Volltext Seite (XML)
nur waggow Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Neösktion, Druck unö Verlag von N. Schurig, Dretnig Nr. 18. 7. Jahrgang Mittwoch, den 3. März 1897 — In der Strafsache gegen den Förster Sonnabend Mittag seinen Verletzungen erlegen. — Als vermutlicher Thater des an dem aus Großenhain Katz alias chen ein in Brand gekommener Haufen Säge- Jedoch man hatte die Rechnung ohne die ersten Nacht, nachdem die Tiere ausgeschlach- schwere Verletzungen. Daß die Schläge mit > Ursachen, große Wirkungen! einem Ausklopfer traktiert und ihm außerdem, höchsterßniedrigster!! Preis k. und berg. Blitzschachtel, der Hornist Stopper oder Blech ¬ späne erzeugt hatte. Die Kühe wurden aus geschlachtet und das Fleisch sollte auf Anord nung vergraben und damit vernichtet werden. einem nicht völlig stumpfen Instrumente aus geführt worden sein müssen, läßt sich daraus schließen, daß auf der Treppe in der Ecke des Treppenhauses, woselbst sich der ganze Kampf um Leben und Tod abgespielt hat, Fleischteile von Fingern, sowie ein abge sprungener Fingernagel aufgefunden wurden. Gleichfalls ziemlich schwer verletzt ist die ca. Der in Leipzig wohnende Stein drucker L., der in der letzten Zeit seinen 5 Jahre alten Stiefsohn in geradezu empörender Weise mißhandelt hat, wurde am Donnerstag von der Polizei verhaftet. Eine Hausbewoh nerin führte aus Mitleid das Kind der Poli zei zu. Der ganze Körper desselben zeigte Spu ren gröblichster Mißhandlungen. Am vorver gangenen Sonnabend abend hat der entmenschte ah fe. Marktpreise in Kamenz am 25. Februar 1897. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 3. März 1897. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus i Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Wesenheit eines Fremden im Hause aufmerk sam gemacht und beim Nachsehen sodann auf der Treppe überfallen worden. Auf ein Hilfegeschrei sprangen seine Kinder herbei und wurden auch in der schon geschilderten Weise zugerichtet. Mit einem Paket versehen, soll tet waren, hat man das Fleisch sämtlicher 6 Kühe gestohlen, sogar die extra gelegten Köpfe hat man nicht vergessen mit fortzuschaffen. — Ein versuchter dreifacher Raubmord ist in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend in Neudörfchen bei Meißen verübt worden. Nach den darüber vorliegenden näheren Mit teilungen fand man den Privatus Emil Pfordte in seinem Hause auf der Treppe — Was ein Unfall mit der Straßenbahn den beterligten Faktoren kosten kann, beweist die ursprüngliche Forderung des jetzt als ge heilt entlassenen Studenten Frankenstein an die elektrische Straßenbahn zu Leipzig. Der bei dem Unfall verletzte Herr beanspruchte zuerst 30,000 Mark, hat sick dann aber mit sechs Monatszahlungen von je 500 Mark und Rückerstattung der Verpflegungskosten beschie- den. Die bei dem gleichen Unfall schwerver letzte Bertha Hund dürfte der Gesellschaft mit weit erheblicheren Schaden-Ansprüchen näher treten. Der Expedient Zückler in Leipzig, der am Abend des 29. November v. I. den seiner Zeit vielbesprochenen Raubanfall auf den Barbier Leonhardt verübte, wurde jxtzt v»m Schwurgericht dortselbst zu 7 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. — Wegen dreier gestohlener Krauthäup ter sind jetzt drei Familien in Leipzig ins Zuchthaus gewandert. Nicht der Diebstahl selbst hat diese Strafen nach sich gezogen, son dern die Thatsache, daß verschiedene Zeugen zu falscher Aussage verleitet und jetzt wegen Meineids anzeklagt worden waren. — Kleine weniger schwerer Art und wurden gleichfalls durch Schläge auf den Kopf, sowie in die rechte Gesichtshälfte hervorgerufen. Allem Anscheine nach ist es nur auf Einbruch, nicht von vornherein auf Raubmord abgesehen ge wesen. Der alte, so schändlich zug^richtete Mann, welcher ein Frühaufsteher war, ist vermutlich durch ein Geräusch auf die An- Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. um es am Schreien zu verhindern, den Mund mit einem Tuche zugebunden. Das Kind wurde sofort in Waisenpflege genommen. — Der reformerische Landtags-Abgeord nete Schubert in Chemnitz hat eine Wieder wahl abgelehnt. — Sächsische Grenzbeamte nahmen in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag unweit Tiefenbrunn an der sächsisch-böhmi schen Grenze einer Schmugglerbande zwei feiste Ochsen ab. Die Schmuggler ließen oie wert vollen Trere im Stiche und entkamen durch die Flucht. — Beide Hände abgerissen wurden j einem Steinbrecher in Bermsgrün, als er in Ausübung seiner Thätigkeit die Zündvorrich tung prüfen wollte. — (Militärische Fachausdrücke.) Nicht nur der Waidmann, der Student und Schiffer, sondern auch der Soldat hat seine besondere Sprache. Das Beti heißt bei ihm Kahn, Gondel, Arche, Korb, Klappe, Falle oder Schachtel, der Helm Hurratute, das Seiten gewehr Splint, der Säbel Blembe, das Gewehr Knarre, der Tornister Affe, die Patronentasche Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. letztere Frist war für hiesige Schulgemeinde im Jahre 18S6 abgelaufen. Ein Gesuch um Erneuerung der fraglichen Beihilfe auf weitere 5 Jahre ist, wie uns.mitgeteilt wird, kürzlich wiederum genehmigt worden. — Nach Verordnung der obersten Kir chenbehörde, wird in allen Kirchen unserer evangel.-luther. Landeskirche am Sonntag Okuli, den 21. März, der hundertjährige Geburtstag Kaiser Wilhelms 1. festlich begangen werden. Ein besonderes Gebet ist für diese Feier an geordnet worden. — Mit dem 1. März begann in Sach sen die Schonzeit für männliches und weib liches Edel- und Damwild nebst deren Käl bern sowie für die Krammetsvögel. Dagegen dürfen Schnepfen und Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild vom 1. März bis 15. Mai, wilde Enten aber noch bis zum 15. März geschaffen werden. — Unter den Dienstboten herrscht noch vielfach die Ansicht, daß ein mit einer Herr schaft eingegangenes Dienstverhältnis nach Rückgabe des etwa erhaltenen Mietsthalers wieder rückgängig gemacht werden könne. Dies ist eine irrige Auffassung. Bindend ist einzig und allein das zwischen Herrschaft und Dienst boten getroffene Uebereinkommen, selbst wenn selbiges nur ein mündliches ist. Das „Hand geld" ist ein aus früheren Zeiten stammender und jetzt noch vielfach üblicher Gebrauch ohne rechtskräftige s Wirkung, seine Rückgabe ent bindet also keineswegs von dem eingegangenen Dienstverhältnis. Hauswatde. Bei der hiesigen Spar kaffe wurden im Monat Februar in 28 von uns eingezogenen Erkundigungen ist z. B. der hiesigen Schulgemeinde bis dato all jährlich eine gewisse Summe als Staatsbei hilfe zu teil geworden. Aber auch ein höherer Betrag wird als außerordentliche Staatsbei-! Liebhaber billigen Fleisches gemacht. In der Hilfe, allerdings nur auf 5 Jahre, gewährt, erüsn NaM. naebdem fno Tiere onünesrliloeb- sobald ein vorauszugehendes Gesuch vom Kultusministerium gebilligt worden ist. Diese Kränzchen des hiesigen Männergesangvereins findet nicht, wie gesprächsweise verlautet, am 11., sondern erst Donnerstag den 18. März statt. Breinig. Hin und wieder ist es ge-1 . . wünscht worden, zu hören, in welcher Weise'Ringenhain bei Oberneukirch waren vor der Staat den einzelnen Schulgemeinden Kurzem sechs Kühe durch Qualm erstickt, wel- gegenüber unterstützend zur Seite steht. Nach liegend vor, neben ihm eine große Lache' Blutes. Der Kopf des Mannes zeigte eine ganze Anzahl schwerer Verletzungen, die so fort als durch wuchtige Schläge herrührend erkannt wurden. Die Hintere Schädeldecke ist fast total zertrümmert, auch im Gesicht, namentlich am Auge, hat der Ueberfallene zum eisernen Geldschranke dürften in die Hände des Einbrechers gefallen sein. Dahin gegen wurde eine Brieftasche mit einer größe ren Anzahl Coupons, sowie zwei goldene, an einer Kette befindliche Uhren am Thatorte! spucker, der Lazaretgehülfe Plasterkasten, die aufgefunden. Der Privatus Pfordte ist am" Küche Futterlade, das Kommisbrot Schinken, das Geld Draht oder Graupen. Er ißt nicht, sondern schmort oder pickt, für Erbsen sagen sie Lehm, für Reis Elephantenfutter. Er kommt nicht zur Strafkompanie, sondern zur Garde; er putzt nicht, sondern wienert. Bleibt er aus der Kaserne abends weg, so macht er ein Nächtchen; macht er's sich gemütlich, so ahlt er sich; hat er's eilig und wird nicht fertig, so hat er Fitz. Gelingt etwas, so haut es. Ist der Dienst anstrengend, so ist das ein Wichser. Gewehrübungen nennt er Griffe kloppen oder plumpen. Den Husar nennt er Pfefferkuchen, den Artillerist Pum per, den Pionier Maulwurf, den Kavallerist Stoppelhufer, die Köchin Bratenmale, den Zivilist Kaffer, die Fleischermamsel Wurstlore. * Von der Sächsisch-Thüringi schen Industrie- und Gewerbe-Aus stellung. Nachdem der Festausschuß von der Errichtung eines Musterstallcs defini tiv Abstand genommen und den Reitstallbe sitzer Herrn R. Grützner zu der Etablierung eines solchen berechtigt, wird derselbe den Musterstall direkt an den Hippodrom anbauen. Da in demselben nur allererste Firmen ihre sportlichen Erzeugnisse ausstellen, so dürfte damit für alle Sport-Interessenten ein hoch interessantes Ausstellungsstück geschaffen wer den. Das Entree von nur 10 Pfennige, welches zur Besichtigung des Musterstalles wie zum Eintritt in den Hippodrom berech tigt, dürste wohl Veranlassung sein, daß jeder Besucher der Leipziger Ausstellung die beiden hochinteressanten Etablissements besichtigt. Der alleinige Hippodrom in der Ausstellung, wel cher genau nach dem Muster desjenigen, der auf der Pariser Weltausstellung erbaut war, errichtet wird, hat eine Größe von 1600 Qua dratmetern und wird für circa 2000 Perso nen Restaurationssitzplätze enthalten. Die außerordentliche effektvolle dekorative Aus stattung, sowie der Umstand, düß das Aus- steüungskouvert, welches mittags von 12—3 Uhr bet freiem Militär Konzert gespeist wird und incl. einer Taffe Kaffee nur 75 Pfg. kostet, giebt der Berechtigung Raum, daß in demselben, wie solches in Ber lin der Fall war, nicht unter 600 Personen pro Tag speisen. Dresdner Schlachtviehmartt den I. März 1897. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 74 l Rinder, 1929 Schweine, 1228 Hammel und 450 Kälber, in Summa 4318 Schlachtstücken. Lür den Zent, ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 58—60 Rlk., für Ruttelware einschließl guter Kühe wurden 54—56 RU., für leichtere Stücke 45—50 Rik. bez. Sngl. Lämmer das Paar im Gewicht zu 50 Kilo Lieinch 58—60 Rik., solche geringer Sorte in derselben Schwere 55—57 Rik. Der Zentner lebendes Gewicht von Landschweinen engl. Kreuzung galt 40—42 Rik., zweiter Wahl hiervon 37—Z9 Rik- Lür Kälber wurden 50—60 Rik. angelegt. Posten 1714 Mk. 50 Pf. eingezahlt und 17 neue Bücher ausgestellt. — Zu der am letz ten Freitag in Pulsnitz stattgefundenen Musterung batten sich hierorts 20 Mann zu gestellen. Davon wurden 4 Mann zur In fanterie, 2 zu den Grenadieren, 2 zum Er satz und 2 zum Landsturm ausgehoben. 10 Mann wurden auf 1 Jahr zurückgestellt. » ..... - Pulsnitz. Herr Amtsrichter Weise hier > dann der mit grauen Hosen bekleidete Mann wird am 1- April an das Amtsgericht Dres-die Flucht ergriffen haben. Dem alten den versetzt; an seine Stelle tritt^ Herr v.,Manne, welcher als Millionär galt, hat der Weber, bisher Amtsrichter in Schwarzen- Einbrecher das vermutlich reichgefüllte Por- 1"*" , temonnaie geraubt und dabei die ganze Wie aus Mitteilungen in Hosentasche mit abgerissen. Auch die Schlüssel i Horn wegen Mädchenmordes vor dem Land ¬ gericht Bautzen wird der Gärtnergehilfe Rentner Pfordte in Meißen in der Nacht Bretnig. Das diesjährige Fastnachts- Kolporteur Jung als Zeuge gebraucht. Seine.vom Freitag zum Sonnabend verübten Raub- ewL Verhaftung erfolgte jedoch wegen eines anderen' Mordes wurde nach einer Mitteilung des Vergehens und es ist die Nachricht einiger „Leipz. Tagebl." 0«"- Blätter, welche ihn mit der That in Verbin- Heß von der dortigen Staotpolizei in der düng brachten, unwahr. Sröffel'schen Herberge ergriffen. — Dem Bleichereibesitzer Thomäs in ^Kamenz. Q mehreren Blättern zu ersehen, ist zum Diri genten dn Kapelle des Regiments Nr. 178 m Kamenz Herr Kämmer, jetzt beim Negi- , c Nr. 139 in Döbeln, bestimmt. Die - EiM'ber werden aus den Regimentern Nr. ! ' ^04, 105 und 108 zusammengesetzt. 16jährige Tochter Dora Pfordte. Dieselbe hat Schläge auk den Kopf erhalten, wodurch. Vater dem nur mit Hemd bekleideten Kinde ihr eine klaffende, stark blutende Verletzung die Hände und Füße gebunden und dasselbe der Kopfhaut zugesügt wurde. Die Schädel-teils mit einem Gummischlauche, teils mit decke selbst dürfte durch die Schläge des Ein brechers nicht in Mitleidcnfchast gezogen sein. Die Verletzungen des Knaben Rudolph sind 50 Kilo. L kl. A. kl.!! U. kl. Korn 5 82 5 6g Heu 50 Kilo 8 — Weizen 8 24 7 65! Stroh 1200 Pfund 21 — Gerste 7 — 6 14 Butter 1 k jachster 2 20 Hafer 6 8» 6 5o!l ' medngst. 2 — Heidekorn 6 54 6 -MErbfen 50 Kilo 9 75 Hirse 12 18i 10 Kartoffeln 50 Kilo 2 50