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TUsKlU M AlUigtt sör ADülöWÄe, Wlickklg ».)! Amlsöllllt sür die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achlseitlgem „Illustrierten Unter!)altungsblatt'^ und täglicher Unterhaltungsbeilage. Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtühauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJaserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. Die MMeritz - Zeitung" Mscheint täglich mit Aus- nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. AllePostanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Nr. 160 Mittwoch den 14. Juli 1015 abends 81. Jahrgang In dem Konkursverfahren über den Nachiah des Büromöbclfabrikanten Franz Heide in Obercarsdorf ist zur Prüsung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf Freitag den 10 September 1915 nachmittags '/2 4 Ahr vor dem Königlichen Amtsgerichte Dippoldiswalde anberaumt worden. Dippoldiswalde, den 8. Juli 1915. K 4/15. Königliches Amtsgericht. Die Königliche Kreishauptmannschast Dresden hat'auf Grund von § 9 Absatz 2 der Bekanntmachung über die Bereitung von Backwaren vom 31. März 1915 genehmigt, daß die Arbeitszeit für die Bearbeitung von Backwaren im Stadtbezirke Dippoldiswalde an Wochentagen von 5 Ahr morgens bis 5 Ahr abends stattfindet, und zwar vorläufig für die Monats Juli und August d. Js. Dippoldiswalde, am 13. Juli 1915. Der Stadtrat. Grohes Hauptquartier, 13. Juli, vormittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein feindlicher Handgranatenangriff bei der Zuckerfabrik von Souchez wurde abgewiesen. 2m Anschluss an den Sturm aus den Kirch hof wurden darüber hinaus unsere Stel lungen in einer Breite von 600 Metern vor geschoben und auch das an der Straße nach Arras gelegene Kabarett Rouge genommen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 3 Offiziere und 215 Mann erhöht. Verschiedene Ansätze zu feindlichen Gegenangriffen wurden unter Feuer genommen, ihre Durchführung wurde dadurch verhindert. Zwischen Maas und Mosel entwickelte der Feind lebhafte Artillerietätigkeit. Viermal griff er im Lause des Abends und der Nacht unsere Stellungen im Priesterwalde an. Die Angriffe brachen unter großen Verlusten vor unseren Linien im Feuer zusammen. Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. (Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage.) Abreise des englischen Gesandten aus Sofia. Rotterdam, 13. Juli. Der englische Gesandte in Sofia, Bor Ironside, reiste heute über Nisch nach Eng land ab. — Der Gesandte, der plötzlich von seinem Posten abberusen wurde, wird bekanntlich beschuldigt, bei dem Bombenatlentat auf König Ferdinand beteiligt gewesen zu sein. Ein Amerikaner über die russischen Armeen. Neuyorker Blätter bringen einen Bericht von dem von der russischen Front zurückgelehrten CHIkagoer Korre- spondenten Bah, dem zufolge die russischen Armeen sehr unter dem Mangel an Wassen und Munition zu leiden haben. Tausende unbewaffneter Mannschaften wurden nach der Front geschickt und mit der Munition und den Waffen Gefallener ausgerüstet. — An der Front sah Bah eine Abteilung von 5000 Mann hinter der Kampf linie ausgestellt, die daraus warteten, mit den Wassen und der Munition Gefallener und Verwundeter aus gerüstet zu werden. Kreuzer „Königsberg" verloren? London, 13. Jul'. (WTB) Die Admiralität gibt bekannt, dah die Monitor« „Scvera" und „Mersey" den deutschen Kreuzer „Königsberg", der in Ostasrika in der Rufidji-Mündung sestgesahren liegt, vom 4. bis 11. Juli völlig zusammengeschossen haben. — Zu dieser Meldung gibt das Rcuter-Bureau noch folgende Einzelheiten: Pie Lage des Kreuzers „Königsberg" machte den Angriff höchst mühsam. Nur Fahrzeuge mit geringem Tüfgang konnten dicht genug heran. Nachdem «in Fleger genau den Platz fes gestellt hatte, wo der Kreuzer lag, dampften die Monitor« am 4. Juli fluhaufwärts und eröffneten das Feuer. Die Königsberg antwortete sofort mit gut- gezielten schnellen Salven aus fünf Kanonen. Mersey wurde zweimal getroffen. Eine Granate tötete vier Mann. Da die „Königsberg" ganz im Gesträuch lag, Haven die Flieger die gröhte Mühe festzustellen, von wo geschossen wurde. Am Anfang des Gefechts wurde da» deutsche Schiss fünfmal getroffen. Nach dem sechsten Schuh meldeten die Flieger, dah die Masten noch stünden. Dann traf »ein Salve die „Königsberg" so, dah die Flammen zwischen den Masten ausschlugen. Dennoch feuerten die Deutschen mit einer Kanone mit Unter brechungen. Lchltehlich schwieg da» Geschütz, entweder wegen Muntlionsmangel oder, weil e» beschädigt war. Die „Königsberg" war zwar nicht gänzlich vernichtet, aber doch auherstande, zu kämpfen. Am 11. Juli wurde die „Königsberg" in einem zweiten Angriff ganz vernichtet. Die Kreuzer „Weymouth" und „Pioneer" halfen den Monitoren durch ^Beschießung der an der Küste aufgestellten Geschütze. „Weymouth" halte zwei Verwundete. (Anmerkung des WTB.: Von deutscher Seite liegen über die vorstehenden Nachrichten noch keine Meldungen vor.) Die Lazarette in Norditalien überfüllt. Der Basler „Anzeiger" erfährt von aus Italien ge- kommenen Reisenden, dah die Lazarette in Mailand und Florenz schon Ende vorigen Monats überfüllt waren, so dah bereits seit der letzten Juniwoche alle Verwun deten weiter nach Rom und dem italienischen Süden ge bracht werden. 4ÜV Italiener beim Untergange des „Amalfi" ertrunken! Wie das „Neue Wiener Journal" meldet, berichtet der „Secolo", dah bei dem Untergang« des Panzer kreuzers „Amalfi" 400 Mann von der Besatzung er- trunken seien. Die Zahl der Geretteten beträgt nach dem genannten Blatte 500, und der Kreuzer hatte 900 Mann an Bord. Obschon diese Nachricht der offi ziösen Meldung widerspricht, wurde sie von der Zensur durchgelassen. Die Kosten des Feldzuges. London, 13. Juli. „Daily Mail" berichtet aus Kap- stadt, dah die Kosten des Feldzuges gegen Deutsch-Süd- westasirika 800 Millionen Mark betragen. Amerikas Presse nach — Reuter! Das Reutersche Bureau meldet aus New Park: Die ganze amerikanische Presse, ausgenommen einige deutsche Blätter, verurteilt die deutsche Antwort auf die amerikanische Note in den stärksten Ausdrücken als ein unverschämtes Ausweichen vor den amerikanischen Forderungen. Viele Blätter nehmen an, dah die Vereinigten Staaten jetzt die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abdrechen und den Alliierten jede moralische Unterstützung gewähren würden. (Was sie ja schon längst gründlich tun! Red.) Ghenadiew verhaftet. Berlin, 13. Juli. Verschiedene Morgenblätter be richten aus dem „Secolo", dah der frühere Minister Ghenadiew in Sofia verhaftet, wurde, weil er zu dem Urheber des Königsattentates in Beziehungen ge standen hat. Die Feier des Jahrestags der englischen Kriegserklärung. Kopenhagen. Des Jahrestages der englischen Kriegserklärung an Deutschland soll in ganz England durch patriotische Versammlungen gedacht werden. Von allen Rednern soll dem englischen Volke eingeprägt werden, cs gelte Englands Zukunft, weshalb alle mit voller Energie dazu beitragen mühten, den Kampf zu einem schnellen und siegreichen Abschluß zu bringen. —Lokales und Sächsiscyes. Dippoldiswalde. Ein Natschlag zur Verwendung und Behandlung der letztjährigen Kartoffeln wird von einem Landwirt dahin erteilt: Ich habe die angesoulten Kartoffeln sauber waschen und von Fäulnisteilen reinigen lassen, ungeschält in Stücke geschnitten und im Fah, wie Sauerkraut oder Sauerrüben, eingesalzen und beschwert. Die noch gesunden Kartoffeln habe ich schälen lassen, geschnitzt und ebenfalls in Töpfe eingesalzen und be schwert. Erstere, wozu noch die Schalen der letzteren hinzugekommen sind, dienen vorzüglich zur Fütterung von Hunden, Hühnern und Schweinen. Die zweite Sorte ist genau wie frische Kartoffeln, snachdem sie vom Salz- wajser abgewaschen wurde, und ist zur Bereitung von Suppen, zum Braten, Backen und Brei gut zu verwenden. Die Methode Ist erstaunlich. Man läßt aus diese Art keine Kartoffeln mehr zugrunde gehen. — Heute Mittwoch mittag >62 Uhr kamen, von einer großen Menschenmenge empfangen, auf unserem Bahnhofe 30 ge fangene Russen an, die aus Rittergut Berreuth Erntearbeiten verrichten sollen. Sie waren von etwa4 Mann Bedeckung be gleitet. Seit 10 Monaten gefangen, waren sie bisher im Ge fangenenlager Königsbrück untergebracht. — Dörrt Gemüse und Obst! Voraussichtlich haben wir eine gute Gemüse- und Obsternte zu erwarten. Nur ein Teil davon aber wird unmittelbar verbraucht werden können, und cs ist jetzt in der Kriegszelt von größter Wichtigkeit, daß alle Nahrungsmittel restlos ver wendet werden. Deshalb heißt es, Gemüse und Obst zum späteren Verbrauch aufzubewahren und lange halt bar zu machen. Dies geschieht am besten durch Dörren. Denn das Einmachen wird durch den Mangel an Gläsern, Dosen, Gummiringen stark erschwert. Das Dörren von Gemüse und Obst ist einfach, kostenlos und zweckent sprechend, die gedörrte Ware ist in Leinensäckchen leicht oufzuheben, zu verpacken und zu versenden. Fast alle Gemüse- und Obstarten eignen sich zum Dörren. Jede Hausfrau mache also von diesem sichersten und billigsten Aufbrwahrungsmittel reichlich Gebrauch. Die kleine Mühe lohnt sich außerordentlich, da auf diese Weise jeder Haushalt über ein wohlschmeckendes, nahrhaftes Gemüse und Obst auch im Winter verfügt und aus die ziemlich kostspieligen Konserven verzichten kann. — Ein Kursus zur Verwertung des Obstes, also auch des Dörrens, veranstaltet, wie wir schon mehrfach erwähnt, der hiesige Obstbauoerein. Anmeldungen zu demselben sind bei der Kgl. Amtshauptmannschast und bei Herrn Baumeister Schmidt, Obertorplatz hier, zu bewirken. D« Beginn des Kursus ist aus Freitag den 23. Juli festgesetzt. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder 1 aus den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 1. Dekade Juli 1915: Vereinigte Weißeritz: beob. 8, norm. 27, Abwchg. — 19; Wilde Weißeritz: beob. 9, norm. 31, Abwchg. — 22; Rote Weißeritz: beob. 10, norm. 31, Abwchg. — 21; Müglitz: beob. 12, norm. 30, Abwchg. —18. Sadisdorf. Der hier ansässige Husbeschlagmeister Herr Emil Walther, z. Z. Fahnenschmied-Unterosstzicr 8. Reserve-Korps, Magazin-Fuhrpark-Kolonns Nr. 4, erhielt die Friedrich-August-Medaille in Silber. Allenberg. Wenn auch nicht in so großer Zahl wie in Früdenszeiten, so ist doch nunmehr schon immer eine stattliche Anzahl Sommergäste in den Orten unserer Gegend anwesend. Der 15. Juli als Beginn der Schul ferien wird auch unserm sGebirgc große Scharen Sommer gäste zusührcn. Am Mittwoch trifft auch wieder die Riesaer Ferienkolonie — seit über zwei Jahrzehnten sendet die Stadt Riesa regelmäßig ihre kleinen Erholungs bedürftigen zu uns — zu vierwöchigem Eebirgsansent- halt in ihrem alten Ferienheim, dem Schützenhaus Altenberg, ein. Die Kolonie umfaßt diesmal 27 Kinder und die 6 Köpfe zählende Familie des Kolonieleiters Lehrer Krause. Klingenberg. Die Sächsische Ticfbaugesellschaft hat Ihr auf dem Lande der Weißeritztalsperrew Genossenschaft seitlich unterhalb der Klingenberger Sperrmauer unmittel bar am Walde stehendes Haus, das während des Baues als Büreau- und Beamtenwohnhaus benutzt worden ist, dem Amtshauptmann von Dresden-Altstadt kostenlos zu gemeinnützigen Zwecktn überlassen. Von der Weißeritz- talsperren-Genossenschaft ist eine größere Garten- und Waldsläche auf längere Zeit hinzu «pachtet worden. Dieses sein« Lage nach ganz besonders zur Aufnahme erholungsbedürftiger Kinder geeignete Grundstück ist bis auf weitere» unter Zuhilfenahme von Kriegsmiiteln als Helm für Kinder von 5 bis 14 Jahren der Kriegsteil nehmerfamilien au» dem Bezirke der Amtshauptmann schaft Dresden-Altsiadt eingerichtet worden und soll am 19. Juli d. I. eröffnet werden. 40 Kinder sollen allemal auf 4 Wochen Aufnahme finden. Der tägliche Verpfleg-