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Mtu in. Stadt Dienstag M M April M8 Ä -H-<^'-btv^e war beim auch die Haltung der Pariser Staats- nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers: So 77. Jahrgang -WEM— II >h!MI S S Var AintcdaNrabtlommta nist Ser Ukraine . Di« deutsch- Delegation in Kiew, die die Verhandlungen mit der ukrainischen Volksrepublik über den beiderseitigen Warenaustausch zu führen hatte, hat ihre Arbeiten abge schlossen, nachdem am 23. April das Wirtschaftsabkommen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn einerseits und der ukrainischen Volksrepublik andererseits unterzeichnet wor den ist. Der Vertrag besteht aus einer Reihe von Einzelabkommen und Vereinbarungen, die für Deutschland und Oesterreich- Ungarn abgeschlossen morden sind. Das wichtigste Abkommen ist das über die Lieferung von Getreide, Hülsenfrüchten, Futtermitteln und Sämereien. We gen dieser Bezüge wurde zunächst eine Vereinbarung über die Organisation der Aufbringung in der Ukraine und sodann ein Vertrag über die Lieferungen abgeschlossen. Das Aufbringen erfolgt durch eine Organisation, di- unter dem Namen „Staatsgetreidebüro" bereits ins Leben getreten ist und aus Angehörigen der landwirtschaftlichen Börsen, aus Pächtern und Besitzern von Mühlen, sowie aus landwirtschaftlichen Genossenschaften besteht. Von den übrigen Abkommen sind hervorzuheben diejenigen über Lie ferung von Giern, Schlachtvieh und Eisenerzen. Für den Bezug von Kartoffeln, Gemüse, Trockengemüse, Sauerkraut und Zwiebeln wurde den Mittelmächten d»r freie Einkauf zugestanden. Die französische Nation scheute vor dem Krieg zurück und lieh sich doch hineinziehen, da ihre Machthaber niemals so weit gehen konnten, um mit Deutschland dort zum Frieden zu mahnen, wo er bedroht war: in Ruhland. Sie hofften, Deutschland würde vor der Gefahr zurückschrecken; wenn nicht, ließen sie es aus den Krieg ankommen, denn, wenn ze, so mußte jetzt die Wiedereroberung Elsaß-Lothringens gelingen, mit Hilfe der zwei mächtigsten Reiche, die Frankreich in jahre- ftanbreicb; 5ebM sm Aestkriege Von Geheimrat Pros. Dr. R. Sternfeld, Berlin. Daß Frankreich die eigentliche Schuld am Weltkriege hat, kann von keinem Einsichtigen bezweifelt werden. ^War in den letzten Tagen des Kriegsausbruchs Rußland der ^Barndstifter", trägt England daneben die schwerste Schuld, weil es den Krieg hätte verhüten können, so trifft Frankreich, der Vorwurf, daß es durch sein Verhalten in den vier Jahr zehnten seit 1871, durch seine Rüstungen, seine Rachestim mung und Aufhetzung kein Vertrauen und kein ruhiges Neben einander der Völker Europas aufkommen ließ. Die Revanche, künstlich genährt und aufgestachelt, hat den Frieden vergiftet, den Krieg frevelhaft Hcraufbeschworen und Frankreich selbst in den Abgrund gestürzt, aus dem es nie mehr herauskommen kann. Es ist nun immer wieder bis heute behauptet worden, daß der Verlust Elsaß-Lothringens die Revanche hervor- gerufen habe, Deutschland also die Schuld trage, wenn für Frankreich seit 1871 kein aufrichtiger Friede mit dem deutschen Nachbarn möglich gewesen sei. Ebenso ist es aber von an derer Seite klar bewiesen worden, daß nicht der Verlust Elsäß- Lothringens, sondern die Niederlage im Kriege und die ver letzte Eitelkeit des ruhmsüchtigen französischen Volkes der Anlaß zur Revanche gewesen sei. Nach den Freiheitskriegen 1815 hatte Frankreich nur ein ganz geringes Gebiet verloren; dennoch hat es in der ganzen Zeit bis 1870 stach Landgewinn und nach Kriegsruhm gespäht, da es die glorreich- Zeit Napoleons nicht vergessen, die Niederlagen von 1813 und r815 nicht verschmerzen, die herrschende Stellung in Europa nicht aufgeben konnte. Wie schon 1815 der englischen Minister Liver pool sagte: „Frankreich wird die Demütigung nie verzeihen, 'sondern die erste Gelegenheit ergreifen, seine kriegerische gkvire herzustellcn," so^ hat, Bismarck oftmals betont, „daß auch ohne-jede Landabtretung derselbe Haß, dieselbe Rachsucht wegen der verletzten Eitelkeit und Herrschsucht in der fran zösischen Nation Zurückbleiben würde." Wie kam es denn, daß Napoleon IN. immer wieder deutsche Grenzgebiete am Rhein erschleichen wollte? Er fühlte, daß fein Kaisertum nicht feststehe, wen» er als „Revanche für Sadowa" den Franzosen nicht einen Landzuwachs verschaffe und damit einen Trost gebe über die Vergrößerung Preußens. Als nun 1871 der Sieg erfochten war, konnte das neue Deutsche Reich gar nicht auf Elsaß-Lothringen verzichten, nicht nur weil das deutsche Volk einmütig den Wiedergewmn , des alten deutschen, einst ihm geraubten Landas forderte, sondern auch, weil der Schutz Süddeutschlands diese Siche rung vor den Angriffen des unruhigen französischen Nach barn verlangte. Die Rheingrenze als ewige Bedrohung Deutschlands durfte nicht länger bestehen. fernte 1912 seine Flotte aus der Nordsee, wo England es schützen sollte. Immer enger zog sich jetzt das Netz der Entente um das Deutsche Reich. Die französische Kriegs partei war so weit erstarkt, daß sie die schwere Belastung der dreijährigen.Dienstzeit im Juli 1913 durchdrücken konnte, nachdem Poincarö der Lothringer» Präsident s der Replchlik geworden waren. Ueber ihn und seine Minister "Delcasse und Millerand schreibt Anfang 1914 der belgische Esandte Guil- Slnkündimingen: Gröbere Anzeigcn Md bl« 8 Uhr Vorm., kleinere bis,spatesten» 1V Uhr de» Ausgabetage« auszugeien. Für Aufnahme von Angela»,< an iesilmmten Tagen und Plätzen kann keine Gewähr übernommen werden. Aufgabe durch Fern sprecher schließt unsere Verantwortung für richtigen Abdruck aus. «onderbetlage» nach, besonderer tn der Geschäftsstelle auflieg. Liste. Fernsprecher 81. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Postscheck-Konto, Leipzig «8»01. langer Arbeit zur Vernichtung des verhaßten Deutschland zusämmengeführt hatte. So ging Frankreich, von keinem Feinde bedroht, sirges- gewiß in einen Krieg, der zu seinem Untergang führen sollte! Eier-Verkauf in -er städtischen Niederlage, Baderberg st, ..... an folgenden Tagen, vormittag» von '/,9 bis 12 Uhr: . Hienstaa, den 30. p. M., an die Bewohner des 3. Brotkartenbezirkes; Mntwoch, den 1. Mai d. 2.» an die Bewohner de» 4. Brotkartenbezlrke» , . gegen Eiermarke Nr. 22; Donnerstag, den 2. Mai d. I» an die Bewohner de» 1. Brotkartenberirkes gegen Eiermarke Nr. 23. Auf eine Marke entfällt, ! Ei. Kleingeld ist mitzübrkngen. — Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, den 29. April 1918. Verkauf von kondensierter Magermilch Dienstag, den 3V. d. M.: bei Holler an. die Bewohner des 2. Brotkartenbezieke» Nr. 551 bi» 700. Auf «inen Haushalt bk» zu 4 Köpfen entfällt 1 Pfund, auf einen solchen von mehr Köpfen 2 Pfund. Preis: 1 Mk. 50 Pfg. für das Pfund. — Die Aueweiskarte ist vorzulegen. Stadttat Frankenberg, den 29. April 1918. Fleischbezugsommel-una betreffens In den nächsten Tagen werden durch die Gemeindebehörden des Kommunalverbände» die netzen, auf die Zeit vom 13. Mai bis 7. 2ult diese« 2ahr«s gültigen Reitsfleischkarten zur Verteilung gelangen. o,-- Lie neuen Reichsfleischkqrten find mit emem zürNnmeldung zur Kundenliste Ltk den Fleischern besimmten Abschnitte versehen. Dieser Abschnitt trägt bei den Karten für die Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr den Buchstaben s, bei den Karten für Personen über diese» Lebensalter hinaus den Buch staben 4. aufgedruckt. - ...... Alsbald nach Empfang der, neuen Reichsfleischkarten, spätestens aber bis zum 4. Mai diese» Jahres, ist unter Vorlegung aller auf einen Haushalt entfallenden Reichsfleischkarten bei einem im Kommunalverbanos Flöha wohnhafte» Fleischer die Anmelduna zur Kunden liste auf den in Absatz 1 dieser Bekanntmachung genannten Zeitraum zu bewirken. Für diesen Zeitraum ist jeder Haushalt hinsichtlich des Bezuges von Frischfleisch an den jenigen Fleischer gebunden, in dessen Kundenliste seine Eintragung erfolgt ist. / Der Fleischer, als dessen Kunde sich ein Haushall meldet, hat sogleich bei der ZlN7 Meldung die Eintragung in seine Kundenliste nach dem nachstends unter V abgedruckten Muster vorzunehmen. Gleichzeitig hat er von allen ihm yorgelegten Reichsfleischkarten -ie Anmeldeabschnitte abzutrennen, auf diesen und den den Kunden- zurückzugebenden Reichsfleischkarten an den je dafür vorgesehenen Stellen die Nummer, die Ler betreffende Haushall in seiner Kunden liste erhalten hat, einzutragen, sowie seinen Firmenstempel aUfzudrücke». . , Die Abschnitte hat jeder Fleischer zu sammeln und den Nummer» seiner Kundenllste nach geordnet spätestens dis zum 6. Mai dieses Jahres mit einer Abschrift seiner Kunden- liste der Zentralstelle für Flsischversorgung in Flöha einzureichen. Nur für Kunden, deren Anmeldung durch die vorgelegten Abschnitte belegt ist, erfolgt in Zukunft eine Fleischzuteilung an die Fleischer- r- . Es empfiehlt fick, daß feder Fleischer alsbald nach Erscheinen dieser Bekanntmachung öffentlich bekannt gibt, an welchem Tage und zu welchen Stunden er sein Geschäft zur Entgegennahme der durch diese Bekanntmachung vorgeschriebenen neuen Kvndenanmeldung.offen halt. . Zur Vermeidung einer Stockung in der Fleischversorgung sind die tn dieser Bekannt machung gesetzten Fristen unbedingt einzuhatten. . . . , . Flöha, den 28. April 1918. Der Vorsitzende des Kommunälvetbande». . T . r Knn-enuste. - - für Hausdorf. In Gemäßheit der bestehenden Vorschriften werden alle Personen, welche am hiesigen Orte ihre Linkommensteuerpflicht oder ihre Ergänzungssteuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber btt ieht die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich'bei der hiesigen Gemeindebehörde zu melden. Hausdorf, den 28. Aptil 1918. Der Gemeindevorstand. Fischer. setarnprei», DI» WM breite einspaltige Petitzkilk 25 im amtlichen Teile die Zeile 7K Eingesandt und Reklamen Im RedaktionStcile «0 L Für Ankündigungen au, dem Amtsbezirk Frankenberg betragen die entsprechenden Preise 20, 00 und KO Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung »S 4 Sonder- gebuhr. Für schwierige Satzarten und bei Platzvorschristen Ausschlag, für Wiederholungi- abdruck Ermäßigung nach feststehender Staffel. Rabattsätze und viettopreise haben nur Gültigkeit bei Barzahlung binnen »0 Tagen. Längere, Ziel, gerichtliche Einziehung, sowie «cmetnseme Anzeige« »erschiedener Auftraggeber bedingen Berechnung de, vollen Zeilenpreise,. Von NUN an begann die unermüdliche Arbeit der neuen § laume, daß sie eine „chauvinistische Kokardenpolitik" befolgten, Machthaber in Pqris, an den Satzungen des ^Frankfurter . di« Europa schwer gefährde. Friedens" zu rütteln. „Nie davon sprechen, aber immer oaran So war denn auch die Haltung der Pariser Staats denken!" war dir Weisung Gambettas, des volkstümlichsten , männer nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers: Mannes in Frankreichs Und er, her 1870 den Widerstand , Frankreich hatte alles auf die Karte Rußland gesetzt, fürchtete organisiert hatte, begann rmn auch die äußere Politik in die aber doch, von Deutschland überrannt zu werden, und bot Wege zu leiten, die zum Weltkrieg führen sollte: festes Bünd- ! daher alles aus, England zur kriegerischen Hilfe zu bewegen. . nis mit Rußland und Annäherung an England. Pas Bündnis o— mit Rußland vollzog sich in den neunziger Jahren. Die fran zösischen Sparer legten ihr Geld in russischen Werten an. so daß allmählich 20 Milliarden Fränks nach Rußland gingen. 1891 kam ein französisches Geschwader nach Kronstadt, 1893 ein russisches nach Toulon; der neue Zar Nikolaus ll. er schien 1896 in Ilaris und brauchte 1897 zum ersten Male das Wort „Allianz" für das Bündnis, das in einem Ge- heimvertxag festgestellt war. Seit 1900 trat die Revanche stärker hervor. Die natio nalistischen Leidenschaften wurden durch den Dreyfus-Prozeß gesteigert. Und nun war die junge Generation herangewachsen, die durch alle Mittel in Schulbüchern, Liedern, Reden und Schriften zur Befreiung der „geraubten" und angeblich von Deutschland geknechteten Provinzen angestachelt worden war. Was D^roulede, der Barde des Deutschenhasses, und seine Patriotenliga gesät hatte, ging nun auf. Der Minister Del- casse fetzte die entscheidende politische Wendung durch: die Annäherung an England, mit dem man noch 1898 in Faschoda feindlich zusammengestoßen war, vollzog sich seit der Thron besteigung Eduard^ VII. und verdichtete sich im April 1904 zu einem Vertrag, worin Frankreich die britische Festsetzung in Aegypten anerkannte und dafür in Marokko stets Hand erhielt. Damit war die entente cordiale gegründet, und Fran- reich konnte, wenn es ihm Noch gelang, Rußland und England zu befreunden, auf di« Zwei mächtigsten Bundesgenossen bei seinem Rachekrisg gegen Deutschland hoffen. Noch mußte Frankreich 1905 zurückweichen und Dclcasse abgehen, da Rußland, von Japan geschlagen, zü schwach war; aber 1908, als Eduard den Zaren in Reval besuchte, gewann das neue System des Dreiverbands feste Grundlagen: Ruß land sollte sich auf dem Balkan entschädigen. Frankreich war der Kitt dieses Bundes und verzichtete immer mehr auf eine selbständige Politik; es wagte Innen Schritt, der seine Bindung an Rußland in Zweifel ziehen konnte, und ent- Zrmkenberger Tageblatt Anzeiger Bekanntmachung Nachdem die Behändigung der diesjährigen Einkommensteuer- und Ergänzungssteuerzettel im allgemeinen beendigt ist, wetoen auf Grund von 8 46 des Einkommensteuergesetzes und 8 28 de« Ergänzungssteuergesetzes diejenigen Beitragspflichtigen, welchen ihre Steuerzettel nicht be- händtar werden konnten, hierdurch aufgefordert, wegen Mitteilung de» Einschätzungvergebniffer sich bei der hiesigen Ortssteuer-Einnahme zu melden. Auers walde, am 27. April 1918. Der Gemelndevorstand. Ne WsM»g ks Tageblattes ms W mb LiMtt oder nach Inlands-Garnisonen, erfolgt pünktlich in allabendlicher Absendung unter Streifband durch die Post. Bezugspreis eirischließlich Versandspesen für den Monat Marl 1.30. Bestellungen auf Einzelmonate oder längere Bezugszeit werden täglich angenommen. — Mr die bisherigen Empfänger wolle man die Weiterbestellungen baldigst erneuern. Die Geschäftsstelle -es Tageblattes. Vrfchetnt an jedem WcrNaa abend» für den folgenden Tag:,»mal ln-der Woche mit ter Beilage „Franlenbergcr Erzävlcr". Bezugspreis vierteljährlich-8 70 A monatlich 00 4- Trägerlohn besonders. — Einzelnummern tausenden Monat» ü 4, früherer Monate LO 4- Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten Und Ansp ' , ' — und Land, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs apaenommeu. IM Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Bcsörd-rungSclnrichtungen- hat der Bezieher leinen An- . spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung pdgr auf Schadenersatz. t Amtsblatt für die Mngl.AiWlMtiMmschG WU das König!. Amtsgericht Md dm Stadttat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Erns! Roßberg s-n. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Lerlag von T- E. Roßberg in Frankeubera i. S«. Laufende Nummer Name der Wohnort (auch Straße und Hausnummer) Kunden Anzahl her zum Haushälte gehörigen Personen ,i > > Bemerkungen k i, o >ä L t über 8 Jahre unter 8 Jahre -.0 ..i Ich:-,,