heut« oder morgen, sicherlich ad« bei der erste« Gelegenheit, anSbrechen. — I« Elsaß und Lothringen wird jetzt allgemein befürchtet, daß de» Belager««g,znstand üb« da» ganz« Land verhängt werde» , M könne. Anßer der Thatsach«, daß sowohl in Metz wie in Slraßbnrg, al, anch in Mülhansen »nd an anderen Orten di« Patrioten»-» Berbindnnge« anfrecht erhält, di« jetzt z» zahlreichen Berhaftnng«« / geführt habe», wird der Ausfall der Wahle« znm Reichstag «aß- gebend sür di« Berhängnng de, Belagernngrzustand«, sein. Hält die Militärbehörde die Bevölkern«- für nnznverlLsfig, so tM di« - Maßregel sofort «in. ^ Da, preußisch« Herrenhaus hat sich «ach sein« Dl««»tag»fitznna, H in welcher anch Fürst Bismarck auwesend war, anfunbestimmte Zen D vertagt. Da, Han» genehmlgte eine Reihe kleinerer Gefttzent ottrs«. Zu ein« Debatte kam e, bei de« Gesetz über di« Feststellung d« Leistungen für Bolksschnle». Dasselbe bestimmt» daß im Falle Wider spruche, der znr Schnlnnterhaltnng Verpflichteten gegen «ine von der Schulausficht,behörd« ««geordnete Erhöhung d« Leistungen für die Bolksschnle den SelbstverwaltnngHbehSrden di« «ndgiltig« Entscheid««» znfalle. Abänderung,anträge wurden vom Fürste» Bismarck mä Minist« von Goßlar bekämpft. Erster« führt« an», eine gründlich« Lösung der Frage d« Schnllaste» häng« vom R«ich»tage ab. Man müsse warte«, bi» «in« ander« Mehrheit dort sei nnd die nothwen- digeu Einnahmequelle» stet würden. E, bitte da« vorliegende Gesetz deshalb möglichst unverändert anznnehme«, wa, anch geschah. — Moritz Mohl, der einstmal« der heftigste Gegner Preuße«, in Süddrntschland gewesen iS nnd während sein« ganze« politischen Thätigkeit zu de« starrsten Parttknlaristen gezählt werden mußt«, hat jetzt im »Würtembergischrn StaaUanzriger* eine Erklärung z« Gunsten de» Septennat» - Candtdate» sür Stuttgart, de» Commerzienrath» Siegle, veröffentlicht. Er schreibt knrz «nd bündig: „Den Friede« zu schütze», den Krieg zn verhind««, die, wa, d« ganz« Zweck »nserr, Milttärgesetzrntwnrf», welche» di« MIßzrIffe der Mehrheit de, anfg,lösten Reichstag, verhindert habe«. Di«, sollte doch jeder Denkend« in Dentschland würdig««.' B Zwar sucht, fie fich sogleich selbst zn überrede», daß ihr Er schrecke« im Grunde recht thörtcht sei. da dn Vater, «m nicht mitten in der Nacht den einsame« Weg dnrch de» Wild mache« z« müssen, jedenfalls t« Schlöffe übernachtet habe; aber «, ließ ihr dennoch kein« Rnhe, geduldig ans seine Heimkehr z« warten. Sie «ah« ei« leicht«, Tnch n« dl« Schultern nnd eilte ohne Kopfbedeckung ans de« wohlbekannte« Weg« «ach dem Herrrnhans« z». Bon den Tagelöhnern nnd Feldarbeit««, welch« bereit» an ihr Tagewerk gingen, begegnete ihr hie« nnd da «ln kein« Trnpp Di« Leut« waren sämmtlich in sehr eifriger Unterhalt««, begriffen nnd ihre anfgrregte» Miene» «nd heftige« Geb,»den ließe« «„schwer er- rathe«, daß ein neuerliches Errigniß vo« großer Bedentnng ihre Ge- «üther beschäftige« müsse. Lilblth würbe in ihrer eigenen Enegnng darauf vielleicht nur weuig «cht gegeben Hube«, weuu nicht die eifrige» Gespräche bet ih«r ««»Sheruug jed«»mal «it sehr anffälliger Plötzlichkeit verstummt wäre» nnd wenn dl« Leut« fie nicht durchweg «tt so souderbaren, mitleidig verlegenen Blicken angrstant hätte». Ja, e, schien sogar, al, ob st« ihren frenndlichen Gruß nur zögernd nnd widerwillig beantworteten — «ine Erscheinung, di« »« so befremdlich« nnd seltsame, war, al, der biedere Förster nnd in noch höhne« Grade sein nnmnthlge» Töchterchen »irher »ei Jedermann aus dn» G»te hoch beliebt gewesen waren. Ader Lirbeth hatte jetzt nicht Zelt, dieser sonderbare« Wahr nehmung auf den Grund z« gehen. Sie setzt« da» Benehme» der Leute anf Rechnung der durch di« Ermordung de» Oberst hervor-«- insine«, leicht begreiflichen Verwirrung nnd dacht« nicht daran, vo» Einem vo» ihnen eine Anstlärung zn verlangen. Anch im Schloff« wa« trotz de, frühen Morgenstunde bereit» «I«, in Bewegung. Noch mit dem Nachtzng, war der erst« Staatsanwalt, welcher gestern durch «in unvorhergesehene, Hinderniß znrückgrhalten worden war, einge« troffen, und in seiner Begleitung befanden fich zwei nnt-rgeordnetv Beamte de, Lrtminalpolizei, welche der Polizeieommtssar noch gestern Abend z« sei»« Unterstützung telegraphisch herbeigernfe» hatte. Alle diese obrigkeitlichen Personen hatten fich während der verflossene» Nacht überhaupt nicht zur Ruhe begebe». Zunächst war di« Seetio» der Leiche de, Ermordete» »orgenomnen worden» ohne daß der ve« sund im Geringsten von den von vor» herein an,gesprochenen B.i- muthnnge» de, krriSphystku, ab,«wichen wäre. D:r Tod war »»- zweifelhaft fast auf der Stell« dnrch den Schuß in de» Kops herbeigesührt worden, «nd d« Mörder hatte diesen Schnß jedensast»
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