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- l Srscheiut Prr«« Tageblatt. il Sonnabend, den IS. J»li. Tagesgeschichte. Leipzig, den 16. Juli 1862. Ernst Keil. Ms rl»!l AuS dem Erzgebirge, 15. Juli. (D.A.Z.) Abermals hat ein ärmerer Theil unsers Gebirges die Aussicht, durch erweiterte Ausbeulung seines mineralischen Reichthums seine Verhältnisse ver bessert zu sehen. In der Nähe von Frauenstein und besonders aus dem Grund und Boden von Hermsdorf befindet sich ein aus- Leipzig. DaS „Tageblatt" veröffentlicht folgende Erklärung dcS Herausgebers der „Gartenlaube" in Bezug auf den Artikel „Untergang der Amazone" in Rr. 27 und 28 des genannten Blattes: „Hhne durch irgend eine äußere Bestimmung veranlaßt zu sei», halte ich mich in meinem Gewissen verpflichtet, folgende Erklärung abzugeben: Die Aufnahme des obengenannten Artikels erfolgte auf meine alleinige Anordnung. Bon einem Manne, dessen Ehrenhaftigkeit unbestritten ist, wurde mir das Manuscript seines aus Amerika zurückgekehrten Freundes mit dringlich empfehlenden »«st-Bk. Htee. if'i „Kd- NstMvg bA- dn» bt» StachEa,«, !! 0 int > in folgender Weis«: „Rnßland, das im Innern von Fieberschauern der Revolution jeden Tag mehrmals geschüttelt wird, an dem sein Polen dort hängt wie angepappt -- da- erkennt da- Recht der Re volution an l Preußen, dessen Besitzstand ein reiner geogWhtscher Begriff ist, das nach dem Princip der Suffrage umversel jeden Augenblick in alle Winde und Fetzen auseinander gerissen werden könnte, folgt ihm aus gleicher Bahn'." > ! , 'n K5. Auch Kamenz ist auf dem deutschen Schützenfeste , in Frank furt a. M. durch ein Product einer renommirten Industrie seiner Gegend vertreten. Die dafige Schützengesellschaft,hgt/,näWch al« Ehrengeschenk, wie wir den „Bud. Nachr." entnehm«»-'ritten volumi nösen reichverzierten und geschmackvollen Pfefferkuchen von K. Bleyl als Geschenk hingeschickt. Wien, 14. Juli. Wie groß die Spannung mit Rußland ist, beweist der Umstand, daß der österreichische Gesänöke sn Petersburg, der nur auf 6 Wochen beurlaubt war, jetzt asts 3'Mvnate beur laubt worden ist. — Der jetzt vorliegende Bericht deS Finanzaus schusses über die österreichische Staatsschuld klingt nicht erbaulich. Sie beträgt nach der Regierungsangabe 2,360,236,856 fl., d. h. also auf jede Quadratmeile 200,666 fl. und aus jeden Kopf 66 fl. Diese Summe hat sich aber jetzt noch durch weitere Zahlungen auf das 1860ex Anlehen, durch das Steuer-Anlehen vom Jahre 1861, durch die Vermehrung der Münzscheine, der Hypothekar-Anweisungen und der Schulden aus Anlaß der Depotgcschäste bedeutend erhöbt. Das von der Regierung in Ansatz gebrachte Zinsen - Erfokdetmß für die Staatsschuld beläuft sich auf 107,659,050 fl. inclusive dt« nachträglich ausgewiesenen Mehr-Erfordernisse- von 1,421,250 fl. Das Erforderniß für die Staatsschuldentilgung ist mit 18,300,300 fl. angesetzt. Wien, 15. Juli. (D. J^) Die neuesten Nachrichten au Serbien lauten sehr ernst. Der Furst ist gänzlich machtlos; er steht sich von der großserbischen Partei oder vielmehr von deren Führer, dem Minister Garaschanin, bei Seite geschoben und erklärte den Konsuln, daß er den sich vorbereitenden Sturm nicht zu bewältigen vermöge, und daß er, eben weil geneigt, sich mit der Pforte zu ver ständigen, ohne den Beistand der Großmächte für sich selbst da» Aergste zu befürchten habe. Der Fürst erntet jetzt die Früchte seiner » Uhr W Sielickchste «schemÄdt DmnM >71 . nnü ö. ........ —, 0^. „ - gtelgnet ltl, was um so mehr die Aufmerksamkeit auf diese» erbohrtt MsnM lenke» müsse , weil die sächsischen Kalkarten bi» jetzt s» gut wie M nM zur Herstellung dieses Fabrikat» verwendet werden könnten. Ein Kapital von 60,000 Thalern wird erforderlich stist, 'M W neue Grübenseld auszuscklirhrn. Die Rentabilität liegt außerhalb jeden Zweifel». Daß die Lanhwirthschast und ihre Vertreter hei der Re« gftrustg sich lebhaft für^bic Sache interesstren, versteht Ach vm selbst. ütt .ni^r MWatk,peS Mmgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!, GdrichtSämter und. -. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand, > —-»>>--1« gedehnte» Kalksteingebiet, da» zwar schon seit Jahrhunderte»» abge baut worden ist, aberkein«swegs milden erforderlichen und mit einem Ausbringen, welche»'dtn Bedürf zu becse» geeignet gewesen wäre: bedarf doch die Umgegend in einem Nldsange von ungefähr drei Stunden allein an Düngekalk jährlich gegen 90,000 Scheffel. Manche» Tausend Thaler wandert beShalb zur Deckung de« Bedarfs stach dem benachbarten Böhnjen. E» lohnte sich M« halb wohl der Mühe, immer neue Böhrversucht auf Kalkstein chi« zustellen, zumal da derselbe an manchen Stellest'bis Lü Tag» tritt. Ein neulicher Versuch der Art verspricht nun ein ganz besonder» günstige» Ergebniß. Die von Professor Stöckhardt in Tharaud r ... - .... angestellte Analyse, die. un« zur Einsicht Vorgelegen ^bat, spricht aus Amerika zuruckgekehrten Freunde« m» dringlich empfehlenden „lcht nur insofern höchst günstig au«, daß der erhohktö Kalkstein Worten eingeschickt. Ich fand bei dem ersten oberflächliche» Ein- M Düngemittel für die Landwirthschast sehr werthvoll erscheine, blick Lie sachlich« Darstellung des Unterganges der „Amazone" so sondern auch zur Fabrikation von Chlorkalk ' " ' kenlitnißrelch und überzeugend geschildert, daß mich nur die Be- - - - schuldigung des Lapitans zweiflerisch machte und mich zu der so fortigen Anfrage veranlaßte, ob der Autor mir über-die Wahrheit der geschilderten Lhatsachen die nöthigen Nachweise zu liefern im Staude sei. Der Autor — der gegenwärtig in Deutschland lebt >str»d die, letzter 9 Jahre in Amerika wohnte — beruhigte mich übtr meine Zweifel und fügte Angaben über die absichtliche Ueber- segelung hinzu, di« ich in der RetzactionSbemerkung in Nr. 28 wörtlich wiedergegeben habe. Ohut idie specielle Motivirung der Jntrigue in der sehr unleserlichen Handschrift weiter angesehen zu haben — und hiermit beginnt bereits ein Theil meines Fehls — ging das Manuscript in die Druckerei. Ich verließ mich darauf, die nöthigen Abänderungen, wie dies meist geschieht, in der Korrektur anzubriugcn. Eine dringende Reise führte mich auf fünf Tage von Leipzig weg nach Frankfurt. Bei meiner Heimkehr fand ich den München. Die „Augsburger PostzeitungV«st Organ'be» Satz der Nummer bereits vollendet, zugleich aber auch eme solche bairischen UltramontanismuS, rächt sich für die Anerkennung Jtalftil» Masse von rnzwilchen emgelaufenen dringenden Arbeiten und korre- -- spondenzen, daß ich — und hierin liegt meiue Hauptschuld — bei der Dringlichkeit der Zeit den Druck durch eine Revision nicht aus hallen ließ. Nach theilweiser Ausgabe der Nummern von einem Freunde auf die Schwere einzelner Ausfälle aufmerksam gemacht, traf ich sofort Anstalten, daß alle nicht ausgegcbenen Exemplare und die für die Monatshefte bestimmten Auflagen von 65,000 Exemplaren in beiden Nummern dem Verkehr entzogen und ein« gestampft wurden. Die- that ich, bevor irgend eine öffentliche Anregung in dieser Sache geschah. Heute, wo diese eingetroffen — nicht aus Rücksichten vör irgend einem möglichen äußerlichen Schaden, nicht auS Rücksicht vor irgend einer etwa einlretenden gerichtlichen Verfolgung, sondern einfach dem innern Gebote der Wahrhaftigkeit folgend, erkläre ich mein unumwundenes Bedauern über den ein- getretenen Fehl, und indem ich es dem Autor überlassen muß, den Beweis für die Thatsachc der absichtlichen Ucbersegelung beizubringen, lehne ich mit voller Entschiedenheit jegliche Bctheitigung an den daran geknüpften Anschuldigungen ab und verwahre mich gegen jedwede Mißdeutung über die Motive bei der Aufnahme des genannten Artikels. Ein ehrenhafter Name, den ich mir während meiner ganzen öffentlichen Wirksamkeit und namentlich in zehnjähriger ge wissenhafter Führung meiner Zeitschrift erworben zu haben glaube, gicbt mir das Recht von meinen Freunden zu fordern, wie ich meinen Fehl ohne Beschönigung hier dariege, — ich halte auch das für Mannespflicht — diese Thatsache, wie sie als vereinzelte dasteht, als solche zu betrachten. Freiverger Anzeiger °Nd