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SV. Jichrgang. AL 385. ve-u«s-«ebühr vieilellährl. lür Dre». im, de, iLPich,«i. Malier Zuir»,png «an Lmin-uMonlog-n nur Komas,» k>tl M. durch ,u»»>Lrtia« AnnP>me. gellen d>» ULi M. «ei «inmaltaer Zu- pellunz durch dl« Polt UM.(ohne Beslellgeid». Pu»>and: Oester. «Ich Ungarn d «i kr, Schwel, d lid Frk»., Jiaiien 7 >7 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher Quellen, anaab« s Dre»°ner Mittwoch» 23. Dezember 1S14. Geg^LrrrSeL 18SS Anzeichen-Preise Annahme «au Anklln- »lgungen dt» nachm. » Uhr Sonntag» nur Ltarienstrahe »8 »an t l bis >/-I Ubr. Dir «inlpaltlae Zelle (etwa «Slldrn» SO PI.. d>, zwenpailia« Zeile auf Terlskile 70 Pt., dir gwerlpall. Nekiameutie l,Lv M. Faintlien Nachrichlen ausDr«»- den d,e tinspaii. Zelle LL Pt. — In Nun,, mcrn nach Sonn-und Feiertagen «rhdhie Preis,ätze. — Ausväl- tigeülufirSge nur gegen werd.nichtausbewahrü Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Samnrelnumrner sür säinil. TelcphonansäMse: 25241. 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Skandinavien als Bollwerk gegen die! englische Srvrefservolitik. j Die Monarcheuzusammenkuilst in Malmö war ein vurch und durch harmonischer Vollklang, der in seiner wohl- tuenden Wirkung auch dadurch nicht abgeschwächt werden kann, daß der Preßklüugel des Dreiverbandes ihm dreist und unverfroren einen deutschfeindlichen Untertan an ^ Lichtet. Die „vollkommene Niederlage der deuischen Politik^ soll danach in Malmö besiegelt und der Beweis geliefert worden sein, das; „die Berliner Manöver keine Wirkung gehabt hätten". So hören wir s in der Pariser Presse, und gleichzeitig treten Londoner Blätter für ein „nordisches Militärbündnis" ein, das durch eine gemeinsame Flotte ge stützt und — das ist des Pudels Kern! — durch de» An schluß au England und Frankreich „weiter gesichert" wer.' Len soll. Gegenüber derartigen geradezu hahnebüchenen Verdrehungen und Entstellungen des wahren Sachverhalts must noch einmal klipp und klar festgcstellt werden, wo- Lurch die Malmöcr Begegnung veranlasst worden ist: nicht durch „Berliner Manöver", sondern einzig und allein da durch, da» der Dreiverband, und insbesondere England, fortgesetzt die skandinavische Neutralität bedroht, die wirt schaftlichen Interessen der drei Königreiche aus das schwerste schädigt und sich nicht cntblödet, einen gewaltsamen Druck auszuüben, um die drei Staaten zur Duldung von Verletzungen ihrer Neutralität durch Grostbritannicn, Frankreich und Nustland zuungunsten Deutschlands zu be stimmen. In einem solchen Falle ist ed der Londoner Regie rung gelungen, der schwedischen Regierung ein gegen Deutschland gerichtetes Ausfuhrverbot abzupreffcn. Schweden braucht Kupfer und Wolle, die es aus Amerika bezieht. England weigerte sich nun, diese Sendungen durchzulassen, falls nicht ein schwedisches Ausfuhrverbot gegen Deutschland in den genannten Artikeln erlassen würde, und unter dem Druck der in dem eigenen Bedürf nis begründeten Notwendigkeit hat man in Stockholm dem britischen Ansinnen nachgcgcbcn. ^ Auch in Kopenhagen sind von London aus sehr strenge Forderungen mit Bezug aus den Ausfuhrhandel nach Deutschland gestellt worden, und noch dazu in so schroffer Form, daß ei» hoher Beamter des dänischen Auswärtigen Amtes in Sondermission nach England gesandt wurde, um mit der dortigen Negierung über die Angelegenheit zu verhandeln. Die Kopcnhagener leitenden Kreise versahen sich augenscheinlich der schlimmsten englischen Absichten, wenn sie sich zu einem solchen Vorgehen entschlossen und mit den gewöhnlichen diplomatischen Mitteln nicht aus- kvmmen zu können glaubten. Dancbenher liefen dann die zahllosen Fälle von ungerechtfertigter Beschlagnahme skan dinavischer Handelsschiffe, bis endlich dem Kasse dadurch der Boden ausgcschlagen wurde, daß die DrcioerbandS- mächte an Schweden und Norwegen die Zumutung richteten, den norwegischen Hafen Narvik zur Einfuhr von Kriegs- konterbande nach Nustland zu össne» und den Massen- und Munitionötranspvrt von dort nach der russi schen Grenze auf der norwegisch-schwedischen Bahn Narvik—Haparanda unbeschränkt zu gestatten. Aus diese Weise sollte Nustland ein Verkehrsweg ossengchalten werden, der es von der ihm sonst drohenden allgemeinen Absperrung befreit hätte. Archangelsk und die Ostseehäfen kommen für den Winter nicht in Betracht, Wladiwostok, das einzige dauernd geöffnete Tor, verursacht wegen der langen Eisenbahnsahrt unverhältnismästig hohe Kosten, der Verkehr über das Schwarze Meer liegt ganz danieder, seit die Türken die Dardanellen gesperrt halten. Bulgarien läßt keine Konterbande durch und über Rumänien, Serbien und Griechenland ist die Beförderung zu schwierig und zu teuer. Da sollten nun Norwegen und Schweden herhalten, um den Russen aus der Klemme zu helfen. Das war aber den skandinavischen Staaten denn doch zu starker Tabak. Sie erkannten, daß sie sich zum Schutze ihrer Neutralität und ihrer gesamten staatlichen Unabhängigkeit zusammen- schliesten müßten, und zögerten nicht, dieser Einsicht ».'fort praktische Folge zu geben, indem die drei skandin «dischen Monarchen sich in Malmö zusammenfandeu und die Ge meinsamkeit ihrer Interessen in feierlicher Weise be kundete». Wie sich hiernach die Malmöcr Begegnung in irgendeiner Weise gegen Deutschland richten soll, das zu allen drei skandinavischen Neichen in den denkbar besten Beziehungen steht und ihre Neutralität und Unabhängig- seit, svwic ihre wirtschaftlichen Interessen mit peinlichster Gewissenhaftigkeit achtet, ist das Geheimnis der Prcß- trabanten des Dreiverbandes. Bei geschlossenem Auftreten stellen die drei nordischen Reiche eine wohlbeachtiiche Macht dar. die leichtfertig hcr- ausznsvrdcrn und zu verletzen auch der britische Iwbermut sich scheuen wird. Wenn daher die Malmöcr Begegnung für die Dauer fruchtbringend wirken soll, so must der all gemeine skandinavische Gesichtspunkt in der Politik der Mächte so stark in den Vordergrund gerückt werden, dast nirgends über die- feste Absicht der drei Staaten, ihr Ge wicht in allen wesentlichen internationalen Fragen gemein sam und einheitlich in die Wagschale zu werfen, gczwcisckt werden kann. Ein gutes und verheißungsvolles Vorzeichen nach dieser Richtung bilden die Erörterungen über die Ein richtung eines völkerrechtlichen „Geleits", d. h. der Be gleitung durch Kriegsschiffe für Handelsschiffe, wodurch das Uritersuchungsrecht durch Kriegsschiffe der kriegführenden Staaten hinfällig wird. Die Auseinandersetzungen über diesen Punkt, die in Malmö noch zu keinem endgültigen Abschluß gelangt sind, haben sich auf der bemerkenswerten Grundlage bewegt, daß eine derartige Maßnahme jedenfalls im allskandinavischen Sinne durchgcführt werden müsse, daß also die schwedischen, norwegischen und dänischen Kauf fahrteischiffe von dem Kriegsschiffe eines beliebigen der drei Staaten zu begleiten wären. Es ist im eigenen Interesse der uns Germanen so überaus sympathischen drei nordischen Reiche dringend zu wünschen, daß die allskandinavische Ge sinnung, die hierin zum Ausdruck kommt, sich in der ge samten ferneren Politik dieser Staaten kraftvoll betätigen möge. Auch für Schweden, Norwegen und Dänemark gilt die in der Fabel veranschaulichte Wahrheit, daß einzelne Stäbe leicht zu zerbrechen sind, daß sic aber selbst einer großen Gewalt erfolgreich zu trotzen vermögen, wenn sic zu einem Bündel vereinigt werden. Hat es der Dreiverband mit Schweden, Norwegen und Dänemark einzeln zu tun, so fällt ihm jedes der drei Länder mehr oder weniger leicht zur Beute. Ein einiges Skandinavien aber ge bietet über svviel moralisches Ansehen und soviel physische Kraft, daß es wohl imstande ist, der englischen Raub- und Erpresserpvlitik einen wirksamen Dämpfer auszusetzen. Die erfolglose Offensive der Franzosen. Dem Berliner „Lok.-Anz." wird aus Gens vom 22. ge meldet: Die vorliegende, wortreichste aller bisherigen Jvssre-Noten ist dazu bestimmt, dem französischen Parlament, das in den nächsten Stunden debattelvs nahezu 0 Milliarden bewilligen soll, den Mangel jeder bc- deutsameren Entscheidung zu verschleiern. Die Geringfügigkeit der heute gemeldeten Assäre steht in auffällig scharfem Widerspruch zu der Ruhmredigkeit des Josfreschen Tagesbefehls, dessen zeitgemäße Veröffent lichung durch das deutsche Hauptquartier einen sehr pein lichen Eindruck in den Pariser parlamen tarischen Kreisen hervor rief. Noch am Montag abend sah Kriegsminister Millerand sich genötigt, der Vud- getkommission mitzuteilen, daß die Pariser Zeitungs- meldungc» über große Erfolge der Verbündeten unbestätigt geblieben seien. Die Kommission war wenig entzückt, zu vernehmen, das; die Deutschen eifrig fortfahrcn, Ppcru und Arras zu bombardieren, und daß im Ärgonnenwalde die angekttndigte französische Revanche wiederum aus- geblicben sei. Die Kämpfe an der Nser»Liuie. Das holländische Presse-Bureau meldet über die Kämpfe an der Aser-Linie: Seit drei Tagen machen die Franzosen sehr große Anstrengungen, sich in den Besitz der Eisenbahn linie Roubais—Menin zu setzen, um dadurch auch die deut schen Stellungen in der Linie Menin—Tourcoing—Rou- bais—Lille einzudrttcken. Trotz der forcierten Ein setzung grober Artillcriemengcn (anscheinend haben sie Id-Zcntimeter-Haubitzcn in Stellung gebracht), ist ihnen ihr Vorstoß nicht gelungen. Die von Hperu her führenden A n m a r sch st r a ß c n werden weiterhin von der deut schen Artillerie beherrscht. Zwischen Paschendacle, Becelaere »nd Gheluvelt kam kürzlich eine neu eittgetros- jseue Division französischer Mariiie-Insauterie ins Feuer I und erlitt enorme Verluste. Tie Verluste der Ver- ^ bündctcu sind im übrigen in der letzten Zeit so groß ge wesen, daß die Verbündeten entschlossen scheinen, die Wag schale des Kampfes hauptsächlich durch die Gewinnung eines artilleristisch numerischen Uebergewichts zu beein. flussen. Ein Armeebefehl des Oberkommandos der k. Armee. Die „Franks. Ztg." meldet: Das Armee-Ober- l o m in anüo de r 0. A r m e e hat. wie uns mitgeteilt wird, unter dem 8. Dezember folgenden Armeebefehl ausgegcbcn: Seit einer Reihe von Woche» befindet sich das 1. bäu rische Reservelorps im laugsamen. aber ununterbrochen fortschreitenden Angriff aus starke Stellungen deS Gegners östlich und nordöstlich von Arras. Schützengraben aus Schützengraben wurde dem Feinde entrissen, alle seine Gegenangriffe unter schwersten Bcrlnsten für den Feind abgeschlagen und Hunderte von Gesaugenen gemacht, dies alles unter schwerstem Artilleriefeuer des Feindes, dem eine gleiche Kraft entgegcnzilstellcn bis jetzt nicht möglich war. Nach de» hier vorliegende» Nachrichten hat das Vorgehen des Armeekorps auf den Feind einen starken Eindruck gemacht. Ich spreche dem Armeekorps für seine aufopferungsvolle Tätigkeit meine rückhaltlose Anerke n n u n g aus und möchte sein Vorgehen allen Teilen der Armee als mustergültig für die kommenden Zeiten empfehlen. Rupprecht. Die bclgisck-en Flüchtlinge in Frankreich. König Albert von Belgien weilt jetzt in Panis. Beim belgischen Flaggcntage am Sonntag wurden kJ- Mil lionen kleine Fähnchen verlaust, deren Erlös für die belgischen Flüchtlinge in Frankreich bestimmt ist. Abends nahmen alle belgischen und französischen Mi nister an einer Festtafel beim Präsidenten im Elusoe teil. Die neue Millengefahr an der englischen Küste zeigt sich, wie der „Franks. Ztg." aus Kopenhagen gemeldet wird, viel e r n st c r, als ursprünglich angenommen wurde Längs der englischen Küste zwischen Hülst und Newcastle befinden sich so viele Minen, daß das Befahren der Ge wässcr äußerst gefährlich ist. Die englische Admiralität hat nunmehr die Fahrt aus Hulst und Grimsbn verboten, weil englische Fischerboote, die ausgesandt waren, um Mine» auszusischcn, entdeckt haben, daß das Gewässer m i t Minen überfüllt ist. Viele englische Schisse, die sich im Kanal befanden, erhielten von englischen Kriegsschiffen die Weisung, durch den St.-Gcorg-Ka»al nördlich tun die Shetland-Inseln nach Dänemark zu fahren. „Rache sür Scarborongh." Es scheint, als ob die Beschießung der englischen Küstk doch nicht den erhofften und mit solcher Bestimmtheit ange drohten Einfluß auf die Rekrutierung in England gehabt ie hat. Die englische Negierung sucht jetzt uachznhelfen. hat ein Ricscnplakat anscrtiqen lassen, das die „Daily Mail" im Faksimile abdruckt und das die Ncbcrschrift trägt: „Rache für Scarborouah!" Die „Daily Mail" stellt die bisher be kannte Anzahl der Toten und Verwundeten in den be schossenen Städten aus 071 fest. Bei der Leichenschau der bei dem Bombardement in Scarborvugh Getöteten wollten die Geschworenen auf Tod durchMord erkennen. Der Coroner bat aber, davon Ab stand zu nehmen, da sonst der Polizei die Aufgabe zusiclc, die Missetäter zu verhaften. <!> Er fürchte aber, daß die Kommandanten der feindlichen Schiffe sich nicht, würden verhaften lassen. Nach dieser Belehrung wurde von! dem beabsichtigten Urteil abgesehen. Für die Veranstaltung einer solchen Komödie dürften die von der Beschießung bctrossencn Bewohner der briti schen Ostküste wenig Verständnis besitzen, bemerken hierzu die „Hamb. Nachr.". denen wir die Meldung entnehmen. Der dentschfeindliche Pöbel in Sunderland. Als die Kunde von der Freilassung des Konsuls Ahler in der Stadt bekannt wurde, zogen 20M Per sonen, znm größten Teil rauflustiger Pöbel, vor die von Deutschen geführte Schlächterei und zertrnin inerten die Einrichtung. Die Polizei schritt nicht ein, keine einzige Verhaftung wurde vorgenommeu. Eine Ansprache des Generalfeldmarschalls v. Hindenburft. Nachdem in Posen Schulkinder dem Generalseldmar- , schall v. Hindenburg eine Huldigung dargebracht hatten, fand eine weitere Kundgebung der Schuljugend samt sicher Pvsener Schulen in der letzten Woche ans dem Schloßt,ose statt. Aus eine kurze Ansprache des Stadtschnl- rates antwortete der Gencralseldmarschall mit ungefähr folgenden Worten: > „Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte -eS Dankes und der Hoffnung, die Sie an mich gerichtet haben, und danke der Jugend, die sich hier so zahlreich und de geistert versammelt hat. Mir gebührt aber nicht der Danj