Volltext Seite (XML)
UecheritzZeilung Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. 41 Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: Netteste Zeitung de» Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShanplmannschast, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Miilimekerzeile 6 Rosa.; im Terttell die S3 Millimeter breite Milllmeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Ahr vormittags. :: :: Zur Ze» ist Preisliste Nr. 5 güMg. :: 104. Jahrgang Dienstag, am 21. Juni 1038 Nr. 142 Mr der Mat Md dem SWenM Dippoldiswalde. Sonnenwendfeier. Die NSDAP (Ortsgruppe Dippoldiswalde) veranstaltet eine Sonnenwend feier am Mittwoch, 22. Juni, 21 Ahr, auf der Reichstädter Höhe. Die Durchführung der Feierstunde ist dem Jungvolk, Fähnlein 1/216, übertragen. — Mädel! 3n diesem Jahr sollst du deinen Urlaub im Lager oder auf Erotzfahrt verbringen! Du sollst in der Gemein schaft deiner Kameradinnen einmal Deutschland erleben, sollst dich erholen und mit neuer Kraft und Freude an deine Arbeit zurückkehren. Der BDM — Untergau Dippoldiswalde — führt vom 10.—22.7. ein Jugendherbergslager in der Jugendburg Hohnstein im Elbsandsteingebirge durch und geht vom 19.7. bis 3.8. auf Grohfahrt nach Ostpreußen (Mit Rädern!). Willst du dich am Lager oder Großfahrt beteiligen, mußt du dich sofort melden! Dippoldiswalde. Geschwister Fromme singen und spie len am Montag, 20. Juni, in der Reichskrone! So lautete der Werberuf von KdF. Und er war nicht umsonst ergangen, eine sehr zahlreiche Hörerschaft füllte am gestrigen Avend Sen Saal des genannten Hauses. Nach Begrüßungsworken des Ortswalters der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Sommerschuh, ergriff sogleich der Bruder des Geschwisierpaores das Wort, um gewissermaßen den Kontakt zwischen sich und dem Publikum herzustellen. - Kein Wunder, daß ihm dies auch sofort gelang; denn derselbe erwies sich nicht nur als feinfühliger Sänger und Musikant, sondern auch als guter Erzähler und Humorist. Und diesen Kontakt behielt er mit den Anwesenden bis zum Schluß. Er füllte mit seinem spru delnden Humor die Gesangspausen aus, so daß wahrhastig sich niemand zu langweilen brauchte und gelangweilt hat. Aber das chönste der Darbietungen waren doch die Lieder, Volkslieder, elbstversaßte und -komponierte, und andere. Dabei zeigte sich be- onders die Schwester allen Anforderungen gewachsen. Ihre Stimme klang gleich schön, ob in den höheren Lagen des Soprans, ob in den tieferen der Altstimme, ob allein oder im Duettgesang. In drei Programmteile gegliedert, reihte sich ein Lied an das an dere, kostbares Gut urdeutscher Volks- und Heimatliebe. Welch gefällige Musik und tiefere Sinn lag doch gerade in den beiden Eachsenliedern: „Dir kann, mein Sachsenland, Heimat nur sein, Heimat ist Glück und ist Reichtum allein!" und „Mein Sachsen land, mein deutsches Land, ich steh zu dir mein Leben lang!" Neben Liedern ernsterer Art standen aber auch solche heiterer Weise. So die Jodlerlieder und das Lied von der Bimmelbahn. Zwei Heimatlieder aus der Oschatzer Gegend (der Geburtsstätte des Geschwislerpaares) weckten süße Kindyeitserinnerungen, wäh rend mit mehreren Lönslicdern die Vortragsfolge ihren Abschluß fand, letztere besonders ernst und feierlich vorgetragen. Noch ein Abschiedslied als Zugabe, dann verstummten di« Instrumente, schloß sich der Sänger Mund und ein wirklich schöner Abend hatte sein Ende gefunden. Darum auf Wiedersehen im nächsten Jahr! Schmiedeberg. In einem in der Nähe gelegenen Stollen war gestern ein als Dichtung einer Rohrleitung verwendeter, Oel getränkter Lappen in Brand geraten, dessen Rauch zum Stollenmundloch entwich. Es war daher zunächst nicht mög lich, in den Stollen zu gelangen, doch war der Schaden schnell beseitigt. Die im Stollen Arbeitenden hatten von dem Feuer bez- dessen Rauch überhaupt nichts bemerkt. Ein nach Dippoldiswalde gegebener Alarm stellte sich als völlig unnötig heraus. — An einem heute gegen mittag auf der äußeren Bahn hofstraße parkenden Kraftwagen entstand Lus bisher nicht geklärter Ursache ein Brand, der vom Besitzer und Hilfs bereiten mit aufgeworfenem Sand rasch gelöscht wurde. Der Wagen mußte abgeschleppt werden. Freiberg. Außerordentlich lohnend war für einen Ber liner die Fahrt zum Stadtfest nach Freiberg. Er erlebte nicht nur Festesfreuden in reicher Zahl, sondern kann auch noch mit einem ansehnlichen Gewinn die Rückfahrt antre ten. Vorgestern abend besuchte er mit seinen hier wohnen den Verwandten den Ratskeller. Dabei kaufte er beim braunen Glücksmann 239 ein Los und gewann darauf 500 Mark. Die Freude des jungen Mannes kann man sich vor stellen. Dresden. Diebstahl. Ein dreister Dieb stieg nachts durch ofsenstehendc Fenster in drei Erdgeschoßwoknungen ein und schlich sogar in die Schlafräume der Wohnungs inhaber. Der Eindringling mußte jedoch ohne Beute die Flucht ergreifen, da die Wohnungsinhaber durch die Geräusche erwacht waren. In einem weiteren Fall ist der Dieb an einem Blitzableiter hochgeklettcrt und hat in eine Wohnung einzudringen versucht, was ihm jedoch uicht gelang. Borna. Heimatfest. Vom 18. bis 23. Juni feiern die Bornaer nun ihr erstes Heimatfest, verbunden mit einer Wiedersehensfeier des alten Karabinier-Regiments. Am Sonnabend um 12 Uhr wurde das Fest mit einer Ansprache des Ersten Bürgermeisters Munde auf dem festlich geschmückten Marktplatz eröffnet/. Die manntgfal- ttaen Veranstaltungen ves Soüntaßs verlijefen in Har- IM und Zlaal - bei» liationalilMllSliM tial-en allen üpalim mtick M Reichsminister Dr. Lammers und Reichsslalthaller Dr. Seyß-Inquart sprachen vor der Wiener Verwaltungsakademie. Wien, 21. Juni. Die Reih« der fachlichen Vorträge an der Verwaltungsakodcmie Wien wurde durch Reichsminister Dr. Lammers mit einem grundlegenden Vortrag über „Die Skaaks- führung im Dritten Reich" eingeleitet. Der Redner ging dabei auf die Grundlagen des nationalsozialistischen Staaisbaues ein, umritz den Ideengehalt dieses Neubaues und arbeitete dessen ge dankliche Grundlagen heraus. Staatsidee und VolkSidee in sich vereinend, so erklärte Mi nister Lammers, sei das Wort vom „Dritten Reich der Deutschen" auch von tiefer staatsrechtlicher Bedeutung und vielleicht zum er sten Male die richtige Bezeichnung für den deutschen Staat. Das Ideal, das in dem Work „Reich" liege, dem das Sehnen bester und größter deutscher Männer, Seher und Dichter gegolten habe, sei durch das Kriegs- und Fronkerlebnis, aus dem heraus der Natio nalsozialismus geboren wurde, zu neuem und tieferem Leben er weckt worden. Nachdem der Begriff Reich durch di« Heimkehr der alten deutschen Ostmark Erfüllung gefunden habe, sei es an Ser Zeit, sich von den bekannten Meinungsverschiedenheiten über Bedeutung und Reichweite des Begriffes „Staat" freizumachen. Man könne daran denken, Hinfort mit dem Wort „Staat" nur den der Partei zweifellos nebengeordneten Aemter- und Be hördenapparat zu benennen, für die Bezeichnung des Ganzen, der unlösbaren politischen Einheit von Partei und Staat aber das Wort „Reich" zu wählen. 'Damit findet das Problem „Staatund Partei", über das der Minister weitere Ausführungen in seinem Vortrag vor der Verwaltungsakademie Innsbruck ankündigte, seine Lösung. Zum Schluß seines Vortrages sprach der Minister davon, daß Las Verfassunasrecht des Dritten Reiches seit dem 30. Januar im Werden begriffen sei, sich, biologischen Gesetzen folgend, entwik- kelte, zum Teil gesetzliche Gestalt gewonnen habe, zum Teil als Gewohnheitsrecht in Geltung sei. Wann der Zeitpunkt für die abschließende Gestaltung der Verfassung des Dritten Reiches in einem zusammenhängenden Rcichsgrundgesetz gekommen sein werde, sei noch nicht abzusehen; darüber habe dereinst allein der Führer zu bestimmen. Sein Mille und Befehl, so schloß Reichs- . Minister Dr. Lammers seine Ausführungen, sind im Dritten Reichs ! die einzige Quelle allen Rechtes. Reichsstailhaller Dr. Seyß-Jnquart sprach anschließend übers das Thema „Praktische Probleme des Anschlusses für Recht undj f Wirtschaft in Oesterreichs und führte u. a. aus, daß die Wieder« ! Vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich in den März« l tagen 1938 die Erfüllung des jahrhundertealten Sehnens des Leut« ! schon Volkes nach Einheit von Volk und Reich gebracht habü. Diese Heimkehr der Ostmark sei ein geschichtliches Ereignis, da» in seiner Bedeutung die Geschick« des deutschen Volkes, aber auÄ des europäischen Kontinents und Abendlandes grundlegend und» dauernd beeinflussen werde. Für unS in der Ostmark stellt sic den» entscheidenden Wendepunkt in unserem völkischen, politischen^, staatlichen und wirtschaftlichen Dasein dar. Sie bedeute das end« gültige Eingehen in die Lebens- und Leistangsformen des national« sozialistischen Dritten Reiches Adolf Hitlers. Der erste Schritt war die staatsrechtlich« Eingliederung desl Bundesstaates Oesterreich in das Reich. Der Redner gab einens Ueberblick über die Neuorganisation der Verwaltung, den Ambaul der berufsständischen Körperschaften und kam auf die Vereinheit« lichung des Rechtes zu sprechen. Er führte weiter aus: Die Wie« dervereinigung der Ostmark mit dem Deutschen Reich hat nebcns den großen politischen Folgen der Vereinigung auch eine Reihst wirtschaftlicher Fragen ausgerollk, vor allem die Anpassung derl österreichischen Wirtschaft an die deutsche Großwirtschaft, die Ari« sierung der österreichischen Wirtschaft und den Einsatz der Wirt« schäft in den Dienst des Vierjahresplones. Die Besonderheilenl der Lage lassen zuerst die zweite Frage der Arisierung im Vori:r« grund erscheinen, da wir hier mit einer außerordentlichen Ueber« judung zu rechnen haben. Die politische Forderung geht nach einers radikalen raschen Lösung und es muß dieser Forderung auch Er« > füllung gegeben werden. Im Zuge der Arisierung müßen sowohl fachlich geeignete, als auch politisch in Ordnung befindliche Leut« zur wirtschaftlichen Betätigung herangezogen werden. Neben dev entsprechenden Menschenauslese ist die Zurverfügungstellung dev Uebernahmekapitalien eine der Hauptsorgen aller jener Stellen^ die sich mit der Arisierung zu befassen haben. , mönie und Vollkommenheit. Die HI. gestaltete eine ein drucksvolle Morgenfeier. In der Kaserne wurde eine Gedenktafel geweiht, mit der die Panzerabwehrabtei lung 24 die Tradition des ehemaligen Karabinier-Regi ments übernahm, und am Ehrenmal der Karabiniers wurde im Rahmen einer Gedenkfeier eine Anzahl Kränze niedergelegt. Den Höhepunkt der Veranstaltungen bil dete an diesem gelungenen Tage natürlich der Festzug, der ein lebendiges Bilderbuch der Bornaer Stadtgeschichte darstellte. Leipzig. Unfall im Schlachthof. Im Städti schen Schlachthof stürzte der 48 Jahre alte Paul B., als rr auf dem Dach des Bremsechäuschens eines Lastkraft wagenanhängers stand, um mit einer Schaufel die Asche aus dem Kipper des Maschinenhaüses zu stoßen, auf das Hofpflaster. Er erlitt einen Schädel- und Wirbclsäulen- bruch und wurde ins Krankenhaus gebracht. Wer findet das Flugmodell? Beim Ueberprüsen der Modelle für den Wakefield-Pokal- , Wettbewerb, das der NSJK.-Sturm 3-38 am Sonntag aus dem Heller abhielt, entflog das Modell des NSFK.-Mannes Men zel in Richtung Radeberg, Großröhrsdorf Königsbrück, Kamenz. Das Modell ist einen Meter groß, die Vorderseite des Flügels ist rot bemalt, die übrigen Teile weiß. Da es sich hierbei um ein Modell der internationalen Klasse handelt, das demnächst an einem Ausscheidungsfliegen teilnehmen soll, wird gebeten, bei Auffindung dieses Modells die Gruppe 7 Elbe-Sqale. des j NSFK. in Dresden, Kreuzerstraße 21, zu benachrichtigen. 7v. keburtrtag Walter Bloems Wenige Wochen nach der Jahrhundertwende erregte Waller Bloem in weiten Kreisen mit seinem ersten Roman Aussehen. Es blieb nicht bei dem einen Roman, es folgten andere, einige wieder aus dem akademischen Leben, aber dann tat Bloem einen guten Griff in eine noch lebendige Vergangenheit: In drei Bänden ,,Das eiserne Jahr", „Volk wider Volk", „Die Schmiede der Zukunst" beschwor er als Dichter die Erinnerung an den Einigungskricg. Das war kurz vor Ausbruch des Weltkrieges, deu der Dichter als Offizier an der Front milmachte. Dreimal wurde er verwundet. Das kricgserlcbnis, so wie es sich ihm dargeboten Hal, gestaltete Waller Bloem in den Bänden „Vor- marsch", „Sturmsignal" und „Weltbrand". Andere Werke Bloems, die den früh gewonnenen Erfolg bewahrten, folgten. Dichter dieser Romane, aus denen immer der deutsche .Menich ipricht, und dessen Augen hinter den scharfen Brillen gläsern auch letzt noch so klar und kühn funkeln, trotzdem der Haarschopf schlohweiß geworden ist, ist am 20. Juni 70 Jahr- alt geworden Bestellt rechtzeitig Kohlen! Jetzt ist es Zeit, den Winteroorrat an Kohlen zu bestellen. In den Monaten Juni und Juli herrscht beim Kohleneinzel handel ost eine Eefchäftsstille, die ihren Grund darin hat, daß die Verbraucher vielfach erst beim Herannahen des Herbstes ihre Kohlenbestellungen vornehmen. Es ist jedoch von größter Wichtigkeit, mit der Bestellung der Hausbrandkohle jetzt nicht länger zu warten, sondern die Anlieferung in der absatzschwachen Zeit vom Kohlenhandel ausführen zu lassen, zumal gegenwär tig die Kohlenpreise durch die Sommerabschläae am niedrigsten sind. Der Verbraucher, der eine vernünftige Vorratswirtschast im Haushalt treibt handelt also nicht nur im Interesse des Kohlenhändlers und des Bergarbeiters, sondern zu seinem eigenen Vorteil, denn rechtzeitige Kohlenbestellung bewahrt vor Aerger und Verdruß. Salat — billig wie noch nie! Ueberall kann man in diesen Tagen schon für einen Groschen zwei bis drei Stauden schönen frischen grünen Kopssalat erhalten! Die Ernte ist in den Anbaugebietcn jetzt in vollem Gange. Allein die Zittauer Gärtner ver laden täglich eine Viertelmilliow und mehr Köpfe, die in Stadt und Land durch Ladengeschäfte und fliegende Händ ler billigst angeboten werden. Abgesehen davon, daß dieser erste starke Erzeugungsstoß an Kopfsalat nicht allzu lange dauert und das Angebot dann mit zunehmendem Sommer allmählich wieder abebbt, wäre es schade, wenn die jetzt überreichlich zur Verfügung stehenden Mengen dieses gesunden »nd fchmackhaswn Nahrungsmittels ver derben würden, weil der Absav jehlt. Deshalb soll jetzt überall fleißig Salat gegessen werden! WetlNMhttsW des RMMlMiMs Ausgabeorl Dresden für Mittwoch: Westlicher Wind'. Wechselnd bewölkt mit zeitweiliger Gc- wilterneigung Mäßig warm. Wetterlage: Mitteleuropa befindet sich heule früh in der Randzone eines Hochdruck-Systems, dessen Kern über Frank reich und Süddeutschland liegt. Anderseits verläuft südlich von Island bis zur nördlichen Ostsee eine Senke niedrigen Drucks, deren südliche Randwellen auf die Wektergestaltung Mittel europas zeitweise einen gewissen Einfluß geltend machen werden. Eine leichte Unbeständigkeit des Wetters wird unter diesen Um« ständen bestehen bleiben, doch dürste der Witterungs-Charakter imt allgemeinen nicht unfreundlich sein. ,