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Hohenstein Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten MM, Sen 26 Mi M3. Reiche steht. zum Verlegenheit in Parks. Frankreichs. Freilich Poincarc« ist nicht lungswillig, ebensowenig setzt wie bisher. Er als erstes Aufgabe des passiven Widerstandes, keine Negierung kann den passiven stand, der geboren ist von dem Willen der verha-nd. verlangt« Aber Wider. BevMe - Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgericht». Finanzamt» «i» des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaft«» ruing an Rhein und Ruhr, auf heben, weil er eben jenen deutschen Männern mit unerschütterlicher Entschlossen heit aus dem Herzen kommt, und den wir auch nicht Am Personeneingang auf der Station Börnig wur den in der Nacht zum Sonnabend ein französischer Kapitän und «in Feldwebel von einem französt- schon Posten erschossen. Der Offizier, der sich in Be gleitung eines Feldwebels und eines Ingenieurs befand, hatte dem Anrufe des Soldaten keine Beachtung geschenkt. Der Posten gab hierauf seiner Instruktion gemäß Feuer. Schon durch den ersten Schuß wurde der Kapitlin getötet. Au« Paris wird gemeldet, daß Poincare« am Sonntag «ine längere Unterredung mit dem englischen Botschafter über die geheime Denkschrift über di« Beziehungen zwischen Frankreich und den rheinischen Sepa «qchM» t«d«« »«E-« »r. i». — P»ch«-«a»»t» »4,4. — «E^«gtr,»»»1» l»«u» Limmer»- ». »»tz«^I«t».»r»M»l. — ll»»ol««it et»»es»a»te «»»»strt-tt »«»e» »tcht Mr««,«, sch««». *t»s««-u»,M,Me ftod«» let»e »Ls»--«« aufgeben können, weil mir es den Männern, die ihr Leben und Gut dabei für ihr Vaterland hingegeben haben, und denen, die in Gefängnissen leiden, schulden. Poincarc« ist nicht verhandlungswillig; nur dann aber wird «r es wer den, wenn das deutsche Volk sich eins fühlt in seinem Glie dern, wenn es durch h ält und aus hält im besetz- ten Gebiete, nur dann aber auch, wenn es durchhält im unbesetzten Gebiete. Wenn man aus dem besetzten Gebiet kommt, so kommt man erfrischt zurück und ge stärkt durch den Anblick, daß die Gesinnung eines Vlolkes trotz vier Jahren Krieg und vier Jahren Friedlosigkeit die Kraft zur Ertragung so unsäglicher Leiden findet und treu v«t «l»,«» »o»t»rs«», »<i,l«tch« »sw. »ad t» »«chmin, ,«»««. Im F«ie HS-«« VamUi — »ne, M«, s»»lk^r t»,«»» welcher «Ur»», de» vetrted«, Mr 8«»»»« -« Steser»»-«» »her Mr lveftr»er»u,»«t»rtchtimM» — h«t h« »» »Uh« ch«»eo A»,»r»ch «y «User»», «»« »»chlUham», M» Zettim, »d« <mf Mick»»-!»», »el »«M^pmtt«». Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schristleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeig« Ott» O»ch Der Feldwebel wurde schwer verletzt und ist noch am M<»rr<»la«zeiger für H»henst«ix-Snlstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, -Hermsdorf, BernSdorf, ALSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurSdorf MeichenLach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Srüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Sonnabend gestorben. Neuerlich 8 Milliarden geraubt Am Sonnabend nachmittag haben französisch« Trup Ser MMler in MiMg. Anläßlich der am Sonntag erfolgten Eröffnung der .landwiMhsHlich^n Ausstellung der Deutschen Ostmesse in Königsberg, bei der mehrere Mitglieder des Reichs - kabinetts anwesend waren, hat Reichskanzler Dr. Cuno nach einer kurzen Begrüßung des Oberbürgermeisters Dr. Lohmeyer das Wort zu einer Erklärung ergriffen, in derer u. a. sagte, er spreche als Deutscher und Mensch. Mit dem Hinweis auf den befriedigenden Eindruck, den er von der landwirtschaftlichen Ausstellung empfangen hatte, betonte er: „Ostpreußen ist in seiner Wirtschaft vom Reich vollkommen unabhängig und ganz ans sich gestellt. Es ist von jeher mein Bestreben gewesen, die wirtschaft liche Verbindung vom Reich nach dem Osten aufrcchtzu'er- halten, und ich glaube nicht feil zu gehen, wenn ich den Gedanken der Aufforderung darin erblicke, praktischer Aus druck zu sein für die Mittlerrolle zwischen dem Osten und dem Reich. Es ist meine tiefste Ueberzeugung, daß eben- so wie Rheinland, Saar- und Ruhrgebiet im Westen OP- preußen nicht vergessen werden darf. Seien Sie überzeugt, diese Regierung wird Ostpreußen nicht vergessen. Ebenso - wenig im Westen an das Aufgeben deutschen Bodens ge dacht werden darf, so muß auch hier gesagt werden, deutscher Boden muß deutsch bleiben. Wir können natürlich jetzt keine zahlenmäßigen Versprechungen machen. Aber wie von jeher die Negierung die Wirt- schafksnotvendigkeiten in Ostpreußen anerkannt und ver treten hat, so können sie auch weiterhin ihrer unbedingten Unterstützung sicher sein. Angesichts der gegenwärtigen Lage taucht aber wohl die Frage auf, was die Zukunft uns bringen wird. Man blickt dabei nach den Gebieten, m denen deutsche Männer trotz vier Jahre Krieg und vier Jahre Friedlosigkeit unerschütterlich ihre Treu« zum Reich halten unter dem Druck der feindlichen Be satzung. Sic halten fest und werden fest halten wie am ersten Tage, ja, vielleicht noch fester trotz aller Opfer an Freiheit, an Gut und an Blut. Alle versichern sie, daß -sie nicht lassen vom Reich. Wir aber, die wir auf sie bauen, müssen unsere Politik offen und gerade gestalten, das sind wir ihnen schuldig. Wir müssen daher auch daraus bedacht sein, die Leiden dieser Männer zu ver kürzen. Die Neichsregierung hat nicht gleichgültig und nicht leichten Herzens in der Ruhrfrage gehandelt. Sie hat aber keinen anderen Weg eingeschlagen, als dem Uebermut der Feinde und der Willkür Poincarees und seiner Anhänger angesichts dieser rechtlosen Besetzung Deutschland ein „Nein!' entgegen zurufen. Doch nur solange soll dieses „Nein" gel lten, als es im Interesse sreier Wirtschaftsentwicklung und im Interesse der Unabhängigkeit und Souveränität Deutsch , lands unerläßlich ist. Daraus erklärt sich der Versuch der Regierung, eine Lösungfür dieRep a ra ti on s» frage zu finden. Es hat keinen Sinn, «ine Politik der Ideale zu treiben mit Kräften, die zu schwach sind, sie zu verwirklichen. Wir brauchen «ine Politik der Peak- tisch! en Erwägung und Zweckmäßigkeit, «in« Politik, die auf dem Boden der Tatsachen und des prak tischen Erreichbaren steht. Mein« Worte sollen keine Prophe- zeumg sein, aber ich glaube sagen zu müssen, daß dieser Weg meiner Politik «in besonnener ist, um zu einer Lösung aller Verwicklungen, deren Kernpunkt die Neparationsfrage ist, aus der sich alle anderen Symptome herleitcn, zu kom men, und so erklärt sich der erste und der zweit« Schritt der deutschen Regierung." Zur jetzigen Lage führte dann der Reichskanzler aus, das Ziel der Neichsregierung war und wäre, die Welt zu überzeugen, daß unser Wille darin bestände, die Reparationen nicht nur zu versprachen, sondern auch zu zahlen, damit unser Vaterland von den Hindemissen seiner wirtschaftlichen Entwicklung frei werde. „Dieses Ziel," so fuhr. Dr. Cuno fort, „hat auch die Regie» rnng mit ihrem Memorandum erreicht. Die Welt ist nicht mehr stumm wie bisher, nicht mehr steht die e wg- lisch« und die i t a l i en i s che R e g ieru'n g den Er eignissen im Ruhrgebiet 1 e ilnahmslos gegenüber, nicht mehr bedingungslos ander Seit« ratisten hatte. Die Veröffentlichungen erregen in Pari» großes Aussehen. Der „Malin" erfindet, um si« z« beantworten, ein englisch-deutsches Komplott, über das er berichtet: Die Abgeordneten der Rheinlande find kürzlich nach Berlin bestellt worden, wo ihnen eröffnet wurde, daß es, um Frankreich den Anschein einer Beringung zu geb«», vielleicht nützlich sein würde, binnen kurzem die rheini schen Provinzen und das Ruhrgebiet zu einer Art Puf- ferst aat zu machen, und daß si« nicht als Verräter ange sehen werden würden, wenn sie sich e-nem derartigen Unter nehmen anschließen würden, allerdings unter der Voraus. seiMg, daß es in Uebereinstimmung mit England ge schehen und unter der Führung rheinischer Persönlichkeiten, die von vornherein bestimmt sein sollten. Der Whrer, der der Reichsregierung in einem solchen Falle angenehm wäre, würde Dr. Adenauer, der Bürgermeister von Köln, sein, dessen Zusammenarbeit mit den Engländern bereit» sehr lange zurückrciche. Außer ihm sollten in der von Berlin aus bestimmten Regierung Sitz haben: Hagen als Finanzminister, Heß als Minister des Unterrichts, Mönnig als Justizminister und Meerfeld als Arbeitsminister. Der lügenhafte Charakter dieser Meldung ist trotz d«r darin enthaltenen Einzelheiten so handgreiflich, daß «s saß überflüssig erscheint, auf Grund von Informationen an zuständiger Stelle zu versichern, daß daran auch nicht ein wahres Wort ist. Dem Fernerstehenden wird es schwer verständlich sein, einzusehen, was di« französische Presse mit derartigen lügenhaften Berichten bezweckt. Ma» darf aber nicht vergessen, daß das besetzte Gebiet durch die verbotenen deutschen Zeitungen systematisch von verbeut- scheu Presse Md von einer objektiven Berichterstattung freigehalten wird und daß. die dortige Bevölkerung hast ausschließlich auf die französische Presse angewiesen ist. Unter diesen Umständen rechnet man in Frankreich offenbar damit, daß. derartige Meldungen trotz ilner Umoahrschei». lichkeit im Rheinland« Glauben finden könnten. Degoutte beschlagnahmt alle Kohlen Wie die Agentur Havas aus Düsseldorf berichtet, Hot der Oberkommandierende der Besatzungstmppen «ine neu« Verordnung erlassen, wonach alle Kohlenlager im besetzten Gebiete, detren Ausbeutung die französisch - belgische jKontrollkommission für notwendig erachtet, b e- sch lagnahmt werden. Den Direktoren der Fabriken und Bergwerke wird nicht mehr gestattet, den Kohlenvok- raten irgend etwas zu entnehmen. Ausnahmen können nur mit besonderer Genehmigung gestattet werden. Bei Z» Widerhandlungen gegen die Verordnung sowie für d«n Fall, daß. den französisch-belgischen Feststellumgs- oder U«b«r- wachungsorganen Hindernisse in den Weg gelegt werden, soll Geldstrafe von mindestens 100 Millionen Mark sowie Gefängnisstrafe bis zu 5 Jahren oder eine dieser beiden Strafen verhängt werden. Auch die Angestellten eines-Unter nehmens, die es an der Ueberwachung haben fehlen las. sen, soll die gleiche Strafe treffen. Ausdehnung der Besetzung in Baden Am Sonntag trafen in Leopoldshafen französische Quartier,nacher «in, die für 2 Offiziere, 4 Unteroffiziere Mb 30 Mann QM-riier machen wollten. Danach sollte Leo poldshafen besetzt werden. In den Nachmittags - stunden trafen die Besatzungstruppen ein. Leopoldshafen liegt eine Stunde von Karlsruhe. S«in Bahn- Hof ist davon noch etwas entfernt. Laopoldshafen besaß früher einen Rheinhafen, der aber schon seit einem Jahr zehnt stillgelcgt ist. Zwei Franzosen von französisch Posten erschossen Das Rheinland ist uns nicht feil Die Tagung des rheinischen Prooinzi a l- landlagesin Elberfeld wurde am Montag mit einer Rede des preußischen Ministers des Innern, Seve ring, eröffnet, der ausführte, daß, seine Anwesenheit den engen Zusammenhang zwischen dem Staat und denRhein- provinzcn zum lebendigen Ausdruck bringen sollte. Würden wir den bis jetzt im Einbruchsgebiet entgegcngebrachten Widerstand nicht leisten,, dann hätten wir nicht nur den Krieg, sondern auch den ehrlichen deutschen Nachkrieg ver loren. Die Regierung müsse selbstverständlich jede Ge legenheit ergreifen, um mit den Gegnern zu einer ehelichen Verständigung zu gelangen. Der Zweck des ganzen Wider standes sei der, daß die junge Republik zu einem gleich geachteten Mitglied in der ganzen großen Völkerfamilie Euro pas Md der Welt werde. Die französische Regierung werd« binnen kurzem Gelegenheit erhalten, zu den Plänen der französischen Annektionspolitik Stellung zu nehmen. Die deutsche Regierung wisse, daß jede, wie immer geartete Annektion der Rheinlande nicht zu Reparationen führe, sondern daß durch diese Annektion «in neuer Weg zu Blutvergießen und neuen Zerstömngen beschützten werde. Derartige Pläne seien ein und für allemal uNdis- kutabel und er könne nur wiederholen, daß das Rhein land uns nicht feil ist, daß es nichts in der Welt gibt, was das rheinische Volk und rheinisches Land zu einem Schachergeschäft bei Verhandlungen machen können. Das gilt für Annektionen in jeder Form. Wenn man von der Entpreuhung der Rheinland« gesprochen hat, so wird, wenn erst einmal normale Zeiten wiedergekehrt sind, das Rheinland selbst sich den innerhalb der rheinischen Verfassung zu besch reitenden Weg wählen und nicht nehmen lassen-, seine staatsrechtlichen Verhältnisse zum Reich zu ordnen. Außerdem wisse je )«r Rheinländer, daß jede Lostrennung der Rhein lands von dem preußischen Staatskörper gleichbedeutend sei mit der Lösung der Bande, die die Nheinlande an das Reich sessün. Deswegen könne im Augenblick von einer Entpreußung d«r Nheinlande nicht die Rede sein. Ge rade gegen diese Formel wend« «r sich heute mit der größ ten Entschiedenheit, weil der Franzose aus Gründen der inneren und der äuß«ren Politik zu einer offenen Annek tion einstweilen nicht schreiten werde. Wenn von Sicherun gen gesprochen werde, dann hätten wir das Recht, Siche rungen gegen französische Uebergriffe zu verlangen. Der Minister fragt, ob eine internationale Miliz oder internationale Polizeitruppen größeren Schutz verleihen, die industriellen Anlagen gegen die Zugriffe verbrecherischer Elemente schützen soll? Wir haben es ja erlebt, daß die Besatzungstmppen diesen Schultz nicht leisten wollen. Unsere Polizei sei durch das Mach!gebot französischer Militärs zer schlagen. Die französische Nation macht sich die Not des deutschen Volkes, di« durch die verbrecherischen Elemente entstand, zunutze für ihre verbrecherischen Pläne der Annektion. Dadurch hätten die Besatzungsmächte wenig stens mittelbar- diese verbrecherischen Versuche trnterMtzt. Würde man die Bestrebungen gewisser französischer Poli tiker zulassen, die deutsche Polizei aus dem Nheinlande zurückzuziehen, und dafür französische, belgische, italienisch« und englische Polizei die Funktionen wahrnehmen lassen, so wüsste man bald erleben, daß diese nichts anderes bezweckten, als deicksch« Md rheinische Eigenart am Rhein zu zerstören. Dl, Sg, patt. Grünste -00.—. o!, 1500—, Rachweiigebühr 50 — V »Ä. sHAO»« MM-EnWkr WM > unüZMiger! l Lrr«S»prel» monaü. 5500.—M.cinschl. Tiageckohu. /tt »40 I durch die Post monatl. 5500 — M euuchl. BesteOgeb