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see It »et- ISO 0«. öln. e- r ) — »t, s. alt. an. s C! Lter- frei- »sen. iger. sehr rth, ssi« )ier- ex. nen 78 iahe, ^>!r. 9S5 A yte« Art, sr» 22^. >0, lNge >i«e so. Bezugspreis monatlich Mk. 4.75, durch Boten frei ins Hau- geliefert, bei Abholung in den Geschäftsstellen M. 4.60, Wochen karten 1.10 Mk. Bei Postbezug vierteljährlich M. 15.— auSschl. AusteLungSgebühr. Einzelne Nummer 25 Pfg. Ausgabe Werktag, lich nachmittag». Falls durch höhere Gewalt, Betriebsstörung, Streik, Sperr«, Aussperrung der Anzeiger verspätet oder nicht erscheint, ist der Verlag nicht zum Ersatz verpflichtet. — Postscheckkonto Leipzig 4V214. Geschäftsstelle: Hohenstein-Ernstthal, Bahnstr. S. OtzbrlVgWWT LMMM ft' Gers-oe« er TüNeslaZL «nzeigeapreis die «gespaltene KorpuSzeile 75 Pfg., Reklame« zrile 2.— Mk.; bei Mederholungen tarifmäßiger Nachlaß. — BuSkunstSerteUung und Vermittlung von schriftlichen Angeboten 86 Pfg- — Anzeigenaufgabe durch Fernsprecher schließt joden Ersatzanspruch aus. — Bet zwangsweiser Einziehung de? An zeigengebühren durch Klage oder im KonkurSsalle gelangt der volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Bezahlung be willigten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. 151. — Hohenstein-Ernstthal. Sderlungwttz, Gersdorf, Kermsdorf, Aüsdors, Bernsdorf, WüstendraW, v Mittelbach, Grüna,Ursprung,Kirchberg, Erlbach,Meinsdorf,Langenberg,Falken,Langenchursdors usm m. 817 Ntilsz des 17. SeptmSer MV U IchWW Den hiesigen Einwohnern soll Gelegenheit geboten werden, Kartoffeln im Tanzen zum Einkellern durch Vermittlung der Stadt beziehen zu können. Wer hiervon Gebrauch machen will, wolle seinen Bedarf bis 28. September im Lebensmittelamt, Zimmer Nr. 11 anmelden. Hohenstein-Ernstthal, den 17. September 1S20. Das städt. Lebensmittelamt. Freibank: Sonnabend, rohes Rindfleisch, jede Person 128 Gramm. 1 PfunHstet 4 Mk. Lebensmittelkarte Nr. L731—5S1S und 6201—S2S2: 9-10; 7000—710S: 10-11. Äsliens SsziilWW. Die große Arbeiterbewegung in Italien, die eine ganz verschiedenartige Beurteilung gefunden bat, scheint znr Teilsozialisierung der italienischen Industrie zu führen- Eine Tatsache, mit der g,r»chnet werden niuß. Die italienische Regie rung ist nach ihrem eigenen Eingeständnis nicht in der Lage, einen anderen Ausweg als die N»b»rlragung des Aufsichtsrechts über die Fa- briken usw. an die Arbeiter vorzuschlagen. Die Machtmittel sind auf Seiten der Arbeiter. Tie Regierung empfiehlt daher den Industriellen die Annahme de« Kontrollrechtes. Allem Anschein nach scheinen sich die italienischen Arbeiter ge- woltsam das geholt zu haben, was man den deutschen Arbeitern durch die Gesetzgebung bot: Das Recht der Betriebsräte. Bon einer Vollsozialisierung der Werte usw. ist nach d»n bisherigen Meldungen keine Rede. Die Ansichten der meisten Zeitgenossen über Italien dürften durch die neuen Ereignisse sicher einer „Revision" unterzogen werden. Tenn heute modeln sich die Urteile nach solchen äußeren Ereignissen. Als es in ihrem Kriege mit den Polen den Bolschewisten gut ging und die .Er oberung von Warschau schon als eine sichere Tat- iach, galt, zeigte sich auf einmal bei vielen Leu ten ein gewisser Respekt vor den Bolschewisten und ein z. T. krampfhasies Bemühen zu objek- üver Beurteilung des „jedenfalls großartigen Ex- »»riments", das sie am Körper einer riesigen Volksgemeinschaft unternonunen haben. Seit es chnen aber aus dein Kriegsschauplatz wieder schlechier ging, wurde auch ihre Beurteilung küh- ler, und sie sind wieder mehr die Diktatoren, tue, obwohl nur eine Minderheit, mit den Mil ieu, des Terror? der ungeheuren Mehrheit ihren Willen aufzwingen. Aehnlich wird es mit Jta lien gehen. Der heißblütige Südländer hat die Fabriken besetzt, das Aussichtsrecht über sie ver langt und erhalten. Bon dort bis zur „Boll- iozialisierung" aber ist es noch ein weiter Schritt, den zu gehen wohl auch die italienische Arbefter, schäft heute kaum in der Lage ist. Ein Beispiel hierzu bietet Deutschland, in dein heute die Kreise, d'« nach der sofortigen Einführung der Sozial, sierung geruftn haben, nunmehr erklären, daß sie so schnell und umfassend nicht durchführbar iil. Warten wir deshalb ab, was in Italien bei der Sache herauskommt. lieber die Verhandlungen in Turin wird be richtet: Giolitti kam Mittwoch in Turin an. Er wurde auf dein Balmhof von Vertretern der Ge werkschaften und der Industriellen erwartet. Man begab sich zusammen in das Hotel „di Bologna", wo eine sehr lange Konferenz stattfand. Die Hal tung Giolittis erzeugte bei den Industriellen eine ungeheuere Aufregung, da er ihnen erklärte, daß sie alle Forderungen der Arbeiterorganisationen und namentlich die Kon trolle der Gewerkschaften über die Verwaltung der Fabriken anzunehmen hätte n. Die In dustriellen wollten wenigstens die Bedingung durchsetzen, daß die Verbrechen bestraft würden, die im Verlauf der Bewegung begangen wurden, und daß den Besitzern da? Recht gewährt wer den sollte, die Schuldigen zu entlassen. Beide Forderungen wurden aber von Giolitti energi'ch «bgelelmt. Mas die Besetzung der Fabriken durch die Arbeiter anlangt, so erklärte Giolitti, daß die Regierung den Arbeitern deshalb keinen Vor- nmrf mache, mit daß eS unmöglich wäre, dar-^ über zu diskutieren. Er fügte hinzu, daß er nicht die nötigen Machtmittel in Händen habe, um eine andere Halt u n g einzunebme n. Al? die Industriellen sich den Drohungen der Arbeiter, die vrn der Re gierung unterstützt wurden, nicht fügen wollten, »rklärte Giolitti: „Ich bitte Sie, die einzig mögliche Lösung anzunehmen, sonst würde die Regierung init aller ihrer Autorität interve vieren", und der '.talienische Ministerpräsident drehte den Industriellen, di« Einrichtung der Arbeiterkontrolle über die Fabriken durch eine Re gürungsverordnung zu verwirklichen. Die Pw- selten von Mailand und Turin sind beauftragt, die Verhandlungen mit den Arbeilerorganifatic- ncn fortznsetzen. Im Verlause des Abends spra chen verschiedene Vereinigungen von Industriellen sich gegen die von der Regierung auferlegte Kon trolle durch die Gewerkschaften aus und forder ten, daß inan Widerstand leiste. Es isl nicht be annt, Ivas der Rat der Vereinigung der In- dustrielten beschtießen wird. Wenn sich, so er- klärt die „Gazette del Popolo", die Industriellen für den Kampf entscheiden sollten, so werde die- ser einen außerordentlich schweren Charakter ha ben. — In den frühen Morgenstunden erhielten italienische Journalisten in Paris Meldungen aus Mailand, wonach es int Lause der Nacht gelum gcn sei, die Grundlage für ein Einvernehmen zu schaffen, und wonach der Konflikt als nahezu beendet angesehen werden könne. Meitiehenke Sozialisier«»- in Italien. Der „Corriere della Sera" meldet: Die Re gierung hat sich grundsätzlich bereit erklärt, die Forderungen des GenossenschastsbundeS anzuneb- men, die auf tveitgehende Sozialisierung staatli cher und privater Werke hinausgehen. Alle Werf ten, Wafkenkabriken, staatlichen und privaten Werke der Metallindustrie sollen unverzüglich in die Verwaltung des GenossenschaftSbnnder über nommen werden. Vir neses Störm«. Nach den letzten Meldungen ans Oberschle- sien mehren sich dort die Anzeichen für die in der deutschen Note an General Lercnd erwähnte, unmittel b a r b e v o r st ehende pol nische Aktio ii. Die Polen erklären ganz offen, daß sie innerhalb zwei Wochen ganz Ober- schlenen fest in der Hand baden werden. Die polnischen Grubenarbeiter drängen zu einem neuen Streik, der wahrscheinlich mit den ange kündigten polnischen Putschabsichten zusannnen- hängt. Die Entfernung des den Polen unbe- gueinen italienischen Militär? wird öffentlich in Berlainmlnngen gefordert. Ein Aufruf Urbanecks. DaS deutsche Pleoiszitkonimissariat, gezcichnei Nrbaneck, erläßt folgenden Aufruf: Blutige vier Wochen liegen hinter uns. Am 19. August brach der Aufstand unter den Augen der Fran- zosen, Engländer und Italiener los, die den Schutz Oberschlesiens versprochen hatten, linier dem Kriegsgcschrci „Wir sind die Herren de? Lande?!" stürzte Kain auf den Bruder. Wir wa ren nnbcwehrt, denn die Hobe interalliierte Kom mission befahl, die Waffen abzuftefern. Mit dein Vertrauen des lopalen Bürger? hielten wir uns an deii Grundsatz der zivilisierten Völker, daß die Obrigkeit nnd die Truppen berufen feien, den Flieden zu schützen und die gestörte Ord nung wiederherzustellen. Die Hobe interalliierte Kommission war gewarnt und daraus hingewie- ien, daß offensichtlich nur der ruhige, anständige Teil der Bevölkerung die Massen abgab. Sie war ferner darauf hingewiesen, daß ein gewal- tiger Waf'enschmuggel auf organisierten Wegen Merdwerkzeuge ans Polen in unser Land-brachte. Die bobe nüeralliierte Kommission weiß beute aus eigener Erfahrung, daß von den Waffen des Aufruhrs niobt der zwanzigste Teil, ihrer An- ordnung entsprechend, abgegeben worden ist. Auf der hohen interalliierten Kommifswn lastet die Verantwortung für da? ungeheure Versäumnis. Tie im Plebiszitkommissariat für Deutschland ver- einigten deutschen Parteien blieben inunerdar ans dem Boden der Gesechmäßigkcit, verlangten im mer wieder den Schutz der interalliierten Koni- inission und haben, als der Schritt praktisch er folgloS blieb, sich niemals verleiten lassen, ve» zweifelien Anregungen zu folgen. Ich verweise auf mein offene? Telegramm und das offene Telegramm der deutschen Parteien an General Lerond vom 31. August und 5. September lind seitdem* Am 9. September wurde der Polizei- wachtrneister Wittrin in SchoPPinitz erschlagen und spurlos beseitigt. Am >2. September wurde der Arbeiter Galich aus Nieder-Schwirklan (Kr. Rybnik) ermordet. Am 1. September sielen drei Menschenleben, ein Landjäger, ein Absiinunung»- polizeibeamter und ein Schreiber, Banditen zum Opfer. Tausende deutsche Flüchtlinge irren in der Fremde und können nicht wagen, hcnnzu- kebren. Mehrere, die es gewagt haben, bezahl ten es init dem Tode. Warum diese Darlegun gen? Ilm gegenüber dem heuchlerischen Ausruf Korfantps vom 5. September laut vor aller Welt die wunderbare Selbstzucht und übermenschliche Geduld des deutschen Volksteiles in Oberschtesien sestzustellen. Ohne Selbstzucht ginge Oberschlesien im Bruderkampse unter. Brüder! Unser Schild ist rein. Wir weigern uns, den Besatzungsmächten die Pflicht zur Si cherung von Leib und Leben abzunehrnen. Es ist wahr, daß alle äußeren Erwartungen getro gen haben Untere Zuversicht ist die innere Kratt 'und die Gerechtigkeit unserer Sache. Wage daher niemand aus unseren Rechen, durch Unbeson nenheit die Schärft unterer Waffen abzustoßen. Was General Lerond sagt. Die „Voss. Ztg." meldet aus Oppeln eine Unterredung ihre? Berichterstatters mit General Lerond, in deren Verlauf der General über den Termin der Abstimmung in Oberschlesien sagte, daß die letzte Entscheidung darüber bei dem Bot- schafterrat in Paris liege, an den die interalli ierte Kommission in Oberschlesien ihre Vorschläge .zu machen habe. T-er General betonte, daß keine Abstimmung stattfinden werde, bevor Ordnung uno Rube im Lande herrsche. Der Streik m Genf. Aus einer Unterredung des belgischen Mini sterpräsidenten Telaoroir mit einem Vertreter de? „Petit Parisien" in Brüssel möchte man schlie ßen, daß die Konferenz von Gens doch -nicht endgültig abgetan ist; Telacroir erklärte nämlich, daß seinem Vorschlag gemäß zunächst nur Ver handlungen zwilchen den Mitgliedern der Wie- dergutmachungskommission und deutschen Vertre tern sta'tsuiden sollten, wobei nur Sachverstän dige und keine Bevollmächtigten anwesend wä ren. Später, etwa am la. Oktober, würde eine Konferenz an? Vertretens der Regierungen nut den Delegiertet! Denftchland? zusannncnkonunen, uni die endgültige Lösung der Fragen der Wie dergutmachung zu regeln, und zwar auf der Grundlage der vorbereitenden Arbeiten, die durch die Koinmission vollzogen würden. Dieser Vor schlag habe bereit? die Zustimmung Millerands gefunden, nnd e? sei wahrscheinlich, daß er auch durehgeführt würde. Jedenfalls scheint sicher zu lein, daß die Genfer Konferenz, wenn auch nicht zu ihreni ursprünglichen Zeitpunkt, und auch nicht init dem ursprünglichen Programm, dennoch zn- wmmcntreten wird. Alles Lügen? Au? Genf wird gemeldet: Alte französischen Meldungen, daß in Air-les-BainS eme Verschie bung der Genfer Konferenz beschlossen worden ist, sind mit gehörigem Mißtrauen aufzunehmen. In Air-les-Bains konnte ein solcher Beschluß gar nicht gefaßt werden, da dazu die Stimmen Englands und Japan? notwendig sind. ES han delt sich um die Durchführung de? System? Mil- lerand-Delaeroir, da? drei Stadien vorsieht, 1. Verweisung der Deutschen an den Wiedergutma- chunaSauSschuß, 2. eine interalliierte Besprechung vor Genf, 3. Inszenierung einer neuen Diktat- szene in Spa oder sonstwo. Für diese? System bat Millerand in Air-lcS-Bain? Giolitti gewin nen wollen, aber ohne den gewünschten Erfolg. Die Zeitungen hoben Giolitti? Erklärungen un terschlagen, die Havasagcntur bat da? Gegenteil von der Wahrheit berichtet und die „Hurnanitee" wagt schon bente von einer Niederlage der fran zösischen Politik zu sprechen. — Wa? ist denn nun wahr? Die ergebnislose Konferenz. . „Westminster Gazette" schreibt: Die Konferenz zwischen Millerand und Giolitti hat keinerlei Er gebnisse gezeitigt. Die abgeschlossenen Verträge sollen erfüllt werden, und doch sind ihre Bestini- mungen unerfüllbar. In der russischen Politik Wunen die beiden Staatsmänner nicht Zusam menwirken. Auf diese Weise werden die Tinge weitergehen von Konferenz zu Konferenz, und die außenstehenden Fragen bleiben ungelöst, bi? man vor folgender Tatsache steht: Der Oberste Rat hat die Kontrolle über die Angelegenheiten der Welt verloren, und der Völkerbund ist ver hindert, irgend envas zu tun, uni eine bessere Kontrolle aufzubauen. Der Frieden in Europa ist unmöglich, solange die russische Frage unge löst ist und die Alliierten in dieser Beziehung eine schwankende Politik verfclgcn. Die E n t - s ch ä d i g n n g s k l a u s e l n des Frie de n s v e r t r a g e s von Versailles bedürfen auf jeden Fall einer P r ü fung u n d E r neue r u n g. — In Eng- land dämmerts also, nur in Frankreich noch nicht. PrMMWG iv MMM. Tie Präsidentenkrise in Frankreich bestätigt sich. Deschanel will oder mutz gehen. Neber die eigentliche Ursache herrscht noch Dunkel. Mille rand habe, Ivie „Matin" meldet, zwar jede di rekte Erklärung verweigert, doch sei sein Ent schluß, die Präsidentschaft nicht anzunehmen, un widerruflich. Er wolle Ministerpräsident, bleiben, iveil er glaube, daß er so seinem Land« wert vollere Dienste leisten könne. In einer Unter redung erklärte Millerand, der Senator Ion - n a r t, srllber Gouverneur von Algier, hab« di« besten Aussichten, zum Präsidenten gewählt zu werden. Auf die Frage, ob er der Kandidat Millerands sei, erklärte dieser: „Die Wahl Jsn- nart? wäre ausgezeichnet". Der einzige Gegen kandidat soll der Kammerpräsident Peret sein. Ionno.rt ist 83 Jahre alt. Er war kurze Zeit Präsident der Wiedergutmachungswinmisfion, aus welches Amt er zugunsten von Poincaree ver zichtete. Neuwahl am 23. oder 28. September. Es ist nahezu sicher, wie uns durch die„k.- II." gemeldet wird, daß die Kammer am 91. 9 oder 23. 9. Zusammentritt. In dieser Sitzung wird Millerand da? TemiftionSschreiben T«?cha- nels verlesen. Tie Neuwahl erfolgt am 23. oder 23. September in Versailles. Neuer Unfall Deschanel». Ten: „Lcinps" zufolge isl der Entschluß Des- chanels, endgültig von der Präsidentschaft dec Republik Frankreich zurückzmreten, aus einen neuen Unwll zurückzusübren, der, Ivie erst jetzt bekannt wird, ibm am vergangenen Freitag im Schlofft von Rambouillet zußieß. Der Präsident wurde auf seinem Svaziergange von einem plötz lichen Unwohlsein ergrifft» und fiel in den Kanal, der glücklicherweise gn dieser Stelle nicht ties Ivar, sc daß dieser Unfall weiter keine Fol gen hatte. Tie „Unfälle" de? Herrn Deschanel sind all« sehr zweifelhafter Art. Man ist fast versucht zu glauben, daß der „schöne Paul", wie ihi, die Pariser nennen, nicht ganz „normal" ist Rundsch«« Der Deutsche Eisenbahner-Verb and nahm gelegentlich seiner Generalversammlung in Dresden eine Entschließung an, in der er u. a. beißt: Tie Generalversammlung ist unter allen Umständen gewillt, die Neutralität zu wahren und die M a f f e n v e r s ch i e b u n - g e n zur Stärkung der Reaktion im In- und Anslande zu Verbindern. Sie empfiehlt den Eisenbahnern folgende Richtlinien zur praktischen Durchführung: Die Kon trolle auf dem Eisen- bahngelände übernehmen die Eisenbahner einzig und allein s e l b st. Die un» durch den Friedensvertrag aufgezwungenen Kon ventionalzüge müssen durchgelassen werden. Die Transporte für die Negierung dürfen nur ge fahren werden, wenn der dazu gehörige Fracht brief mit laufender Nummer der Genehmigungs- Verfügung, Unterschrift und Siegel de? Reich?- webrministenum? oder der höchsten Polizeistelle des Landes versehen ist. Die ziffernmäßige An gabe ist in Worten auszudrücken, auch die Art de? Inhalt? ist genau zu deklarieren. Auf allen örtlichen Dienststellen, scwie auf den Direkticnen haben sich Kommissionen der Arbeitnehmer ge meinsam mit der Verwaltung zu bilden. Die Vernichtung der Munition in Erßirt ist auf das Schnldkonto der Reichsregierung zu setzen, weil sie eS versäumt lat, im Benehmen mit den Or ganisationen trotz deren Drängen? bestimmte und 'lare Richtlinien rechtzeitig berauSzugeben: Die Beschlagnahme eines Waffentransportes durch die Interalliierte Kommission auf dem <W- kerbahnhof non Hindenburg bestätigt sich. ES