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Ariedrich Heorg Wiecks 1862. ^r. 6. S.. Kgl. Wöchentlich 14—2 Bosten Man vermißt meistens die Angabe, welche Menge der Kiesel säure chemisch mit der Thonerde verbunden und welche nur mecha. nisch beigemengt ist, wie dies Fresenius in seinen Thonanalysen er mittelt hat. Man findet nicht angeführt, ob Eisenoxydul vorhanden oder, was hervorzuheben ist, ob bei dem Glühen des Thönes die Bildung des leichtflüssigen kieselsauren Eisenoxyduls zu befürchten ist. Man läßt unerwähnt, ob, und wenn auch nur kleine Mengen, von Substanzen, wie Schwefelkies, phosphorsaure Salze ec. sich vor finden. Und doch sind die erwähnten Verhältnisse von wesentlichem Einflüsse auf die Schmelzbarkeit eines Thönes und daher zu seiner genauen vollgültigen Beurtheilung wichtig und nothwendig. Leicht kann man sich überzeugen, welchen bedeutenden Unter schied es macht, wenn man zwei Thone, die sonst sehr ähnlich sind, derselben heftigen Glühhitze aussetzt, wovon der eine die Kiesel säure nur in chemischer Verbindung mit der Thonerde und der an dere zum Theil mechanisch beigemengt enthält. So braucht man einen Thon, bei dem in der Glühhitze sich kieselsaures Eisenoxydul bildet, nur so zu behandeln, daß das Eisenoxydul höher oxydirtwirb, und man wird ihn wesentlich verbessert finden. Ferner bewirken selbst kleine Mengen von Schwefelkies, wie das bekannt, häufig ein Springen des Thönes in der Glühhitze und wird dieselbe gesteigert, so zeigen sich deutlich die durch ihn verursachten Flußtrövfchen. Schon 1/4 Procent eines phosphorsauren Salzes wirkt in heftiger Glühhitze merklich flußbildend auf einen Thon ein. Im Wesentlichen handelt es sich bei Beurtheilung der Güte eines feuerfesten Thönes um den Grad der Strengflüssigkeit desselben. Denn wenn auch außer ihr, je nach den verschiedenen Verwendungen des Thönes, andere wichtige Anforderungen gestellt werden, so ist A Verfahren zur Bestimmung der Gute feuerfester Thone in Hinsicht der Strengflüssigkeit und des Bindcvermögens. Don vr. Carl Bischof. Aus dem Kunst- und G-werbcblatt für taS Königreich Bayern. 47. Jahrg. Bei der Anpreisung eines sogenannten feuerfesten Thönes findet man, in Ermangelung sonst üblicher zuverlässiger Prüfungsmittel, gewöhnlich einzig nur die Analyse angegeben, woraus häufig die vielversprechendsten Schlüffe gezogen werden. Weiset die Analyse außer den Hauptbestandtheilen, der Kieselsäure und Thonerde, einen Gehalt von nicht mehr als 3 Procent anderer Stoffe, namentlich Eisenoxyd, Kalk und Alkalien nach, so rechnet man den Thon in feuerfester Beziehung zu den unzweifelhaft empfehlenswerthen; sinkt deren Menge unter 3 Procent und zwar beträchtlich, so glaubt man den Thon als einen ganz ausgezeichnet feuerfesten anpreisen zu können. Merkwürdiger Weise aber stimmen mit dieser Annahme die vorgenommenen Glüh- oder Schmelzversuche nicht selten keineswegs überein. Auch die Preise stehen mit dieser Beurtheilung, die das einzige Gewicht auf die größere oder geringere Menge der fremden, flußbildenden Bestandtheile legt, oft nicht in Einklang. Die Analyse ergibt eine Zusammensetzung, wonach der ange priesene Thon irgend einem erfahrungsmäßig als vorzüglich bekann ten schottischen sehr ähnlich ist, und doch, glüht man beide in dem selben heftigen Feuer, so wird der fragliche Thon zu einer porzellan ähnlichen Masse, oder blähet sich auf, während der schottische nicht einmal gesintert erscheint und noch deutlich an der Zunge haftet. Diese Nichtübereinstimmung zwischen einer selbst sorgfältig aus geführten Analyse und dem Glühversuche hat ihren Grund in Ver hältnissen, die bisher nicht genügend beachtet worden sind. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. SiebeNNlldzWstNzlstster JsthrstlMst. Dr. Ernst Engel, Preusi Gest. Rcg.-Ratb, Direktor de« Kgl Statist. Bureau, Rater ic. in Berlin. Or. M. Kuhlmann, Prof, der Königl. Polytcchn. Schute, Ritter >e. in Hannover. M. M. Freiherr von Weber, Ingen., K. Süchs. Ainanz-Ratb u. StaatScisenb.- Direeior, Eomtdur u. Ritter in Dresden. ^7-. "-htz A. M. Ritter von Lurg, K. K. Reg.-Rath u. Prof., Mitglied d. Akademie d. Wissenschaften, VerwaltungSratb ic. in Wien. vr. Knapp, Professor der angewandten Chemie in München. Or. Wilhelm Ritter von Schwarz, K. K. Sectio»« - Rath und Kanzlei-Dlreetor de» öfterr. General-Eonsulati >c. in Pari«. Hütter besonderer Mitwirkung der Kerren Or. Rudolph Dich, Großberrogl. Bad. Geh. Neferend. im Handels- Mimst., Ritter re. in CarlSrule. U). Dechelhäuser, General-Direet, d. Continental GaS-Gefellsch. in Deßau. Or. F. von Steinbeis, Direct. d. K. Württemb. Centralstelle f. Handel u. Gew., Comtb u. Ritter rc. in -Stuttgart. HerauSgegeben von vr. Heinrich Hirzei. Privatdocent der Lbemle a. d. Universität Leipzig, d. Z. Direktor der Leipziger Pdlytechn. Gesellschaft.