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Zrankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die König!. Amtshairptmannschast Mha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat zn Frmkenbcrg Verantwortlich» Redakteur: Trust Roßberg seu. in Frankenberg i. Sa. — Druck und «erlag von T. «. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Donnerstag, de« 4. Zak 1918 1S8 2,26 »» 12. von 9,51 Hiernach wird der Grundlos für die Stufe i auf 6,00 an VI Die Kastenbeiträae werden auf 4 vom Hundert des im 8 18 festgesetzten Erundlohne» fest gesetzt und berechnet. Sie betragen wöchentlich: - , __ —.24 Mark, die Stufe I für M' <? - Der Vorstand. Otto Nendel, Dyrs. 100 000 Mann. (Bewegung.) Diesen bedauerlichen Umstand kngianarstaubabiicdtenaulllbeMiiien 11 III IV L 6 0 v 0 o » » » 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. IN IV k- »a k» »» » » VI, VII, VIII, 77. Jahrgang „Daily News" vom 11. Juni teilen mit: „Sir Alfred Sharpe erklärte, in einer Ansprache an die Königliche Geo graphische Gesellschaft, daß, da der Nil die Lebensader Aegyp tens sei, nicht nur der Sudan unter dem Einfluß desjenigen 2,76 3,50 4,50 5,50 6,50 7,50 8,50 ,36 .48 ,60 dampfer verladen. Die Gefangenen waren von der Willkür, eines Oberstewards abhängig, der, als sie Messer und Gabel 1,68 1,92 2,16 2,40 Juni veröffentlichten Berichten des Generals Diaz sestgestellt. Auf Grund der seither erschienenen Berichte muß ich dies rich tigstellen und feststellen, daß 12 000 Mann in italienische Ge fangenschaft geraten sind, während 50 000 italienische Gefan gene in unsere Hände fielen. Diese Ziffer kann bei der Offen sive und dem Rückzug nicht als überaus riesig bezeichnet wer den, denn wenn wkc m Betracht ziehen, wieviel Gefangene wir im Herbst bei der 10. und 11. italienischen Offensive am Jsonzo machten und wieviel Gefangene unsererseits in Feindeshand fielen, kann ich feststellen, daß beider 10. Jsonzo- offenfive, wo die Italiener vorgedrungen sind, unsererseits 30 000 bis 35 000 Mann in Gefangenschaft geraten find, wäh rend wir 22 000 Gefangene machten. Wenn ich nun hiermit vergleiche, daß jetzt, wo wir vorgcdrungen sind, das Verhältnis umgekehrt ist, daß von uns nur 12 000 Mann in Gefangen schaft geraten sind, während wir 50 000 Gefangene machten, so kann ich dieses Ergebnis vom strategischen Gesichtspunkte als beruhigend bezeichnen. Viel trauriger ist der Verlust, den s wir an Toten, Verwundeten und Kranken erlitten haben. Ein : großer Teil hiervon entfällt auf die Kranken. (Abg. Fenyes: : und den Hunger?) Wir haben einen großen sehr bedauerlichen Verlust er litten, der aber im Vergleiche zu der 10. und 11. italienischen Offensive die damals erlittenen Verluste nicht überschreitet, ja hinter diesen zurückbleibt, denn in der 10. und 11. italienischen Offensive hatten wir einen Verlust von 80 000 bis '100 000 Mann, jetzt aber ist unser Verlust gleichfalls annähernd Vs; llsnMilcb-englikcbe tterbrecden a« der miken Hane Von einem Kameruner. Als im Innern Kameruns am 11. August 1914 amtlich bekannt wurde, daß wir auch mit England Krieg haben rind ich der Vesatzungstruppe des an der englischen Grenze liegen den Bezirkes mitteilte, daß sie nun gegen die Engländer kämpfen müsse, trat der farbige Feldwebel dieser Truppe vor die Front und sagte: „Massa, wir werden unsere Sache schon gut machen, aber, nicht wahr, auf die weißen Eng länder dürfen wir doch nicht schießen?" Diese kleine, kurze Anfrage spricht Bände, und ich werde nie die erstaunten Gesichter der treuen, alten, schwarzen Soldaten vergessen, als ich ihnen antworten mußte, daß sie selbstverständlich in erster Lime auf die weißen Engländer schießen müßten; sie, die bisher immer, mit Ausnahme vereinzelter verdorbener Küstennigger, den Glauben hatten, daß ein Gott die Weißen und ein anderer Gott die Schwarzen geschaffen, habe. Diesen Glauben werden die Schwarze» nun wohl nicht mehr auf ihre Kinder weiter vererben; mag das Ende des Weltkrieges - ausfallen, wie es will, mit dem Respekt vor der weißen Rasse ist es aus. Sowohl die englischen Offiziere, die wir in Kamerun gefangen hatten, als auch die englischen Offiziere, die mich ein Jahr später zum Gefangenen machten, haben ganz offen ausgesprochen, sie seien mit uns einer Meinung, daß der Krieg nie auf die Kolonien hätte ausgedehnt werden dürfen. Ich habe es ihnen damals noch geglaubt. Aber jetzt wissen wir, daß die Kolonialengländer selbst unsere Kolo nisten gänzlich unwürdig behandelten, englische Beamte in. der Südsee die Unsrigen von Negern öffentlich auspcitschen ließen und in Westafrika duldeten, daß Franzosen unsere Kameruner grausam folterten. Wer noch nicht weiß, wie schändlich sich , im krassen Widerspruch zur Haager Landkriegsordnung Eng länder und Franzosen bsnommen, der lese Grimms Buch „Der Oelsucher von Duala" iUllsteinverlag), über die LÄden und Greuel, welche unsere Kolonialdeutschen aus Kamerun und Togo in Westafrika durchzumachen hatten. Der Held des Büches ist der junge Hamburger Kauf- Halten, die als marode zurückgebracht wurden. (Bewegung: Rufe: Lauler Ungarn?) Dr. Wekerle: „Ich führe diese Zif-. fern deshalb an, um mit ganzer Aufrichtigkeit die Lage dar- zulcgen (Zustimmung), ferner auch aus dem Grunde, weil unsere Feinde diese Verluste gewiß in übertriebener Weise schildern werden. Ich will nur noch bemerken, weil auch solche Gerüchte in Umlauf sind, daß auch diesmal wieder ungarische Truppen in übermäßig großer Zahl in Anspruch genommen worden seien, und daß der Verlust bloß diese treffe, daß an der ganzen Offensive und am Rückzug 33 ungarische und 37 österreichische Regimenter teilgenommen haben, also 47 Prozent Ungarn und 53 Prozent Ocsterreicher. (Abg. Lahne: „Wieviel Ungarn waren in österreichische Regimenter eingerciht?") Wekerle: Der Verlust der Italiener betrug Leim ganzen Norrückcn und Rückzug 150 000 Mann. Er übersteigt somit weit unsere Verluste an Toten, Verwundeten und Kranken; dies stelle ich aus ihren eigenen Daten fest. Auch wurde die Nachricht verbreitet, daß der Verlust durch Munitionsinangel verur sacht worden sei. ^Ruf: Mangel an Proviant!) Wekerle: Mit Munition war unsere Armee nie so gut versehen wie Mitte Juni. Nichtig ist, daß, nachdem von den über die Piave geschlagenen drei Brücken unglücklicherweise die oberste ein- stürzte, dann die beiden anderen mitgerifsen wurden, wodurch in der Beförderung von Munition und Proviant unüber windliche Schwierigkeiten entstanden. (Bewegung.) Gegen über den Gerüchten jedoch, als ob dort Fälle von Hungersnot ,, . 9,50 ,, Mark oder mehr, Der Honvedminister sprach vor kurzem von 8000 Gefangenen. Ms er hiervon sprach, hatten wir das aus den bis zum 22. zum Essen verlangten, sagte, „sie könnten auf dem Boden mit den .Händen fressen", Sie wurden von schwarzen Sol daten mit Kolbenstüßen getrieben, während an Land ihre Wohnungen der Plünderung durch die Dualanegei; und Sol daten der Verbündeten preisgegeben waren. Dann wurden die Männer von den Frauen getrennt; 226 Männer aus Ka merun und Togo mußten, gänzlich unausgerüstet für einen afrikanischen Marsch, 500 Kilometer ins Innere von Da- sn bis ' 1,00 1,50 2,00 2.50 3,00 4,00 „ 7,00 , 8,00 , 9,00 „ 10,00 , L, „ o, „ o, V —,72 VI -,96 VII auf 5,00 Mark, VIII Qeffentliche GemeLn-eratsfltzuna Donnerstag, dm 4. Juki 1918, abends 8 Ahr im Sitzungssaals des Rathauses. Tagesordnung hängt am Anschlagsbrett rm Rathaufe aus. Ebersdorf bei Chemnitz, am 2. Juli 1918. Der Eemeindevorstand. Staates stehen müsse, der über Aegypten herrsche, sondern daß man auch eine sehr sorgfältige Kontrolle über das west liche Abessinien ausüben müsse. Seit mehreren Jahren sei Abessinien ein Dorn rin Fleische des Sudan. Solange Abessi nien unter einem starken Herrscher gestanden habe, hätten die Verhältnisse nicht ungünstig gelegen, aber seitdem das Land von Häuptlingen regiert werde, die dein Negus mehr oder weniger den Gehorsam verweigerten, sei die Zeit bald ge kommen, wo ein entschiedenes Vorgehen zur Notwendigkeit werde." Die Beschützerin der kleinen Nationen hat also in Abessinien ein neues Naubobjekt entdeckt. Was sagen die 1,76 Mark, > Stufe n, „ m. für die Stufe vii VIII vorgekommen seien, muß ich konstatieren, daß auch nicht ei» einziger solcher Fäll bei uns vorgekommen ist. (Lärm links.) Der Rückzug erfolgte ganz systematisch, und nur wenige .... Truppen, die zur Deckung des Rückzuges dort zurückbliebcn, mich ganz aufrichtig äußern. ' fielen in italienische Gefangenschaft. Im übrigen wurde der mann Kirsten DUring, der als Opfer der französischen Grau samkeit im Gefangenenlager Abomcy der franzüsischen.-KoKmW- Dahomey gestorben ist. Düring konnte es im väterlichen Kontor in Hamburg nicht ausHalteu^-eLrineli"l^n hinaus; in einer amerikanischen Fabrik erzählte ihm «in Mitarbeiter über dir unerforschten Urwälder Afrikas; er faßte den Ent schluß, den Gerüchten von Petroleunworkommen in Kamerun ' auf den Grunde» gehen und reiste nach Duala, der Hauptstadt Kameruns. Grimm, selbst Kolonialmann, schildert in bunter Reihenfolge selbst das Leben und Treiben in dieser Haupt stadt unserer reichsten Kolonie, damMS"Deben eines Pioniers im tropischen Urwald«, die Pracht des tropischen Waldes, das Leben der Schwarzen in einem Dorfe im Innern, wo der Oelsucher bei den Vorarbeiten vom Kriege überrascht wird. Im 2. Teil d-s Buches, für den der Verfasser durchaus authentisches Material, welches auch in einer Denkschrift des Italiener dazu? ' ' Reichskolonialamts.niedergelcgt ist, benutzt hat, sehen wir, mit welchen Mitteln England und Frankreich gearbeitet hat, ! . , ' um Deutschlands Ansehen im Auslande zu schmälern. Nach- IlAV? dem Duala ohne Kampf von den Feinden besetzt war, ließen . _ „ ,, . ..... . , englische und französische Offiziere unter der. glühenden Tro- . Darstellung des M i in st er pr a sl d en t c n Wekerle pensonn« die wehrlose Zivilbevölkerung, Männer, "Frauen - im u ngar. Abg eor dne ten h aus. 'und Kinde?, ohne daß ihnen Zeit gelassen wurde, ihr Hab . Abg. Zünszky: Wie hoch waren di- Verluste? Minister- pnd Gut zu verpacken, antreten und auf schmutzige Fracht- Präsident Dr. Wekerle: Ich will mich ganz aufrichtig äußern. der nach der verschiedenen Lohnhöhe stufenweise festgesetzte durchschnittliche Tagesentaelt der Kasten- mitglieoer bis 10 Mark für den Arbeitstag. Zur Festsetzung des Grundlohnes werden die Kasten- mttglieder eingeteilt in solche, deren Arbeitsverdienst für den Arbeitstag beträgt: 1. weniger als 1,26 Mark einschließlich der ohne Entgelt beschäftigten . Lehrlinge, Stufe I, 2. bis einschließlich - Ausgabe von Butternebenkarten. Die neuen Bntternebenkarten mit den Abschnitten 65 bis 76 gelangen in unserer ständigen Lebensmitteltartrn-Attsgabe - Markt 14 — zur Ausgabe, und zwar: Donnerstag, den 4. Juki 1S18, vormittag« 8 bi« 12 Ahr Mr den I. Bezirk, „ „ ,, » » nachmittag« 3 „ 6 ,, ,, „ 2. „ Freitag, den 5. Juli 1S18, vormittag« 8 bi« 12 Uhr für den 3. Bezirk, ' , » , » » nachmittag« 3 » 6 , , , 4. » Die Butternebenkarten sind alsbald nach Empfang oben und unten nach Maßgabe de« Vordruckes vom Haushaltungsvorstand auszusüllen, darnach ungesäumt dem Butterhändler zur Abstemvelung vorzulegen, bei dem der Haushaltungsvorstand zuletzt seine Butter entnommen hat. Die Händler haben die unteren Abschnitte der Butternebenkarten abzutrennen, abzustempeln und gebündelt mit Angabe der Zahl bis Montag, den 8. Juli 1918, nachmittag» 1 Uhr im Rathau« (Zimmer Nr. 2) abzugeben. Im übrigen wird auf die auf den Butternebenkärten aufgedruckten Bestimmungen besonders hingewiesen. Stadtrat Frankenberg, am 3. Juli 1918. 1,20 Mark, 1,44 „ in Kraft. Frankenberg, am 1. Juli 1918. Verkauf von Kaffee-Ersatz bei sämtlichen Händlern: Freitag, den 5. d. M., gegen Lebensmittelmarke Nr. 136. Auf einen Kopf entfällt h, Pfund zum Preise von 84 Pfg. das Pfund. Die Verteilung des Kaffee-Ersatzes an die Ländler erfolgt Donnerstag, den 4. d. M., nachmittags 2 Uhr gegen sofortige Bezahlung bet R. Eckert, Am Markt, und G. Richter, Schloßstraße. Stadtrat Frankenberg, den 3. Juli 1918. ' Allgcmtine Ortskrankenkasse Frankenberg i. Sa. D^ auf Grund der Bundesratsverordnuna vom 22.11.1917 in der Ausschußfltzuna vom 11. März d. I. beschloßene Aenderung der Grundlöhne (8 18 der Kastensatzung) ist vom König!. Oberversicherungsamt Chemnitz unter Wegfall des bisherigen Grundlohnes von —,75 Mark (Lohnstufe I) genehmigt worden und tritt am 1. Juli 1918 gemäß nachstehenden I. Nachtrages 8 18. . Der erste und zweite Absatz erhält folgende Fassung: Die baren Leistungen der Kaste werden nach einem Grundlohn bemessen. Als solcher gilt Homey marschieren; wer krank zusammenbrach, wurde mit Ge walt vorwärts getrieben. Als der französische Hauptmann, der den Transport leitete, die Verantwortung ablehnte und bei den Vorgesetzten um Aufschub bat, wurde er abgelöst. In Abomey sind sie dem früheren Inspektor eines Neger zuchthauses, mit Namen Vönere, preisgegeben. Unter der glühenden Tropensonne müssen diese Armen täglich.zehn Stunden die gewöhnlichsten Arbeiten eines Negers verrichten, schlafen auf dem Lehmboden ohne Moskitonetz, erhalten keine ärztliche Hilfe und werden, wenn sie vor Mattigkeit oder Krankheit zusammenbrechen, m ein besonderes Gefängnis, s in dem sie von Negern ausgepeitscht werden, gesteckt; der s Adjutant Neuere läßt ihnen zwölf Stunden" lang Daumen- i schrauben anlegen und peitscht, sobald sie festgebunden sich nicht s rühren können, "selbst drauflos. Diese furchtbaren Leiden der Kolonialdeutschen, die unbewahrt und schutzlos den un menschlichen Grausamkeiten der vertierten Feinde preisgegebcn waren, haben in Grimms Buch erschütternden Ausdruck ge funden. ' ' Auch in England scheint es zu dämmern, daß der Ko- / »».i,.»»» lonialkrieg mit seinen grauenhaften Bcglcitecscheinunge'n sehr > bin ich gezwungen, zu konstatieren. In dieser Ziffer sind unerwünscht« Folgen zeitigen müsse. So schreibt ein Kenner ! die Gefallenen, Leicht- und Schwerverwundetcn und jene ent- afrikanischer Verhältnisse in der „Times" vom 20. Dezember ' ... - ...... - 1916: „Das Eine ist gewiß, dör weiße Mann kann die Schwarzen Afrikas nicht lehren, wie man seinen Bruder tötet, ohne damit viele der ethischen Grundsätze mederzureißen, auf welchen .dir europäische Herrschaft in Afrika sich gründet."