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in^ün« U. Jahrgang. Zs -27^ Sonntag, IS. August 1S17. Drahtanschrift: «»ch richte« Dee»»-«. gernsprechrr-Sammelnummer: <ö»41. Nur für Nachigrspräch«: «011. 18TS ««..»-»»bützr,I,rt«I>»hrIIch in Dr«»den und «n»rt«n »««p«lm,IIgkr Zun-zung <-n Sonn, und Mont-o» nur «inmol) >»wl- d«i «inmoli,«r Zupellun, »urch di, Post (ohne Bchkllgeld» SM M.. monaMch l M M. Di, «insMlit,« Akilr <«t», » Sildn» rr Pi.. vorzug.piLtze u. Anz«i,rn in Nummrrn nach G^I»>U.getert«,»» «.Tarif. «»/«Tiurrun^pilchla,. —«u,w.»us,r.,kg.«orau«d«iahl. —B«.egdi.laVs. Echriftleitung und Haicpigtschäftsstell«: Marienstrafte »8,4«. Druck u. Verlag von Liepsch L Meichardt in Dresden. Nachdruck nur «ii dniMch-r Quell«»-«,ab- c.Dre-dner Sla-r.tz pUiiisi^ — Unverlangle Schriftllllcke werden nicht ausbewahrt. Annnftm« v»rrin»!ioft«r S»r»inl»U«n. -ln- und Varftnut von W»rtp»pl»r»n. klnlvaun» von 2in»-, ü«Nrinn»n1»Il»ekoin«n und cku»LaIo»t»n Wartpapi.ran. tzr«ditv«rft»hr chnxsn W»rtp»pl«r« und Waran. ---- chn- und Vnrftnuk »ramckar üalelaortan. Leftaoftvarleoftr. Vre8äner Hanäelsbank >. ir«»» gr IlnfmimM - SvIilMlilokilvg 7 «Iwimtnil,« «mt-iM-IIe. llinrivkung und tznftnuk von Wacftsaln. Vvrcvsltung von Warlpapisrsn, soveia -futbsvcnftrung Lsscftlossvnar Wsrtpaftst«. >. Vermietung von teuer- und «inbruekaickaran Stahlfächern unter Verschlug de» RIeter» und dckitverschluk dar Sanft. Reiche Beute im Osten. Seit 19. Zull ü« der Sktsrout 4L VVO Gesäusene, LS7 Geschütze und S4K Maschinengewehre elngebracht. — Lebhafte Artillerlekämpse und Telldorftötze lm Westen. — LS selndkche Slngrenge und 4 Fesselballone abgeschossen. — Wettere Unterseeboot-befolge. -er amMche deutsche strlegcherlcht. tAmtlich.) GroftssHanptgnartier. 18. Augnft 1ö17. WesMcher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Auf dem Schlachtfelde in Flandern steigerte sich der Artillerickampf an der Stifte und nordöstlich v»u Bpern wieder zu äufterfter Stärke, sonst blieb das Fener geringer, tzks i« de« letzte» Tagen. Beiderseits der Bah« Boesinghe — Stadon führte der Feind nachmittcyzs eine« starken, üderraschcndeu Teil» «»griff, bei dem Laugemarck «ach erbittertem Kampfe verloren ging. Wir liege« in flachem Bogen «m das Dorf. Im Artois stellten sich unter starkem Feuerschutz eugllsche Sampftruppe« nordwestlich von Lens bereit. Unser Vernichtungsfeuer ließ» eine» Ansriff nicht zur Entwicklung lommeu. Nachts erfolgende schwächere Borfiöfte »es Fein des wurde« abgewiefe«. Heereogruppe deutscher Kronprinz S« Ehemin-des.Dames lebhafte Artillerie» ttttigkeit bei Cernq, in der West-Champagne besonders am Seilberg, südwestlich von Moronoilliers. Au der Nordfront vou Berdun setzte der Fenerkamps mittags wieder mit voller Srast ein und dielt gesteigert bis tief i« die Nacht an. * Durch Flieger »ud Abwehrgeschütze wurde« SS feind liche Flugzeug« und 4 Fesselballone brennend zu» Absturz gebracht. Oberlentnaut Doftler erraug leine» SS.. Offizierftellvertreter Bizefeldwebel Müller sei»«« LZ.. Leutuaut Gontermaun durch Abschiesten des IS. «ud 14. Fesselballons seinen LS. und SO. Lnftsteg. Örtlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer blieb bei kleinen Borfelbgesechte» «nd «eist «ästige« Feuer di« Lage «n, verändert. An der Heereofront des Generalobersten Erzherzog» Joseph führte am IS. August ei« Angriff österreichisch-ungarischer Regimenter südlich von GrozeSci z« »ollem Erfolge. Der Feind wurde ans verschanzte« Stellungen im Sturm geworfen «nd büstte «eben hohen blutige« Berlwsten über 1800 Gefangen«, ei« Geschütz »nd 18 Maschinengewehre ein. * Seit dem Beginn der Operationen im Osten, dem 1». Juli, find in Ost-Galizien. der Bnkowina und Moldau in die Hand der verbündeten Truppen gefallen: «SS Ossiziere. 41S0« Man«. 287 Geschütze. S4« Maschinengewehre. 1«1 Minenwerfer, SV IM Gewehre. An »riegsgerät wurde« erbeutet groste MnuitionS, «affe», SSV«« Gasmaske«. 14 Panzerkraftwagen, IS Last kraftwagen, L Pauzerzüge. « beladene Eisenbahnzttge. anster- d«n r« Lokomotiven. 218 «ahnwagen, mehrere Flugzeuge, «roste Menge« an Fahrzeugen «nd erhebliche Lebensmittel» »vrrät«. * Besonders anerkennend ist hervorzuhebe«. Last bei den letzte» Kämpfen die Mnnitionskolonneu und Trains, s», wie die Eisenbahn, «nd Kraftsahrtrnppe« trotz höchster An forderungen de» für die Kampfführnng s» wichtige» Ver kehr von und znr Front glatt bewältigt habe«. Durch um sichtige «»»rdnnnge« «nd treue Pflichterfüllung von Ossi, ziere». V«««te« und Mauuschasten konnten alle Truppe«, verschieb»»««» »lanmästig durchgeführt nnd die kämpfenden Trupp«» sederzeit mit de« «5tige« Nachschub an Rnnitio«, Verpflegung ««d sonstige« Kriegsbedarf versorgt «erden. F« «eften trotz des über mehrere Stellungen linweg »eit tu» Hintergelände reichende« seindlich«« Feuers, i« Oste« trvtz aller Hinderniffe. die Land «nd Wetter bei den um fangreiche« Zerftürnngen bereitete«. Der Erste «eneral«»»rti«r«eister: - L»de,»»rfs. " >" v. Amtlicher dextschn lldmiralftibsbericht. Berlin. 17. «ngnst. tAmtlich.» Neue Unterseeboot- Erfolge auf dem nördliche« Kriegsschauplatz: Fünf Dampfer, ein Segler, ein Fischersahr zeng, darnnter ein unbekannter englischer Frachtdampfer von mindestens KSVV Tonnen, der englische Dampfer „Talisman" und der englische Segler „Alcyone". beide mit Kohlcnladung, ei« ««bekannter bewaffneter französischer Frachtdampscr und das französische Kischerfahrzeng „Ren e Marthc". ein nndekannter englischer tiefbeladener Dampfer wurde ans Geleitzug herausgeschossen. sW. T. B.s D«r Chef des Admiralstabs der Marine. Die Wanderuschlacht. Am Dvunersta«. de» 1k. August, nach einem Trommel feuer. -aS alles bisherige ttbrrbot, brach die feindliche In fanterie bei Svunenmrfgang zwischen Bixsdwote und Wut- schärte in 18 Kilometer Frontbreite oor. Planmätzia wichen unsere schlvachen vordersten- Pvsticrnngen zunächst aus, dann aber setzten die Gcgcnstühc unserer Infan terie mit solch einer Wucht ein, dast der Feind noch lange an sie denken ivird. Bereits gegen Mittag war er fast überall geworfen und unsere alte Stellung zum groben Teil wieder besetzt. Am Nachmittag drang unsere tapfere Infanterie, begleitet von vorzüglich arbeitenden Fliegern, dicht gefolgt vou einzelnen Feldbatterien und unterstützt von denn mächtigen Druck unserer schweren Ar tillerie. zum Teil bis über die allen englischen Stellungen vor. Hunderte von Gefangenen blieben in unserer Hand. Um einige an sich unbedeutende Stel lungen nördlich des Avern-Bogens wird noch gekämpft. Alle «ingegangencil Berichte rühmen die unvergleichlich!: Kampfstimmung unserer Truppen. Manche nord- und süddeutsche» Regimenter werben besonders lobend erwähnt. Am späten Abend ivar auch daö oft umstrittene Langc- marck wieder fest in unserem Besitz. Unsere Verluste halten sich in mastigen Grenzen. lW. T. B.s Aus der Schlachtsront in Flandern wird uns ge schrieben: Die englische Offensive rührt sich wieder. Ihr Ziel ist wieder eingestandenermasten nach wie vor die Ein nahme unserer U n t e r s e e b v o t - L t ii tz v u n t t c ästende, Zeebrttgge und Brügge. Der Kaiser an de» Kronprinzen Rnpprechi. Sc. Majestät der Kaiser sandte Sr. Königs -Hoheit dem Kronprinzen Nnpprccht von Bauern fol gendes Telegramm: Ich beglückwünsche Dich, die Führer nnd Truppen Deiner Armeen zu dem glänzenden Erfolge des gestrigen Schlachttagcs in Flandern und zu dem Ausgang der schweren Kümpfe an der Arras-Frout. An dem n » e r s ch ii t t c r l i ch e » S i e g e s m i l l e ii von Truppen aller deutschen Stämme zerschellte die An- griffskraft der dort lämpseiidc» Teile des englisch-französi schen -Heeres. Mit Mir Ist das Vaterland stolz auf seine Söhne. Es wird, so hoffe ich fest, nie vergessen, was Führer und Solda ten im Felde leiste». -Heute dankt cS mit Mir Deinen tapfe ren Truppen. Will) c l m I. U. (Amtlich. W. T. B.) Der Kaiser z» dem Sturmersolg an der Maas. Telegramm Sr. Majestät des Kaisers an den Kron prinzen: An Sc. Kaisers. Hoheit den Kronprinzen des Deutschen Reiches. Ich bekomme soeben die Meldung von der kühnen Unternehmung badischer Truppen ans dem Ost- »fer der Maas. Sprich ihnen Meine» kaiserlichen Dank »nd Meine Anerkennung ans. Wie an der Flan dern-Front betätigt sich auch vor Berdu» deutscher Angriffs geist. Wilhelm. «Amtlich. W. T. B.i Eine englische Ansicht über die Schlackt. 1-f. Oberst Repingtvn schreibt in der „Times" zur groben Schlacht in Flandern, der englische Obcrkvminan- dierende General Haig habe die englischen Entschci- dilngökämpfe in Flandern auf die Dauer von drei M vnat en berechnet »nd angesetzt. Eine Steigerung der jetzigen Angriffsmasscn in Flandern sei nicht mehr mögli ch. Poincar» an der Front. Der „Secolv" meldet aus Paris: Präsident Poin- carö hat sich unmittelbar nach seinem Wiedereintreffen auf französischem Boden mit dem Kricgsministcr an die Front begeben. Der franzöfische Mnnitiousminifter und die Stockholmer Konferenz. Der Stocbholmer Berichterstatter des Amsterdamer „Allg. Handelsbl." erfährt, dast der französische Mnnitions- ininistcr Thomas zurttcktreten wird, wenn die fran zösische Regierung dabei bleibe, den Delegierten Pässe für Stockholm z» verweigern. kW. T. B.) Die neue UnterhauSrede Lloyd Georges. Lloud George (vgl. das gestrige Borabend-Blatis sagte im Ulli erhiru.se weiter: Ich d en de, dast. wenn man alle unsere Schwierigkeiten berücksichtigt, unsere Armeen sehn aus« h n l i ch e Erfol g e haben. Es wäre zwar auch ein Unterschied zu erörtern, den der zeitweilige Zusammenb-ruch der russischen Militärmacht in der Aufgabe gemocht hat, der nufere Soldaten gegenn-bcrstchcn. Nehmen Sie einen Fall: Eine britische Division, die im Kamps gewesen und die vorübergehend erschöpft ist, geht Himer die Linie zurück, bis sie sich iviederhei-gesiellt bat. Eine -enU-che Dirnston. die sich in derselben Lage «befindet, geh! nach Nutztand „nd hält dort eine Front, die ihr keine sehr ernsten militärischen- Pflichten auferlegt, und eine absolut frische Division kommt von Rilstland an unsere Front. Das vermehrt zitier um ästig die deutsche Armee an der Westfront, und was unsere tapfe ren Truppen unter diesen Bedingungen erreicht haben, ist eine der glänzendsten Episoden in der Geichichic der briti schen Armee. -Heute sind sic in einem schweren Komps an -er Front in Flandern begriffen gewesen, und ich habe so eben eine Boti-chas-t -von dem O-berstkvmmandicrendcn unse rer Armeen erhalten. Sie griffen henie früh on. Eine, sehr groste Operation mar nicht beabsichtigt. i?i Ick serge. das deshalb, weil ich nicht wünsche, dast. wie es bei unser-Kt ersten Operationen.geschah, D-entschlanS ihr Ziel übertreibt, um zit beweisen, dast sie mistglückte. Die Kanadier haben vor zwei bis drei Tagen einen sehr bemerkenswerten Er folg in einem sehr wichtigen Abschnitt errungen, und so sehr die Deutschen versuchen, ihn so viel wie möglich als unbedeutend hiiizustcllen, so bedeutet er doch, dast sie an jedem Punkt zurückgetriehe» worden sind. Ich will di: Schwierigkeiten an der Front nicht verkleinern, es wäre ein Fehler, das zu tun: aber wenn Sie di: Lage überblicken, so wäre eo gut, wenn Sie sich für einen Augen blick in die Lage der- Feindes versetzten. W as -immer unsere Schwierigkeiten und unsere Nöte sein mögen, am Ende des dritten Jahres cineo schweren Krieges must sich jedes Land c r s ch öpst. z e r r issc n und zerfetzt fühlen. Aber sch spreche ohne Zögern aus, dast ich unsere militärische Lage nicht mit der des Feindes vertauschen möchte. Wir müssen nur auf die Tatsache schauen. Das beste, was die Deutschen in einem Jahre tun lönnen, wo derjenige ihrer Gegner, der im Anfang des Krieges der mächtigste war, im Augen blick durch innere Schwierigkeiten gelähmt ist, das beste. was sie tun können, ist, sich lediglich gegen den Angriff der britischen und französischen Truppen zu behaupten, und das tun sie nicht einmal vollständig. i?s Jan Gegenteil, Deutsch land ist in diesem Jahre in mehreren groben Schlachten mjt schweren Verlusten geschlagen worden. Hunderte von ihren Kanonen sind erbeutet, was kein schlechter Beweis für den Gewinn oder den Verlust einer Schlacht ist. Und alles das in cincm Jahre, wo Rustland aus dem Kampfe so gut wie ansgeschiedcil ist. Wenn Rnstland sich erholt hat, und wenn Amerita sich wirklich im Kriege befindet, wenn die schönen Truppen, von denen wir gestern einige durch die Straften marschieren sahen, !» den Krieg cintrrfcn, — das sind Dinge, woran die Deutschen und ihre Verbündeten denken. Dies ist die Stunde ihrer Schmierigkeit. Schätzt mau voraus, s-o werden sich nufere Schwierigkeiten ver ringern und unsere Macht wird wachsen: ihre Schmierig keiten werden wach fr» und ihre Macht wird sich verringern, und das wissen sie. Deshalb sage ich. dies ist die Stunde, ivo Geduld, Mut, A u s h « r r n n q s v c r m ö g e ir, -Hoffnung, Einheit am- notwendigsten sind. Lassen Sie uns durch diese Stunde mit demselben Eha-ra-lster und derselbe» Tlostkraft gehen, die »lis in den Stand setzte, den groste» militärischen Despotismus im Anfang des 19. Jahr hundert» zu ver,lichten, wo mir oft allein standen, aber Europa gerettet haben. Lasse» Sie uns durch diese -Stunde mit dem alten Eharakter unserer Waffen gehen, und im nächsten Jahre werden wir, wird die Welt beginnen, die Früchte unserer Tapferkeit zu ernten. lW. T. B.j Ll-ond George bemüht sich krampfhaft, die neue englische Niederlage in Flandern zu vertuschen und womöglich einen Erfolg daraus zu machen. Das ist nicht seicht und ist auch einem im Verdrehen w gewandte» Mann wie Llood George nicht geglückt. Vorsichtig sagt er: „Eine sehr groste Opera tion war nicht beabsichtigt" — warum aber dann der un geheure Aufwand? Wenn Lloyd George über militärische „Erfolge" redet, erinnert ei nus immer wieder an die Fabel vom Fuchs und den Trauben. Ostende. Zeebrügge hingen den Engländern zu hoch, deshalb beistt es jetzt, man habe sie gar nicht nehmen wollen. Wir stnd's .zu frieden. Ist es auch das englische Volk? Das Maüen- ausgebvt von Militär, das kürzlich in Glasgow anläftlich eines Besuches des Ministerpräsidenten zum Schutze sein«: Person notwendig war, spricht nicht gerade dafür. Balsonr über Orieutfrage«. (Reuter.) Im Untcrhanse lenkte ein Abgeordneter die Aufmerksamkeit auf die kürzliche Konfereng der Alliierten. Er fragte, welche Fortschritte infolge dieser Konferenz erzielt worden seien. Sr beschäftigte sich dann im allgemeinen mit der Kriegslage und verlangte, dast dem Balkan mehr Aufmerksamkeit gewidmet werde. In seiner Erwiderung zollte Balfour den Truppen an der