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Dresdner Journal : 26.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186309268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-09
- Tag 1863-09-26
-
Monat
1863-09
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 26.09.1863
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1863 Sonnabend, den 2N. Septeinbcr V SA snie lüxslj Utz Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Feuilleton und über wird km «u»I»ock» tritt k>v»t uuck 8t, mpsliu- »otttuz; Iiiuru. ei«, >nel Hteu st.; do.v. 1852 4» > kleiine b.-Actim rre hn 91 B. 30-i.A.; !28^B. .-Anstatt 37'^S.; 89k G. 1 99k G. :. Natt- ; Bank- London gio lll; staltcn zu verwandeln und jede so mit seinem eigensten .Herzblute zu tränken, daß man in keiner den Dichter so leicht wieder erkennt. In einem solchen universellen Lyriker muß sich die Natur gleichsam ein Universal laboratorium geschaffen haben, in dem alle Säfte und Kräfte durch einander zischen, brausen und schäumen und sich zu immer neuen chemischen Verbindungen mengen, während in den Adern des subjectiven oder, besser ge sagt, des specifischcn Dichters gleichsam nur ein einziger, aus einer bestimmten Pflanze gezogener Saft quillt und seinen lyrischen Ergüssen ein eigenthümliches, doch meist nur stereotypes Aroma verleiht." Wir haben vorstehende Bemerkung wörtlich ungezogen, weil sie zeigt, das A. Wal dau ein Mann von Urthcil ist. Gleichwohl wird jeder unbefangene Leser sich überzeugen, daß Hanka's „Lieder" nicht den hohen Werth besitzen, den ihnen der genannte Uebersetzer beilegt. Zum Beleg möge hier aus der Samm lung eins der bessern Gedichte: „An das Veilchen", Platz finden. tgfähig. ken dkl, -j- Dresden. Unsre Stadt sah diesen Sommer ver schiedene, in Kunst und Wissenschaft häufig genannte Persönlichkeiten in seinen Mauern, unter Andern Pro fessor Hotho aus Berlin, der sich durch die verdienst volle Herausgabe Hegel'scher Werke einen Namen gemacht hat und auf dem Gebiete der Kunstforschung besonders durch sein Buch über „die Malerschule Hubert's van Eyck nebst deutschen Zeitgenossen" bekannt geworden ist. Ebenso weilt seit einigen Tagen Professor Wilhelm Zahn («uS Berlin) in Dresden, einer der wenigen noch lebenden Vertrauten Goethe's und rühmlichst bekannt dnrch sein große-, in den letzten Jahren zu Ende ge führtes Werk: „Die schönsten Ornamente und merk würdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabil". — vr. Semler, dessen in den letzten Jahren hier I zehaltene Vorlesungen sich reger Theilnahme von Seiten I!e- Publicum- zu erfreuen hatten, kündigt für diesen I Hinter wiederum eine Reihe von Vorträgen über deutsche I Literatur an. Die Vorträge, sieben an der Zahl, wcr- I len da» Nibelungenlied, die Gudrun, Walther v. d. Vogel- I reid«, Uhland, Goethe'» „Faust" (erster Theil) r schiller'- „Wallenstein" behandeln. Da» Nähere ' diese Vorträge, zumal über den Anfang derselben, ii den hiesigen Blättern bekannt gemacht werden. Assentirungspslicht befreit war, brachte den alten Hanka auf den Gedanken, seinen kräftigen, diensttauglichen sech zehnjährigen Sohn dadurch vor der Aushebung zu schützen, daß er ihn „studiren" ließ. Der gehoffte Friedensschluß kam jedoch nicht, und der junge Hanka setzte seine Studien fort. Sein ganzes Sinnen und Streben blieb später nur einer Idee zugewandt: in der Hebung der Muttersprache, in der Pflege der heimischen Poesie, in der Kräftigung des Patriotismus die höchste geistige Errungenschaft zu suchen. Im Jahre 1815 kamen seine ersten lyrischen Blüthen an das Licht der Oeffentlichkeit. Bei Gelegenheit eines Ausfluges in die k. Leibgedingstadt Königinhcf war es, wo Hanka in einem öden Thurmgewölbe der Stadtkirchc jene berühmten zwölf Pergamcntblätter sand, welche nachher als „Königinhoser Handschrift" so viel bewundert und so viel geschmäht worden sind. Er starb am 12. Januar 1861 in Prag, nachdem der Wurm bitterer Kränkung schon lange an seinem Herzen genagt. A. Waldau, der Biograph, giebt sich der Hoffnung hin, daß Hanka's mit der herrlichsten böhmischen Literaturprrle, der „Königinhofer Handschrift", so innig verbundener Name mit Verehrung genannt wer den wird, so lange eS unter den Tschechen eine Poesie giebt. Hanka'S Lieder sind, wie Waldau weiter bemerkt, vielfach von den besten Tondichtern in Musik gesetzt wor den und ertönen in Salon», in Hütten, Dorfschenken und Herbergen, auf Wiesen und Feldern, durch alle Gaue, wo die böhmische Zunge und die gepriesene böh mische SangrSkunst lebt. Einen universellen Lyriker dürfe man in D. Hanka allerdings nicht suchen. „Ein uni verseller Lyriker muß ja nicht nur seine subjektiven Wonnen und Schmerzen, seine individuellen Empfin dungen schön und wahr in Liedern auSzusprrchen ver mögen; er muß zugleich die Zaubergabe besitzen, seine Gefühle und Empfindungen proteusartig in tausend Ge- Willst du holdes Veilchen Dich im Busch verstecken / Duftigstes der Blümlein, Die da- Thal bedecken / Deine Düfte athmet Man im ganzen Hage, Wenn die Frühlingsgöttin Bringt die Eommertage. Magst dich schlichtes Veilchen Tief im Gras verstecken. Dein balsamisch Duften Läßt dich rasch entdecken. Wenn Gemüth und Schönheit Edel sich vereinen, Staats 90A G.; 74kG; t. 69 G.; : Anleihe 78KG. Dessauer imaiscke G.; do. Eisin- s. ; do. -Stettin 2K G.; Minden G.; do. Nord- chlesischc 95 G.-, !8K G.; e: Am i.;Ham- >0'4 G.; t. 79k a. M. Erscheinen: PK»licl>, U"t Xuanabln« cker 8ouu- uoü k'eisrt»^«, Kdouck» kür ckvu foi^suckeo 1»^. Unabhängigkeit haben. Als persönliches Unternehmen hat die Aufgabe, in Mexico ein geordnetes und mäch tige» Reich zu gründen, gewiß Anziehungskraft genug, um den ehrgeizigsten und thalendurstigsten Fürsten zu locken, und wenn das Unternehmen ungewissen Ausgan ges "»st, so mag es nur um so reizender sein für einen Map», welcher die Pfade eines neuen Fernando Cortez zu betreten im Begriffe ist. Das staats- und völker rechtliche Interesse, welches Oesterreich an der Sache unter solchen Umständen noch haben kann, ist unzweifelhaft kein anderes als dies, daß die übrige Welt wisse, das Unter nehmen ist rein persönlicher Natur und engagirt in keiner Weise die Machtverhältnisse des Kaiscrstaatcs. In Mexico ist der Gedanke, einen europäischen, speciell einen öster reichischen Prinzen auf den wiederaufgerichteten Thron des Montezuma zu berufen, kein neuer. Ein mericanischer Staatsmann, Herr Gutierrez de Estrada, welcher in die sem Augenblicke dafür sehr lhätig ist, hat schon im Jahre 1840 dafür gewirkt. Der Gedanke ist also nachweisbar 23 Jahre alt. In unfern Augen hat er dadurch nicht an praktischem Wcrthe gewonnen; er kann sich aber jeden falls dein Vorwürfe entziehen, einer augenblicklichen Com- binätion anzugehören." allen Sei- dir. Kai >te> Ict g't rff ffer« und llM u l do. v. v. 1847 r, I85S V. IN2, All. d. »K Gl . StaalS- «mu«. ilanleid» »hn-llcl. b.; kk>0- Erck>- »8 deigl. . Sem loten i» p. 2LV p. Et. ) K 8. , k. 8. Literatur. „Venceslav Hanka'» Lieder. gr-', »ler lll; pr. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeikUNgsschan. (Eine unwahre Mittheilung des „Ham burger Eorresp." — Russische Invalide. — Bot schafter.) lagetgeschichte. Leipzig: Abreise des Königs. — Wien: Ministerverantwortlichkeitsgesetz in Aussicht. Von den Ausschüssen deS Abgeordnetenhauses. Die russische AntwortSnvte. Zur polnischen Frage. — Krakau: »Kein polnisches „Platzcommando". — Pesth: Der Zustand in Oberungarn. — Berlin: Vermischtes. — Münster: Assessoren versetzt. — . Echrimm: Ein Besuch von polnischen Ulanen. — Posen: Betheiligung an der Leipziger Schlachtfeier »dgelehnt. — München: Mazzini erkrankt. — Ko- burg: Ein Bundcsreformentwurf vom Prinzen Albert. — Meiningen: Bundesinspection. — Bernburg: Bethriligung an der Leipziger Schlachtfcier abgelehnt. — Frankfurt: Schluß des Katholikencongresses. — Paris: Zur polnischen Frage. — Turin: Manöver. Pallavicino. — Athen: Erposs über die Finanzlage. Der polnische Aufstand. (Die Besteuerung polni scher Gutsbesitzer. Entschädigungen für die Verwü stungen im Aamoyski'schcn Palais in Aussicht. Ein russischer Oberst erdolcht.) Dresdner Nachrichten. Provinz:alnachrichten (Leipzig. Aus dem niedern Erz gebirge. Burgstädt.) vermischtes. Statistik und LolkSwirtbschaft. BrtriedSüberficht der TtaatSeisenbahnen pro Aua. IdM TeLrgraphischc Uuchlichtcn. Warschau, Donnerstag, 24. Sept., AbendS. Ein Detachement unter dem Eommando deS Ca pttckaS Ltgerftlet Hal im Gouvernement PlotzE hei Zurowlna (wahrscheinlich Zuromin, zwischen Mlawa und Rypin, unweit der preußischen Grenze, südwestlich von Neidenburg) eine 456 Mann starke Jnsurgen- trnbande unter Birlowiehki geschlagen und zer streut. Der Verlust der Insurgenten ist beträchtlich. hätte bezeichnet werden sollen. Der Heimathsaus- schuß, in welchem Minister v. Lasser zugegen war, setzte die Bcrathung des Entwurfes bis zu tz. 38 fort, ohne daß wesentliche Abänderungen der Vorlage zn verzeichne»» wären. Die heutige Abendsitzung der dritten Section des Finanzausschusses wurde abgesagt. Die erste Sec tio n berielh das Budget das Ministeriums des Aeußern, zu welchem Zwecke man den Minister des Aeußern, Gia- fen Rechbcrg, ersucht hatte, der Sitzung bcizuwohnen. Die meisten Schivicrigkctten verursachte der Posten von 20,000 Fl. für den Botschafter in Rom und es kam in dieser Beziehung zu lebhafien Debatten, die damit ende ten, daß feiten des Ministers eine nochmalige Bespre chung dieser Angelegenheit i:n Schooße des Ministeriums in Aussicht gestellt wurde. — Ueber das definitive Re sultat der Bcrathung des Ausschusses in Angelegenbeit des Grafen Dzieduszyhki können wir bestimmte M>t- thcilungen noch nicht machen, doch wurde uns von sehr compctcnter Seite versichert, daß der Ausschuß wahrschein lich sich dahin entscheiden werde, man solle das Mini sterium auffordern, „das Vorgehen der galizischen Poli zeibehörden zu rügen". — Folgendes ist der von der ,,W. Abp." veröffent lichte Tert der Depesche des Fürsten Gortschakofs an Herrn v. Knorring in Wien: „Zarskoje-Ssclv, 26. August 1863. Cie finden angeschlossen Abschi ist einer Tevcsche des Herrn Grafen v. Nechberg, welche der Herr Geschäftsträger Oesterreichs beauslragt mar, mir mitzulhnlcn. Dieselbe enthält die Bemerkungen, zu welchen dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten Oesterreichs die ouich meine Depesche vom 13. Juli gemachien Eröffnungen Anlaß boten, uno constalirt, zu unserm l.bbasicn Bedauern, das» d»e Regierung Sr. k. k. apostolischen Ma>estät hinsichtlich der Mehr zahl der von uns erwähnten Punkte sich inii uns in Meinungs verschiedenheit tMndet. Unsre Borschläge halten das Werk der Versöhnung im Auge, auf dessen Dringlichkeit Herr Gras v. Nechberg hinwies. Meine Depesche vom 18. Juli batte zum Zwecke g,habt, die sen Gedanken näher auszusühren, sowie die Einwürfe und Miß verständnisse, welche derselbe Hervorrusen könnte, von vornherein zu beseitigen. Wir bedauern, daß ihm die Zustimmung deS Wiener Cabi- nets nichl zu Theil geworden ist. Einen so großen Werth wir auch darauf gelegt hätten, uns mit dem Wiener Eabinct in einer Frage, von der wir g aub-n, daß in derselben unsre Interessen identisch sind, zu verständig, n, so sind wir doch entseini davon, eine Discussion verlängern zu wollen, welche nur eine Verschiedenheit der Meinung Herausstellen würde. Wir sind überzeugt, daß diese Anschauung von dem Herrn Graten v. Nechberg g theilt wird. Wir ziehen vor, nur aus diejenigen wesentlichen Punkte seiner Depzjchc.gurückzukommeu, in Bezug auf welch., wenigstens der Intention nach, wir einverstanden sind Die Regierung Sr k. k. apostolischen Majestät wünscht die schleunige Herst.llüng eines ZustauoeS der Dinge >m Königreich Polen, welcher dieses Land detchivichlig.n, Europa die Ruhe, den Beziehungen zwilchen den Cadiuelen oie Sicherheit wieder geben würde. Wir theilen vollständig diesen Wunsch, und Alle», was von uns abbängt, wird geschehen, um ihn zu veiwlrkttchen. Unser erhabener Herr bleibt erfüllt von den wohlwollendsten Absichten sür Polen, -von den v«r>öhulichsten Gesinnungen gegen alle srcmden Mächle. Das Wohlergehen Seiner Unlerthanen jeder Nationalität und jeden Religionsbekenntnisses ist eine 'Verpflichtung, w.lche S« kaff. Majestät angesichts Gottes, Seines G-wisicns und S.iner Volker aut Sich genommen hat. — Der Kaiser hat Deine ganze Objoige auf deren Erfüllung gerichtet. WrS die Verantwortlichkeit anbelang», welche Ce. Majestät in Seinen internationalen Beziehungen übernehmen kann, so un terstehen dies« Beziehungen dem össenlUcheu Recht,. Die Ver letzung dieser fundamentalen Grundsätze kann allein eine Verant wortlichkeit nach sich ziehen. Unser erhob.n.r Herr hat all zeit gegenüber den anoern Staaten diese Grunosätze geachtet uno be obachtet. Se. Maiefiä' ist bcrechligt, die gleiche Achtung seilen der andern Mächte zu envarlen und zu soroern. Sie wollen diese Dep.sche dem H rrn Minister der auswär tigen Angelegenheiten Oesterreichs verlesen und «hm Abschrift cer> selbcn zurückiass.n. ' Empfangen Sie re." — In Bezug auf die polnische Angelegenheit schreibt die „G. C.": In Mehrern Blättern finden sich bereits Mitthcilungen in Betreff der weitern Schritte, zu welchen sich die drei Mächte Oesterreich, Frankreich und England infolge der letzten Depeschen des Fürsten Gortschakofs veranlaßt sehen würden. Wir glauben aber sagen zu dürfen, daß alle diese Mittheilungrn nur den -nleralenauiiuhnu: «uswarta: d u. Unxiiosriirriiu, Oowiuiiwiouür <ie» I>ro»cknor ckoiirnul«; sbomlii».: kl l^oi.iru, bl. Ii.inLi«; Hamburg-Altoo». L Lorlin! ilnui-irin oohs llnck- bunckl., litiVLuriruu „ llureuu; Nrowsu: U. 8«)ili.orr«; Lr««luu: I.oui» 8tL»i<r>i»i; »aultturt «. U.: ck-ri oii«'«obs linolil».; Köln: Xuoi.r karir: v. iei.s l28, ruo sts hon» enkans); krag: 1». Iluuix »'» Iliiolib.; Viou: Domptoir <1. Ir. äVivuor ZoltunA, 8to>»ii»z<I. 867. Herausgeber: Köulgl. Krpostition cks« Drosstiwr ckourniU», 1>r«»cleu, ^turieubtrus,« dl». 7. 'N Leipzig, 24. September. Se. Maj der König verließen heule früh '^9 Uhr wiederum die Stadt, um den in der Umgegend derselben stattfindcnden Manöver» bcizuwohnen. Nach dem Schlüsse derselben kehrten Sc. Majestät Nachmittags 'li4 Uhr in das k. Palais zurück, wo '-H5 Uhr das Diner gehalten wurde, zu welchem außer dem Kriegsminister, den Mitgliedern der Bundes commission, höher» Stabs- und andern Offizieren und höhrrn Staatsbeamten, auch noch mehrere Eonsuln diplo matischen Charakters, Herr vr. Heine aus Plagwiy und die 4 Friedensrichter des Leipziger Bezirks befohlen wa ren. Nach aufgehobener Tafel traten Sc. Majestät in Begleitung des Kronprinzen, königl. Hoheit, Abends 7 Uhr die Rückreise nach Dresden und Pillnitz an. Zur ehrfurchtsvollen Verabschiedung hatte sich auf dem Bahn hose eine äußerst zahlreiche und glänzende Versammlung von höhcrn Staats- und städtischen Beamten und Offi zieren aller Grade eingefunden. Die ebenfalls mit an wesenden Bundesinspecteurc verließen mit dem könig lichen Zuge ebenfalls die Stabt. Als der Zug den durch Fackeln erleuchteten Bahnhof verließ, wurde er durch ein weithin schallendes dreifaches Hoch auf Seine — (L. N.) Als Se. Maj. der Kön»6 heute früh am Palais in den Wagen stieg, um sich nach der Kirche zu begeben, traten zwei fein gekleidete, in dichte weiße Schleier ge hüllte Damen an ihn heran und überreichten ihm ein aus weißen Rosen und Orangenblüthen bestehendes präch tiges Bouquet, das mit einer wcißscidencn Schleife ver sehen war, auf welcher die mit grüner Seide eingcstickten Worte standen: kriilis ckei: psrsckiso XII. X. XIV. Ter König nahm die sinnreiche Gabe erfreut an und dankte den beiden unbekannten Geberinnen in der herzlichsten Weise. Wien, 23. September. (O. P.) Dem Vernehmen nach sind die Grundzüge eines Minister-Verantwort- lichkcitsgesehes bereits fcstgcstcllt. Der Entwurf wird aber erst seiner Zeit dem verfassungsmäßigen weitern Rcichsrathc vorgelcgt werden. Bis dahin wird es bei der principicll bereits in bindender Weise ausgcsprocbcnen Verantwortlichkeit der Räthc der Krone sein Bewenden haben. — (Botsch.) Der Finanzausschuß berielh heute die Voranschläge über die Hofkanzlcien — mit Ausnahme der kroatifchcn — ohne daß Debatte oder Beschluß beson ders BcmerkcnswcrthcS zu Tage gebracht hätten. Die meisten Posten wurden bewilligt. Sodann ging der Aus schuß auf die Berathung der Voranschläge für die Han delsmarine über, wobei der Marineminister Baron v. Bur ger die Propositioncn der Negierung vcrtheidigte. Ein Antrag, 100,000 von diesem Budget zu streichen, wurde abgelchnt, ebenso ein Antrag der Section, nach welchem die Inangriffnahme und rasche Beendigung des Triester HafenbaueS als einer der „Wünsche" des Ausschusses Fl. in K G. Actien 1 bez.; uierei inger- r-Aii. >1 G.; Stück h G.: ii-A»' der polnischen Angelegenheit. Man kann daraus ersehen, wie man in Rußland die polnische Frage auf faßt, und wir lassen deshalb folgende Stelle des Arti kels des „R. I." folgen: „Nach den französischen Zei tungen hätte das St. Petersburger Cabinet den günsti gen Moment, den Unruhen ein Ziel zu sehen, nicht zu benutzen verstanden, denn die Polen verlangen ja Nichts sehnlicher, als sich „liberalen Institutionen" zu unter werfen. Wäre dein also, warum denn durch einen Auf stand die dem Königreiche Polen gewährte administra tive Selbstständigkeit in Frage stellen; warum die ihnen gebütene Amnestie abweisen und alle in Aussicht stehen den Reformen in» Keime ersticken / Weil diese Versprech ungen aus dem freien und wohlwollenden Entschlüsse der Regierung hervorgcgangen, und aus sie keinerlei Druck von außen lastete, auch keine Concesfionen an die For derungen der WcstmLchte in ihnen enthalten waren. Wir sind überzeugt, daß, wenn jetzt den Polen alle möglichen politischen Rechte zugcstanden würden, sie sich für die Zukunft dadurch zu Nichts verpflichtet glauben. Sic würden nach wie vor fortfahren, unter dem Deckmantel neuer und unmöglicher Ansprüche das Erlangte zu pa ralysircn und, aus die europäische Intervention rechnend, dasselbe für ungenügend zu erklären. Wir dagegen ha ben nur den einen Wuujch, daß Polen gegen Rußland weiter keine Verpflichtungen einzugehen brauche, als sich auf Grund einer festen Organisation friedlich fort zu entwickeln und endlich mit dem Anrufen des Westens gegen uns ein Ende zu machen. Der gegenwärtige Kampf muß die Frage definitiv zur Lösung bringen. Nennen doch die Polen selbst ihre Insurrektion „die letzte", und stimmen wir ihnen in diesem Sinne vollkommen zu. Man darf sich indessen nicht mit der Hoffnung schmci cheln, daß Europa jemals seine polnischen Sympathien verläugnen werde: mit andern Worten, jemals aufhören werde, Polen als Herd für politische Aufhetzereien und continentale Erschütterungen zu benutzen. Die Polen können aus eigener Erfahrung die Vorthcile ermessen, welche ihnen aus diesen, in ihren Folgerungen so schäd lichen und unheilvollen Sympathien erwachsen. Die fsr- cirte Einstimmigkeit der zu ihrem Gunsten einschreiten den Presse des Auslandes umnebelt ihre Sinne, die kaum noch im Stande sind, sich über die wahren Ur sachen dieser erstaunenswerthcn Einigkeit Rechenschaft zu geben. Und dennoch haben Organe dieser fremden Presse bereits das naive Geständniß abgelegt, daß sie nur dem eigenen Interesse dienen, indem sie sich den Anschein ge be»», di«, polnisch« Sache nut ihrer _Lr«fl und Majestät den'König begleitet Energie zu vertreten." Die Frage wegen der Errichtung eines Thrones in Mexico und dessen Besetzung durch den Erzherzog Mar wird nun auch von österreichischen Blättern ernstlicher, als früher, besprochen. Im Ganzen findet sich in der Presse für die Uebernahme wenig Begeisterung. Der „Botschafter" weist darauf hin, „daß die Gründung eines Thrones auf der Westseite des nordamerikanischen Continents nur dazu beitragen kann, das Hcreingrcifen der amerikanischen Demokratie in die monarchischen Staaten verhältnisse Europas zu beschleunigen." Man unter schätze nicht die Macht der nordamcrikanischen Union, ge- thcilt oder wieder vereinigt, — und man überschätze nicht die Lebenskraft der mcricanischen Partei, welche die Stütze eines auf den Thron des Landes berufenen fremden Herr schers sein müsse. „Wenn das Mitglied einer regieren den Familie — sagt weiter das Blatt — Gelegenheit und Lust hat, den Thron eiircs srcmden Landes zu be steigen, so ist cs schwer, die daraus hervorgchenden Ver hältnisse von den staats- und völkerrechtlichen Interessen des Landes, welchem der Throncandidat angchört, zu trennen. Es ist schwer, sagen wir, aber es ist nicht un möglich und, soweit sich die mcricanische Angelegenheit bis jetzt beurtheilen läßt, scheint die Sache höchsten Ortes in diesem Sinne aufgcfaßt zu sein. Wir haben bei der geographischen, finanziellen nnd politischen Lage Oester reichs cs als selbstverständlich betrachtet, daß die mcrica nische Kandidatur des Erzherzogs Maximilian eine rein persönliche Angelegenheit sei, der gegenüber wir die Pflich ten der Achtung persönlichen Urthcils und persönlicher Agu Zm ancl THI!. Pf- über 5* 88. von ÄmtUcher Thril. DrrSdkN, 25. September. Seine Majestät der j^nig haben Sich am 21. d. M. Abends 7 Uhr nach Leipzig begeben und sind gestern Abend 10 Uhr in Pill nitz wieder eingetroffen. Muß die holde Blüthc Klar zu Tage scheinen. Du mein herzig Veilchen, Sinnbild stiller Tugend, O daß dir doch bliebe Ewig hold die Jugend! Dergleichen Lieder werden in Deutschland in Menge gedichtet, ohne daß bekanntlich das Publicum besondere Notiz von ihnen nimmt oder daß gar eine Uebers-tzung in fremde Sprachen stattfände. Es sind uralte Themen, welche der genannte Lyriker in seiner Sammlung behan delt, und es ist ihm nur in wenigen Fällen gelungen, dem Gegenstände irgendwie eine neue Seite abzugewinnen. Das eine Gedicht „Lilida" rührt übrigens gar nickt von Hanka, sondern von Matthison her. Hanka hat „Die Betende" ins Böhmische übertragen und A. Waldau dasselbe Gedicht ins Deutsche zurücküberjetzt. Wir lassen zum Schluß beide Gedichte folgen, damit der Leser selbst einen Vergleich anstellen kann. 1. Lilida. Von V. Hanka. Lilida betet — Himmelsharfentöne Weh'n Gottesfrieden in daS müde Herz: Wie Abcl's Opferrauch in Strahlrnschöne So wallen ihre Seufzer himmelwärts. O steh', in GotteSandacht kniet dir Hold«, Dem schönsten Farbenbild der Unschuld gleich, Umflossen von dem Sonnenstrahlrngolbr, Wir rtne Hril'g« au» dem Himmclrrich! Im leisen Abrndwind« ahnt die Reine, ES schwebe in der Näh' der großc Geist; Sie sieht im heil'gen Traum dir Palmenhainr Und sieht, wie der Gestirne Goldkrrnz kreist! Dresden, 25. September. Der „Hamburger Korrespondent" brachte in seiner Nummer vom 23. September eine vom 20. Sep tember datirte Correspondenz „Vom Main", nach wel cher in Frankfurt von den Souveränen Oesterreichs, Bayerns, Sachsens, Hannovers, Württembergs und Nas- jau's folgende Stipulalioi» beschlossen und unterzeich net worden sein soll: .In Elwägung, dah der von Sr. apostolischen Majestät dem Kaffer von Oesterreich vorgcschlaHene Eittwurf einer Resormacte deS Deutschen Bundes sichere Bürgschaft sür die Erhaltung der Unabhängigkeit Deutschlands und der Selbstständigkeit der deutschen Bundesstaaten darbictct, sind die unterzeichneten Souveräne über folgende Verabredungen übereingekommen: Art. 1. Die Resorm- acle soll auch in dem Falle, daß nicht sämmtliche deutsche Bun desstaaten derselben beitreten, zur Ausführung gebracht werden. Art. 2. Im Falle eine der andern Bundesregierungen sich zur Vorlage eines andern ResormprojeclS veranlaßt sehen sollte, verpflichten sich die unterzeichneten Souveräne, dasselbe abzulehncn. Frankfurt, den 29. August 1863." Wir sind ermächtigt zu erklären, daß diese angeb liche „Stipulation" aus der Luft gegriffen ist. Der „Russische Invalide" polemisirt gegen die Angriffe französischer Blätter auf Rußlands Haltung in Literatur. „Venceslav Hanka'» Lieder. All dem Böhmischen übersetzt von Alfred Waldau. Prag, Verlag von H. Dominicu». 1863." — V. Hanka, einer der pvptalärstrn Liederdichter Böhmen», wurde 1791 im Köntggrätzrr Kreise geboren, und der Vater bestimmte den Knaben ebenfalls zum schlichten Landmann. Der Umstand indeß, daß die studirrnde Jugend von der Älwnnrmeiltsprrtsr: sslirliob: 6 Dtitt. — dlxr. iu »äjicbri l „ >6 „ „ „ dtuuuMod i" lk> kixr. Liu^Ilw Xumuiviu: 1 Kz,'i. Inseratenpreise: DreÄlmÄMMl
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