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r«. gabevany, Sir. »2« A-en--Aussa-e «üttvoch, i«. September l»so »ra-tinichrtft: Nach richte» Lreede» Sernlprecher-Gammelnummer: »d»«t N« iür «achtoelpeächei »r. »<X>1l Echrtftlettwi« u. Haia>t»«fchi>(t»stell«: Drelde» - >. t, Martenstrat« »6/1» «e,u^ge»a»r «et «glich «weimaSger ZusteNimg monatNch 1.10 Mi. t«infchNe»lIch « «g. fit» Lrlgerlohiif, durch Posttejug r.1v Mk. etnfchltezltch « Pfg. Postgebühr lohne PostjusteNung»gebühr> bet »mal wbchentltchem Perland, -tnzelnummei 10 Pfg. «ngetgenPretle: Lte einspaltig, »0 inm breit« Aktie »1 Pfg., sür auswürt« 10 Pfg. stamMenan»eigen und Ttellengefuch« ohne «abalt Ul Psg., «terhalb »» Psg., dt« »0 mm breite «eName,etle »00 Psg., auterh^b »bg Psg. Offerte» gebühr »0 Pfg. »ulwttrttge Aufträge gegen Vorau1be»ahlung Druck ». Periag! vtepfch ck Reich-rdt, Dretden.PoftIchell.ibto. IO»» Dretden, Nachdruck nur mit deutl.Quellenangob« tDretdn. «achr.f »uläffig. Unverlangt« Schriftstücke «erden nicht aufbewahr« „Gras Zeppelin" ln Moskau gelandet Moskau. 10. Sept. Vas Luftschiff «Graf Zeppe- ku" ist am Mlltwochmlt 1 ag gegen 12 Uhr MEZ. auf dem Arunseflugfeldin Moskau glatt gelandet, v« Luftfchlff wurde vou einer vleltausend- kSpfigen Menge und von Vertretern der Sowfet- regierung. der deutschen Botschaft und der Presse begeistert empfangen. Auf seinem Vachtslug überflog das Luftschiff um 0.ZS Uhr MEZ. die Stadt Dünaburg. verließ dann lettische« Gebiet bei Indra und verfolgte im allge meinen die Elfenbahnstrecke Dünaburg — Moskau. Die gestern nachmittag anfgestiegene russische Lnftstasfel zur Begrüßung des »Graf Zeppelin" erreichte daS Luftschiff «achtS »nb begleitet« es «ach Moskau. Zur Landung des Luftschiffes auf dem Moskauer Flugplatz »ar ein« Kompagnie Fliegertruppe« als Haltemanu» fchast bereitgestellt, die ihre Ausgabe gut erfüllte. Der Flugplatz selbst war mit dichten Menschenmengen überfüllt. Berittene Polizei und Truppen der OGPU. hielte« di« Ordnung auf» recht. Aus dem Ehrenplätze sah man de« Vertreter deS Auffenkommissariats unter Führung des frühere« Berliner Handelsvertreters Stomonjakow, den Leiter der Luststreitkräfte Baranow» Vertreter des Kriegs» «ud Re» oolutiousratS, de« Oberbefehlshaber des Moskauer Militär« Gens. 10. Sept. Die ordentliche Tagung der Völkcr- bunbsversammlung ist heute vormittag kurz vor 11 Uhr von dem amtierenden Ratspräsidenten Zumeta (Venezuelas er öffnet morden. Die Tagung findet nicht wie sonst im Re- formattonSsaale statt, sondern in einem für diese Zwecke eigens hergerichteten, mit allen technischen Neuerungen und Erleichterungen, besonders für die Presse, ausgestattetcn „LLtivaent bllscloral" in der Nähe der Universität, in einem Monumentalgcbäube, das ursprünglich der Versammlung des souveränen Genfer Volkes zum Zwecke der Stimmabgabe Ltente. — Im Saale waren fünf Ministerpräsidenten «nd achtzehn Außenminister anwesend, darunter zum ersten Male der südafrikanische Ministerpräsident Hertzog. Jede Abordnung war durch drei offizielle Abgeordnete vertreten, Deutschland durch den Reichsaußcnminister Curttus, Graf Bernstorfs und Ministerialdirektor Gaus. Als Vertreter der anderen roßen Mächte sah man Brian d, Henderson, Gra- am, Lord Robert Ce eil. BentzeloS, Schober, en italienischen und belgischen Außenminister, die drei Außenminister der Kleinen Entente und Polens, ferner die bekannte und überall geschätzte Persönlichkeit des greisen Grasen Apponyt sowie auch den bereits betagten italieni schen Senator Scialosa, der nach der plötzlichen Abreise des Außenministers Granbi seit längerer Zeit wieder im Völkerbundsrat seine Regierung vertritt. Die Tribünen waren überfüllt. Einige hundert Pressevertreter sind an wesend. Kurz vor elf Uhr erklärte Präsident Zumeta, neben dem der Generalsekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond. Platz genommen hat, die elfte ordentliche Tagung des Völkerbundes für eröffnet. Er verlas die übliche Präsidentenrebe, gedachte besonders des HinscheidenS von Dr. Stresemann. Als wahrhafter Patriot habe Dr. Stresemann gewußt, daß das Wohlergehen jedes Volkes feit 1914 unlöslich an das Wohlergehen der Gesamtheit der Völker gebunden sei. Die Erinnerung an Dr. Stresemann bedeute gleichzeitig den dringenden Wunsch für den Abschluß der großen Aufgaben, die er sich gestellt habe und die sein Leben abkürzten, jedoch auch seinen Ruhm geschaffen haben. Zugleich gedenke die Vülkerbundsversammlung des glühenden Vorkämpfers für die große Sache der Menschheit, Frithjof Nansens. Die Er- ösfnungsrede streifte sodann vorsichtig die Ergebnisse der Londoner Flottenkonserenz. Brtand wurde der Dank für die Inangriffnahme des Problems einer endgtUttgen Be- friedung Europas ausgesprochen. Zum Präsident«« der Versammlung wurde i« geheimer Wahl der erste rumänische Delegierte, TttnleSc«, mit 4« von KO Stimme» gewählt. LituleSc« gehört dem Völkerbundsrat alk Delegierter Rumäniens seit Bestehen an. Er nahm die Wahl an und wies in einer kurzen, frei gehaltenen Rede aus die Be deutung der diesjährigen Versammlung hin. Nach der Wahl des Präsidenten nahm die Vnn-e»ver- kanimlung die Konstituierung der verschiedenen Aus schüsse und die Verteilung der einzelnen Punkte der Tagesordnung aus die Kommissionen vor. Darauf vertagte sich die Vollversammlung aus heute nachmittag. bezirkS, Kork, ehemaliger Militärattache in Berlin, ferner di« deutsche Botschaft unter Führung des Botschaftsrats v. Twardowski, die deutsch« Kolonie und die Vertreter der deutsche« sowie der übrigen ausländische» Presse. Die Ver treter der Sowjetregierung beglückwünschten Dr. Ecke « erzu de« erfolgreichen Flug «ach Rußland «nb der glatten Lau» düng in Moskau. Immer wieder jnbelte dt« Meng« dem großen deutschen Lustsahrer z«. Die Vertreter des Stadt, ratS übermittelten sodann Dr. Eckener die Grüße der Mos kauer Stadtsowjets. Die sowjetrussischen Blätter veröffentlichen einen Bericht deS an Bord des „Gras Zeppelin" befindlichen russischen Sonderberichterstatters, in dem es unter anderem heißt: Die Fahrt ist wundervoll. Man spürt nicht das ge» ringste Schaukeln. Das Vertrauen der Fahrgäste z« dem Lnstriesen ist unbegrenzt. Dr. Ecken«r befindet sich di« ganze Zeit aus dem Posten. Von allen Dampfern «nd Eisenbahuzügeu. die wir unterwegs autrasen, find wir mit Pfeife« «nd Sirenengeheul begrüßt worbe«. Professor Pürar-s Ausstieg noch ungewiß Augsburg, 10. Sept. Professor Piccard ist auch heute morgen mit seinem Höhenforschungsballon nicht aufgestiegen. Bei zwetselhastem Wetter wird er überhaupt nicht aufsteigen. Wann nun der Ausstieg erfolgt, hängt einzig und allein vom Wetter ab und kann also auch nicht vorausgesagt werden. den Frage« der Minderheiten» der Berichtigung bestehender Grenzen «nd der Revision der Friedcnsoerträge durch zudrücken. Es herrscht in Gens die starke Ueberzeugung, daß der von Dr. Curtius vertretene Standpunkt unter den Völkerbundsdelegierten Boden gewinnt «nd schließlich siegen wird. Italien wird bereits als deutscher Berbüu» deter in der Frage der Revision der Verträge genannt. Weiter berichtet der Korrespondent, die Geste des Reichs außenministers Dr. CurtiuS bei der Erörterung der Frage der Union zwischen Tanganjika und den britischen Be sitzungen Kenya und Uganda sei hauptsächlich dazu be stimmt gewesen, die öffentliche Meinung in Deutschland zu beeinflussen, sie werde jedoch in Gens auch als ein Warnungssignal hingenommen, daß Deutschland in einem günstigen Augenblick die Frage seiner verlorenen Kolonien im Zusammenhang mit seinen Forderungen nach Revision der Frtedensvcrträge auswerscn könnte. Der Korre spondent schließt, es herrsche die ziemlich allgemeine Ueber zeugung vor, daß Dr. Curtius einen Steg davon getragen hat. Kurze Abwesenheit Gran-is Genf, 9. September. Der italienisch« Außenminister Gran dt wird bereits morgen nach Rom zurückkehren und erst nach acht Tagen wieder in Gens eintreffen. Die französischen Blätter bringen die plötzliche Abreise mit der bevorstehenden Beratung des Paneuropaplanes in Ver bindung. „Echo d e P a r i S" glaubt, die Abreise Granbis mit dem fruchtlosen Verlaufe der französisch-italienischen Verhand lungen über das Flottenbauprogramm in Zusammenhang bringen zu müssen, die in den letzten Wochen stattgefunden hätten. Grandi reise außerdem gerade in dem Augenblick, in dem die Beratungen über den europäischen Staatcnbnnd in die entscheidende Phase träten und bei denen die italienische Ant wort sicherlich das wichtigste Schriftstück darstellen werde. SitMer Dementi -u den SchuIdeiiimchlch-eiMten London, 10. Sept. Nunmehr wird auch in London amt» lich die Nachricht dementiert, daß durch Mitglieder der eng lischen Regierung in Washington Fühler ausgestreckt worden seien hinsichtlich einer Revision des SchnldenabkommenS. I» amtlichen Kreise« ist «an der Ansicht, daß es Sache Ame» rtkaS sei, di« ersten Schritte zu tu«, sobald eine Revision der gesamten Schulden» «nd KriegSentschädignngSzahlnnge« sich als notwendig erweise. Diese Mitteilung steht im Z«, sammenhange mit de« kürzltchen Arußerungen d«S ame» rikanischen Senators «arkley, die jedoch hierdnrch nicht gänzlich entkräftet werden. Di« verlaut» barnnge« sind insofern inleresiant, als st« zeigen, daß die Revision der bestehenden Schnldenabkommen englischer» seitS nicht ans de« Ange« verloren wird. Künstler WM nichts sefaot haben vrablmolcknag nnooror SorUnor Sobrlttloltnng Berlin, 10. Sept. Auf die klaren Fragen des Reichs, wchrministeriums an den sozialdemokratischen Abgeordneten Künstler erwidert heute zwar nicht der genannte Ab geordnete, wohl aber der sozialdemokratische „Vorwärts" und versucht, die Fragen des Reichswehrministeriums dadurch zu parieren, daß er erklärt, Künstler hätte ja die Aeußerungen, die in der Presse über seine Wahlversammlungsrede er» schienen sind, nicht getan. Das Wehrministerium hätte sich sehr schlecht informiert. Demgegenüber wir- von seiten des Wehrministeriums heute darauf hingewiesen, baß das Ministerium sämtliche Zeitungs delikte über die in Frage stehende Rede Künstlers zur Han- Habe, die alle übereinstimmend das wiedergäben, was Herr Künstler jetzt mit einem Male nicht gesagt haben möchte. Der Abg. Künstler selbst hat noch keinerlei Stellung zu den an ihn gerichteten Fragen genommen. Macht er es, so erklärt das Wehrministerium, wie der „Vorwärts", daß er den ihn gestellten Fragen auszuweichen versucht, so wird das Reichs- wehrmintstertum unverzüglich durch eine Strafanzeige wegen Verleumdung feststellen, was Herr Künstler gesagt hat. Das ReichS- wehrmtnisterium sei zu einem solchen Vorgehen ver pflichtet, denn den Wirkungen der Künstlerschen Aus führungen im In- und Ausland müsse das Wehrministerium entschieden entgegentreten, und es könne solche Aeußerungen aus keinen Fall widerspruchslos hinnehmen. Kall-Aasten verzichtet vrubliuolcknng nnsoror verlloor Svkrlltleltnng Berlin, 10. Sept. Vor dem Feriensenat des Kammer gerichts sollte heute Mittag die Bcrufungsverharrdlung m dem Streit zwischen Schriftsteller Hall - Halfen und der Deu t- schen Staatspartei wegen des Namens der neuen Partei stattfinden. In letzter Minute hatte der Anwalt Hall- HalfenS dem Senat jedoch mitgeteilt, daß der Antragsteller auf die Berusung verzichte. Seitens der Staats. Partei wird bestritten, daß dies auf eine Einigung der beiden Parteien zurückzuführen sei. Die Deutsche Staatspartei be- hauptct vielmehr, daß Hall - Halsen sich von der Anssichts- losigkeit seiner Klage überzeugt und deshalb auf die Ein legung der ihm zustchcnüen Rechtsmittel verzichtet habe. Der Vombenleserprozeß Altona, 10. Sept. Bet Beginn der Mittwochsverhandlung im Bombenlegerprozcß rügte der Vorsitzende das Verhalten einiger Angeklagter, die in Versammlungen ihre Taten zu- gebcn und sic sogar verherrlichten. Sodann kam Rechts anwalt Dr. Luetgebrune auf die Aussagen der am Dienstag vernommenen Zeugen Herbst, Lüthge und Geliert zu sprechen. Der Ursprung dieser in der Stimmung gegen die Angeklagten einheitlichen Aussagen sei in einem den An geklagten feindlichen System zu suchen. Die Aus sagen seien durch die sür die Durchführung dieses Straf. Verfahrens von seiten der Verwaltung ausgcgcbcne Weisung bestimmt: „Es kommt bei diesem Strafverfahren nicht daraus an, was dabei heranskommt, sondern allein darauf, wie es sich in der Oeffcntlichkeit dar» ' stellt, «nd daß dadurch in der Oeffcntlichkeit der ge» wünschte Eindruck erweckt wird." Hierfür benannte er mehrere Zeugen, darunter Ministerial direktor Dr. Abegg und die Ministerialräte Dr. Herr mann und Dr. Wtchmann vom Justizministerium Berlin. Die wettere Zeugenvernehmung beschäftigte sich dann mit den Vorgängen in Itzehoe. Zenge Landrat Göppert (Itzehoes, schildert die Explosion im Landratsamt in der Nacht zum 23. Mat 1920. Die Reparatur kostete etwa 10 000 MarL Kriminalsckretär Schmacke (Itzehoes machte die amtlichen Feststellungen. Dabet siel ihm auf, daß sich der jetzige An. geklagte v. Salomon in der den Ort des Ereignisses um drängenden Volksmenge besonders bemerkbar machte. (Die Verhandlung dauert bet Schluß der Redaktion an) Srofssta« ta der Lsnabrülker StMlmlle Osnabrück» 10. Sept. Am heutigen Mittwochmorgen brach in der hiesigen S t a d t h a l l e, die unter anderem drei große Bersammlungssäle und ein Waisenhaus enthält, Feuer aus. Als es bemerkt wurde, standen bereits der Bühnenraum und die Räume über dem Kesselhaus in Flammen, und bald griff bas Feuer auch auf den zweiten Kuppelsaal über. Die Feuerwehr war sehr schnell zur Stelle. DaS Waisenhaus blieb unversehrt. Der große Kuppelsaal ist jedoch stark beschädigt worben. Vollkommen vernichtet ist die gesamte Bühnenetnrichtung und die große Kuppel. Dir Ur sache deS Brandes wirb von einigen auf politische Machen- fchaften, von anderen wieder auf Kurzschluß zurückgcführt. Das Schicksal SrtvovenS Rrnyork, 10. Sept. Nach einer Meldung aus Buenos Aires soll der zurückgetretene Präsident Jrtgoyen von der Kaserne des 7. Infanterie-Regiments, in die er sich nach der Revolution geflüchtet hatte, in ein Martnehospital nach La Plata gebracht worden sein. Der Kreuzer „General Bel- grano" soll -en Präsidenten nach einem bisher noch nicht be kannten Bestimmungsorte bringen. Erdstmmi der MkerbimdsderlmimliW Der „Deutsche Lag" in Senf London. 10. Sept Handlungen in Gens ^Deutsche, Ta F« Erörterung der gestrige« «e,. ^ . Lt „Morning Post" von einem che» Tag". Der »orrefpondent des Blattes meldet: Di« gestrig« Ratssitzung »ar günstig für De»tschl«»d. da« entschloß«« seine» Sta»bp»»« j» Admiral a. D. Gayer s. Der langjährige Leiter der Dienst- stelle der Marinelettung Hamburg, Konteradmiral a. D. Gayer, ist am Dienstag plötzlich gestorben. Mexikanisches Militärflugzeug abgeftürzt — sechs Tote. In der Nähe von Merioa in Mexiko ist ein Militärslugzeug abgestürzt. Von seinen Insasse« »nrden sechs getstet >»d ,»et schwer verletzt. zack Dtamonv wir- verhaftet Baltimore, 10. September. Die hiesige Polizeibehörde er klärte, sie werde den mit dem Dampfer „Hannover" auf dem Wege nach Amerika befindlichen Alkoholschmuggler Diamond bei seiner Landung in Empfang nehmen und nach Neuyork befördern lassen, fall» die dortige Polizei es wünsche.