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Vertrsgsvverkstgtt 6er k-ritt 8cklee 0. kür VÜrKvpp- UN6 ^3US6r-WagLN ^utomobU-kepLrsturverkslstt unä -Vertrieb vr. Nsns üerksrät WL»n«r » k»«Nn>-L»rr I^IS7 -1. Iahrzauz. »4 Freitag, 1. Kur l«27 Gegründet 18S8 B«ugs.«ebühr t» Vteuul, l^vWL. Anz°ig°n^>r-Ik: » Nachdruck m» «i« deutlicher Qurileumraod» «.Dreeduer Stack».'' »ul-ktl, »erechuet^ du um naMeuaudetaeu «» « « mm breit« A >. «uew. «uktrLae NA! ««Uau ae aeari» eiuche »de« »rau»b«»äb^a. «chUktlUlua, uud ch-mitaeichLktideil«, »arte» «trab» SS »2 Dru» u. «erlaa,m> Vteurch » «etchardt«» Dreede» VaAcheck-Koat» >0SS De—be« Uiroerlmia»» Schritidüch« »erden nick» autbewadrt. Ser Szean abermals überflogen. Das Zentrum auch im Plenum für -as Fürslensperrgeseh. — Aber keine Zweidrittelmehrheit. Dau-el macht Schule. — Keine Zusammenkunft Ehamberlaiu-Brian-. - Kermes über Lau-bau und Weltwirtschaft. Byrd bei Paris zur Aotlau-urrg gezwungen? tDurch Funksvruch.) Pari». 1. Juli. Das Flugzeug »America- kreiste um 1 Uhr »der de« Pariser Flughase« LeLonrget. Die Lau» h««g mar ihm zu diese« Zeitpunkt «och nicht geluuge«. Pari», 1. Juli. <1,80 Uhr.) Die »America- ist auch jetzt noch nicht gelandet. Offenbar liegt sie in grSßerer Eutferuuug von L« Vourget, «l» «» «ach de« Signalen zuerst den Anschein halte. Da» Flugzeug gab gegen t Uhr Notsignale. <WTB.) Pari». 1. Füll. Um 1,4» Uh« «ird gemeldet, daß sich da» Flugzeug iufolge versage«» de» Sompasse» r» die Richtung fstdltch »»» Part» »ertrrl hat. Der Führer Littet radiotelegraphisch um Angabe «ine» Landungsplätze» außer» halb »»» Pari» uud teilt «tt. daß er «och Betriebsstoff sitr drei Stunden hat. Die Flugmart«« Eherhourg, Bitry'LhatiSo« uud 8e BpUrget hatten seit 1» Uhr alle -eh« Vtiuute« di« »Ameriea- ifMeutelegraphisch zu erreiche« versucht, habe« aber keine «nt» Mkt erhalte«. Erst um t»ZS Uhr murdem Signal« der »America- ausgeuomme« uud um 1»,S» Uhr meldete «itry» Lhatillo« da» Uebersltege« der »America-. Da» Flug» zcug suchte de« Weg »ach L« vourget. » Alle gute« Dinge find drei. Den Ozeanbezwingern Lindbergh und Lhamberlin folgte nun alö dritter Byrd. Bon den drei Unternehmen ist da» seine praktisch jeden- fall» als da» wichtig st e anzusprechen; benutzte er doch eine Maschine, dt« von vornherein die Gewähr für ein Ge- ltngen de» Fluge» btetet; sie ist mit drei Motoren aus gerüstet und war in der Lage, neben genügendem Brennstoff noch drei Personen mitzunehmen. Dem Typ de» Drei- Motoren-Yokkerapparate» verdankt er seinen bisher größten Erfolg: die erste Ueberfltegung des Nordpols, die am 9. Mat 1926 ganz überraschend erfolgte. Man bereitete seinerzeit Byrd einen gewaltigen Empfang, der sich allerdings nicht mit dem Lindbergh» vergleichen läßt, und er. der btSher unbekannte Flieger, avancierte zum Rationalflughelden. War e» doch dem «mertkaner gelungen. Amundsen. dem berühmten norwegischen Polforscher, zuvor, zukommen. Byrd, der damal» mit einer Fokker-Maschtn«, wohl auf die Leistungsfähigkeit seine» Apparates vertrauend, aber im übrigen nicht allzu gut ausgerüstet, einsach losgeflogen war. um al» Erster starten zu kvnnen, hat jetzt um so gründlicher die Ozeanüberquerung vorbereitet. Damals war er noch ein Niemand. Heute ist er «ine bekannte Persönlichkeit; er weiß wohl, um» e» heißt, feinen Ruhm und sein Leben aufs Spiel zu sehen. Byrd hat übrigen» schon einmal den versuch ge- macht, zur TranSozeanüberquerung zu starten. Damals stürzte die Maschine infolge Ueberlastung ab. und der Amerikaner wurde recht erheblich verletzt. Dadurch für einige Zelt lahmgelegt, hat er. nachdem seine glücklicheren Konkurrenten ihm zuvorgekommen waren und den Beweis erbrachten, -atz «in Non stop-Flug Neuyork—Europa möglich sei, sich umgestellt und sich ein anderes Ziel gesetzt. Er wollte de« erste« praktische« BerkehrSflug Neuyork—Pari» auSsühren und nach kurzer Zwischenlandung weitersliegen. Ob er »um Rückflug nach Neuyork starten wird, der nach An sicht aller Luftsachverständtgen bedeutend schwieriger ist, steht noch nicht fest, jedenfalls dürfte Byrd bei der Ausnutzung der Begeisterung über da» Gelingen de» Fluge» wesentlich vorsichtiger sein, al» es Lhamberlin und Levtne waren. Mit Byrd» Flug dürfte dt« Zahl der Ozeanüberquerun- gen im Flugzeug — sozusagen auf nichtverkehrSmätztgem Wege — noch lange nicht abgeschloffen sein. Im Gegenteil, di« Zahl der Konkurrenten wächst von Tag zu Tag. In Amerika, Deutschland, Stallen, Frankreich und England haben sich zahlreiche Flieger uud sogar auch Fliegerinnen ge- meldet, die gern bereit wären, den Ozean zu überqueren. Teilweise sind dies« Angebote abgelehnt worben, zum Teil aber schweben Verhandlungen mit bekannte« Flugzeugftrmen der ganzen Welt. Wen« deutsch« Piloten die Ersten sein wollen, die den Flug Europa—Amerika ohne Zwischen landung machen, so müssen sie sich sehr stark daran hatten, denn sonst könnte auch dieser Triumph von den Amerikanern weggeschnappt werden; vielleicht ist eS sogar Byrd, der von Parts nach Neuyork -urückzufltegen gedenkt. Starke Abweichungen vom Kurse. verll«, 80. Juni. Nach de« Berechnungen der Schisse und der Funkstationen, die am Nachmittag mit allen Mitteln ver- sucht habe«, Byrd ,« erretchen. um ihm Nachricht über die Wetterlage »uzuletten und die durch Verbindung mtt den Ozeandampfer« in der Näh« des Flugzeuges seine Position durch Peilungen zu ermitteln suchte», ist e- klar, daß Byrd gegen Donnerstag morgen bemerkt hat, daß er während der Nachtstunden und tm Nebel ungeheuer weit nachSüden abgekommen ist und -atz er auf dem besten Wege war, die Azoren anzusteuer«. ES ist sehr wahrscheinlich, daß er am vormittag Nachrichten von der Funkstation in Shepherd». vtlle ausgefangen und von dieser Station die Weisung erhalten hat. scharf nach Nordosten abzubtegen. Byrd muß währen der Morgen, und Vormittagsstunden einigermaßen gute» Wetter auf dem Atlantik angetroffe« haben, denn die Entfer nung zwischen dem um 4 Uhr morgens ermittelten Stand punkt und der Position um S Uhr nachmittags beträgt rund 1600 Kilometer. Die Maschine hat also eine Stnndengeschwlndigkeit von etwa ISO Kilometer entwickelt. Alles in allem hat Byrd wohl die größte Strecke auf dem Ozean zurückgelegt, die bisher von einem Flugzeug überwunden worben ist. Lindbergh hat verhältnismäßig den besten Kurs tnne gehabt, während Lhamberlin ziem lich stark nach Norden abgedrängt wurde. Byrd ist dagegen in einem riesigen Zickzackkurs geflogen, und er hat bis in die Nachmittagsstunden hinein schon zweifellos eine Flugstrecke bewältigt, die weit größer ist. als die direkte Ent fernung »wischen den Kontinenten auf der Route Neuyork— Irland. Um 6 Uhr nachmittag», also noch über dem Ozean und in beträchtlicher Entfernung von der Küste, hatte Byrd die Flugzeit erreicht, die Lindbergh für dt« Bewältigung der Streck« Neuyork—Pari» benötigt hat. Immerhin hat daS starke Sbwetchen Byrd» während der Nachmittagsstunden in südlicher Richtung zur Folge gehabt, daß seine Velrzinvorräte stark angegriffen wurden. Byrd wM nach Wien weilerftlegen? Wie«, SV. Juni. Die vesterreichische LuftverkehrSgesell» schaft hat an» Neuyork ei« Kabeltelegramm erhalten, wonach Byrd auf jede« Fall bi» Wie« fliege« will. Sollte ihm der veuzinyorrat auf »er Fahrt ,« gering werden, so «erde er zu kurzem Aufenthalt in Part» «ieder- geheu» um seine« Betriebsstoff ,« ergänze« «nd dann sofort weiterzufliege«. Die Oesterreichksche Luftverkehrsgesellschaft hat auf dem Flugfeld Asper« alle Vorbereitung«« zum Empfang Byrd» getroffen. Lhamberlin und Levine in Pari» Pari», »a. Jckni. Lhamberlin ««» Levi« e sind heute, »»« vasel kommend, knrz «ach 4 Uhr «ach. mittags anf dem Flngplatz Le vourget gelandet. sW.T B.) Dr Lettener unlerweqs nach Südamerika Hambnrg. SV. Juni. Dr. Eckener hat heute morgen in Begleitung de» KapttänleutnantS Flemming mtt dem Dampfer »Kap Polonio- die Reise nach Südamerika an- getreten, um Verhandlungen über die geplante Luftschiff. fahrtSltni« Sevilla — Buenos Aires zu pflegen. Der Vormarsch -er chinesischen Svöarmee. Schanghai. 89. Juni. Nach Meldungen aus Tsinanfu rücken dt« Nationalisten in der Provinz Gchantung vor. während sich die Nordarmee entlang der Bahnlinie Tientsin— Pukau bet Sentschau zurückzteht und alle Anstrengungen macht, an den Ufern des Tschatko südlich Jentschau fest« Stellungen zu beziehen «nd die Vorhut Tschangkaischeks zu umzingeln, dessen Truppen sich ihnen bereits wieder auf 2b Kilometer genähert haben und beim Großen Kanal auf- getaucht sind. Die Südarmee rückt trotz grober Schwierig» keite« vorwärts, besetzt die vahnltuie« «nd zerstör« die Bahn» Höfe. Beide Parteien vermeiden schwere Verluste. Dt« dritte und viert« Armee der Nordtruppen haben ihre Front vom Gelben Kluß in der Richtung aus Tschangtschu. sechzig Meilen südlich von Ltentp» «erlegt» «nd wolle» »wisch«» Tschangtschu und Paudingfu eine starke Verteidigungslinie einrichten. Schanghai, S6. Juni. Infolge der Gerüchte über die Niederlage der Nordarme« bet Tsinanfu ist auf dem Geld- markt «ine Panik auSgebrochen. Die Banknoten lokaler Emissionsbanken werde» mtt einem Verlust von 88 Prozent gewechselt. Abreise aller Aussen aus China? Berlin, S0. Juni. AuS Schanghai wird berichtet, daß aus das Ultimatum der Generale Tschiangkaischek und Feng an die Hankau-Regterung alle Angehörigen der Sowjetunion, soweit sie nicht beim sowjetrussische« Konsul beschäftigt sind, das Land innerhalb 24 Stunden verlassen werden. Die Ab reise Borodin », de» sowjetrussische« Berater» der Hankau- «egiernns, soll schon gestern avend erfolgt sein. Rumänien vor Neuwahlen. WaS in Bukarest gleich bet der Bildung de» Kabinett» des Prinzen Sttrbey die Spatzen von de« Dächern pfiffe«, daß diese» Ministerium nur der Platzhalter für den all mächtigen Herr» Brattanu, den »kleinen König von Rumänien-, sei, hat sich postwendend bestätigt: Der Prinz Sttrbey, bi« Strohpuppe BratianuS und zugleich der intime vertraute und Günstling der Königin Maria, hat sich beeilt» die Bürde feine» Scheinamte» abzuschütteln «nd die «ahn für seinen Herr« und Meister frei,«mache«. Der Schirm- Herr und «eneralsewatttge de» rumänische« „LtberattsmuF- — dies« rumänische Abart ist nach Seist und Wesen von ihrem westeuropäischen Namensvetter gründlich verschieden — hat denn auch nicht gezögert, dem Rufe de» Königs Folge zu leisten, «nd er ist mit der Zusammenstellung de» neue» Kabinett» so rasch fertig geworden, daß daran» deutlich h«- vorgeht, wie wohlvorbereitet er auf Liefe« Gang der Dinge war. Im Fult sollen nun die Parlament-Wahlen stattfinben. Wählen bedeutet in Rumänien, daß allemal die gerade am Ruder befindliche Regierung mtt einer todsicher«« Mehrheit von der Walstatt hetmkehrt. Zu dem Zwecke wirb vorher ein großer Präfektenschub vorgenommen. Diese etwa de» preußischen Landräten entsprechenden Beamten „machen- die Wahlen, b. h., sie gehen gegen die Opposition mit Feuer und Schwert vor und suchen mtt aller ihnen zu Gebote stehende« Macht einen Obsieg oppositioneller Kandidaten zu verhindern. Der Prinz Sttrbey tat allerdings so. al» ob er in diesem terroristischen Verfahren Wandel schaffen wollte. Er erließ eine Verfügung, die sich gegen die Wahlmtßbräuche der amt- lichen Organe richtete. Gleichzeitig aber erging auch ei« Erlab gegen die Verbreitung von „Hetzschriften-, d. h. gegen die Publikationen, in denen die Wahlmißbräuche der Amts» organe durch die Opposition gegettzelt werden. ES handelte sich also nur um «ine äußerliche Geste, die nicht verhindert daß alle» beim alten bleibt. vratianu hat auch den Wahl terror sehr nötig, da die liberale Partei trotz großer Reklame nur über «inen geringen Anhang tm Lande verfügt. Er- schwert wird sür ihn die Lage durch die Bemühungen, die auf die Bildung eine» großen anttliberalen Block» unter d«r Führung de» General» SvereSeu, de» Vorgängers de» Prinzen Sttrbey. abzielen. SvereSeu ist ein scharfer Gegner vratianu» «nd dürfte diesem wohl noch mancherlei z» schaffen machen. Er ist namentlich erbittert über die Ver dächtigungen seiner persönlichen Lauterkeit, bi« von de« Bratianu-Leuten auSgehen und in der Beschuldigung großer pekuniärer Unterschleife gipfeln. Brattanu tut gegen AvereSe« den Gegenschachzug, daß er die Vereinigung -er Liberale« mit der Nationalpartei bet den Wahlen betreibt, die über starken Anhang tm Lande verfügt. Getne Mehrheit Wir er schon zusammenbekommen; sonst würben alle bisherige» Erfahrungen des rumänischen RegierungSsystem» unter liberaler Führung über den Haufen geworfen. Seine aus gesprochene franzosenfreundltche Gesinnung hat Bratian« gleich bei Uebernahme der Ministerpräsidentschaft durch ei» Telegramm an PoinearS bekundet, worin er die unwandel bare Freundschaft der beiden Länder betonte. Für vratianu gibt eS nur eine wahrhafte Kultur, die französische, und e» ist für ihn ein unumstößliches Dogma, daß Frankreich „L la tsts äs I» oivilisation- marschiert. Bei solcher Einstellung BratianuS darf e» nicht wunder nehmen. daß er auf die nationalen Minderheiten des Lande» mit souveräner Geringschätzung herabsieht und insbesondere auch die Bedeutung der kulturell so hochwertigen Sieben bürger Sachsen für die politische und wirtschaftliche Fort entwicklung Rumäniens nicht tm vollen Umfange zu würdigen weiß. Unmittelbar nach dem Kriege war allerdings Einsicht nach dieser Richtung vorhanden, die dazu führte, daß man den Giebcnbürger Sachsen die Selbstverwaltung gewährte und ihnen zur Vertretung ihrer Interessen den Posten eine» Staatssekretärs in der Regierung bewilligte. Beide» wurde aber später mit echt balkanischer Willkür kurzerhand wieder aufgehoben. Seitdem sind die Siebenbürger Deutschen ebenso wie die anderen nationalen Minderheiten aus den guten Willen der jeweiligen Regierung angewiesen, und wa» da zu bedeuten hat, zeigt das summarische Verfahren de» Generals Avereöcu, der die Auszahlung einer vom Minister rat nach langen vergeblichen Bemühungen zugestandene» Unterstütz«»» für die Minder-ettSfchnlen perwetgerte «tt Ke«